Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11326

    Zoten-Taxe für 3 Schilger?

    Johannes v.W.

    In einem Aufsatz zur Geschichte der Stadt Meseritz, früher an der polnisch-brandenburgischen Grenze, finde ich folgende Formulierung, rechts oben in einer Liste der Stadthauptmänner von Meseritz und Schwerin a.d. Warthe: (beim Anklicken auch rechts oben auf die "94%" zur Vergrosesserung klicken)


    "Anno 1623 Sebastian Trzebinski. Dieser hat die Zoten-Taxe zu Schwerin, ein für 3 gleiche Schilger, da vorher 2 vor 3 Schilger gekauft worden, gemacht."
    Was für eine Steuer ist das

    DeutschLehrer

    Ich kann nur den Schilger erklären - kommt von Schilling:

    Zitat:
    in Posen schilger, eine vormalige polnische kupfermünze, deren 3 auf einen polnischen groschen gingen

    Johannes v.W.

    Das mit der Waehrung dachte ich mir bereits.
    Aber was ist die Zoten-Taxe oder lese ich es vielleicht falsch? Eine Taxe ist eine Art Abgabe, Steuer -denke ich.
    Vielleicht eine Strafe fuers Fluchen oder so? Meinungen sind willkommen...

    Kasstor

    Hallo, ich denke auch, dass es sich um ein Umtauschverhältnis handelt, wahrscheinlich zu einer anderen Münzart ( oder Ware, wegen "kaufen"). Polnische Münzen vor 1815:
    1 Solidus = 1 Denar = 1 Obol = 1 Halerz = 1 Schilling
    3 Denar = 1 Trzeciak = 1 Ternar
    3 Solidi = 2 Poltura = 1 Grosz
    3 Poltura = 1 1/2 Grosz = 1 Polturak
    6 Groszy = 1 Szostak
    18 Groszy = 1 Tympf = 1 Gulden
    30 Groszy = 4 Silbergroschen = 1 Zloty
    1 Talar = 1 Zloty
    6 Zlotych = 1 Reichsthaler
    8 Zlotych = 1 Speciesthaler
    5 Speciesthaler = 1 August D'or
    3 Ducaten = 1 Stanislaus D'or
    Zloty-Taxe wird es ja nicht gewesen sein. Aber in dieser Aufstellung steht zB Tympf und in der Chronik von Zachert steht Tynff, so dass man hier wohl etwas Kreativität an den Tag legen muss.

    viktor

    Es heißt eindeutig Zoten-Taxe. Bitte mal vergleichen im Text, da gibt es Z und 3 auch an anderen Stellen.
    Wenn ich heute noch viel Zeit finde, werde ich mal in "Grimm's Ethymologischen Wörterbuch" nachschlagen.
    Das steht im "Krünitz" :
    Zitat:
    Zote (Zottel), 1) herabhängende, zusammenklebende Haare; -- 2) irgend ein unordentlich herabhängender Theil; -- 3) s. Nebenpflanzentheile; -- 4) niedriger, schmutziger Ausdruck, ein Scherz, welcher den Wohlstand verletzt, daher ein Mensch, welcher solchen Scherz vorbringt, ein Zotenreißer.
    Und hier steht, was die Grimms darüber zusammengetragen haben. Macht Euch einen Reim drauf. Ich vermute eine Strafe für unanständiges Reden oder Benehmen.
    Zote

    niederrheinbaum

    Ich lese ebenfalls "Zoten-Taxe" und stimme Viktor zu.
    Der Begriff taucht u.a. in sogenannten "Brüchten-Registern" usw. am Niederrhein im 17. und 18. Jahrhundert auf.
    Diese Strafgelder wurden von den Bürgern, Einwohnern und auch Fremden erhoben, wenn sie gegen die in der
    Stadt geltenden Regeln und Sitten verstießen.
    Als Beispiel:
    Anno 1695, Brüchten-Register
    Dem Goerdt ter Heggen ein strafgeld von derlei Zothentaxen von 20 stüber zugemeßen. Hat gegeben die Wittwen
    an gen Endt Zeugniß, dass dero gefluchet und geredt mit unangemeß weise zu ihr und ihro tochter an Michaelis
    in der städten.

