Nachlass 1790 - Seite 7

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  • elwetritsche
    Erfahrener Benutzer
    • 23.03.2013
    • 917

    [gelöst] Nachlass 1790 - Seite 7

    Quelle bzw. Art des Textes: Stadtarchiv Worms
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1790
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Herrnsheim
    Namen um die es sich handeln sollte: Bertz


    Ihr Lieben und Hilfreichen!

    Weiter geht es mit der 7. Seite des Nachlasses.



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    Liebe Grüße
    Elwe

    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.
  • elwetritsche
    Erfahrener Benutzer
    • 23.03.2013
    • 917

    #2
    Kleidermode des Rokoko

    Ihr Lieben!

    Nachdem Uropi auf der letzten Seite auch seine Kleidung vererbte und wir uns im Chat in mehrheitlicher Abstimmung dafür entschieden, dass "Beinschlaben" eine Art Gammaschen sind, habe ich mal nach der Mode anno dunnmals gegoogelt.

    Kleidermode des Rokoko

    Die Kleidermode des Rokokos, ähnlich wie die Architektur dieser Epoche, gilt als Fortführung des Barocks und wird im Allgemeinen von etwa 1720 bis 1770 datiert, zum Teil auch bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789. Hauptausgangspunkt der Modeentwicklung war bis um 1760 der französische Königshof in Versailles, an dem sich die Mode in Gesamteuropa orientierte.
    Kleidung der Unter- und Mittelschicht

    Küchenmagd
    Im 18. Jahrhundert wurden von den Herrschern zwar noch Kleiderordnungen erlassen, mit denen die Wahl der Kleidungsstücke eingeschränkt werden sollte, damit der gesellschaftliche Stand des Trägers erkennbar war. Jedoch wurde häufig und zum Teil flächendeckend dagegen verstoßen, so daß sie weitgehend wirkungslos blieben. Theoretisch blieben gewisse Materialien den höheren Ständen vorbehalten, z.B. Brokat und kostbare Pelze wie Hermelin und Zobel. Die Mittel- und Unterschicht partizipierte aber zunehmend am Phänomen der Mode.[5] In den Volkstrachten, die in diesem Zusammenhang entstanden, wurden zeitgenössische Modephänomene aufgenommen, fixiert und zum Teil bis heute überliefert wie beim „Rokokomieder“, das in manchen Volkstrachten erhalten blieb, während die Mode der höheren Stände wechselte.[6]
    Frauen

    Die Beschreibungen oben beziehen sich v.a. auf Personen des Adels und der oberen, wohlhabenden Bürgerschicht. Die Gattin eines Handwerksmeisters, Beamten oder Händlers kleidete sich zu besonderen Anlässen der oben beschriebenen Mode entsprechend, aber im Alltag trug sie, wie die meisten gemeinen Bürgerinnen, anstatt der bodenlangen Robe eher eine Kombination aus Rock und Jacke. Bei nicht körperlich arbeitenden Frauen der Mittelschicht folgten Zuschnitt und Auszier im Grunde meist der herrschenden Mode.
    Arbeitende Frauen trugen im Alltag typischerweise T-förmig geschnittene, lose sitzende Jacken (Manteau de Lit), die vorn überlappten und von einer Schürze am Platz gehalten wurden, dazu einen knöchellangen Rock, ein Schultertuch (Fichu) und eine Haube. Die Schnürbrust war weniger steif als die der feinen Damen, um mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Sie konnte angenestelte Ärmel haben, so dass es sich erübrigte, eine Jacke darüber zu tragen. Zuschnitt und Auszier änderten sich im Verlauf des Jahrhunderts kaum.
    Männer

    Körperlich arbeitende Männer trugen statt der üblichen Weste-Rock-Kombination meist Ärmelwesten, d.h. eine Kombination aus Weste und Rock, die man heute wohl als Jacke klassifizieren würde. Anders als der Rock hatte die Ärmelweste keine Ärmelaufschläge, die bei der Arbeit im Weg sein konnten, und keine weiten Rockschöße, so dass sie sparsamer im Stoffverbrauch und damit billiger war als ein Rock. Die Länge der Ärmelweste änderte sich mit der herrschenden Mode, d.h. sie war zu Beginn des Jahrhunderts fast knielang, später nur noch etwa hüftlang. Die Kniehosen waren, je nach Beruf, zuweilen etwas weiter geschnitten als in der Oberschicht üblich um größere Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermode_des_Rokoko
    Liebe Grüße
    Elwe

    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 3969

      #3
      Hallo Elwe,
      hier mein Versuch:
      An Haus und Hof
      Eine Behaußung und dessen Bezirck in der Untergaß ge-
      legen. Zinßet jährl in die Collectar 8 Ar? und 5 Zweiling
      Korn, wie auch in die Pfarrey 1/6 ..... , oben
      Peter Merckelbach, unten Mathias Janson
      An Feldgüthern
      An Baarschaft
      An Activschulden
      An Passivschulden
      ... in die ..kelische Vormundschaft 150
      ... in die graulische .. 40
      ... in hiesige Kirch 40
      dem Gerber Scherer von Worms vor Leder 100
      an brodschulden 20

      An Bettung und weiß Zeug
      1 federn Oberbett, 1 pülsten mit spräu, 4 federn Küßen
      samt Cöllnischen Zügen, 1 Lein dito Küßen mit gleiche Züg
      1 Spräusack von Trilg?, 1 ferdernen großer pülsten samt getruckter Zuge
      3 Tischtücher, 8 Handzwellen, 1 Cöllnisch bettzug, 1 frantz Leinen dito
      1 neuwercken Bettzug, 2 Servieten 12 Zwargsäck?, 1 Frantz
      Leiner bettumhanck von 3 Plätter samt eisen Stangen
      15 neue und 2 alte mlt Häck? 1/2 mlt Hack?, 35 Ellen ohngebleichtes
      von werckentuch
      An Zinn Kupfer meßing und eisen waar
      1 Zinnen SuppenSchüssel, 1 dito deller, 1 dito Suppen Löffel
      10 dito deller, 13 dito eßlöffel, 1 dito ...büchs, 3 dito
      groß und 3 kleine Lichter formen samt Trichter , 1 meßinger Eßlöffel

