Erbitte Lateinübersetzung Kurzlebenslauf Pfarrer Christian Uhle

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  • Octavian Busch
    Erfahrener Benutzer
    • 16.03.2021
    • 858

    [gelöst] Erbitte Lateinübersetzung Kurzlebenslauf Pfarrer Christian Uhle

    Quelle bzw. Art des Textes: Lateinischer Lebenslauf
    Jahr, aus dem der Text stammt: um 1700
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Landeskirchliches Archiv Dresden, Bestand 18 "Superintendentur-, Pfarrstellen- und andere Besetzungsakten", Nummer 332, Blatt 26
    Namen um die es sich handeln sollte: Christian Uhle


    Hallo
    Ich kann leider kein Latein und wäre sehr froh, wenn Ihr mir den Kurzlebenslauf meines Vorfahren Pfarrer Christian Uhle übersetzen könntet (im Anhang rechtes Blatt).
    Vielen Dank.
    Angehängte Dateien
    Ave

    gesucht in:
    Mutzscheroda: Hermsdorf; Neuschönefeld: Seidel; Seegel: Dietrich, Dieze; Grossbothen: Lange, Dietze; Mügeln: Vogtländer; Droßkau: Kretzschmar, Bergner; Noßwitz: Gleisberg; Sörnzig: Liebers; Wickershain: Steinert; Oelzschau: Lehmann; Hohnbach: Frentzel; Leupahn: Augustin; Erlln: Schöne; Schkortitz: Stein; Eschefeld: Spawborth; Schneeberg: Friede; Grossgörschen: Fickler; Söhesten: Zocher; Greitschütz: Staacke; Stadtroda: Kittel; Gelenau/Erzgeb.: Nestler
  • jebaer
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2022
    • 1908

    #2
    Wahrscheinlich noch mit Fehlern, aber immerhin von vollständiger Vorlage :

    Ego Christianus Uhlius in lucem sum editus
    Röhrsdorfi in pago ab urbe Chemnitio horam distan-
    te, anno restauratæ salutis MDCLXXVI die Martii
    secundo. Pater mihi fuit Christianus Uhlius, per tri-
    ginta annos Ecclesiæ, quæ Christo Röhrsdorfi col-
    iigitur Pastor. Primæ pietatis fundamentis domi
    partim ex Patre ipso, partim etiam a privatis
    Præceptoribus positis, Anno 1687 et II. Aprilis ad Ly-
    ceum Chemnicense missus per octenniem publicos
    audivi Magistros, qui non tantum literarum ru-
    dimanta, quæ ratiotinandi, disserendique continent præ-
    cepta, sapienter indicaverunt; Mecum etiam com-
    pendiariam S.S.Theologiæ viam diligenter
    explanaverunt, ut Deo Duce ac comite trium
    annorum Spacio insupremæ Musarum Sede Lipsiæ
    continuare quod ceperam filum pertexere potue-
    rim. Quoniam vero Patre mortuo res angusta
    domi erat, non tantum alumnus alios infor-
    mando panem acquivisi, sed etiam studiosus
    tam Lipsiæ, quam finitis studiis Academi-
    cis, Rodæ et Froburgi iisdem incubui la-
    boribus. Nunc Deum rite vocantem sequor, et
    quo vertet ibo, haud curans, quæ pauper-
    tas quæque persecutio me expectet. Ferens
    enim conditionem S. auxilium subsidiumque fe-
    ret.
    Christiano Uhlio
    D.P.S. Greifenhayn.


    LG Jens
    Zuletzt geändert von jebaer; 10.03.2024, 00:52.
    Ist nur meine Ansicht.
    Kann jeder seine eigene haben - meiner Ansicht nach!

    Kommentar

    • Holzfux
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2024
      • 146

      #3
      Helfen wir zusammen, dann wird es!



      Ego Christianus Uhlius in lucem sum editus
      Röhrsdorfi in pago ab urbe Chemnitio horam distan-
      te, anno restauratæ salutis MDCLXXVI die Martii
      secundo. Pater mihi fuit Christianus Uhlius, per tri-
      ginta annos Ecclesiæ, quæ Christo Röhrsdorfi col-
      iicitur (?) Pastor. Primæ pietatis fundamentis domi
      partim a Patre ipso, partim etiam a privatis
      Præceptoribus posideo. Anno 1687 die? II. Aprilis ad Ly-
      ceum Chemnicense missus per octenniem publicos
      audivi Magistros, qui non tantam literarum ru-
      dimenta, quæ rationandi disserendique continent præ-
      cepta, sapienter indicaverunt;Verum etiam com-
      pendiariam S.S.Theologicae viam diligenter
      explanaverunt, ut Deo Duce ac comite trium
      annorum Spacio in suprema Musarum Sede Lipsiæ
      continuare quod ceperam filum pertexere potue-
      rim. Quoniam vero Patre mortuo res angusta
      domi erat, non tantum alumnus alios infor-
      mando panem acquivisi, sed etiam studiosus
      tam Lipsia, quam finitis studiis Academi-
      cis, Rodæ et Froburgi(?) iisdem incubui la-
      boribus. Nunc Deum rite vocantem sequor, et
      quo vertet ibo, haud curans, quae pauper-
      tes quæque persecutio me expectet. Ferens
      enim conditionem auxilium subsidiumque fe-
      ret.



