Lesehilfe erbeten KB-Eintrag mit Hebräischen Zeichen

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  • Gerdchen
    Erfahrener Benutzer
    • 14.09.2010
    • 1150

    [gelöst] Lesehilfe erbeten KB-Eintrag mit Hebräischen Zeichen

    Ein freundliches Hallo in die Lesehelferrunde,

    Ich bräuchte wieder einmal eure Hilfe!

    Kann jemand den Zusatz zur Geburt entziffern; bzw. ergänzen, oder mir erklären?
    Ich lese:
    KB Cröllwitz bei (Leuna), 1712 (Bild 1787)
    D. 11.2. ist Rosina, Gottfried Peters Tochter getauft, dero Pathen waren:
    1. Lorenz Bose, Lorenz Bosens hiesigen Richters Sohn.
    2. Margaretha Hannß Hartungs Eheweib
    3. Rosina, Anthon Schulzens von Kötzschau? Tochter
    Nata: Die Mutter wehre beynahe über der Geburt dieses Kindes gestorben und gab ihr jederman verloren doch? mußte das Kind nicht ??? oder ??? sondern Rosina heißen O? liebe!


    Vielen Dank für eure Mühen

    Gerdchen
    Zuletzt geändert von Gerdchen; 22.08.2011, 11:38.
  • hans2
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2011
    • 118

    #2
    Guten Tag!
    Kleinigkeit:
    Statt Nata lese ich Nota (= Bemerkung).
    Die fremden Zeichen halte ich für hebräische Buchstaben.
    Beste Grüße!
    Hans

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    • henrywilh
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2009
      • 11784

      #3
      Hans sagt es.
      Ändere doch die Überschrift deiner Anfrage und schreib "Hebräische Buchstaben" oder so rein. Dann findet sich vielleicht schneller ein Fachkundiger.
      Schöne Grüße
      hnrywilhelm

      Kommentar

      • Gerdchen
        Erfahrener Benutzer
        • 14.09.2010
        • 1150

        #4
        OK, danke für eure Hinweise.
        Viele Grüße

        Gerdchen

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        • Frank K.
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2009
          • 1318

          #5
          Hallo Gerdchen,

          im entscheidenden Satz:
          " mußte das Kind nicht "Ben_Abi" oder "Bat" sondern Rosina heißen O? liebe! "
          Zur Erklärung der hebräischen Wörter:
          Ben Abi heißt übersetzt "Sohn des Vaters"
          Bat heißt übersetzt "Tochter"
          die Erklärung heißt also, daß das Kind nicht Sohn des Vaters, oder Tochter des Vaters heißen soll, sondern "Rosina".
          Viele Grüße
          Frank
          Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

          Kommentar

          • Gerdchen
            Erfahrener Benutzer
            • 14.09.2010
            • 1150

            #6
            Hallo Frank,
            danke für deine Erläuterung. Ich bin mir aber über den Sinn dieser Formulierung noch nicht ganz sicher, vielleicht stehe ich ja auf einen Schlauch (?). Ist das als Dankbarkeit an die Mutter zu verstehen, weil sie überlebt hat und vielleicht auch Rosine hieß, ist das "nur" eine Redensart, oder ist der Vater nicht der leibliche Vater?

            Kannst du mir da evtl. noch weiter helfen?

            Viele Grüße

            Gerdchen

            Kommentar

            • Frank K.
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2009
              • 1318

              #7
              Zitat von Gerdchen Beitrag anzeigen
              Hallo Frank,
              danke für deine Erläuterung. Ich bin mir aber über den Sinn dieser Formulierung noch nicht ganz sicher, vielleicht stehe ich ja auf einen Schlauch (?). Ist das als Dankbarkeit an die Mutter zu verstehen, weil sie überlebt hat und vielleicht auch Rosine hieß, ist das "nur" eine Redensart, oder ist der Vater nicht der leibliche Vater?

              Kannst du mir da evtl. noch weiter helfen?

              Viele Grüße

              Gerdchen
              Hallo Gerdchen,
              ich glaube nicht, daß es eine Redensart ist.
              Leider ist die Quelle des KB-Eintrages nicht klar. Wenn es ein ev. oder kath. Kirchenbuch ist, kann es darauf hindeuten, daß der Vater "Jude" war und seinen Glauben behalten hat - das war in der damaligen Zeit (vom Glauben her) ein heißes Eisen. Ob es eine eheliche Geburt war, ist nicht erkennbar. Da die Mutter die geburt überlebte, ist sie auch für die Erziehung des Kindes zuständig. Wenn das Kind nur "Tochter / Sohn des Vaters" gehießen hätte, wäre auch der Sachverhalt anders. Bei einer "Mischehe" gilt das Kind dan auch das Kind (wenn der Vater Jude war) nicht als Jüdin, da es den Glaubensgrundsatz gibt, daß ein Kind nur Jude sei, wenn auch die Mutter Jüdin ist.
              Ich kann das jetzt auch nur aus der Erinnerung sagen, da meine Bildung in dieser Richtung schon ca. 30 Jahre zurückliegt. Cardamon könnte hierzu eine genauere Erklärung bringen, da sie "vom Fach" ist.
              Viele Grüße
              Frank
              Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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              • Gerdchen
                Erfahrener Benutzer
                • 14.09.2010
                • 1150

                #8
                Hallo Frank,

                danke für die Info. Ich habe Cardamon bereits angeschrieben.