      VG
      mawoi

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      • Interrogator
        Erfahrener Benutzer
        • 24.10.2014
        • 1982

        #4
        Hallo mawoi

        kann das stimmen:
        Korn, wie auch in die Pfarrey 1/6 .. Roggen , oben
        Gruß
        Michael

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 917

          #5
          Liebe Mawoi!

          Vielen lieben Dank!


          Da auf dieser Seite erstmals Haus und Hof erwähnt wurden, habe ich gleich mal google.de/maps bemüht.
          Die Untergasse in Worms-Herrnsheim gibt es noch heute.
          Allerdings laut Telefonbuch keine Familie Bertz mehr in dieser.

          Dafür leben verschiedene Familienangehörige noch heute in Herrnsheim in diesen Straßen:
          Mennonitenhofstraße (einmal um die Eck rum von der Untergaß )
          Höhenstraße
          Richard-Knies-Straße
          Raiserstraße

          Desweiteren gibt es im Stadtgebiet noch 8 weitere Adressen mit Familienangehörigen.
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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          • mawoi
            Erfahrener Benutzer
            • 22.01.2014
            • 3969

            #6
            Hallo Interrogator,
            ich hatte auch schon auf Roggen getippt, war mir aber nicht sicher.
            Kennst du dich mit den Maßeinheiten bzw. Währungen aus? Da kann ich nämlich gar nicht mitreden.
            Viele Grüße
            mawoi

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            • elwetritsche
              Erfahrener Benutzer
              • 23.03.2013
              • 917

              #7
              Zitat von Interrogator Beitrag anzeigen
              Hallo mawoi

              kann das stimmen:
              Korn, wie auch in die Pfarrey 1/6 .. Roggen , oben
              Hallo Interrogator, huhu mawoi!

              Ich würde es zwar eher als Rappen lesen - aber Roggen macht eigentlich mehr Sinn, da vorher Korn erwähnt wurde.

              Rappen war eine Währungseinheit, allerdings meiner Kenntnis nach nicht in Rheinhessen.
              Ein Rappen ist eine Kleinmünze, welche früher im südwestdeutschen Raum und in der heutigen Nordschweiz sowie im südlichen Elsass, dem Sundgau, verbreitet war. Heute ist der Schweizer Franken in 100 Rappen unterteilt.
              http://de.wikipedia.org/wiki/Rappen
              Liebe Grüße
              Elwe

              Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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              • elwetritsche
                Erfahrener Benutzer
                • 23.03.2013
                • 917

                #8
                Nachtrag zu den Währungen:

                Zur Seite 4 des Nachlasses hatte ich schon mal nach den Münzeinheiten gegoogelt.

                Quelle bzw. Art des Textes: Stadtarchiv Worms Jahr, aus dem der Text stammt: 1790 Ort/Gegend der Text-Herkunft: Herrnsheim Namen um die es sich handeln sollte: Bertz Ihr Lieben und Hilfreichen! Weiter geht es mit der 4. Seite des Nachlassinventars. http://abload.de/image.php?img=nachlass026e0uhe.jpg http://www.directupload
                Liebe Grüße
                Elwe

                Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                • elwetritsche
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.03.2013
                  • 917

                  #9
                  Noch ein Nachtrag:

                  Einige User hatten sich dankenswerterweise schon einmal die Mühe gemacht Maße und Gewichte zusammenzutragen:

                  Beginnend mit: Alte Maaße und Gewichte anno 1830 I. Teil Maaß- und Gewichts-Vergleichung. (30.01.1830) A. Längenmaaße a. Fuße. 1 Preußischer Fuß = 139,13 Pariser Linien, wird in 12 Zoll getheilt. 1 Hessischer (Darmstädter) Fuß = 110,824 Pariser Linien, wird in 10 Zoll getheilt. 1 Baierscher Fuß = 129,38 Pariser Linien, wird


                  Hier sind weitere Maßeinheiten:

                  Zuletzt geändert von elwetritsche; 10.12.2014, 18:06.
                  Liebe Grüße
                  Elwe

                  Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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                  • elwetritsche
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.03.2013
                    • 917

                    #10
                    Ihr Lieben!

                    Ich muß heute nocheimal diesen Thread hochholen.

                    Ihr habt mir so toll bei der Übersetzung geholfen, dass ich Euch auch eine Freude machen möchte!

                    Auf dieser Seite des Nachlasses wurde ja erwähnt, dass Uropi ein Haus in der Untergasse zu Herrnsheim hatte.

                    Leider lässt sich heute nicht mehr feststellen, wo genau es stand.
                    Aber es gibt noch ein Haus aus dem Barock, das in der Untergasse steht.
                    Dieses hat mir nun mein neuer Verwandter fotografiert und zugesandt.
                    Auch wenn zu bezweifeln ist, dass dies mein Stammhaus ist - eine kleine Chance besteht trotzdem.

                    Also bin ich mal ganz frech und behaupte einfach: Das ist das Haus vom - nein nicht vom Nikolaus - vom Johann Bertz!



                    Ihr seht also - Eure tatkräftige Hilfe führt zu wunderbaren Ergebnissen!

                    Liebe Grüße
                    Elwe

                    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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