Hexenprozess Fey

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  • Fingalo
    Benutzer
    • 17.03.2008
    • 12

    [ungelöst] Hexenprozess Fey

    Quelle bzw. Art des Textes: Handschriftliche Prozessakte.
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1676
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Idstein im Taunus
    Namen um die es sich handeln sollte: Anna Margaretha Fey


    Wenn der zu transkribierende Text nicht in deutscher Sprache verfasst ist, sind Sie hier falsch! Siehe gelbe Hinweisbox oben!

    15te Feb. à Meridie
    Nachdem nuhn Inquisitin durch den Landbereiter auf Befehl hereingeführt worden hat ma sie auf gelistete Articulos befragt, welche […] u. zwar /: ist 46 Jahr alt : /
    Ad Art 1) weiß gar nichts davon
    2) neg.
    3) weiß nichts davon zu sagen
    4) neg:
    5) weiß von allem gar nichts
    6) dieselbige Fraw hette ihr gewalt u: unrecht damit gethan : wüsste zwar, dass diese Fraw baw fällig gewesen, wo es aber herkähme, war ihr ohnwissendt. sie were fromb u: ehrlich auffgezogen worden u: wüste gantz u: gar nichts von allem demjenigen, mit d wahrheit könnte sie nichts böses sagen. NB: stellte sich gar seltzamb, als ob sie weinen wollte u konnte doch keine Thränen vergießen.
    Weil sie nuhn nichts bekennen wollte, hat man sie aufs himmelthor ins Gefängnis führen u: …schließen lassen.

    den 17. Feb.
    ist Inquisitin wiederumb vorgefordert worden, welche dann gütlich bekanndte, dass sie in ihren jung tag [neue Seite]
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    im 7ten Jahr verführt worden allhier in ihrem Haus durch einen jungen Gesellen Hans Adam, welcher jetzt zu Bierstatt wohnt, hetten sich einand lieb gehabt u: were der Teuffel in seiner Gestalt erschienen, auf dem Feldt in den Gärten hinter … da derselbe zu ihr gesagt sollte ihn ver… u: seinen willen erfüllen, welches sie auch gethan, nachdem solches geschehen hett er selbst gesagt, das er der Teuffel were und sich auch in solcher gestalt dargestellet dann derselbe einen füß gehabt wie eine huf klaue, hette ihm müssen die handt geben NB: indem sie … wolte, hat sie sehr ahngefangen zu zittern: sagte … ich schwere gott ab u: dem teuffel zu. von der Tauff wollte sie nichts wissen …
    ++ … u frawen
    + die Schultheysin zu Heftrich
    + die zahnin
    + die newe schusterin
    + Joh. … fraw von heftrich u wittib NB: wird darfür gehalten das es aus feindtschft geschehen.
    + des … Görg fraw, hoch gelegen
    + ihre alte Schulmeisterin
    + die … von Heftrich
    + Joh. End… fraw daselbst
    + Wilhelm Logs fraw allhier
    + sehl. Fritzin
    + …
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    [Namen]
    NB + die Hauptmännin Igstein wollte mit mehreren Denunciationen nicht heraus, sondern entschuldigte sich, dass alles durcheinander laufe.
    Auf der Klöppelheide waren sie vom bösen Feindt getaufft worden.

    Es wäre schön, wenn mir jemand die Lücken füllen könnte. Die Namen der Liste brauche ich nicht, da es mit nur um meine Vorfahrin Anna Margarethe Fey, (9 Generationen vor mir) geht.
    Angehängte Dateien
  • M_Nagel
    Erfahrener Benutzer
    • 13.10.2020
    • 1679

    #2
    den 15ten Febr. à meridie

    Nachdem nuhn Inquisitin durch den Landbereiter
    uff geg(ebenen) Befelch hereingeholet worden,
    hat man sie auff gewisse Articulos befragt,
    welche R[espondit?] u. zwar /: ist 46 Jahr alt : /

    Weil sie nuhn nichts bekennen wolte, hat man
    sie auffs himmelthor ins Gefängnus führen
    u: ahnschließen lassen.

    (s. anschließen im Adelung-Wörterbuch)

    Zuletzt geändert von M_Nagel; 18.05.2021, 09:31.
    Schöne Grüße
    Michael

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    • Fingalo
      Benutzer
      • 17.03.2008
      • 12

      #3
      Hexenprozess Fey

      Danke, das ist schon eine ganze Menge. Da schöpft man Hoffnung. Die Abkürzung "geg" kommt häfiger vo,r und ich konnte mir keinen Reim drauf machen.

