Ein Italiener in Stettin?

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  • jbraatz
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    Ein Italiener in Stettin?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1797
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Stettin
    Konfession der gesuchten Person(en): ev
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Archion, ancestry, familysearch
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Guten Morgen,

    an einem meiner Vorfahren habe ich ganz schön zu knuspern. Bei ihm komme ich im Moment nicht weiter. Es geht um folgenden Eintrag aus dem Taufbuch der Kirche St. Peter und Paul in Stettin von 1797:

    "Des zum Vater angegebenen Carl Bigantri und der Frau Louisa geb.Ellingen jetzt verh.
    Nagelmacher-Gesell Dehnen unehelich erzeugt Söhnlein Carl Gottlieb Ullrich geb. den
    31ten Mart get. d. 2ten Apr.
    P:
    1 Johann Gottlieb Kohlert, ein Nagelmacher-Gesell
    2 Daniel Ulrich Kotariy Schiffsmatrose aus Stralsund
    3 Maria Elisabeth Matzen x. Schiffzimmerm. Tocht. v. d. (unleserlich)

    Großeltern unbekandt"

    Zur Erklärung: Der Nachname "Bigantri" taucht nicht vor 1797 in Stettiner Kirchenbüchern auf. Danach ja, jedoch sind das alles Nachkommen des Matrosen Carl Bigantri. Der Nachname ändert sich. Die Schreibweisen sind: Bigantrie, Bigantry, Beantri und Biantri.

    Nun meine Vermutungen/Fragen:

    1.) Uneheliche Kinder waren ja nicht soo ungewöhnlich. Aber bei einer verheirateten Frau? Hat sich der Vater zu dem Kind bekannt?
    2.) Ich bin kein Onomastiker. Aber Bigantri hört sich für mich italienisch an. Da der Name vorher nicht in Stettin auftaucht und der Mann Matrose war: Könnte er "in jedem Hafen ein Mädchen" gehabt haben, so auch in Stettin? War er vielleicht italienischer Matrose? Eine andere Idee von mir ist, dass der Name aus dem Preussischen/Litauischen kommt von "began" = laufen und "tri" = Dritter/drei.
    3.) Ich habe keine heute noch lebende Person mit einem Nachnamen in einer der genannten Schreibweisen gefunden. Jedoch gab es mehrere Biantris, die aus Italien im 19. Jhd. in die USA eingewandert sind.
    4.) Was verraten die Namen, Berufe, Herkunftsorte von den Taufpaten?
    5.) Welche Quellen könnte man noch zu Rate ziehen? Gerichtsakten, Schiffslogbücher etc....jemand Ideen?

    Vielen Dank schon mal vorab. Ich würde mich freuen, wenn jemand Ideen oder Hinweise hat
  • mumof2
    Erfahrener Benutzer
    • 25.01.2008
    • 1347

    #2
    Moin,
    ich verstehe den Hinweis ‚jetzt verh.‘ so, dass die angegebenen Eltern möglicherweise nach der Geburt des Kindes, aber vor der Taufe geheiratet haben. Dementsprechend würde ich nach der Heirat suchen
    Zuletzt geändert von mumof2; 13.01.2019, 11:07.
    Viele Grüße
    mum of 2

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    • jbraatz

      #3
      Re: Ein Italiener in Stettin?

      Hallo mumof2,

      vielen Dank für deine Antwort!
      Tatsächlich habe ich den Heiratseintrag schon. Louisa Elling und Herr Dehn haben bereits 1794 geheiratet

      LG Julian

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      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19759

        #4
        Guten Tag,
        dann ist das "JETZT" vom Schreiber aber reichlich deplatziert.
        Ob es den Namen wirklich so gab? Pikanterie und Bigamie ähneln dem angeblichen Namen ja.
        Vielleicht gibt es im Englischen ähnlich klingende Namen?
        Bigotry ist ein englisches Substantiv.
        Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 13.01.2019, 11:19.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

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        • Xtine
          Administrator
          • 16.07.2006
          • 28393

          #5
          Hallo,


          scheint tatsächlich ein Seitensprung der Mutter gewesen zu sein. Oder ist der Herr Dehn noch vorher verstorben?

          Zum Namen Bigantri, der kommt in Italien nicht vor. Siehe hier (oben ins Suchfeld einen Namen eingeben und dann auf "trova" klicken)
          Leicht abgewandelt ohne r Biganti gibt es auch nur ein paar Treffer.
          Die anderen Schreibweisen klingen für mich nicht italienisch.


          Wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Zeugung verheiratet war, egal mit wem, passt (zumindest nach heutiger Auffassung) das Wort "unehelich" auch nicht!
          Viele Grüße .................................. .
          Christine

          .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

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          • jbraatz

            #6
            Re: Ein Italiener in Stettin?

            Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe Mal das Bild angehängt. Vielleicht habe ich aus "verwitwet" ein "verheiratet" gelesen. Es gibt im Rheinischen Wörterbuch den Ausdruck "Biganterie" für "Falschheit". Zudem gab es im 18. Jhd. in Danzig mehrere Kirchenbucheinträge mit den Namen "Bigantin" und "Biganten". Könnte es da einen Zusammenhang geben?

            LG

            Julian

            Kommentar

            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 19759

              #7
              Guten Morgen,
              ein Bigontina aus dem Pustertal:

              Scheint der Ort zu sein, an dem heutzutage der Skizirkus seine Urstände feiert.
              Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 13.01.2019, 11:47.
              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

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              • Horst von Linie 1
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2017
                • 19759

                #8
                Guten Tag,
                also VERW. oder VEREH.
                Beim Vergrößern muss man sich für VEREH. entscheiden. Da ist ein H im Spiel.
                Am Ende steht noch, dass die Großeltern unbekannt seien. Was hat es dann damit auf sich?
                Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                Und zum Schluss:
                Freundliche Grüße.

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                • jbraatz

                  #9
                  Re: Ein Italiener in Stettin?

                  Hallo Horst,

                  die Großeltern werden in diesem KB bei jeder Taufe angegeben. Bei der Hochzeit von Frau Elling und Herrn Dehn werden die Eltern von Louisa Elling genannt (und damit die Großeltern mütterlicherseits von dem Täufling): Johann Heinrich Elling und Anna Catharina Groth(en).

                  Liebe Grüße

                  Julian

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                  • Xtine
                    Administrator
                    • 16.07.2006
                    • 28393

                    #10
                    Hallo Julian,


                    Zitat von jbraatz Beitrag anzeigen
                    Ich habe Mal das Bild angehängt.

                    das mit dem Bild ist gut gemeint, aber Screenshots aus Archion dürfen hier nicht angehängt werden! Nur als Original Download erkennbar, also PDF.
                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine

                    .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

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                    • Horst von Linie 1
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.09.2017
                      • 19759

                      #11
                      Guten Tag,
                      ich muss das mit dem H in VEREH. doch zurücknehmen.
                      Man müsste ja zwei Unterlängen entdecken, im H und im "L". Ich sehe da aber nur eine, und die gehört zum "L".
                      Also könnte es durchaus VERW. heißen.
                      Oder dem H fehlt die Unterlänge. Heißt es Ullrich oder Ullrick?
                      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                      Und zum Schluss:
                      Freundliche Grüße.

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                      • jbraatz

                        #12
                        Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                        Hallo Julian,





                        das mit dem Bild ist gut gemeint, aber Screenshots aus Archion dürfen hier nicht angehängt werden! Nur als Original Download erkennbar, also PDF.
                        Hallo Xtine, danke für den Hinweis. Werde ich zukünftig beherzigen. Das entsprechende Bild habe ich auch als PDF.

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                        • jbraatz

                          #13
                          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                          Guten Tag,
                          ich muss das mit dem H in VEREH. doch zurücknehmen.
                          Man müsste ja zwei Unterlängen entdecken, im H und im "L". Ich sehe da aber nur eine, und die gehört zum "L".
                          Also könnte es durchaus VERW. heißen.
                          Oder dem H fehlt die Unterlänge. Heißt es Ullrich oder Ullrick?
                          Hallo Horst,

                          es heißt Ullrich.

                          Gruß

                          Julian

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                          • Horst von Linie 1
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.09.2017
                            • 19759

                            #14
                            Guten Tag,
                            also sitzt die Schleife des H im Ullrich weit links, so wie unten in der Elisabeth. Demnach kommt der Strich rechts vom H von oben. Dann ist es doch verehelicht und nicht verwitwet.
                            Und das "jetzt" kontextual deplatziert.
                            Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                            Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                            Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                            Und zum Schluss:
                            Freundliche Grüße.

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                            • jbraatz

                              #15
                              Re: Ein Italiener in Stettin?

                              Hallo Horst,

                              ich sehe da auch "verehl." was ja eine geläufige Abkürzung war. Aber der Fall Seitensprung einer verheirateten Frau scheint mir doch ungewöhnlich.

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