Verschollen im 2. WK / für tot erklärt - Auskunft als Seitenverwandte

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  • Steffi2405
    Benutzer
    • 13.11.2012
    • 81

    Verschollen im 2. WK / für tot erklärt - Auskunft als Seitenverwandte

    Hallo zusammen,

    auf der Abstammungsurkunde des Sohnes meiner Urgroßtante findet sich ein Vermerk, daß er 1941 geheiratet hat und am 31.12.1945 verstorben ist. Für tot erklärt wurde er im Jahr 1993 vom Amtsgericht Kaiserslautern. Ich habe dort angerufen und wurde gebeten, mein Anliegen schriftlich vorzutragen. Die Rechtspflegerin würde dann entscheiden ob ich als Seitenverwandte Auskunft erteilt bekomme. Hat hier jemand Erfahrung damit? Konkret geht es mir darum herauszufinden, wer das Verfahren angestoßen hat und ob es Nachkommen gibt. Auf der Geburtsurkunde waren leider keine Kinder vermerkt und die Abstammungsurkunde der Ehefrau konnte mir aufgrund der Personenstandsgesetze nicht ausgehändigt werden.

    Macht es ggf. Sinn sich an den Suchdienst des Roten Kreuzes zu wenden? Erteilt das DRK auch Seitenverwandten Auskunft?

    Viele Grüße

    Steffi
  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4353

    #2
    Hallo Steffi

    Die Frage ist eher, ob der Suchdienst des Roten Kreuzes zu diesem Fall überhaupt Unterlagen hat. Wenn die Angehörigen 1945 schon wussten, dass er wahrscheinlich gestorben ist und er sich nicht in Kriegsgefangenschaft befand, werden sie vermutlich nichts über ihn haben.

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass das Todesdatum 31.12.1945 vom Amtsgericht Kaiserlautern stammt? Also zum selben Zeitpunkt als Randbemerkung in die Geburtsurkunde geschrieben worden ist wie der Hinweis auf die Todeserklärung?

    Dann kannst du mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er nicht genau am 31.12.1945 gestorben ist, sondern möglicherweise schon viel früher. Mich an deiner Stelle würde ja viel mehr interessieren, wann und wo bzw. bei welchem Ereignis er gestorben ist, bzw. was darüber im Beschluss der Todeserklärung steht.

    Die Angaben zu den Nachkommen wirst du vermutlich aufgrund des Datenschutzes nicht erhalten.

    Gruss
    Svenja
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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    • Steffi2405
      Benutzer
      • 13.11.2012
      • 81

      #3
      Hallo Svenja,

      ich denke auch, daß er im Laufe des Jahres 1945 gestorben ist und der 31.12.1945 einfach als Datum eingetragen wurde. Genau, das Datum stammt vom Amtsgericht. Ich wundere mich nur, wieso er erst 48 Jahre später für tot erklärt wurde. Im Gesetz steht zwar, daß man bei Vollendung des 80. Lebensjahres für tot erklären kann, was passen würde, aber bei Kriegen gibt es Ausnahmeregelungen. Das Gericht des letzten Wohnorts ist zuständig. Ich hoffe, einfach mal die Infos vom Gericht zu bekommen. Falls nicht würde ich das Gericht evtl. bitten einen Brief an die Angehörigen weiterzuleiten. So wird das Datenschutzgesetz auch in jedem Fall gewahrt.

      LG Steffi

      Kommentar

      • JürgenP
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2015
        • 394

        #4
        Moin zusammen,

        das Todesdatum "31.12.1945" deutet darauf hin, daß es im Ergebnis des Todeserklärungsverfahrens eingetragen wurde. Insofern ist es völlig offen, ob die Angehörigen bereits 1945 wußten, daß der Gesuchte tot ist.
        Also ist eine Anfrage an den DRK-Suchdienst in jedem Fall eine Option. Inwieweit man Dir, Steffi dort Auskunft erteilt, wird man Dir dann schon sagen und das DRK kann auch - sofern es Unterlagen gibt - den Kontakt zu direkten Angehörigen herstellen.
        Hast Du schon mal in der Online-Datenbank des Volksbundes gesucht ?
        Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.