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      • Fingalo
        Benutzer
        • 17.03.2008
        • 12

        #4
        "anschließen" habe ich im Grimm gefunden.

        Kommentar

        • M_Nagel
          Erfahrener Benutzer
          • 13.10.2020
          • 1679

          #5
          im 13ten Jahr verführet worden allhier in ihrem
          Haus durch einen jungen Gesellen Hans Adam, welcher
          jetzo zu Bierstatt wohnet, hetten sich einand lieb ge-
          habt u: were der Teuffel in seiner Gestalt erschienen,
          auf dem Feldt in den Gärten hinter heyl. Kreutz?
          da derselbe zu ihr gesagt sollte ihm verheysen u: seinen
          willen erfüllen, welches sie auch gethan, nach
          deme solches geschehen, hett ers selbst gesagt, das er
          der Teuffel were und sich auch in solcher gestalt darge-
          stellet dann derselbe einen fuß gehabt wie eine küh
          klaue, hette ihm müssen die handt geben, gott
          ab u: dem teuffel zu schweren: NB: indeme sie re-
          den? wolte, hat sie sehr ahngefangen zu zittern: sagte die
          [worte des ab-
          schwurs]:
          hie? schwere ich gott ab u: dem teuffel zu:
          von der Tauff wollte sie nichts wissen; auff
          der Klöppelheyde were sie zu erst ahn Tantz gewesen,

          ++ nebst ... Georg? u: dessen Frawe
          Zuletzt geändert von M_Nagel; 19.05.2021, 12:51.
          Schöne Grüße
          Michael

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          • Fingalo
            Benutzer
            • 17.03.2008
            • 12

            #6
            [dann kann ich nichts lesen bis]
            … sie Liesbeth genennt worden, ihr Buhl hette Hanß geheißen. Von kein Zeichen wolte sie nichts wisen. Auf ein schwartzen bock(?) weren sie ahn die tantzen komen; ihr man hette gemeint, sie lege bey ihm, dann sie einen besenneben ihn ins bett geleget, das der man verblendet worden.
            ihre erste That war gewesen, dass sie ihr selbst ein huhn umbringen muste mit ihren Händen; hette vom bösen feindt etwas bekomen, so sie dem huhn eingegeben.

            [das ist's, was ich auf den ersten Seiten herausbekommen habe]

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            • M_Nagel
              Erfahrener Benutzer
              • 13.10.2020
              • 1679

              #7
              Auff der Klöppelheide were sie vom bösen
              Feindt getaufft worden, ihr ... were
              Dortges? Georg? u: Rossel ihr Patte? gewesen

              u: sie Lisbeth genennet worden
              Schöne Grüße
              Michael

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              • Fingalo
                Benutzer
                • 17.03.2008
                • 12

                #8
                Fey Prozess zweites Blatt

                [das habe ich entziffern können]
                nach diesen wollte sie nichts mehr bekennen, das ahn dem herschaftlichen Vieh schaden gethan haben sollte,
                gestand doch, das sie die weydten vergiftet hatte in der Hefftricher Gemarck, die Schultheysin … Schulmeisterin Pfarrherrin … Endersen Fraw u andere mehr hetten geholfen
                oberzehlte personen hetten auch ahn gegen herrschaft vieh schaden gethan u sie darbey gelegen(?)
                die Pfar… und Schultheysin weren die ver… ahn tantzen u jene Königin gewesen … Görg der König.
                Joh Vetri Wittib hette sie nicht behext, sondern ihr man hette es selbst gethan, ihr gleich nach der Hochzeit einen tranck gemacht, dass sie keine Kinder tragen sollte. Sie hetten es von des Spanthels lange Fraw gehört u were dem Petri auch nicht gut gewesen.
                Was sie des Petri Wittibin nachgesagt, were nicht wahr. … diese fraw hette ihr auch Unrecht gethan. dann sie dieselbe nicht ahngegriffen, ihr man were ihr gleich in den ersten 8 tag nach den ärtzten gangen, sie gesagt, er wüste wohl, das seine Fraw keine Kinder bekeme, weil es über 11 uhr gelegen, hat man den … abgebrochen.
                Zuletzt geändert von Fingalo; 20.05.2021, 21:51.