                Nur zur noch zur Info, es handelt sich um eine ev. Kirche. Jüdische Vorfahren waren bisher nicht bekannt.

                Viele Grüße

                Gerdchen

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                • henrywilh
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 11784

                  #9
                  Es ist m.E. nicht vorstellbar, dass es sich hier um einen jüdischen Vater handelt. Er heißt "Gottfried Peter", das ist Anfang des 18. Jh. unmöglich ein jüdischer Name. (Es könnte natürlich der Name eines zum Christentum konvertierten Juden sein, da in diesen Fällen der mosaische Name abgelegt wurde, aber das passt ja gar nicht in die Erklärungstheorie.) Auch findet sich im Eintrag darüber ein "Christoph Peter" "aus Fehrendorf".

                  Es muss nach einer anderen Erklärung gesucht werden.
                  Dass das Kind ehelich war, würde ich als sicher annehmen, weil das Gegenteil bestimmt vermerkt wäre.
                  Zuletzt geändert von henrywilh; 21.08.2011, 11:21.
                  Schöne Grüße
                  hnrywilhelm

                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4072

                    #10
                    meines erachtens will das wortspiel sagen, dass das mädchen nicht als geduldetes stiefkind(nur sohn des vaters oder tochter des vaters), sondern glücklich (oh liebe!) mit einer leiblichen mutter aufwuchs. der priester kann wahrscheinlich die bibel noch hebräisch lesen, er wendet die worte als zitat vermutlicher alttestamentlicher szenen an. mir fällt grad nicht ein, welche angeführt ist.
                    Zuletzt geändert von sternap; 21.08.2011, 11:57.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                    Kommentar

                    • henrywilh
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 11784

                      #11
                      Ja. So in dieser Richtung muss es sein. Das Kind musste nicht bei einer Stiefmutter aufwachsen:

                      TdV.jpg
                      Schöne Grüße
                      hnrywilhelm

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                      • Frank K.
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.11.2009
                        • 1318

                        #12
                        Hallo miteinander,
                        ich sag mal: nichts ist unmöglich. - auch das mit dem "bildlichen Vergleich".
                        zu Sternap: Pfarrer / Priester können nicht nur "wahrscheinlich" lesen ...
                        Voraussetzung im Theologiestudium ist das Hebraicum. Ein Theologe muß in der Lage sein, auch den Urtext (hier den hebräischen) lesen zu können. Das ist auch Examensvoraussetzung.
                        Viele Grüße
                        Frank
                        Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4072

                          #13
                          @frank
                          danke, für deinen hinweis, hebräisch sei voraussetzung für das theologiestudium.
                          im neunzehnten jahrhundert wurde althebräisch neben latein und altgriechisch nach und nach zur voraussetzung. ich kann ohne nachprüfung nicht sagen, ob im konkreten fall bei diesem priester noch eine persönliche beschäftigung mit althebräisch, oder schon eine pflichtgemässe als studienvoraussetzung, bestand.
                          das thema ist in diesem fall ein nebenschauplatz.
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                          • Gerdchen
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.09.2010
                            • 1150

                            #14
                            Hallo Henry, Frank, Hans und Sternap,

                            vielen Dank für eure kompetente Hilfe.

                            Mit besten Grüßen

                            Gerdchen

                            Kommentar

                            • hans2
                              Erfahrener Benutzer
                              • 28.02.2011
                              • 118

                              #15
                              Guten Tag!
                              Auch ich habe die Lösung des Rätsels nicht, sondern äußere eine Vermutung:
                              Der Theorie mit dem jüdischen Vater stimme ich nicht zu. Dafür fehlt im Text jede inhaltliche Andeutung. Es gibt den Begriff Vaterjude/Vaterjüdin für Kinder mit jüdischem Vater und nichtjüdischer Mutter, aber etwas Derartiges ist im Text nicht zu erkennen.
                              Einen HInweis fürs Verständnis gibt der Pastor mit dem Wort jedoch: Es muss also ein Gegensatz vorliegen zwischen der Namensgebug des Kinds und der vorausgehenden Aussage über den Beinahe-Tod der Mutter. Könnte es nicht sein, dass der Pastor geraten hat, das Kind, das vielleicht seine Mutter verlieren wird, nach dieser zu benennen, und ärgerlich war, weil man dies ablehnte und dem Kind den Namen der Patin gab? Vielleicht hat diese ja darauf gedrängt ("O Liebe")?
                              Ich stimme zu, dass man vermutlich im Alten Testament eine Begebenheit findet, auf die der Pastor mit hebräischen Buchstaben anspielt. Darüber könnte man vielleicht in einem Wissenschaft-Chat Auskunft einholen.
                              Viele Grüße!
                              Hans

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