    Johannes v.W.

    Es fügt sich auch insofern ins Bild, als diese Gegend damals von einer pietistischen Wiedertäufer-Sekte, den "Polnischen Brüdern", dominiert war. Der genannte Stadthauptmann und seine Familie (unter meinen Vorfahren) gehörten da nachgewiesener Weise dazu.

    Da war wohl nicht mehr so angesagt, sondern eher fromme Choräle...
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11326

      Fornicanten

      Frank Böhm

      In einem Kirchenbuch des 18. Jh. hieß es, dass ein Paar "als Fornicanten" getraut wurden. Das war wohl so, wenn sie "in Unzucht" bereits zusammengelebt hatten.
      Aber wie muss man sich eine Fornicantenhochzeit vorstellen?

      ubbenkotte

      dann schau mal hier, wie man früher nicht gerade zimperlich mit den sg. Fornicanten umging: Von den Fornicanten-Copulationen ist anzuführen, das dieselben dahier von dem Ausgang aus dem Büttelhaus bis zu der Kirchen mit Läutung eines Glöckleins, wo auf dem Kirchhofthürmlein hänget und deswegen insgemein das Hurenglöcklein heißet, besonders sollennisiert (feierlich gemacht) werden. Sobald sie in die Kirchen kommen, führt sie der Amtsknecht sogleich vor den hintersten oder sogenannten Lorenzer Altar, woselbst sie nebeneinander müssen stehen bleiben, bis von dem Schulmeister und den anwesenden Schulbuben das Bußlied 'Herr, von uns nimm dein Zorn und Grimm' abgesungen ist. Dann tritt der Geistliche aus der Sacristei auf eben den Altar und hält ihnen insgemein erst eine nachdrückliche Correktion und kurze Büß- oder Strafpredigt mittels eines biblischen Spruches, hernach verliest er ihnen die in des Hertmann Handbuch Cap. VI des 6. Theils befindliche Vermahnung auf dieserlei Leuthe und zu gegenwärtiger Gelegenheit gerichtet. Mit welcher zugleich die in unserer Kirchenordnung stehende Trauung auf diese Weise verbunden wird, daß es heißt: Höret jetzt wie ihr euch künftig gegeneinander verhalten sollt, denn also schreibt der Apostel Paulus, Eph. V.: Ihr Männer liebet eure Frauen ... Desgleichen: Doch soferne ihr nachher euren künftigen Ehestand in der Furcht Gottes, in Zucht und Ehren führen werdet, kann es dabei euer Trost sein, daß ihr wisset und glaubet, daß solcher Stand vor Gott angenehm und gesegnet sei ...
      Dass die zwei Fornicanten waren, wird man wohl am Zustand der Braut gesehen haben, oder vielleicht wurden die beiden in flagranti entdeckt?

      Frank Böhm

      Mir ist sogar ein Fall bekannt (wobei ich nicht weiß, ob das damals nicht allgemein üblich war), dass die Hochzeit eines Fornicantenpaares im Kirchenbuch auf dem Kopf stehend eingetragen wurde. Damit auch Jahre (und Jahrhundert...) später noch jeder erkennen kann, welch ach große Sünde die beiden begangen hatten.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11326

        Natürliche Pocken?

