Makaber oder Watt fürn schiet

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Joachim Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2011
    • 1082

    Makaber oder Watt fürn schiet

    Guten Abend und Hallo, Moin!
    Ich hatte mir heute ein wenig Zeit genommen und bin mal wieder ins Archiv, einige Bücher lesen. Fand etwas trauriges aber im Nachhinein amüsantes über das ich dann doch ein wenig lächelte! Ich hoffe nicht zu makaber! Bruder des Alturgroßvater.
    <>Eintrag im KB<>Habe die Nachnamen mal fallen gelassen.
    Johann Friedrich, Witwer, Erbpächter zu Friedrichaugustengroden ,Sohn von Gerd und Sophie Catharine , dortige Einwohner, er kam ins hiesige Land, als dieser Groden eingedeicht wurde, von welchem er ein Stück annahm, und sich auf demselben anbaute, cop.1. 1772 mit Gesche Catharine, die 18 Wochen später wieder verstarb, cop.2. 1772 Anke Margarete Classen, mit welcher er 13 lebende gesunde Kinder zeugte, die auch alle dem Vater beim Begräbnis folgten, sonst war er ein unverändert tätiger Mann, hatte aber das Unglück, etwa die letzten 6 Jahre vor seinem Tode, seine rechte Besinnung und den Gebrauch seines Verstandes zu verlieren. Am vergangenen Freitag den 8. begegnete ihm das traurige Schicksal, daß, wie er seiner Gewohnheit gemäß, sich des Morgens auf das Schiethuus setzte, das hinter dem Hause befindende, seine Notdurft verrichten wollte, er hineinstürzte und ertrank.
    Was zu seinem Tode führte. Amen
    Gruß Paul Otto
  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1698

    #2
    Hallo Paul Otto,
    auch wenn es ein trauriger Eintrag bzw. Fund für Dich war - tut mir leid, ich musste schallend lachen.

    Bei meinem Vorfahr waren es die künstlichen Zähne, die dort versanken und alle mussten nach dem guten teuren Stück stachern, fischen und suchen.

    Viele Grüße Mariolla

    Kommentar

    • mesmerode
      Erfahrener Benutzer
      • 11.06.2007
      • 2724

      #3
      hallo,
      was für ein Ende, musste trotzdem schmunzeln

      Uschi
      Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
      Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
      NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
      Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

      Kommentar

      • mumof2
        Erfahrener Benutzer
        • 25.01.2008
        • 1347

        #4
        So ausführliche Eintragungen im KB wünsche ich mir auch!
        Viele Grüße
        mum of 2

        Kommentar

        • Dominik
          Erfahrener Benutzer
          • 23.06.2011
          • 965

          #5
          meine güte....seit wann war das denn in Gebrauch das er in den "gesammelten Werken" ertrinken konnte...der arme Mann...

          also..so zu sterben..hätte mir wirklich gestunken...
          Liebe Grüße

          Dominik

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11322

            #6
            Moin Dominik,

            Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
            also..so zu sterben..hätte mir wirklich gestunken...
            ich sag' ja, da bekommt die Redensart "Das würd' mir aber stinken" gleich eine sehr praktische Bedeutung!

            "Tod auf dem Schiethus" - ein Einakter fürs Plumsklo. Geschrieben vom Leben.

            Hach, trifft das heute mal wieder mein Komikzentrum!

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Dominik
              Erfahrener Benutzer
              • 23.06.2011
              • 965

              #7
              meine rede:-) aber das war wirklich zu gut^^ by the way...natürlich wünsche auch ich mir solch weitschweifende kb einträge^^
              Liebe Grüße

              Dominik

              Kommentar

              • Joachim Fischer
                Erfahrener Benutzer
                • 15.07.2011
                • 1082

                #8
                Moin, hier Ostfriesland!
                Da bin ich aber froh, das diese wahre Geschichte, wir dürfen leider im Archiv nicht ablichten von einer Kamera, ich hätte das Original gerne eingestellt, Euch eine ein paar Schmunzel-Augenblicke brachte.
                Doch wenn man bedenkt, wie ein Plumsklo konzeptiert ist! Macht man sich Gedanken wie er wohl durch diese Öffnung gelangt ist. Da ist dann Kommisar Fantasie gefragt. Erzählt wird, das sein Geist in den letzten Jahren nachgelassen hat. Es könnte Alsheimer gewesen sein oder ein Anzeichen von Demenz? Ich hatte mal einen älteren Herren aus dem Archiv gefragt. Was er zu dieser Situation wohl meine: De wa dun. Auf gut deutsch: Der war besoffen und ist Kopfüber rein in die Brühe. Schon wieder Amen<> der Arme<>sülben Schült!
                Gruß Paul Otto

