Hingler - eine deutsche Stadt? Oder eine Stadt im ehemaligen Gouvernement Taurien?

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  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #31
    Zitat von IdaKirchmeier Beitrag anzeigen
    ... Konfession? ...
    Hallo,
    ihr Taufort Karatscha-Kangil (= "Kangle") war evangelisch (nicht mennonitisch) laut Quelle: http://www.icehouse.net/debbie/html/..._colonies.html

    Evangelisch war auch der Nachbarort Dshuma-Ablam.
    Menler/Minler und Dshuma-Ablam waren Tatarendörfer. Die Tataren in Dshuma-Ablam verkauften ihr Land an evangelische Deutsche.
    Zu Menler/Minler steht geschrieben, dass die Tataren "anscheinend" in die Türkei auswanderten: http://krymology.info/index.php/%D0%...8C%D0%BD%D1%8F
    VG
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.11.2016, 12:28.
    Viele Grüße

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    • Lora
      Erfahrener Benutzer
      • 15.11.2011
      • 1511

      #32
      @IdaKirchmeier
      Hast Du Dir die Einträge aus dem Gedenkbuch schicken lassen
      ;-) von wem denn?

      Hallo Ida,
      nein, dass habe ich für Dich übersetzt.
      Im russischem Imperium gab es aller Art statistische Publikationen, mit Informationen über die geografische Lage, administrative und territoriale Zugehörigkeit, Größe und Zusammensetzung der Bewohner von allen großen Ballungszentren der verschiedenen Regionen. Und fast nie findet man Angaben über Volkzugehörigkeit der Bewohner in bestimmten Siedlungen. Es gab einfach deutschsprachige Kolonial-Bezirke. In Taurien gab es fünf. Neusatz-Bezirk einer davon. Zwei "riesen" Mennoniten-Bezirke.
      Was andere Glaubensrichtungen angeht, kannst an einem Beispiel ansehen, im Adress-Kalendarium und Informationsbuch für das Jahr 1911
      (Gubernia Taurien). Für Ujesd Jewpatorija war ein Adjunkt (Aushilfe) zuständig, Namens Frischfeld (selbst hier falsch geschrieben: Frischweld...)
      Du muss auch wissen, dass veröffentlichen Daten im Jahre, zum Beispiel, 1889, erfasste Zeitabschnitt von 1884 bis 1887. Und dort genannte Ortschaften Minler (mit 12 Seelen) und Elgeri-Ablam(mit 95 Seelen) waren damals zugeordnet zu Wolost Abuslar.
      Und ja, diese Tataren-Dörfer waren nach dem Krimkrieg neu besiedelt.

      Mit freundlichem Gruß
      Lora
      "Der Akzent unserer Heimat behalten wir in unserem Geist und in unserem Herzen wie in unserer Sprache".
      La Rochefoucauld

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      • IdaKirchmeier
        Benutzer
        • 11.11.2016
        • 26

        #33
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Menler/Minler und Dshuma-Ablam waren Tatarendörfer. Die Tataren in Dshuma-Ablam verkauften ihr Land an evangelische Deutsche.
        Zu Menler/Minler steht geschrieben, dass die Tataren "anscheinend" in die Türkei auswanderten
        Das ist ja faszinierend mit der Türkei! Auch Katharina Haar und Friedrich Kirchmeier hat es dorthin (Konstantinopel) verschlagen. Gab es dazu einen Trend??

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        • IdaKirchmeier
          Benutzer
          • 11.11.2016
          • 26

          #34
          Zitat von Lora Beitrag anzeigen
          nein, dass habe ich für Dich übersetzt.
          Das ist aber sehr sehr lieb, vielen Dank!


          Zitat von Lora Beitrag anzeigen
          Was andere Glaubensrichtungen angeht, kannst an einem Beispiel ansehen, im Adress-Kalendarium und Informationsbuch für das Jahr 1911
          (Gubernia Taurien). Für Ujesd Jewpatorija war ein Adjunkt (Aushilfe) zuständig, Namens Frischfeld (selbst hier falsch geschrieben: Frischweld...)
          Du muss auch wissen, dass veröffentlichen Daten im Jahre, zum Beispiel, 1889, erfasste Zeitabschnitt von 1884 bis 1887. Und dort genannte Ortschaften Minler (mit 12 Seelen) und Elgeri-Ablam(mit 95 Seelen) waren damals zugeordnet zu Wolost Abuslar.
          Der Link lässt sich leider nicht öffnen. 12 Seelen, ja, ich habe zu Minglar eine Dorfzeichnung gesehen, aus der diese geringe Zahl auch hervorgeht. Sehr interessant...
          Ach

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          • Lora
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2011
            • 1511

            #35
            @IdaKirchmeier
            Auch Kangle liegt direkt bei Minglar:
            ???? Du meinst KANDEL?

            Hallo Ida,
            es ist nicht einfach ein Ortsname zu erraten und finden, aber etwas vermuten und weitere Variationen zu kreieren (betrifft uns alle!)...verwirrt noch mehr, und nicht nur Anfänger.

            Von nicht klar leserlichem Text im Kirchenbuch "Kassgle" zu "Kangle"- da suche ich nie einmal. Es reicht schon Verwirrung um "Hingler"...konnte genau so gut als "Ilger" erraten werden...

            Zu dem Geburtsort "Minglar" im Kirchenbuch, und Vermutungen zu existierenden Menglertschik (auch Menlertschik), bis Mengeler (auch Menler/Minler) möchte ich doch sagen, dass es zwei unterschiedliche Ortschaften sind. Auf der Karte "Minlar" liegt oben, "Menlertschik " - unten.