        Herzliche Grüße Jürgen

        Kommentar

        • Steffi2405
          Benutzer
          • 13.11.2012
          • 81

          #5
          Hallo zusammen,
          danke für Eure Nachrichten. Bei der Gräbersuche des Volksbundes habe ich leider nichts gefunden. Auch auf der Genwiki Datenbank nicht. Ich habe es nun auf gut Glück beim WAST in Berlin versucht, wie auch beim Suchdienst des Roten Kreuzes. Der Herr in Wiesbaden war sehr nett und meinte, ich müsste ein bißchen Geduld haben, da derzeit viele Anfragen zu bearbeiten wären. Ich hoffe, dort mehr in Erfahrung bringen zu können.

          @Jürgen:
          gemäß der Antwort des Stadtarchivs Wiesbaden verstarb 1952 der Vater von Walter und mir wurde mitgeteilt, daß Philipp bei seinem Tod ein großjähriges Kind hinterließ. Wahrscheinlich galt er zu diesem Zeitpunkt noch als verschollen.

          Ich halte Euch auf dem Laufenden.

          Alles Gute bei Eurer Suche und viele Grüße

          Steffi

          Kommentar

          • JürgenP
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2015
            • 394

            #6
            Moin Steffi,

            nur noch mal zum Verständnis für mich...
            Wer ist Walter, wer Philipp und wer ist der nette Herr in Wiesbaden.

            Zitat von Steffi2405 Beitrag anzeigen
            Ich wundere mich nur, wieso er erst 48 Jahre später für tot erklärt wurde.
            Dafür kann es verschiedene Ursachen geben.
            Eine mögliche Erklärung wäre die eindeutige Klärung des Schicksals durch Auffinden der sterblichen Überreste.
            Möglich sind aber auch erbrechtliche Aspekte.

            Herzliche Grüße Jürgen

            Kommentar

            • Steffi2405
              Benutzer
              • 13.11.2012
              • 81

              #7
              Hallo Jürgen,

              also Philipp war der Mann meiner Urgroßtante Barbara. Aus der Ehe ging ein Kind hervor mit Namen Walter Philipp. Nach diesem Walter Philipp suche ich aktuell, das ist der Verschollene / für tot erklärte. Der nette Herr in Wiesbaden war vom Suchdienst des roten Kreuzes. Sorry, da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt.

              Viele Grüße, Steffi

              Kommentar

              • Steffi2405
                Benutzer
                • 13.11.2012
                • 81

                #8
                Hallo zusammen,
                das Amtsgericht Kaiserslautern hat mir heute die Unterlagen zum Todeserklärungsverfahren zukommen lassen. Leider ergingen aus der Ehe keine Kinder. Aber ich werde Kontakt zum Onkel aufnehmen, der das Todeserklärungsverfahren eingeleitet hat.

                Die WAST wollte mir keine Auskunft erteilen. Ich würde eine Einverständniserklärung der Hinterbliebenen benötigen. Ist also doch nicht so einfach. Aber nicht weiter schlimm in den Gerichtsunterlagen ist alles vermerkt.

                Kommentar

                • liseboettcher
                  • 26.03.2006
                  • 696

                  #9
                  für Tot erklärt - viele Jahre später -

                  Hallo, es wurde schon in einer Antwort erwähnt - aus erbrechtlichen Gründen - mußte wohl von den Angehörigen beantragt werden. Das wurde nicht von Amts wegen erledigt. Das sieht man in den Nachrichten aus dem Bundesblatt über teilweise ältere Sterbefälle die ein User hier in der Liste dankenswerterweise anzeigt. Da werden oftmals auch Erben gesucht von längst Verstorbenen. Ich denke, dass es auch oft Stadtverwaltungen sind, die verfallende Häuser bzw. Grundstücke abgeben möchten, damit dort etwas getan werden kann. Das ist aber jetzt nicht in Verbindung zu sehen mit der Todeserklärung.
                  MfG Lise

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo Steffi,

                    Sie schreiben oben:
                    'Das Amtsgericht Kaiserslautern hat mir heute die Unterlagen zum Todeserklärungsverfahren zukommen lassen.'

