Patenschaft: Müssen Taufpaten ein Mindestalter haben? Maximale Anzahl von Paten?

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  • Karen

    #46
    Zitat von RolfStein Beitrag anzeigen
    Waren die vielen Paten bei einem besonderen Beruf? In einem besonderen Zeitraum?
    Grüsse
    Rolf Stein
    Hallo Rolf,

    nein, die Paten hatten erkennbar keinen besonderen Stand. Die Taufe fand 1855 in Frauendorf/Stettin statt. Keiner der Anwesenden war adelig oder Soldat o.ä.

    Vielleicht ist die Bauerntheater-Theorie von Johannes tatsächlich die Lösung ...

    Viele Grüße,
    Karen

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11326

      #47
      Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
      Man kann sich aber etwas reimen, zum Beispiel so:
      Der Vater ging vor lauter Nervosität bei der Geburt des Kindes in die Dorfwirtschaft und tat- vielleicht nicht mehr ganz nüchtern- einen Stoßseufzer, daß wenn Mutter und Kind nach der schwierigen Geburt wohlauf wären, er alle Anwesenden zu Paten machen würde... (= die romantische Version).
      Die andere Version wäre: Er saß schon vorher sternhagelvoll in der Kneipe, und als die frohe Kunde von der Geburt eintraf, hat er allen einen ausgegeben und die ganze Runde mit großer Geste zu Paten erklärt. Tja, und von dem Versprechen kam er dann nicht mehr los...

      Klingt ein bisschen nach Bauerntheater, wäre aber zumindest plausibel.
      Moin zusammen,

      ja, ja, was tut man nicht alles, wenn man besoffen ist...

      Wenn wir uns im katholischen Bereich befänden (wonach mir Stettin nicht unbedingt aussieht): Haben die Paten wegen einer Risikoschwangerschaft vielleicht alle eine Kerze in der Kirche gestiftet?

      Friedrich
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Karen

        #48
        Hallo Friedrich,

        du hast recht, die Gegend war damals evangelisch, vermutlich also leider keine Kerzen .

        Viele Grüße,
        Karen

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        • fxck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.08.2009
          • 1072

          #49
          Wenn in meiner Familie mehr als 3 Paten auftauchten, hatte das meist den Grund, dass man sich vom Rest des Dorfes absetzen wollte. Wie wir ja schon gelesen haben, kostete jeder Pate mehr richtig gut Geld. Man kann es also als eine Art "Statussymbol" der damaligen Zeit sehen (war zumindest in meiner Familie so).

          LG Anton
          Suche in folgenden Orten:
          Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
          Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
          Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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          • Karen

            #50
            Hallo zusammen,

            weiß jemand, welcher Bertrag da fällig wurde, wenn man mehr Paten als üblich benennen wollte?

            Viele Grüße,
            Karen

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            • fxck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.08.2009
              • 1072

              #51
              Würde mich allerdings auch mal interessieren... Könnte man u. U. in den jeweiligen Kirchenordnungen nachlesen (z. B. Kursächsische Kirchenordnung von 1580 etc.)... Am besten ein Archiv fragen!

              LG Anton
              Suche in folgenden Orten:
              Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
              Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
              Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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              • Altmärker

                #52
                Hm..., das mit dem Statussymbol ist sicherlich richtig, aber angesichts der hier aufgeführten Stände(Einwohner, Büdner) vermute ich, das gerade die die wenig hatten auch am meisten gegeben haben.
                Sehe ich doch heute noch genauso, die Häuslebauer die sich ihr Haus vom Munde abgespart haben, fahren zum Richtefest tüchtig auf. die richtig viel Schotter haben, lassen sich das ganze vom Bauausführenden sponsern.

                Wer viel hat, gibt nicht gern!

                Altmärker

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                • Haber
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.04.2009
                  • 216

                  #53
                  Moin
                  Richtiger Pate ist nur der ,der das Kind über das Taufbecken gehalten hat.
                  Ansonsten.viele Paten,viele Geschenke.
                  Haber

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                  • Karen

                    #54
                    Hallo Haber,

                    "viele Paten, viele Geschenke" trifft aber doch nur dann zu, wenn von den Paten auch etwas zu holen ist. Sonst sind die Kosten der Eltern für die Patengebühr und entsprechende Feier sicher höher, als die Patengabe.

