1725 Hilfe bei einem längeren Taufeintrag

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  • Balle
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2017
    • 2356

    [gelöst] 1725 Hilfe bei einem längeren Taufeintrag

    Quelle bzw. Art des Textes: Taufeintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1725
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Dungelbeck/Peine
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Vieles kann ich nicht lesen, aber ich versuche es mal:
    Henni Langeheynen ..vor Evangeli...
    und deßen Ehefrau .. Lucia ...., welche der Romisch Catho
    lischen Religion zugethan, haben den Dienstag ... den 7ten
    post Trinit. ein Töchterlein von mir Tauffen lassen. Nahmens
    Maria Margaretha.......sind (alpha)Hanns
    Matthies (beta) Hennig Langeheynens Tochter ne Catherina Maria
    (gamma) Uterma.... ...des KrügersHenni .....frau
    bey ....Tauffe sich dann folgendes begeben,
    Nach dem des Kindes und ............d. 15. Julij vor
    ...auff depfarrer ............Gott sein
    Hauß gesegnet und ......mit einer jungen Tochter ver
    ..........Übermorgendurch mich wohl getauffet haben
    wollen: So findensich Patres aus Peineohne all.......
    Herrn Reqvisition der Eltern........Morgens
    in deren Behausung ein, produciren einen .......
    ihnen das Kind .......zuübergeben.Und da sich ...
    ...Eltern.........................
    ....Sie mit ................
    ..................................
    mir die Patres....................
    das Kind zutauffen....................


    Ich bitte um Korrektur und Ergänzung, versuche mich morgen an dem Rest, ist für mich sehr schlecht zu Lesen.
    Danke für eure Hilfe
    Angehängte Dateien
    Lieber Gruß
    Manfred


    Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
    ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
    Eheschließung 1781 in Zittau
  • Malte55
    Erfahrener Benutzer
    • 02.08.2017
    • 1625

    #2
    Moin,
    Henni Langeheynen so der Evangelischen
    und deßen Ehefrau n(omin)e Lucia Vollmars, welche der Romisch Catho-
    lischen Religion zugethan, haben den Dienstag nach dem 7ten
    post Trinit. ein Tochterlein von mir tauffen lassen. Nahmens
    Maria Margaretha. Paten so da erbehten sind (alpha)Henni
    Matthies (beta) Henrich Langeheynen Tochter n(omin)e Catharina Maria
    (gamma) Utermarcks als des Krügers Henni Vollmars Frau
    bey welcher Tauffe sich dann folgendes begeben,
    [und zugetragen.]
    Nach dem des Kindes Vater des Sontages Abends als d. 15. Julij vor-
    her auff die pfarre kommen vermeldend: wie der liebe Gott sein
    Hauß gesegnet und sie beyderseits Eltern mit einer jungen Tochter er-
    freuet welche sie Übermorgen durch mich wohl getauffet haben
    wolten: So finden sich Zween Patres aus Peine ohne aller gesche-
    henen Requisition der Eltern obgedachten Dienstages Morgens
    in deren Behausung ein, produciren einen Befehl vom Amte
    ihnen das Kind zu tauffen zuübergeben. Und da sich beyder-
    seits Eltern solchem Befehle gehorsahm zu leisten, weigern, drin-
    gen sie mit allerhand harten Bedrohungen dergestalt in sie
    daß auch des Kindesvater seine Wohnung verlaßet; die Mutter
    aber ihre Schwester an mich schicket, eines Theils zuvermelden
    wie die Patres so da ankommen unter allerhand Bedrohungen
    das Kind zu tauffen suchten, anderntheils mich zu befragen
    wie sie sich zu verhalten. Als ich ihr nun hierauff zur Antwort
    ertheilet: die Mutter solte das Kind nicht von sich geben sondern
    biß zu meiner Ankunfft an sich behalten, und ich sofort nach
    angelegten Kleidern folgete, siehe da fand bey meiner Ankunfft
    einen Pater vor der Stubenthüre stehen welcher mich, da ich der
    Stube naherte, anredete und fragte wo ich hingedachte. Ego:
    Ich wolte Amtsgeschäffte in der Stube verrichten als wozu
    ich requiret ware. Ille: Er wolte dawieder protestiret haben.
    Als ich aber umb nicht ferner Worte mit ihm zu verwechseln
    die Thur offnete und hineinging, fand ich keinen darin als
    die Kindbetterin mit ihrem Kinde, welche sich sehr übel
    gebehrdete und weinete. Nachdem ich nun dieselbe
    zufrieden gesprochen anbey bedeutet, wie ich verlangte
    maßen das Kind in Gottes Nahmen tauffen wolle. Und dar-
    auff so wohl die Gevattern herbey zu ruffen als auch dem
    Custodi Waßer in einem Becken hereinzubringen befohlen
    da kam der nach der Voigtey gegangene Pater dem sowohl
    von meiner Ankunfft als auch geschehene Zubereitung durch
    ein Catholisches Weib n(omin)e die Behrensche Nachricht war ge-
    bracht, eiligst auff den Hoff. Ich solches sehend ließ das
    Kind von der Mutter denen Gevattern übergeben durch diese
    aber vor den Tisch allwo die Tauffe solte verrichtet werden
    bringen, anbey die Frage ergehen: Wie das Kind heißen solle
    kaum hatte die Mutter meine Frage aus freyen Willen beant-
    wortet und dem Kinde den Nahmen Maria Margaretha ge-
    geben, da trat der Pater in die Stube, ging zu mir ein
    und fragte Was ich hier machen wolle? Ego: Er mogte
    mich nicht stöhren, ich wäre eben im Begriff gegenwarti-
    ges Kind auff Begehren zu tauffen. Und als ich sogleich
    zur Sache schritte und die hey(lige) Handelung mit diesen Worten
    anfing: Fahre aus du unreiner? Geist etc. Da nahm der
    Pater sein Bündel von der Banck unter den Arm und ging
    mit Kurren und Murren davon.
    LG Malte

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    • LutzM
      Erfahrener Benutzer
      • 22.02.2019
      • 3028

      #3
      Boah, das ist a fast ein Kriminalfall!
      ...und toll, dass Ihr das lesen könnt!
      Lieben Gruß

      Lutz

      --------------
      mein Stammbaum
      suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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      • Balle
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2017
        • 2356

        #4
        Ein ganz dickes Dankeschön Malte, da hätte ich noch mächtig dran zu knabbern gehabt.
        Ist eine spannende Geschichte.
        Lieber Gruß
        Manfred


        Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
        ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
        Eheschließung 1781 in Zittau

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