                    Können Sie mir bitte schreiben, welche Seiten außer dem Beschluß und dem Antrag auf Todeserklärung, zu den Unterlagen gehörten ?
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                    • Steffi2405
                      Benutzer
                      • 13.11.2012
                      • 81

                      #11
                      Hallo Dieter,
                      es war ein Gutachten des Suchdienstes des Roten Kreuz von 1972 dabei. In dem Begleitschreiben aus 1992 wurde angegeben, daß sich keine Änderungen ergeben hätten. Ich habe aber dennoch einen Antrag beim DRK Suchdienst gestellt, da die russischen Archive erst 2004 erschlossen wurden. Zum Todeserklärungsverfahren gehörten auch Informationen der WAST, diese wurden mir aber nicht mitgeschickt. Es existiert auch kein Grab von Walter Diehl, weil sein Leichnam/Überreste nie gefunden wurden. Die Dame von der Volksgräberfürsorge meinte, daß er wohl auf ewig im Suchdienst des Roten Kreuzes geführt werden wird. Sein Name ist auf dem Soldatenfriedhof in der Nähe von Stalingrad/Wolgograd eingraviert.

                      Da ich eine Adresse habe, werde ich den Neffen meines Urgroßonkels demnächst mal anschreiben. Ich hoffe, er hat Interesse an einem Austausch.

                      Viele Grüße

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                      • Saure
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2008
                        • 4806

                        #12
                        Hallo Steffi,

                        das ist doch schon mal gut:
                        '... es war ein Gutachten des Suchdienstes des Roten Kreuz von 1972 dabei.'

                        In diesem Gutachten stehen die Angaben von der
                        'Kriegsgefangenen- und Vermisstenregistrierung 1950' wie:
                        der letzte Truppenteil,
                        die letzte Nachricht,
                        Angaben zu der DRK-Vermisstenbildliste.

                        Stellen Sie doch bitte dieses Gutachten hier ein, dann können wir auf jeden Fall in der
                        DRK-Vermisstenbildliste einmal nachsehen.

                        Auf Grund dieses Gutachtens wurde jedoch niemand für tot erklärt.
                        Es muß schon eine eidesstattliche Erklärung gegeben haben.
                        Viele Grüße
                        Dieter Saure

                        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                        • Steffi2405
                          Benutzer
                          • 13.11.2012
                          • 81

                          #13
                          Hallo Dieter,

                          das Gutachten stelle ich gerne noch ein. Ich habe Walter in den Suchlisten des Roten Kreuzes gefunden gefunden und zwar "Suche per Standortname", Band GG, Seite 397. Er war beim zweiten schweren Werferregiment in Stalingrad. Ich habe die Seite angehängt. Die letzte Nachricht war 01 1943.

                          Sein Neffe hat ihn per eidesstattlicher Erklärung für tot erklären lassen.

                          Viele Grüße, Steffi
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                          • Saure
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2008
                            • 4806

                            #14
                            Hallo Steffi,

                            vielen Dank für das Einstellen der DRK-Vermisstenbildliste.
                            Sogar mit Foto.

                            Diese Angaben sind doch schon mal viel wert.

                            Jetzt bin ich gespannt auf das Gutachten und die Begründung vom DRK-Suchdienst.
                            Viele Grüße
                            Dieter Saure

                            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                            • Saure
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.03.2008
                              • 4806

                              #15
                              Hallo Steffi,

                              dies sind die Angaben beim Volksbund:
                              'Walter Diehl

                              Nach den uns vorliegenden Informationen ist Walter Diehl vermisst.

                              Fast 75 Jahre nach dem Ende der erbitterten Kämpfe um Stalingrad haben Tausende Familien in Deutschland noch immer keinen Hinweis über den Verbleib ihrer Angehörigen, deren Spuren sich 1942/43 zwischen Don und Wolga verloren haben. Um diesen dennoch einen Ort des persönlichen Gedenkens zu schaffen, hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Personalien der Stalingrad - Vermissten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd (Informationen zu diesem Friedhof hier) dokumentiert. Auf 107 Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 1,50 Metern und einer Höhe von 1,35 Metern sind in alphabetischer Reihenfolge 103 234 Namen eingraviert.

                              Der Name des Obengenannten ist auf dem Würfel 13, Platte 6 verzeichnet.
                              Ein Foto können Sie gern bei uns bestellen.

                              Name und die persönlichen Daten des Obengenannten sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.

                              Nachname: Diehl
                              Vorname: Walter
                              Geburtsdatum: 02.02.1914
                              Todes-/Vermisstendatum: 01.01.1943
                              Todes-/Vermisstenort: Stadt Stalingrad'
                              Zuletzt geändert von Saure; 12.07.2016, 12:24.
                              Viele Grüße
                              Dieter Saure

                              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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