                    Viele Grüße,
                    Karen

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                    • viktor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.01.2007
                      • 1187

                      #55
                      Zitat von Luise Beitrag anzeigen
                      Ich kenne 6 Paten (3 männliche und 3 weibliche) im Thüringer Gebiet dann, wenn das Kind unehelich war.....
                      Ja genau! So habe ich es dutzende Male gelesen. Die Paten waren selber unverheiratet. Ich habe immer den Verdacht gedacht, dass der Pfarrer immer gleich die gesamte Spinnstube in "Haftung genommen" hat.
                      Denn die Spinnstuben der jungen Leute waren den hochwürdigen Herren immer ein Dorn im moralischen Auge.
                      Mir scheint, dass 16 Paten ein besonderer Akt der Fürsorge und Verantwortlichkeit darstellt. Ist der Vater eventuell kurz vorher verunglückt?

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                      • Karen

                        #56
                        Zitat von viktor Beitrag anzeigen
                        Ist der Vater eventuell kurz vorher verunglückt?
                        Moin Viktor,

                        nein, der Vater lebte noch und die Eltern des Täuflings waren auch verheiratet. Da die Paten unterschiedliche Berufe hatten, können wir hier auch die "Sippenhaft" ausschließen.

                        Viele Grüße,
                        Karen

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                        • Johannes v.W.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.05.2008
                          • 1150

                          #57
                          Zitat von Altmärker Beitrag anzeigen
                          Hm..., das mit dem Statussymbol ist sicherlich richtig, aber angesichts der hier aufgeführten Stände(Einwohner, Büdner) vermute ich, das gerade die die wenig hatten auch am meisten gegeben haben.
                          Sehe ich doch heute noch genauso, die Häuslebauer die sich ihr Haus vom Munde abgespart haben, fahren zum Richtefest tüchtig auf. die richtig viel Schotter haben, lassen sich das ganze vom Bauausführenden sponsern.

                          Wer viel hat, gibt nicht gern!
                          Das ist doch nur ein Griff in die allertiefste sozial-politische Klischeekiste und hat mit Fakten der Geschichte kaum mehr was zu tun.

                          Die Patenanzahl als Statussymbol? Das hat man bisher noch nie gehört.
                          Statussymbol war höchstens die Qualität, nicht die Quantität der Paten. Wenn eine hochrangige Persönlichkeit mit Pate stand, dann war es etwas besonderes, und bei Anwesenheit hatte der/dieselbe die Ehre, das Kind über die Taufe zu halten.

                          Viele Grüße
                          Joh.
                          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                          • fxck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.08.2009
                            • 1072

                            #58
                            Hallo Johannes,

                            mir ist das allerdings so aufgefallen. In meinem Heimatdorf hatten die Kinder der adeligen Familien meist weit mehr als 3 Paten. Bei bürgerlichen Familien kam das dort nicht vor...

                            LG Anton
                            Suche in folgenden Orten:
                            Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
                            Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
                            Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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                            • Altmärker

                              #59
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              und hat mit Fakten der Geschichte kaum mehr was zu tun.

                              Die Patenanzahl als Statussymbol? Das hat man bisher noch nie gehört.
                              Statussymbol war höchstens die Qualität, nicht die Quantität der Paten. Wenn eine hochrangige Persönlichkeit mit Pate stand, dann war es etwas besonderes, und bei Anwesenheit hatte der/dieselbe die Ehre, das Kind über die Taufe zu halten.

                              Viele Grüße
                              Joh.

                              Dann mach dir deinen Reim auf die Geschichte! Hochrangige Persönlichkeiten sind für mich auch nur ein Pups in der Geschichte. Und das diese gerne an Fakten manipulieren ist eigentlich auch jederman bekannt.
                              Für mich ist Fakt das die Geschichte von jedem anders wahrgenommen wird. Und manche sind so verbohrt, das sie nur "ihre Fakten" kennen un "von oben" grüßen.

                              Daher auch kein weiteres Interesse an einem Gedankenaustausch!

                              Adieu

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                              • fxck
                                Erfahrener Benutzer
                                • 23.08.2009
                                • 1072

                                #60
                                Häää?!
                                Suche in folgenden Orten:
                                Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
                                Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
                                Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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