            - 45° 20′ 0″ N, 33° 55′ 40″ E: Mengeler Menler (russisch) Minler (tatarisch) Jelnja (russisch)

            - 45° 10′ 35″ N, 33° 59′ 50″ E: Mengelerdschek (1784), Menglertschik Minlertschik (tatarisch) heute Shurawlewka (russisch), Shurwaliwka (ukrainisch)- war eigentlich ein mennonitisches Dorf.

            Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, wo genau Deine Familie Haar gelebt hat (Minlar oder Ilgeri Ablam): Volkszählungslisten (1895-1914) bestellen. Kleeschen kennt sich aus, er hilft Dir sicherlich weiter.

            Viel Gluck.

            Mit freundlichem Gruß
            Lora
            "Der Akzent unserer Heimat behalten wir in unserem Geist und in unserem Herzen wie in unserer Sprache".
            La Rochefoucauld

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #36
              Hallo Lora,
              Kangle = Karatscha-Kangil
              Quelle: http://www.schuk.ru/1/orte/ortsv_k.pdf auf Seite 437
              Also der Nachbarort von Minler.

              Was im Kirchenbuch steht - Kassgle oder Kangle - kann ich nicht bewerten, weil ich den Eintrag nicht gesehen habe.
              Viele Grüsse
              Viele Grüße

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              • IdaKirchmeier
                Benutzer
                • 11.11.2016
                • 26

                #37
                Guten Tag zusammen,

                vielen Dank für das viele Recherchieren!

                Ich habe den Eintrag mittlerweile gesehen und lese dort mit 99%iger Wahrscheinlichkeit "Kangle", das wäre sehr viel näher an Menlertschik als an Minlar, wenn man hier der Karte folgt: http://krymology.info/index.php/Ельня#cite_note-9
                Ob es dort "Minglar" heißt, kann ich nicht so sicher sagen. Es könnte auch MI*gl*(*)r sein.
                Der Eintrag wurde nämlich 'korrigiert'; man sieht, dass mit dem Stift noch einmal ein oder zwei Buchstaben nachgezogen wurden.

                Die anwesenden Taufpaten und die Haars findet man auch bei anderen Taufen etwa in Semissot oder Friedental (zB hier: http://www.rodmurmana.narod.ru/Arhiv-Feodosia_2.htm)

                Schöne Grüße

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #38
                  Zitat von IdaKirchmeier Beitrag anzeigen
                  ... "Kangle", das wäre sehr viel näher an Menlertschik als an Minlar ...
                  Hallo, Du meintest natürlich: ... näher an Minlar als an Menlertschik.
                  Viele Grüsse
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 19.11.2016, 14:20.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • IdaKirchmeier
                    Benutzer
                    • 11.11.2016
                    • 26

                    #39
                    Soweit ich das einsehen konnte, ist das ehemalige MINLER etwas oberhalb von Neu-Friedental und Dschuma-Ablam, während Menglertschik bei Kildiar ist. Kangle/Karatscha-Kangil wäre zwischen Kildiar und Sarabus: http://www.archmap.ru/1959/1959.htm
                    Minler ist hier nicht eingezeichnet, aber wenn Minler das ehemalige Yelnya/Jelnya ist, dann müsste Menglertschik näher an Kangle sein...
                    Oder wo genau findest Du Kangle? Ich benutze ja auch nur von Menschen gemachte Karten aus vers. Zeiten.

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #40
                      OK. Mein Fehler. Ich hatte es verwechselt mit dem gleichnamigen Ort Karadscha bei Minler. Siehe Karten:
                      Angehängte Dateien
                      Viele Grüße

                      Kommentar

                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 15113

                        #41
                        Auch wenn Minler vom Taufort Karadscha-Kangil weiter entfernt liegt als Minlertschik glaube ich trotzdem, dass Minler der richtige Geburtsort ist.
                        Das erklärt auch den relativ langen Zeitraum zwischen Geburt und Taufe.
                        Viele Grüße

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                        • IdaKirchmeier
                          Benutzer
                          • 11.11.2016
                          • 26

                          #42
                          Ich hatte es verwechselt mit dem gleichnamigen Ort Karadscha bei Minler. Siehe Karten:
                          Ja, bei den viele kleinen Buchstabenvarianten...

                          Langsam entdecke ich in russ. Abschriften auch vermehrt Hinweise auf Kirchmeiers, die etwa von Neu Montal nach Friedental oder Zürichtal (z. T. mit einer Zwischenstation in Heilbronn) gewandert sind.
                          Kennt jemand den Ausdruck "durch die Wüste" in Kirchenbüchern? Findet sich das regelmäßig?
                          Und weiß jemand zufällig, wo man online Abschriften oder Microfilme für Neusatz und Friedental einsehen kann in russ. Sprache? Ich habe vermutlich nahezu alle deutsch- und englischsprachigen Seiten durch (bis auf kostenpflichtige Suchmöglichkeiten).

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                          • AlAvo
                            • 14.03.2008
                            • 6186

                            #43
                            Hallo Ida,

                            hinsichtlich weiterer Suchmöglichkeiten, besteht die Möglichhkeit im Unterforum Russland, Galizien, Bukowina, Wolgaregion, Bessarabien Genealogie eine Anfrage zu stellen. In diesem Unterforum gibt es einige sehr versierte und erfahrene Forenmitglieder, die eventuell helfen können.


                            Viele Grüße
                            AlAvo
                            War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                            Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                            Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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                            • IdaKirchmeier
                              Benutzer
                              • 11.11.2016
                              • 26

                              #44
                              Vielen lieben Dank AlAvo!
                              Dann werde ich nun wohl mein Glück dort versuchen!

                              Schöne Grüße

                              Kommentar

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