[ungelöst] Sterbeeintrag Hanß Menzdorff 1704

[JonnyLe]

Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch Sterbeeintrag
Jahr, aus dem der Text stammt: 1704
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Zschernitz, Sachsen-Anhalt (damals Sachsen)

Liebe Lesekundigen,
ich habe wieder mal einen von vieleen Texten, die ich nicht vollständig entziffern/deuten kann und bitte um Hilfe.
Es ist für einen Sterbeeintrag ein etwas ungewöhnlich langer Text zum Tod eines von meinen 512 Urx7 Großvätern, der offenbar ein etwas unangenehmer Zeitgenosse war.
Gruß Gerhard

Hier der Text, wie er sich mir bisher erschlossen hat:

Dn.2. December
Hanß Menzdorff in
Zscherniz ward mit einer (Der Ort wird heute richtig Zschernitz geschieben)
Leichenpredigt begraben.
Seines Alters 70 Jahre,
Von Anfang gleich war er selbst
bey Lebezeithen eines
Priesters Feind und ….
… … selbige …-
soldung? … … .. …
………………………
… … … … … … hatt
der Sohn auch bey dem
Begräbniß seines Va-
ters volbringen, denn
ob der Jüngere gleich das Guth
von … … … wollte …
ihn doch keiner Abdankung
thun laßen, sondern …
… …, sein Vaters
hatte es ihm befohlen,
nicht so viel Geld dem
Pfarrer zu zu wenden.
Wie gehäßig der Menz-
dorff die Christen offen
sowohl mit Worten,
alß auch that Verfolget,
wißen viel gottesfürchti-
ge Zuhörer zu erzehlen.
Sein Leben wahr nicht mit
dem Thätigen Christenthumb
angefüllet, in die Kirche
kahm er wohl, alleine sein
Leben wahr mit trincken?
und sauffen angefüllet,
wovon er biß ins Alter
nicht abgelaßen. Gott sey sei-
ner Seele gnädig.

[CW66]

Es ist nicht fertig, ich konnte nicht alles lesen.
Aber hier mein Vorschlag:


Dn.2. December
Hanß Menzdorff in
Zscherniz ward mit einer (Der Ort wird heute richtig Zschernitz geschieben)
Leichenpredigt begraben.
Seines Alters 70 Jahre,
... geich wie er selbst
bey Lebzeithen ein
Priester Feind und wo
er konte selbige Be-
soldung und alle Dinge
.......
… von Comerz hatt
der Sohn auch bey dem
Begräbniß seines Va-
ters volbringen, denn
ob der Junge gleich das Guth
vom Alten bekommen wollte er
ihn doch keine Abdankung
thun laßen, sondern …-
dete vor, sein Vater
hatte es ihm befohlen,
nicht so viel Geld dem
Pfarr zu zu wenden.
Wie gehäßig der Menz-
dorff die Christen Pfarr
sowohl mit Worten,
alß der that Verfolget,
wißen viel gottesfürchti-
ge Zuhörer zu erzehlen.
Sein Leben wahr nicht mit
dem Thätigen Christenthumb
angefüllet, in die Kirche
kahm er wohl, alleine sein
Leben wahr mit Zancken
und sauffen angefüllet,
wovon er biß ins Alter
nicht abgelaßen. Gott sey sei-
ner Seele gnädig.

[JonnyLe]

Vielen Dank erstmal, damit sind ja schon einige Lücken gefüllt.
Vielleicht findet sich noch jemand, der für die Reste eine Idee hat.
Viele Grüße
Gerhard