Familienschicksale

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  • kazmierczak77
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    Familienschicksale

    Hallo zusammen,

    ich arbeite gerade die Geschwister und deren Kinder der Ur-Ahnen meines Mannes auf (ich mache einen Stammbaum für unsere Tochter). Dabei ist mir das Schicksal eines Mannes richtig ans Herz gegangen.

    Friedrich Wilhelm Sieke heiratete erstmals im Jahre 1850 seine Charlotte Friederice. Der gemeinsame Sohn kam ein Jahr vor der Hochzeit zur Welt, starb aber im Alter von 4. Sie hatten keine Gelegenheit, weitere Kinder zu zeugen, weil Charlotte schon zwei Jahre nach der Hochzeit im Alter von 30 starb.
    Dann heiratete F.W. ein weiteres Mal, und zwar 1856. Seine zweite Frau, Marie Friederike, starb auch 2 Jahre nach der Hochzeit im Alter von 41 und ihr gemeinsamer Sohn wurde nur 12 Jahre alt.
    F.W. heiratete noch einmal. Die elf Jahre jüngere Justine Christiane überlebte ihn (er selbst wurde nur 58) und sie zeugten 7 (!) Kinder. Fünf von ihnen überlebten ihren Vater nicht oder nur knapp. Nur ein einziger Nachkomme hat belegbare Erben hinterlassen.

    Ist so etwas nicht traurig? Habt ihr auch ähnliche Schicksale in euren Unterlagen gefunden?

    Viele Grüße
    Sonja
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11323

    #2
    Familienschicksale

    Moin Sonja,

    hier findest Du ein Beispiel von mir, das ähnlich ist:

    Grad bin ich dabei, die 12(!) Schwester meiner 2xUrgroßmutter zu erfassen. Sie ist auch die Letzte (na hoffentlich, 3 mögliche Kinderkrieg-Jahre muss ich noch durchstöbern) der 13 Mädls, von denen nur(!) zwei gleich bei der Geburt gestorben sind. Bisher hatte ich meinen Opa und seine 11 Brüder, davon aber 4 klein gestorben und


    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Alvire
      Benutzer
      • 09.10.2008
      • 81

      #3
      Zitat von kazmierczak77 Beitrag anzeigen
      Ist so etwas nicht traurig? Habt ihr auch ähnliche Schicksale in euren Unterlagen gefunden?
      Nichts außergewöhnliches, wenn man auf das Jahrhundert schaut. Die Sterblichkeit war insgesamt sehr hoch und man brauchte schon ein paar Kinder mehr, um sein Alter zu sichern. Ab und an mit einer anderen Frau. Viele Frauen verstarben im Kindbett und oefter wurde dann die Schwagerehe vollzogen und wenn halt nicht eine andere Frau zur Hand war, zog die Mume (Schwester) die Kinder groß.

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      • meister hora
        Benutzer
        • 04.10.2007
        • 91

        #4
        Familienschicksale

        Hallo zusammen,

        Einer meiner Vorfahren war Mühlenerbbeständer auf der Hetschmühle.
        Samuel Weckmann, * 01.08.1684 und seine Ehefrau Anna Hackenbrug, * 1685 (err.)

        In einem Brief an die Ratsversammlung der Geistlichen Güteradministration in Heidelberg (GGA) im Jahre 1732 schrieb Frau Weckmann folgendes zum Tode ihres Mannes:

        ".... Weil ihn all das, was in kürzester Zeit in unserem Haus an der Mühle passiert ist, nicht mehr losgelassen hat, ist mein Mann jetzt tot. Eine ganze Bande von Dieben, Räubern und Mördern ist in unser Heim eingebrochen. Mein Mann und ich wurden gefesselt und nebeneinander gelegt. Alle unsere Güter, Geld, Wertgegenstände und das Vieh wurden gestohlen. Dieses ungeheuerliche und traumatische Erlebnis nahm meinem Mann jeden physischen und psychischen Lebenswillen und versetzte ihn in einen Schockzustand. Noch vor dem Jahresende nahm er sich das Leben und ließ mich mit fünf heranwachsenden Kindern zurück. "
        Die Mühle existiert heute noch und wurde von 1985 bis 1998 renoviert. Sie liegt in der Nähe von Enkenbach-Alsenborn in der Pfalz. Der jetzige Besitzer hat sogar eine Chronik verfaßt (1497 - 1983). Den Brief habe ich aus dieser Quelle entnommen.