        Luise

        Ich habe die Konfirmationsliste in der meine Ur-Ur-ur-Großmutter erwähnt wird aus dem Jahre 1834. Damals wurde sehr großer Wert auf die Pockenimpfung gelegt und so ist hinter jedem Konfirmandennamen auch erwähnt, dass das Kind geimpft wurde und auch von welchem Arzt. Übrigens waren alle Kinder geimpft, auch die armen.
        Zu meiner Ahnin steht, dass sie sogar zweimal geimpft wurde, aber ohne Erfolg und sie dann die "natürlichen Pocken" bekam.
        Bei einigen anderen Konfirmanden steht, dass sie die "Schutzpocken" bekamen.
        Meine Frage ist nun: Was sind natürliche Pocken?
        Bei "Schutzpocken" denke ich an Windpocken.

        DeutschLehrer

        Die "natürlichen Pocken" sind sicher die Kuhpocken, die auch auf den Menschen übertragen werden können.
        Schutzpocken sind aber keine Windpocken, da die Windpocken mit den echten Pocken nichts gemein haben. Als Schutzpocken bezeichnet man die sich nach der Impfung bildenden Pusteln:
        http://www.erzbistum-koeln.de/erzbis...kenschutz.html
        Wer zählbare Schutzpocken hatte oder die Kuhpocken hatte war gegen die echten Pocken geschützt.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11326

          Was ist ein Gutmann

          a_otte

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1905
          Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen

          in der Sterbeurkunde meines 3x Urgroßvaters stand, daß sein Vater Gutmann war. Hat vielleicht jemand von Euch eine Ahnung was das sein soll (ein Bauer, ein Knecht ein Landbesitzer, ein ...)? Bin leider völlig ratlos.

          Laurin

          betrachtet man's von der onomastischen Seite, so deutet DUDEN LexFN den FN Gutmann:
          Übername zu mhd. guotman = unbescholtener Mann, Ehrenmann.
          Wenn Gutmann in Deinem Falle kein FN ist, so macht die Deutung doch auch Sinn.
          Als Beruf / Ehrenamt könnte das ggf. eine andere Bezeichnung für einen Schiedsmann sein.

          DeutschLehrer

          Grimms Wörterbuch sagt dazu:
          gutmann, m., aus guter mann (s. gut II B 1 b und gutemann) zusammengerückt; 'edelmann, ritterbürtiger': und wilchs jars myn here also uf dem wege ist geyn Steinheym zu riden ..., begenet im dan underwegen eyn gutman und syn knecht, daz sal sin ein edelman und sin knecht oder eyn priester und syn knecht weisth. 1, 510 (a. d. j. ca. 1430 Wetterau), vgl. rechtsaltert.4 1, 359; item 1 m her Jokup Mewe eyme gutmane zu Schlochaw Marienb. treszlerb. 552 Joach.; zu gut I A 5 b α 'zeuge' bei der trauung, auch verlobung und taufe FRISCHBIER preusz. wb. 1, 260; zu gut III A 5 mit einschlag von IV A 3 b für jem., der sichs wohl sein läszt: lasset uns gůtman sein, fressen saufen LAVATER d. buch Job (1582) bei STAUB-TOBLER 4, 257; zu gut IV A 1 'freundlicher, gutmütiger mann': gutmann, der jungfraw vatter, spricht H. SACHS 14, 204 K.-G.; wie dann teutsche sprach vil composita (hat) ... als gůtmann, böszmann STUMPF Schweizerchron. (1606) 54a; sprichwörtlich: guütmon ischt kuatmon (kotmann) d. h. güte wird mit spott belohnt TSCHINKEL sprichw. i. Gottscheer volksma. in: zs. f. österr. volkskde 12, 141; zu gut V C 4:
          und gutmann spricht zur guten frau:
          'du riegle die thüre fest.'
          GÖTHE 4, 336 W.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11326

            In Glas verstorben

            angeleyes

            wer kann mir erklären, was diese Todesursache: "in Glas verstorben" heisst und bedeutet?
            Gelesen in einer Patientenakte aus 1943 (der Begriff wurde mit roter Tinte geschrieben - hat es auch eine Bedeutung?).