      Holzfux

      Kommentar

      • Octavian Busch
        Erfahrener Benutzer
        • 16.03.2021
        • 858

        #4
        Prima.
        Kannst Du mir lieber Holzfux noch die deutsche Übersetzung angeben.
        Ort kann ich schon mal sagen: Roda bei Frohburg in Sachsen, Röhrsdorf bei Chemnitz.
        Besten Dank.
        Ave

        gesucht in:
        Mutzscheroda: Hermsdorf; Neuschönefeld: Seidel; Seegel: Dietrich, Dieze; Grossbothen: Lange, Dietze; Mügeln: Vogtländer; Droßkau: Kretzschmar, Bergner; Noßwitz: Gleisberg; Sörnzig: Liebers; Wickershain: Steinert; Oelzschau: Lehmann; Hohnbach: Frentzel; Leupahn: Augustin; Erlln: Schöne; Schkortitz: Stein; Eschefeld: Spawborth; Schneeberg: Friede; Grossgörschen: Fickler; Söhesten: Zocher; Greitschütz: Staacke; Stadtroda: Kittel; Gelenau/Erzgeb.: Nestler

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        • Holzfux
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2024
          • 146

          #5
          Muss mich selbst korrigieren, bin mir aber im 1. Fall noch nicht sicher:



          quæ Christo Röhrsdorfi col-
          ligitur (?) Pastor. Primæ pietatis fundamentis domi
          partim a Patre ipso, partim etiam a privatis
          Præceptoribus positis ...

          Holzfux

          Kommentar

          • Holzfux
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2024
            • 146

            #6
            Ich muss mich noch einmal verbessern:
            es muss heißen: qui non tantum
            auch der Schreiber hat meines Erachtens einen Fehler begangen:
            es ist wohl Lipsiae statt Lipsia zu lesen



            Ich, Christian Uhl, erblickte im Jahr 1676 des wiederhergestellten Heils am 2. März im Dorf Rhörsdorf, das 1 Stunde von Stadt Chemnitz entfernt ist, das Licht der Welt (wörtlich: wurde ins Licht geboren). Mein Vater war Christian Uhl, dreißig Jahre lang Pfarrer der Kirche, die in Röhrsdorf mit Christus verbunden ist (= der Christuskirche in R.). Nachdem die Grundlagen für die erste Liebe zu Gott teils zuhause vom Vater selbst, teils auch von privaten Lehrern gelegt waren, wurde ich am 2. April 1687 in das Lyceum in Chemnitz geschickt und hörte 8 Jahre lang die öffentlichen Lehrer, die mich nicht nur in einsichtiger Weise mit den ersten Schritten der höheren wissenschaftlichen Bildung bekannt machten, welche die Regeln im Ziehen von Schlüssen oder im Erörtern (eines Themas) beinhalten (Logik), sondern auch den direkten Weg zur heiligsten Theologie gründlich erklärten, so dass ich unter Führung und in Begleitung Gottes in einem Zeitraum von drei Jahren am höchsten Musensitz, in Leipzig, den Faden, den ich begonnen hatte, weiter zu Ende spinnen konnte. Weil aber nach dem Tod meines Vater die Verhältnisse zu Hause beschränkt waren, verschaffte ich mir nicht nur durch Unterrichten anderer Alumnen den Lebensunterhalt, sondern auch als Studierender widmete ich mich in Leipzig genauso wie nach Beendigung der akademischen Studien in Roda und Frohburg denselben Tätigkeiten. Jetzt folge Gott, wie es sich gebührt, und in welche Richtung er mich lenken wird, werde ich gehen, ohne mich darum zu kümmern, welche Armut und welche Verfolgung mich erwartet. Er nämlich, der die Verhältnisse bringt, wird auch Hilfe und Unterstützung bringen.
            Zur erwünschten Verbesserung freigegeben
            der Holzfux

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            Kommentar

            • jebaer
              Erfahrener Benutzer
              • 22.01.2022
              • 1908

              #7
              Verdeutschungsvorschlag meinerseits:

              Ich Christian Uhl bin zur Welt gekommen
              zu Röhrsdorf in einem Dorf, von der Stadt Chemnitz eine Stunde ent-
              fernt, im Jahr der Erlösung 1676 am 2. Tag des
              März. Vater war mir Christian Uhl, durch drei-
              ßig Jahre der Gemeinde Röhrsdorfs, die sich in Christus
              versammelt, der Hirte. Mit der ersten Frömmigkeit Grundsteinen
              teils vom Vater selbst, teils auch von persönlichen
              Lehrern errichtet, im Jahre 1687 am 2. April an die Chem-
              nitzer Lateinschule gesandt, hörte ich durch 8 Jahre
              die staatlichen Magister, die nicht nur der Schriften
              Grundzüge, die zu folgern und zu erörtern Regeln ent-
              halten, klug aufzeigten; mir gegnüber erläuterten sie
              auch ausführlich der Heiligsten Theologie direkte
              Methode, sodass ich mit Gott als Führer wie auch Begleiter durch dreier
              Jahre Dauer an der höchsten Gelehrsamkeit Leipzigs Sitz
              fortzuschreiten, seitdem den Faden, den ich empfangen hatte, fertig zu weben ver-
              mochte. Nun allerdings mit dem Tod des Vaters waren die Verhältnisse
              des Hauses schwierig, nicht nur andere Zöglinge unter-
              richtend erwarb ich das Brot, aber ebenso bestrebt
              wie Leipzigs, nach Abschluss der akademi-
              schen Studien wende ich mich denselben Aufga-
              ben Rodas und Frohburgs zu. Nun folge ich dem berufenden Gott gebührend, und
              wohin es sich wenden wird, werde ich gehen, nicht sorgend, welche Ar-
              mut und welche Klage mich erwartet. Den Umstand
              wahrlich tragend wird Heiliger Beistand Hilfe bringen.


              LG Jens
              Zuletzt geändert von jebaer; 10.03.2024, 04:54.
              Ist nur meine Ansicht.
              Kann jeder seine eigene haben - meiner Ansicht nach!

              Kommentar

              • Octavian Busch
                Erfahrener Benutzer
                • 16.03.2021
                • 858

                #8
                Herzlichen Dank.
                Super Sache
                Ave

                gesucht in:
                Mutzscheroda: Hermsdorf; Neuschönefeld: Seidel; Seegel: Dietrich, Dieze; Grossbothen: Lange, Dietze; Mügeln: Vogtländer; Droßkau: Kretzschmar, Bergner; Noßwitz: Gleisberg; Sörnzig: Liebers; Wickershain: Steinert; Oelzschau: Lehmann; Hohnbach: Frentzel; Leupahn: Augustin; Erlln: Schöne; Schkortitz: Stein; Eschefeld: Spawborth; Schneeberg: Friede; Grossgörschen: Fickler; Söhesten: Zocher; Greitschütz: Staacke; Stadtroda: Kittel; Gelenau/Erzgeb.: Nestler

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                • Holzfux
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2024
                  • 146

                  #9
                  So sehr es mich freut, dass es auch der jubaer gewagt hat, eine Übersetzung zu liefern, muss ich doch manches, nicht alles verbessern:


                  Letzter Satz:
                  Ferens vero conditionem auxilium subdidionemque feret.


                  Feret : er wird bringen
                  wer? Ferens: derjenige, der bringt
                  vero - aber (nicht vere-wahhaftig)
                  wen? conditionem: Lebensbedingungen die Umstände, Verhältnisse
                  der wird bringen: wen? auxilium subsidiumque - Hilfe und Unterstützung


                  d.h. Gott, der für unser Schicksal veranwortlich ist, wird auch helfen.


                  rite im Satz vorher, gehörte eigentlich zu vocantem: wurde von mir auch nicht beachtet:
                  vielleicht: Gott, der uns (nach unserem Glauben) in rechter Weise



                  quo vertat - wohin er [mich] (nicht: sich) wendet, lenkt..


                  Klage? ist möglich, aber ist das gemeint: eher: Anklage, Anfeindung (näher an persequi - verfolgen)


                  Bei Lipsiae, Roedae, Frohburgae handelt sich um keinen Genetiv, sondern um den Lokativ (in der a- und o-Deklination Singular mit der gleichen Endung wie der Genetiv)


                  Quoniam .. acquisivi : Logische Verbindung der Sätze (Weil... oder im unverbundenen 2. Satz: Daher)
                  Ob er Zöglingen Nachhilfe gab? Er war doch bei den Großen. Sind es nicht eher seinesgleichen?


                  ceperunt - richtig (ich habe "angefangen ..= coeperunt) vielleicht: den Faden, den ich in die Hand genommen habe, zu Ende zu spinnen. Einen Faden würde ich "spinnen" und mehrer Fäden "verweben".


                  ut Deo.. nicht zeitlich (seit), sondern: Folge: so dass


                  Jetzt höre ich auf. Sonst mag man mich nicht mehr.


                  Ein guter Gedanke: die sich in Christus versammelte..vielleicht: für Christus, Christus zuliebe

                  .
                  Nix für unguad
                  sagt der Holzfux

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