        Gruß Martin

        Kommentar


        • #5
          Hallo,

          soweit in die Vergangenheit muß ich garnicht gehen: der Bruder meiner Mutter hatte 4 Kinder: 3 Söhne und eine Tochter, die 3 Söhne fanden zusammen den Tod durch einen Autounfall, es blieb also "nur" die Tochter übrig (das "nur" möchte ich hier nicht weiter erörtern)

          Etwas weiter zurück liegt das Schicksal einer Großtante: 6 Kinder, 3 davon an einem Tag im Hochwasser führenden Fluß ertrunken (einer wollte den anderen retten) eins am gleichen Tag an Diphterie gestorben

          Manchmal möcht man heulen über soviel Unglück in einer Familie

          Traurige Grüße von mir

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2631

            #6
            Familieschicksale

            Hallo
            Meine Urgroßmutter bekam 11 Kinder von denen nur meine Oma und und ihre ältere Schwester überlebte.Die anderen Kinder starben kurz nach der Geburt. Heute wissen wir das einer der beiden Blutgruppe negativ war.Die
            beiden Schwestern heirateten zwei Brüder.In unserer Familien gibt es seitdem ein Mix von Blutgruppen.
            anika
            Ahnenforschung bildet

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            • Atrus
              Benutzer
              • 13.08.2008
              • 16

              #7
              Familienschicksale

              Hallo,
              ich habe auch einen besonders tragischen Fall in einer Seitenlinie meiner Familie.
              Die Frau gebar zwischen 1827 und 1839 13 Kinder.
              Diesen Kindern starben alle innerhalb 1 Woche nach der Geburt.
              Das Kind das am längsten gelebt hat wurde sieben Tage alt.
              Der Ehemann selbst wurde 76 Jahre alt, die Ehefrau 71 Jahre.

              Gruß Peter

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11323

                #8
                Blutgruppe negativ

                Zitat von anika123 Beitrag anzeigen
                Hallo
                Meine Urgroßmutter bekam 11 Kinder von denen nur meine Oma und und ihre ältere Schwester überlebte.Die anderen Kinder starben kurz nach der Geburt. Heute wissen wir das einer der beiden Blutgruppe negativ war.Die
                beiden Schwestern heirateten zwei Brüder.In unserer Familien gibt es seitdem ein Mix von Blutgruppen.
                anika
                Moin Anika,

                ich nehme an, Du meinst mit der negativen Blutgruppe den Rhesusfaktor, der wenn die Mutter Rhesusnegativ ist, durchaus fatale Folgen für ungeborenen Kinder haben kann!

                Moin zusammen,

                von mir noch ein naja, sagen wir mal tragikomischer Fall, wie man's halt nimmt!

                Meine Stammururgroßeltern hatten sechs Kinder. Die jüngste Tochter starb als Kleinkind. Zwei Töchter blieben als Diakonissen unverheiratet. Die vierte, älteste Tochter hatte wohl drei Töchter, aber von diesen starben wieder zwei im Kindeslater und die dritte heiratete erst mit über 40 einen Witwer mit Sohn und hatte selber keine leiblichen Nachfahren. Einen Sohn, oder besser, seine Frau, traf es dramatisch: 1881 Heirat, 1882 Geburt des Sohnes, 1883 Tod des Sohnes, 1884 Tod des Vaters!

                Es blieb schließlich nur mein Urgroßvater, ohne den es unsere Sippe nicht mehr gäbe!

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • anika
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.09.2008
                  • 2631

                  #9
                  Familienschicksale

                  Hallo Friedrich
                  Auf was bezieht sich dein tragkomischer Fall.
                  ania
                  Ahnenforschung bildet

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11323

                    #10
                    tragikomisch

                    Also Anika,

                    das tragische ist, daß die Sippe sich nur über eins von sechs Kindern fortsetzte. Wenn mein Urgroßvater nicht geheiratet hätte, gäb's mich nicht!

                    Und ich bin ja wohl komisch! Zumindest machmal!

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • anika
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.09.2008
                      • 2631

                      #11
                      Familienschicksale

                      Hallo Friedrich
                      aber nicht tragisch.
                      Auch in der Familie meines Sohnes gibt es nur noch zwei Jungen die den Namen weiter vererben.Die Urgroßelter hatten fünf Söhne die heirateten aber es wurden nur sehr wenige Jungen geboren.
                      anika
                      Ahnenforschung bildet

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11323

                        #12
                        Familienschicksale

                        Ich meinte eigentlich weniger das Aussterben der Stammlinie, sondern mehr die Tatsache, daß von sechs Kindern, davon fünf erwachsenen, nur eins für dauerhafte Nachkommen sorgte!