            DeutschLehrer

            In Glas verstorben ... klingt, wie im Ort "Glas" gestorben. Für andere Deutungen bräuchte man noch etwas Hintergrundwissen.

            angeleyes

            Ich weiss leider nur, dass es sich um einen Vermerk in der Patientenakte einer Nervenanstalt zur Nazizeit handelt. Diese Frage hat eine Kollegin aus dem polnischen Forum gestellt, die sich um die Einsicht in die Patientenakten eines Verwandten bemüht hat.
            Das es sich beim "Glas" um einen Ort handelt, kann ich ausschliessen.

            gudrun

            könnte es ein Lesefehler sein? Sollte das heißen "im Gas" verstorben?
            Ich hoffe, daß das nicht stimmt und für im Glas verstorben noch eine Erklärung kommt.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11326

              Lateintext

              anika

              Heiratseintrag 1753
              Meisen Henricus, viduus ostensa judiciali conventione c um prolibus
              prioris matrimoni.

              Kögler Konrad

              Heinrich Meisen, Witwer, nachdem er die gerichtliche Vereinbarung
              mit den Nachkommen aus der ersten Ehe vorgezeigt hat
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11326

                Bitte um Übersetzung aus dem polnischen

                Petra

                ich habe die folgende Seite aus einem Buch zugeschickt bekommen und würde mich sehr freuen, wenn sie jemand von Euch für mich übersetzen könnte.
                Bei Abload.de kostenlos Bilder hosten und in Foren, ebay oder anderen Auktionsplattformen usw. nutzen. Die Benutzeroberfläche ermöglicht einfaches bearbeiten deiner Bilder!


                DeutschLehrer

                KURZE GESCHICHTE DER STÄDTE UND GEMEINDEN
                Die Zusammensetzung der Gemeinde Piotrkow Kuj., Kommune nach dem Gesetz vom Dezember 1933, umfasste 22 Dörfer von der Zentrale verwaltet, Farmen, Grundstücke und die Kolonien:
                1. Bycz - 327 Einwohner, Dorf, Krogulec-Dorf, Krogulec-Länderei
                2. Deboleka - 488 Einwohner, Dorf, Deboleka-Länderei, Chrzanowek, Helandrowo, Zlotowo-Kolonie
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11326

                  Kindbetterkind

                  web

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: um1800
                  Region, aus der der Begriff stammt: Remstal

                  Ich bin bei der Durchsicht eines Totenbuches bei dem Eintrag eines Kleinkindes auf den Begriff "Kindbetterkind" gestoßen.
                  Ist das Kind verstorben, als die Mutter noch im Kindbett lag oder hat es eine andere Bedeutung?

                  Hänsel

                  im Lexikon habe unter dem Begriff "Kindbettkind" gefunden, welcher das Wochenkind bezeichnet.

                  Silke Schieske

                  Im Kindbett verstarben meistens die Frauen nach der Geburt eines Kindes.
                  Nicht selten starben aber auch Kinder gleich nach der Geburt. Vielleicht daher "Kindbettkind".

                  Carlton

                  Lt. Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen von Hermann Metzke
                  Kindbetterin = Wöchnerin
                  Und dazu:


                  web

                  Ich habe mal das Totenbuch weiter durchforstet. Gestorbene Kindbetterkinder waren zwischen 1 Tag und 4 Wochen ! alt. Der Begriff des Kindbetterkind kommt sehr häufig bei verstorbenen Kleinkindern vor.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11326

                    Latein

                    robinhood

                    ich hätte gerne mal gewusst,was -Juvenis et Scultetus- heißt.
                    Hoffe,daß ich es richtig gelesen habe,war etwas unleserlich in einem KB-Eintrag.

                    Schlumpf

                    Iuvenius et sculteus war
                    ein Jugendlicher oder Junggeselle und Schultze.

                    Gutesbaerchen

                    mit Schulze meinst du bestimmt Schultheis, oder ? Denn Scultetus bedeutet Schultheis.

