Mindestens 5 uneheliche Kinder - Wie das denn?
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Uneheliche Kinder
Zitat von Brigitte Bernstein Beitrag anzeigenHallo
Mein Urgroßvater wurde 1874 unehelich geboren und auch getauft. Doch es stand sogar noch in der Geburtsmatrike seiner Enkelin, dass deren Mutter die Tochter des unehelichen Vater seiner Mutter Amalia Staude diese aber eheliche Tochter des....war. In der Zeit zirka 1820- 1848 wurden gar Brautprüfungen durchgeführt. Wer keine Familie ernähren konnte, durfte nicht heiraten. Ich habe auch Familien welche erst nach dem dritten Kind heirateten, weil der Mann dann endlich nachweisen konnte, dass er die Frau versorgen konnte. Man muss bedenken, dass diese Menschen noch Leibeigene waren und nur dann heiraten durften wenn es der Fürst erlaubte. Noch schlimmer wurde es, wenn sie zwei verschiedenen Fürstenhäuser angehörten. Dass war bei meinem Ururgroßvater der Fall. Er war aus Altrognitz was der Herrschaft Schurtz zugeordnet war, sie aus Ober Wernersdorf was Schatzlar untertan war. Er durfte die Frau erst ehelichen, nach dem er 1. eine Ablösesumme bezahlen konnte und 2. schon unabhängig war. Von wegen gute alte Zeit
Zu der Frage von Genea -Oberbayern: Ich kann nur sagen, dass meine Mutter auch eine uneheliche Tochter war sie wurde im Feb.1924 geboren. Ihre Eltern durften nicht heiraten, weil sie eine Deutsche und er ein Tscheche war. Meine Oma und auch die Mutter haben lange darüber geschwiegen, erst seit wenigen Monaten weiß ich, dass dieser Mann Unterhalt gezahlt hat. Daher möchte ich doch noch mal in das Archiv von Trautenau fahren weil es dort Unterlagen gibt. Grüße Brigitte
das war mir gar nicht so bewusst mit dem nicht heiraten dürfen. Es gab aber auch die Zeit, wo die Frau mit einem unehelichen Kind die größte Sünderin war. Ja, an diese Zeit habe ich mehr gedacht. Ich habe mich nämlich auch bei einer Ururahnin gewundert (Eintrag bei den Mormonen), bei einem ihrer Kinder ist sie nur als Elternteil eingetragen, später bei den anderen Kindern als verheiratet. Dieser Beitrag hat mir für mein Verständnis sehr geholfen. Gruß Inge
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Zitat von Brigitte Bernstein Beitrag anzeigenMan muss bedenken, dass diese Menschen noch Leibeigene waren
Daß sie noch Pflichten gegenüber dem Grundherrn hatten und auch nicht heiraten durften wenn sie keine entsprechende Finanzen vorweisen konnten steht auf einem anderen Blatt.Gruß
gki
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Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigenIch habe einen Fall, wo die Frau 11 uneheliche Kinder bekam. Nach dem 11. Kind heiratete sie endlich den Vater. Über die Taufpaten war es schon auffällig, dass er der Vater ist. Er Dömanenpächter, sie seine Wirtschaftsmamsell. Übrigens, bevor hier wieder das Thema Glaubwürdigkeit kommt, wurde diese Linie mehrfach von anderen erforscht - mit Quellen.
Sind schon einige "romantische" Geschichten hier.
Dass diese Leute zusammengehalten haben obwohl die Ehe rechtlich nie oder erst sehr spät erlaubt war.
Zitat von puuscheule Beitrag anzeigenOft findet man bei "Innleuten" unehliche Kinder. Der Taufpate ist dann meist derselbe Mann und wohnt im selben Haus.
Zitat von wolfusa Beitrag anzeigenIch schliesse mich der Meinung von sternap an, wenn es ein kathl. Ort war, waere es sehr unwahrscheinlich, dass sie getauft wurden, es sei denn....und da kommen die Gedanken von sternap ins Spiel. Ich wuerde zunaechst davon ausgehen, zumal sie augenscheinlich an einem Ort war, dass es sich um 1 Vater handelt.
Was passierte eigentlich mit Kindern, die nicht getauft wurden?
Hatten sie ein schwereres Leben als die getauften? Oder wurde doch JEDES Kind vom Pfarrer getauft?LG Anna
Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.
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Selbstverständlich wurden auch die unehelichen Kinder getauft, da man sonst fürchtete, die Kinder könnten sonst - z.B. beim frühen Tod der Kleinkinder - nicht in den Himmel kommen. Dass sie unehelich waren, wurde aber in der Regel im Kirchenbuch vermerkt.