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • anika
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.09.2008
                          • 2631

                          #13
                          Familienschicksale

                          Hallo Friedrich
                          Mein Schwiegervater geb 1919 kam 1949 aus Russischer Gefangenschaft nach dem zweiten Weltkrieg zurück nach Hause. Er heiratete 1950 aber erst 1962 wurde das einzige Kind geboren. Dieses Kind war mein Ehemann,wir heirateten 1983.Im August 1984 verstarb mein Ehemann mit nur 22 Jahren an den Folgen eines Arbeitsunfalls.Seinen im September 1984 geborenen Sohn hat er nicht kennengelernt. Da ich auf den Hof der Schwiegereltern wohnte hatten wir immer einen engen Kontakt. Ich heiratete erneut und mein zweitgeborener Sohn sah die Mutter meines ersten Mannes immer als seine Oma an. Mein Schwiegervater war zu dem Zeitpunkt schon verstorben.Meine Schwiegermutter verstarb im Dezember 2004 zu Hause an Demenz.Mit meinen beiden Söhne und meinem zweiten Ehemann pflegten wir mein Schwiegermutter vier Jahre lang.Es war keine leichte Zeit aber wir leben heute mit der Gewissheit das ihr Herzenswunsch erfüllt wurde sie starb dort wo sie geboren wurde.
                          Gerade in der Weihnachtszeit denken wir an meine Schwiegermutter die am 04.12.2004 verstorben ist
                          Auch heute gibt es noch Familienschicksale die einen traurig machen oder mutivieren als Familie zu leben.
                          anika
                          (19)
                          Ahnenforschung bildet

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                          • ralf65
                            • 21.11.2007
                            • 1268

                            #14
                            Ich glaube ich habe die Geschichte meines Vaters schon mal an anderen Stelle im Forum erzählt, aber ich schreibe sie hier auch mal auf...

                            Die Familie meines Vaters lebte in Elbing,Westpreussen. Als die Russen Elbing im Februar 1945 eingenommen haben, war er 6,5 Jahre alt. Mit zur Familie gehörten die 2 Jahre alte Schwester, die Mutter sowie die Großeltern. Der Vater (also mein Großvater) hat den Krieg in Gefangenschaft in Italien überlebt. Aus einem alten Brief,den meine Großmutter im September 1945 geschrieben hat, geht hervor das sie bewusst in Elbing geblieben sind da ihnen die Flucht über das zugefrorene Haff als zu gefährlich erschien. Im Spätherbst 1945 wurden sie dann aus Elbing ausgewiesen.

                            Zwei Stationen der darauf folgenden Odyssee sind bekannt. Zum einen wollten sie bei einem Bruder der Großmutter in Berlin unterkommen. Dort mussten sie aber wieder weg, weil Berlin mit Flüchtlingen überfüllt war. Die andere Station war bei einer Schwägerin in Halle, die sie jedoch nicht ins Haus gelassen hat. Dies war die Geschichte mit der Suche in Halle, die ich im Sachsen Anhalt Forum geschrieben hatte.

                            Letztendlich sind sie dann in einem Lager in Schwaan, Mecklenburg gelandet. Leider gab es in diesem Lager Typhus, sodas zuerst der Großvater und dann die Mutter starben. Zwischenzeitlich hatte sie der Bruder meines Großvaters aus Halle gefunden und wollte sie dort herausholen. Er ist nach Schwaan gefahren, aber hat sich dabei auch angesteckt und ist dann im Februar 1946 verstorben. Zwischenzeitlich ist dann auch noch die Großmutter verstorben, sodas mein inzwischen 7 jähriger Vater und die kleine Schwester alleine übrig waren.

                            Mein Vater kam ins Gutshaus nach Klein Roge, das in der Zeit als Kinderheim diente. Die kleine Schwester kam nach Güstrow ins Kinderheim und verstarb einige Monate später im Krankenhaus in Güstrow.

                            Eine Tante hat meinen Vater dann in diesem Kinderheim ausfindig gemacht und zu sich nach Sachsen geholt.
                            Der Vater (mein Großvater) kam nach der Entlassung aus der Gefangenschaft zu einer Schwester nach Oberhausen und konnte dann 1948 meinen Vater zu sich holen.
                            1950 hat er wieder geheiratet und 1952 kam dann meine Tante zu Welt.

                            Die Verstorbenen aus dem Lager in Schwaan liegen dort in einem Massengrab. Im nächsten Jahr soll dort zum Volkstrauertag ein Gedenkstein eingeweiht werden.

                            Viele Grüße
                            ralf

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                            • Schorsch
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.07.2007
                              • 885

                              #15
                              Hallo,

                              ich möchte Euch ganz herzlich danken dafür, daß Ihr diese berührenden
                              Familienschicksale mit uns teilt.

                              liebe Grüße
                              Brigitte
                              Liebe Grüße
                              Brigitte

                              Kommentar

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