                    Schlumpf

                    bei mir steht: Schultheiß, Schulze; s. hereditarius : Erbschulze
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • annike
                      Erfahrener Benutzer
                      • 06.03.2009
                      • 329

                      Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                      es gibt bei diesen "FEEFHS" Ahnenstammkarteien und anscheinend auch auf Microfilm - Leider alles auf englisch wobei mein Schulenglisch klagvoll versagt.
                      Wir kann ich diese Filme bestellen oder sonstwie Kontakt aufnehmen?

                      web

                      http://wiki-de.genealogy.net/Federat...cietes_(FEEFHS

                      Xtine

                      FEEFHS scheint wohl ein Ableger der Mormonen zu sein, zumindest von einem deren Mitglieder gegründet worden zu sein.
                      So wie ich das sehe, ist das nur eine Seite mit vielen Tipps und Links, wenn man in Europa seine Ahnen sucht.
                      Ich denke Du meinst die "Ahnenstammkartei des deutschen Volkes", welche ganz offensichtlich in der "Zentralstelle für Genealogie" in Leipzig liegt. Diese scheint wohl von den Mormonen verfilmt worden zu sein, sodaß man über diese evtl. auch den Film bestellen kann. (Manche Filme sind für Deutschland gesperrt ) Bei FEEFHS kann man den Namensindex online einsehen.
                      Du könntest es aber auch direkt in Leipzig probieren.
                      Liebe Grüße
                      Annike

                      Kommentar

                      • Leineweber12
                        Erfahrener Benutzer
                        • 20.08.2010
                        • 1537

                        Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                        [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt:ca. 1770
                        Region, aus der der Begriff stammt: heutiges Niedersachsen
                        was bedeutet der Zusatz "... in der Stille auf Concession begraben." in einem Kirchenbuch. Bekam der Verstorbene einfach die "Erlaubnis" zum Begräbnis oder hatte er evtl einen anderen Glauben, als die Kirchengemeinde in der er bestattet wurde?

                        Friedrich

                        ich tippe auf das letzere.

                        Leineweber12

                        Ich hatte auch schon die Befürchtung..
                        (Wie sicher ist denn Dein Tipp?)

                        karin-oö

                        Es könnte auch sein, dass der Verdacht auf Selbstmord bestand.
                        Wenn ein Selbstmord nicht bewiesen werden konnte, bekam der Verstorbene eine Erlaubnis auf kirchliche Bestattung.

                        Gast Carlton

                        oder es lag eine bestimmte Krankheit vor oder man hatte keine Geld für die Beerdigung oder er gehörte gar keiner Kirche an (soll es auch schon 1770 gegeben haben)....
                        Da könnten noch viele Argumete gefunden werden. Wenn der Grund nicht im KB festgehalten ist, wird man es heute nicht mehr klären können.

                        nora

                        Ich kenne eine andere Bedeutung von Concession.
                        Eine Concession erteilen heisst einen Begräbnisplatz erteilen. Es gab auch Erbbegräbnisplätze.
                        In dem Fall hier war dann schon ein Begräbnisplatz vorhanden und er wurde auf (in) der "Concession" begraben.

                        Leineweber12

                        In "meinem" Fall würde ich Selbstmord fast ausschließen. Der Friedhof war ev.-luth. und die Bestatteten kamen evtl. aus einer französich-ref. Gemeinde. Was noch zu untersuchen gilt, aber es wäre eine Erklärung für eine "Concession". Da der Zusatz ja aber "auf Concession begraben" war, klingt noras Erläuterung für mich auch ziemlich schlüssig. Zumindest bestätigt Ihr meine Vermutungen und ich lag nicht ganz falsch.