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                • Fingalo
                  Benutzer
                  • 17.03.2008
                  • 12

                  #9
                  die letzte Seite der drei Blätter der Frey-Vernehmung

                  19. Feb. 1676
                  ist Inquisitin wiederumb vorgefordert und auf das Vorige befragt worden, welche gütlich gestandt, daß sie vom Teuffel verführt worden, hier zu Idstein, …, daß sie gemeint, es were der … gewesen, den sie lieb gehabt, darüber sie sehr erschrocken, als sie den Teufel an dem Fuß erkannt, hatte gott abschweren müßen, were aber ohn tantz getaufft worden auff der Klöppelheide. … moyses ware mit, hat sie getaufft, Rossel war Gevatter … were Lisbeth genannt worden, ihr Buhl hette Hanß geheißen, mit dem sie unzucht getrieben.
                  Von ihrem Pfar… wüßt sie nichts zu sagen, als daß sie ohn tantz u königin gelegen obenahngesagte hette auch geholfen bey vergifftung d weydt u verhexung des herrschftlichen Viehs; wollte es derselben ins gesicht sagen; worauf man sie auch miteinander konfrontiert.
                  Als man sie hierauf nochmal auf die complicen befragt, hat sie die vorigen alle, außer …

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                  • M_Nagel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.10.2020
                    • 1679

                    #10
                    Das sind aber nicht die drei Blätter, die du hier oben reingestellt hast? Denn da steht so was nicht.
                    Oder gibt es noch weitere Bilder/Scans?
                    Zuletzt geändert von M_Nagel; 20.05.2021, 22:42.
                    Schöne Grüße
                    Michael

                    Kommentar

                    • Fingalo
                      Benutzer
                      • 17.03.2008
                      • 12

                      #11
                      Richtig. Es gibt noch mehr. Aber es dürfen nur 3 hier eingestellt werden. Ich stelle jetzt die nächsten ein, sobald ich meinen Transskriptionsversuch vorschriftsgemäß beendet habe. Der obige Text kam versehentlich zu früh. Es ist die erste Seite der zweiten Charge.
                      Zuletzt geändert von Fingalo; 21.05.2021, 10:02.

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                      • Fingalo
                        Benutzer
                        • 17.03.2008
                        • 12

                        #12
                        Hallo,
                        mir fehlt noch der Text des dritten Blattes der ersten Serie:
                        "NB + die Hauptmännin Igstein wollte mit mehreren Denunciationen nicht heraus, sondern entschuldigte sich, dass alles durcheinander laufe.
                        Auf der Klöppelheide waren sie vom bösen Feindt getaufft worden."

                        "… sie Liesbeth genennt worden, ihr Buhl hette Hanß geheißen. Von kein Zeichen wolte sie nichts wisen. Auf ein schwartzen bock(?) weren sie ahn die tantzen komen; ihr man hette gemeint, sie lege bey ihm, dann sie einen besenneben ihn ins bett geleget, das der man verblendet worden.
                        ihre erste That war gewesen, dass sie ihr selbst ein huhn umbringen muste mit ihren Händen; hette vom bösen feindt etwas bekomen, so sie dem huhn eingegeben."

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                        • M_Nagel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.10.2020
                          • 1679

                          #13
                          Hallo,

                          Ich lese den FN der Hauptmännin abweichend als Gastin (ohne Gewähr)

                          Und unmittelbar nach dem Satz "Auf der Klöppelheide waren sie vom bösen Feindt getaufft worden" wird beschrieben, wer Ihre Paten waren.

                          -----

                          S. einen Auszug aus dem Wiki-Artikel zu dem Begriff Pate:

                          Aufgrund der traditionell nahen Beziehung zwischen Paten und Patenkind haben sich im deutschen Sprachraum für Patin und Paten eine Reihe von ähnlichen, teilweise altertümlichen Kosenamen und regionalen Dialektbezeichnungen entwickelt, die meist auf die Wörter „Gott“ oder lateinisch pater (als sprachliche Wurzel von „Pate“) zurückgehen.[11] Beispiele sind Petter/Göd/Götte/Dette für den Paten und Döte/Godel/Gote für die Patin.



                          ------
                          NB. + die Hauptmännin Gastin?

                          wolte mit mehreren Denunciationen nicht
                          heraus, sondern entschuldigte sich, das alles
                          durcheinander laufe.
                          Auf der Klöppelheide were sie vom bösen
                          Feindt getaufft worden, ihr göd...? were
                          Dortges Georg , u: Rossel were ihr Gotte? gewesen
                          Zuletzt geändert von M_Nagel; 23.05.2021, 14:21.
                          Schöne Grüße
                          Michael

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                          • Fingalo
                            Benutzer
                            • 17.03.2008
                            • 12

                            #14
                            Die Lesart Gastin und Gotte unmittelbar vor der Namensgebung leuchtet ein.

                            Kommentar

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