                Kommentar

                • mumof2
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.01.2008
                  • 1347

                  #9
                  Andere Möglichkeit: Der Sitzbalken war morsch und ist mitsamt Benutzer eingebrochen. Ist einem entfernten Onkel auch passiert, dass er auf der Abdeckung der Güllegrube stand, die dann zusammenbrach. Es heißt, man hätte ihn -rechtzeitig- an den Haaren wieder herausgezogen. Es wird aber auch immer betont, wie sehr er anschließend gemüffelt hätte ...
                  Viele Grüße
                  mum of 2

                  Kommentar

                  • Michel85
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 312

                    #10
                    Ein beschissener Tod würde ich sagen

                    Hier mal zwei Einträge aus Schaafheim, die mir gerade vorliegen.

                    - Wurde Tod im Keller gefunden. Er ist in Melancholie und Trübsinn aus dem Leben geschieden (1803)
                    - Im Geschirr einer scheu geworden Kuh verwickelt und zu tote geschleift worden (1862)
                    Suche:
                    SAUERWEIN vor 1660 (z.B. Eltern und Geschwister von Christoph Sauerwein,*1649 evtl. Kleestadt, +1728 Schlierbach) /
                    KREBS (Eltern von Johann Nikolaus Krebs *1736 Kleestadt, +1813 Kleestadt)

                    Kommentar

                    • Pauli s ucht
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2011
                      • 1306

                      #11
                      Konzeption Plumpsklo

                      Möchte mir das nicht näher vorstellen. Ertrinken ist ja schon schwer vorstellbar aber die dicke Brühe...
                      Der arme Kerle.

                      Aber zur Konzeption, es ist ja nicht so das alle Schiethüsje ein angenehmes budenartiges Häuschen mit Lochbalken waren vielmehr waren auch nur Sitzbalken vorhanden auf denen der Oberschenkel aufliegt und das Hinterteil über die Grube ragte wobei auch das Häuschen nach hinten unten offen war.
                      Kommt jetzt drauf an in welchem "Luxus" er schwelgte.
                      Oder wolltest Du das gar nicht wissen?
                      Gruß
                      Pauli
                      Dauersuche:
                      Sachsen-Anhalt: Stodtmeister *um1704 +Mieste1774
                      Huf- und Waffenschmied.
                      Möllenbeck
                      (<1807 Neu-Ferchau?)
                      Schleswig-Holstein: Andresen (*1760 Eggebeck),
                      Jacobsen (+1830 Geilwang/Treia)

                      Kommentar

                      • Joachim Fischer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.07.2011
                        • 1082

                        #12
                        Guten Abend und Hallo!
                        Moin Pauli,
                        klar wollte ich das wissen. Du meinst den Donnerbalken. Es wird wohl so gewesen sein! Danke für das Nachdenken! Es ist schon kurios, so einiges in den Kirchbücher. Zum Glück haben einige Pfarrer wahrheitsgemäß aufgeschrieben.
                        Gruß Paul Otto

                        Kommentar


                        • #13
                          Hallo Paul Otto,

                          etwas auch sehr traurig, aber auch ich musste grinsen, wie kann man bitte in einem "Clo" ertrinken??? Wir hatten bei uns im Schrebergarten auch noch eine Art Plumpsclo, aber moderner Form. Gestunken hat das Zeug allemal.....Aber wie gesagt, das waren damals wohl noch Zeiten, wo man selbst im "Shiethuis" ertrinken konnte....Das wird ja wohl heute sicher nicht mehr passieren.....Wobei Haushaltsgeräte ja auch nicht grad ganz ungefährlich sind....

                          Gruß Barbara

                          Kommentar

                          • Franzine123
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.11.2011
                            • 741

                            #14
                            Echt Schiet

                            Hallo,

                            das ist ja sehr tragisch. Ich wusste gar nicht, wir grausam der Tod manchmal kommen kann (für die Nachkommen). Eine sehr anrüchige Angelegenheit - auch für die Bestatter.

                            Danke für diese kleine Historie von

                            Franzine123
                            Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                            und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X