                        Kommentar

                        • Roswitha
                          Erfahrener Benutzer
                          • 10.10.2009
                          • 507

                          Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1689
                          Region, aus der der Begriff stammt: Südniedersachsen
                          in der Kopfsteuerbeschreibung des Fürstentums Calenberg Göttingen Grubenhagen von 1689 steht als Berufsbezeichnung "geringer Klipmüller, ein Grindel".
                          Was ist der Unterschied zwischen einem Müller zu einem Klipmüller und was ist ein Grindel?

                          Friedrich

                          zu Grindel, siehe hier. Es war ein Pflugteil.

                          Roswitha

                          Das passt aber nicht zu meinen Text. "Grindel" steht an der Stelle, wo bei anderen Einträgen zum Bsp. " 5 Mg." steht. Deshalb vermute ich eine Flächenbezeichnung. Wenn die Kopfsteuerpflichtigen kein Land hatten, steht da evtl. 2 Th. vom Brau oder arm und gebrechlich oder so. Auf jeden Fall musste dieser Klipmüller 1 Th. steuern. und seine Frau 12 Gr..

                          Der Mǖhlbách, des -es, plur. die -bche, ein Bach, welcher eine Mühle treibt; Nieders. Grindelbach, von Grindel, die Mühle.
                          und
                          Anscheinend wurde im Niedersächsischen Sprachraum der
                          Ausdruck "Grindel" häufig mit "Mühle" assoziiert. Es wurde ja
                          oben schon gesagt, daß die Welle auf der der Mahlstein rotierte
                          auch Grindel genannt wurde. Manchmal gab es Mühlen mit
                          mehreren Grindeln, also wohl mit mit mehreren Mühlsteinen, aber
                          oftmals war Grindel einfach "die Mühle".

                          henrywilh

                          Klippmühlen (fast immer mit pp) gibt es unendlich viele in allen möglichen Gegenden.
                          Ihre Art ist durchaus unterschiedlich, man findet sie mit 1 Gang, aber auch mit 8 Gängen, zum Kornmahlen, als Ölmühle usw.
                          Aus den Erwähnungen schließe ich, dass "Klipp-" keine besondere Art von Mühle war, sondern ein Name, eine volkstümliche Bezeichnung. Eine Mühle war nicht eine Klippmühle, sondern immer die "Klippmühle".
                          Das Wort "Klipp" dürfte einfach lautmalerisch sein, denn im Krünitz (http://www.kruenitz1.uni-trier.de/) stehen die Worte "Klipp", "Klapp" und "Klick" mit derselben Schall-beschreibenden Bedeutung und in Hannover gab es vor der Stadt die berühmte "Klick- oder Klippmühle":

                          Friedrich

                          dann darf ich alle auffordern, jetzt das Lied: "Es klippert die Mühle am rauschenden Bach" zu singen?
                          Suche nach Kreutzburg, Kreuzburg, Creutzburg, Creuzburg.

                          Kommentar

                          • MartinaOE
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.04.2010
                            • 109

                            Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1848
                            Region, aus der der Begriff stammt: Sauerland

                            In einem meiner Fundstücke (Heirat 1848) heißt es: ... dimittiert nach Rhode
                            Ist dieser Ausdruck auf eine militärische Entlassung anzuwenden oder kann es einfach nur bedeuten, dass derjenige seinen Wohnort gewechselt hat?

                            AnGr

                            Es ist wohl im militärischen Zusammenhang zu sehen!


                            Friedrich

                            es hat hier überhaupt nix mit Militär zu tun, sondern: (Zitat aus Wikipedia, Dimission): Er bezeichnet auch die Entlassung eines Pfarrangehörigen zur Heirat in einer anderen Gemeinde. Nichts anderes ist hier gemeint. Die eigentliche Heirat dürfte in einer anderen Pfarrei, hier in Rhode, stattgefunden haben.

                            armadum

                            Ich bin von der gleichen Meinung wie Friedrich: http://www.peter-hug.ch/lexikon/dimissorialien
                            Das Instrument der Absendung heißt auf Deutsch "Dimissorialien", auf Latein "Litterae dimissoriae" oder "dimissoriales" und auf Französich "lettres dimissoriales".

