Englischer Graf in Heidelberg 1837

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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3325

    [gelöst] Englischer Graf in Heidelberg 1837

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch/Taufeintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1837
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Frankenberg (Eder)
    Namen um die es sich handeln sollte: Billi Graf von ???



    Hallo liebes Forum:


    1837 ließ Anton Heuser, Schuhmacher, katholischer Konfession, der mit einer Lutherischen in Frankenberg (Eder) verheiratet war, dort einen Sohn auf den Namen Billi taufen. Der Taufpate war anscheinend ein englischer Graf, aber ich kann seinen Namen nicht voll entziffern. Der Taufeintrag ist der letzte Eintrag (Nr. 586) bei http://www.archion.de/p/b5aa1d7829/; das Detail zum Taufpaten ist im Anhang.



    Ich lese beim Paten:


    Billi Graf von Ch...son, ref.
    Konfession, geborener Engländer, jetzt
    wohnhaft in Heidelberg, Schwager
    des Vaters des Kindes




    Im Adressbuch Heidelberg 1839 auf genwiki habe ich schon nachgeschlagen und nichts unter Ch... gefunden.


    Vielen Dank im voraus für alle Hinweise, auf wen es sich hier handeln könnte.


    VG


    --Carl-Henry
    Angehängte Dateien
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat
  • jebaer
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2022
    • 1910

    #2
    Graf Billi aus England? Waren damals eigentlich schon Hochstapler unterwegs?
    Im Ernst: verschiedene Variationen von "Che...son" bei google durchgespielt, vage Hinweise fand ich dabei nur auf eine französische Familie "de Chenneson", etwa hier:





    LG und gutes Neues, Jens
    Ist nur meine Ansicht.
    Kann jeder seine eigene haben - meiner Ansicht nach!

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19768

      #3
      Zitat von jebaer Beitrag anzeigen
      "de Chenneson"
      Chenneson kann man hier gut lesen.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 3325

        #4
        Hallo allerseits:


        Horst, danke für die Einschätzung - bei diesem Pfarrer tue ich es mir manchmal schwer, "e" und "n" auseinanderzuhalten (und manchmal auch "o" und "r").


        Und Jens - ja, an Hochstapelei habe ich auch gedacht, da der Schwager dieses "Grafen" ein einfacher Schuhmacher aus dem Oberrheinischen war (laut Taufeintrag 1827 seines vorehelichen Kindes aus "Strasburg", laut Traueintrag 1829 aus "Örtingen im Badischen"), der sich in das nicht gerade blühende Oberhessen verschlagen hatte.


        Ein "de Chen(n)e(s)son" würde vielleicht Sinn machen als Sproß einer französischen Familie, die sich wegen der Revolution nach England verschlagen hatte. Sowohl familysearch und ancestry geben mir einige Cheneson und Chenesson in Frankreich, aber der einzige Treffer in England ist ein verlesener Cherrison (welches ein geläufigerer englischer Nachname ist). Vielleicht handelt es sich hier um ein Jennison oder Jamieson, welches ein deutsches Ohr als Chenneson gehört hätte (Billi ist ja auch nicht eine englische Schreibweise - der Originalvorname ist wohl Billy). Aber zu keinem dieser Namen finde ich irgend etwas in Heidelberg oder Baden.


        Nochmals vielen Dank!


        VG


        --Carl-Henry
        Zuletzt geändert von Gastonian; 02.01.2023, 12:16.
        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

        Kommentar

        • Manni1970
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2017
          • 2396

          #5
          Hallo Carl-Henry!

          Du warst schon auf dem richtigen Weg. Es handelt sich um den Grafen von Jennison.

          Siehe hier: https://books.google.de/books?id=E7e...page&q&f=false

          Zeile 313.

          Findet man dann noch einiges über ihn.



          MfG
          Manni
          Zuletzt geändert von Manni1970; 02.01.2023, 14:03.

          Kommentar

          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 3325

            #6
            Hallo Manni:


            Vielen Dank für diese tollen Hinweise!



            Der in der Ost-Deutschen Post 1855 erwähnte Graf Jennison, Gesandter in Griechenland und dann Wien, ist wohl dieser Graf Franz Oliver von Jenison-Walworth: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_...nison-Walworth


            Der im Tagebuch 1816 erwähnte Graf Jennison mit seiner Frau, Tochter einer Lady Beauclerc, ist sein Vater, der in England geborene darmstädtische Hofmarschall Franz von Jennison zu Walworth, der 1797 in zweiter Ehe die illegitime (und sehr skandalöse) Mary Day Beauclerc heiratete (zu ihr siehe, auf Englisch, https://mistrypress.wixsite.com/play...nison-walworth).



            Und mit dieser Information habe ich auf ancestry die Heirat 1827 in Heidelberg (katholisch) eines Wilhelm von Jenison-Walworth mit einer Maria Antonia Heuser gefunden - also die Schwester meines Schuhmachers. Zu schade, daß er bei der Taufe in Frankenberg seinen (falsch geschriebenen) Kosenamen Billy angegeben hat - der Täufling wurde auf seinem standesamtlichen Sterbeeintrag 1897 immer noch Billi Heuser genannt.

            VG


            --Carl-Henry
            Zuletzt geändert von Gastonian; 02.01.2023, 14:45.
            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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