Ich selber habe in einer Seitenlinie aus Hessen den Fall, dass eine Mutter zwei uneheliche Kinder vom gleichen Vater bekam (der war beim Militär, vermutlich brauchte man da auch eine Erlaubnis?). Danach sind beide mit den Kindern nach Amerika ausgewandert (im Kirchenbuch steht ausdrücklich, dass sie nur verlobt waren). In Amerika bekamen sie dann noch ungefähr 9 weitere Kinder. Allerdings hatten die beiden unehelichen Kinder auf einmal den Namen des Vaters und auch in den Nachrufen war immer nur die Rede von einem eingewanderten "Ehepaar". Bis heute konnte ich nicht herausfinden, ob die beiden sozusagen unterwegs irgendwo oder auf dem Schiff geheiratet haben - oder ob es nie eine Heirat gegeben hat, was ja in Amerika keiner nachprüfen konnte.
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Zitat von Anna89 Beitrag anzeigenWas ich mich frage, wieso haben sie nicht einfach geheiratet? Durften sie nicht, wollten sie nicht? Oder war es, wie schon beschrieben, dass sie nicht die Erlaubnis hatten, später dann jedoch schon?
Romantische Geschichten gab es damals nicht. Eine Ehe war ein Zweckbündnis. In meinem Fall war vielleicht noch ein bisschen Liebe dabei. ;-)Viele Grüße,
Melanie
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Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigenSiehe Status. Er war Domänenpächter, hatte also großes Ansehen, abgesehen davon natürlich einen ganz anderen Stand als eine einfache Wirtschaftsmamsell (bessere Bezeichnung für Dienstmädchen). Eine Heirat außerhalb des eigenen Standes war damals völlig untypisch und dass sie überhaupt 11 Kinder hatten und dann geheiratet haben, ist ein Wunder. Wie viele Gutsherren haben denn ihre Mägde geschwängert und alles vertuscht?! Das war nämlich eher die Regel.
Romantische Geschichten gab es damals nicht. Eine Ehe war ein Zweckbündnis. In meinem Fall war vielleicht noch ein bisschen Liebe dabei. ;-)
Ja in deinem Fall definitiv, er hätte es wie du sagst genauso vertuschen könnenLG Anna
Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.
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Zitat von Anna89 Beitrag anzeigenWurden damals in der katholischen Kirchen uneheliche Kinder NICHT getauft? In den Kirchenbüchern von Niederösterreich wurden schon so einige uneheliche Kinder getauft. Das heißt aber nicht dass ALLE getauft wurden, schätze ich.
Was passierte eigentlich mit Kindern, die nicht getauft wurden?
Hatten sie ein schwereres Leben als die getauften? Oder wurde doch JEDES Kind vom Pfarrer getauft?Gruß
gki
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Zitat von Melanie_Berlin Beitrag anzeigenSiehe Status. Er war Domänenpächter, hatte also großes Ansehen, abgesehen davon natürlich einen ganz anderen Stand als eine einfache Wirtschaftsmamsell (bessere Bezeichnung für Dienstmädchen). Eine Heirat außerhalb des eigenen Standes war damals völlig untypisch und dass sie überhaupt 11 Kinder hatten und dann geheiratet haben, ist ein Wunder.
War er vielleicht auch beim Militär? Da gab es Einschränkungen.Gruß
gki
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Zitat von lisetta Beitrag anzeigenBis heute konnte ich nicht herausfinden, ob die beiden sozusagen unterwegs irgendwo oder auf dem Schiff geheiratet haben - oder ob es nie eine Heirat gegeben hat, was ja in Amerika keiner nachprüfen konnte.
Es war eine Zeit lang üblich, das unverheiratete Paare kurz nach der Ankunft in New York (Manhattan) geheiratet haben. In meiner eigenen Forschung gibt es zwei Paare, die 1907 eingereist sind und in Manhattan geheiratet haben. Danach sind sie gleich weiter nach Montana gereist, wo die beiden Herren schon seit mehreren Jahren wohnten und sich ein Leben als Farmer aufgebaut hatten. Man könnte das so interpretieren, dass sie heiraten mussten, damit die Frauen einreisen durften.
Solche Heiraten in Manhattan, New York kann man hier finden:
Gruss
SvenjaMeine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
https://iten-genealogie.jimdofree.com/
Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38
Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37
Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73
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Zitat von gki Beitrag anzeigenWar er vielleicht auch beim Militär? Da gab es Einschränkungen.Viele Grüße,
Melanie
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Zitat von Svenja Beitrag anzeigenMan könnte das so interpretieren, dass sie heiraten mussten, damit die Frauen einreisen durften.
Genau so ist/war es. Unverheiratete, erwachsene Frauen wurden dann tatsächlich nur durch die Einwanderungskontrollen, wenn sie von einem Mann "abgeholt" wurden.
Ich habe hier ein Buch über die Einwanderung in Ellis Island (leider nur auf Englisch) und da ist genau das auch beschrieben.Viele Grüße,
Melanie
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