                            Friwigi

                            bei uns im ehemaligen Fürstentum Waldeck bedeutete dimmitieren dass die betreffende Person die Genehmigung erhielt, aus dem Fürstentum auszuziehen, bzw. auszuwandern. Es hatte dabei nichts mit dem Pfarramt zu tun. Bei einem Wechsel von einem Pfarramt zum anderen innerhalb des Fürstentums war von dimmitieren keine Rede.
                            Wenn einer ausziehen wollte, wurde überprüft, ob gegen ihn etwas vorlag, bzw. ob er noch Zahlungsverpflichtungen (Alimente oder ähnliches) hatte. Erst danach erhielt er die Dimmissorialie, die Erlaubnis, den Untertanenverbund zu verlassen.

                            Xtine

                            den Begriff "Dimission" kann man sicherlich in verschiedenen Bereichen finden, da es sich im Eröffnungsbeitrag aber um eine Heiratsurkunde handelt, ist damit wohl eindeutig die Entlassung aus der Heimat-Pfarrei in die Pfarrei des Heiratsortes gemeint. Diese braucht man übrigens heute noch (zumindest bei den Katholiken), wenn man nicht in der Heimatgemeinde heiraten oder sein Kind taufen lassen möchte (vermutlich auch, wenn man woanders begraben werden möchte ).

                            Eva64

                            die Dimissoriale wird auch bei den Evangelen verlangt . Das ist aber im Normalfall eine reine Formsache.
                            Woanders begraben werden zu wollen ist oft komplizierter, da das weniger von den Kirchengemeinden als von den Bestattungsordnungen der bürgerlichen Gemeinden abhängt und da hat jede andere Bestimmungen .
                            Mynar/ Drössler im Raum Vratimov, Poprad, Botenwald/ Butovice, Hof/ Dvorce, Zabreh
                            Schoppe, Kühr im Raum Kr. Olpe

                            Kommentar

                            • alfred47
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.10.2008
                              • 1246

                              Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                              [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1672
                              Region, aus der der Begriff stammt:Ellern, Hunsrück
                              ich suche nach dem Ort "Weyerkirchen i.d. Berscheland". Das steht so bei "Die Bewohner der Dörfer des OA Simmern 1600-1720" von Dr. M. Frauenberger auf S. 302.
                              Kann "Berscheland" nach Pfälzer Mundart vielleicht Bergeland = Gebirge heißen?

                              unser Forummitstreiter joachim.fischer schreibt:
                              ...ich habe das Buch von Emil Böhmer, Pfälzer Mundart.!
                              <> uffem Bersch = auf dem Berg = Bersch = Berg = Berscher Land = Bergiges Land! ...

                              Kommentar

                              • vec
                                Benutzer
                                • 03.05.2009
                                • 71

                                Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                                [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt:1643
                                Region, aus der der Begriff stammt: Werbach heute Baden-Württemberg
                                Am 06.10.1643 heiratet ein Sebastian Drap eine Barbara unbekannten Nachnamens. Von Beruf soll er 'Brunnenmüller' gewesen sein.
                                Brunnenmüller hat mir Go.ogle als Familiennamen oder als Firmennamen (so wie 'Brunnen Müller GmbH') gezeigt. Wikipedia hat den Begriff nicht.

                                Friedrich

                                ich gehe davon aus, daß es dort die sogenannte Brunnenmühle gegeben hat, nach der er als Eigentümer oder Pächter benannt wurde. Er war also Müller im klassischen Sinn, und da die Mühle die Brunnenmühle genannt wurde, war er eben der Brunnenmüller.

                                animei

                                in Werbach gibt es wohl noch heute die Bezeichnung "An der Brunnenmühle": http://www.strassenkatalog.de/str/an...h-werbach.html
                                Jackenkrull usw. aus Dolberg - wie kam er nach Friesland?

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X