Quelle bzw. Art des Textes: Müller, Johann Christoph und Küster, Georg Gottfried Altes und neues Berlin...(1737).
Jahr, aus dem der Text stammt: 1579/1737
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Berlin, Nikolaikirche
Namen um die es sich handeln sollte: Dr. Heinrich Goldbeck
Jahr, aus dem der Text stammt: 1579/1737
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Berlin, Nikolaikirche
Namen um die es sich handeln sollte: Dr. Heinrich Goldbeck
Ich wünsche allen einen angenehmen Tag!
Heute brauche ich Eure Hilfe für einen lateinischen Text aus einer Tafel zum Angedenken an einen Verstorbenen (Epitaph). Der Text ist nicht in klarer Prosa verfasst und ich tue mich sehr schwer damit, alles zu verstehen, da mein Lateinunterricht ewig her ist und ich in dem Fach ein wahrhaft lausiger Schüler war.
Es handelt sich um den Text aus dem Epitaph für Dr. Heinrich Goldbeck aus der Nikolaikirche in Berlin-Mitte, den seine Witwe Ursula Tempelhoff, für ihn nach seinem Tode im Jahr 1579 verfasst hat. Heinrich Goldbeck war Kanzler Brandenburgs.
Hier die Transkription aus der gedruckten Quelle und ein Link der entsprechenden Stelle:
Hoc posuit charo monumentum nupta Marito,
Qui justi cultor, qui pietatis erat.
Hic ubi defendit Septemvir Marchio pacem
Cygniker affluxu sed Sprea rura fovet.
Consilio praestans meritis est nactus honorem
Laudibus & dignam censuit Aula fidem.
Post ubi formosum properabat linquere mundum,
Vivus ero Christi, mortuus, inquit, ero.
Finiit his annos verbis coelumque petivit,
Candida mens orbem, gloria corpus humum,
E tumulo corpus suprema luce resurget,
Prospera Goldbecci sit maneatque domus.
Die Quelle ist:
Müller, Johann Christoph und Küster, Georg Gottfried (1737): Altes und Neues Berlin : vollständige Nachricht von der Stadt Berlin, derselben Erbauern, Lage, Kirchen, Gymnasiis; ingleichen von den Königlichen, und andern öffentlichen Gebäuden; dem Rath-Hause, dessen, und der Bürgerschafft Gütern, Vorrechten, Privilegiis und andern das Policey- und Stadt-Wesen betreffenden Sachen. Wobey dasjenige, so in Krieges- und Friedens-Zeiten von Anno 1106. biss itzo in hiesigen Residentzien merckwürdiges vorgegangen, aus Diplomatibus guten und zuverlässigen, theils auch archivischen Nachrichten und den besten Auctoribus erzehlet wird. - 1., Berlin, 1737, S. 241.
Zu finden auch hier: linke Spalte unterstes Drittel:
Hier sind meine Versuche, den Inhalt in den Griff zu bekommen. Wie gesagt, ich war miserabel in Latein und habe seitdem vieles verlernt...
Dem geliebten Gatten hat die Braut dies Denkmal errichtet
der des Rechtes Verehrer und der Pflicht war.
Hier wo der Siebenerrat der Mark den Frieden bewahrt hat
treiben Schwäne vorbei, aber die Spree wärmt die Länder.
Im Rate alle überragend hat er verdient gewonnen des
Lorbeers Ehre und der Hof hat die Treue geschätzt.
Wo schnell er dem Schönen der Welt entsagen musste,
lebendig bin ich Christi gewesen,
tot, man sagt, ich werde sein.
Er hat beendet diese Jahre den Wörtern und den Himmel hat er begehrt,
Strahlend Geist den Kreis
der Ruhm Verstorbenen den Boden
aus dem Grab der Körper zum obersten Licht wieder aufersteht.
Glücklich ist und bleibt der Goldbecken Haus.
Ich danke allen, die sich damit abmühen sehr herzlich!
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