Suche im ehemaligen Jugoslawien

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  • akunz
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    • 03.02.2021
    • 7

    Suche im ehemaligen Jugoslawien

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1900-1910
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bijeljina, Jugoslawien
    Konfession der gesuchten Person(en): Serbisch-Orthodoxe Kirche (vermutlich)
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): 2-3 bekannte Portale für Ahnenforschung im Premiumabo ohne Erfolg.
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): noch keine


    Hi, ich bräuchte etwas Hilfe. Bin am verzweifeln, da ich keinen richtigen Ansatzpunkt finde in Bosnien an alte Geburtsurkunden zu kommen. Oder Angaben dazu zu finden.

    Um es genauer zu beschreiben: Ich suche das richtige Geburtsdatum meines Großvaters Lazar Stevanovic welcher angeblich am 15.04.1909 im Dorf Cengic (gehört denke ich zu Bijeljina) im ehemaligen Jugoslawien geboren ist. Er wurde 1941 von den Deutschen in das KZ Dachau deportiert, und war zu Kriegsende im Außenlager Lengenfeld welches zum KZ Flossenbürg gehörte.

    Das schwierige ist: Er hat als Geburtstag und Monat das Befreiungsdatum seines Außenlagers gewählt. Ob das durch Zufall an seinem Geburtstag befreit wurde, weiß ich nicht. Er hat den Deutschen damals gesagt, dass er 1909 geboren ist. Angeblich hat er sich jünger gemacht, um einer Hinrichtung zu entgehen.

    Ich weiß die Vornamen seiner Geschwister und seiner Eltern. Seinen Geburtsort und einen Eintrag zur Konfession der lautet "braw?-serbien" womit ich nichts anfangen kann (das Fragezeichen ist auf dem alten Dokument nicht lesbar). Und er war 1941 verheiratet.

    Hat jemand Erfahrungen oder einen Ansatzpunkt wo ich mich hinwenden sollte? Erschwerend kommt dazu, dass ich die Sprache/n 0,0 spreche...

    Meine Mutter forscht schon seit 30 Jahren, aber wir kommen nicht vorwärts...
  • akunz
    Benutzer
    • 03.02.2021
    • 7

    #2
    Folgende Details kann ich noch ergänzen:

    Er war verheiratet. Die Frau "Jana" (oder klingt so ähnlich) hat aber wohl weit nach dem Krieg nochmal geheiratet.
    Er war erst in Dachau mit seinem 15jährigen Bruder. Der wurde neben ihm erschossen.
    Von Dachau kam er in das KZ Flossenbürg. Dort musste er unter anderem in einem Steinbruch arbeiten. Danach wurde er als Zwangsarbeiter auf dem Bauernhof des Bauern Helmut Rahm in Zwota (Sachsen) eingesetzt.
    Richtung Kriegsende war er aber im KZ-Außenlager Lengenfeld (von Flossenbürg). Er ist dort als einer von den letzten verbliebenen im Lager (er war nicht auf dem Todesmarsch von Lengenfeld) aus einer brennenden Baracke in den Wald geflüchtet.
    Er meinte er wurde am 15.04.(1945) von Amerikanern befreit. Das war für ihn sein neues Geburtsdatum. Jünger gemacht hatte er sich weil er mitbekommen hat dass die SS in Dachau ab einem bestimmten Alter die Leute eher erschossen hat. Mehr wissen wir nicht.

    Recherchen haben seine Familie enthüllt:
    Eltern: Teodor /Rajka Stevanovic
    Geschwister:
    Soka, 1901-1966 hat 5 Kinder
    Cvijeta, 1903-1992
    Stevan, 1917-1945 ermordet
    Petar, 1945 vermisst
    Smilja, …1943 fiel in der Schlacht Neretva
    Mitar, 1925-1945 ermordet im Hospital in Bijeljina
    Ranko, 1921-1947 ermordet im Gefängnis
    Andrelija, starb mit 3 Jahren

    Die Geburtsdaten decken sich aber nicht mit dem erschossenen 15jährigen Bruder. Wir denken dass es vielleicht ein Sohn war von dem wir nichts wissen. Aber wir recherchieren noch.

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    • akunz
      Benutzer
      • 03.02.2021
      • 7

      #3
      Auf folgendem Dokument konnten wir ihn eindeutig identifizieren:
      Unterster Eintrag.

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      • akunz
        Benutzer
        • 03.02.2021
        • 7

        #4
        Ich habe dank Hilfe in diesem Forum folgende Information bekommen was zu seiner Kennung führt:

        Stalag IV F Arb.Kdo W-67
        PoW Nr.: 86502

        Stalag IV F steht für das Stammlager 5 welches das Kriegsgefangenen-Lager in Hartmannsdorf bei Chemnitz ist.
        Arb.Kdo steht für Arbeitskommando.
        W-67 kann ich noch nicht zuordnen. Wird aber wahrscheinlich eine Gruppierung sein innerhalb des Arbeitskommandos.

        PoW steht glaube ich für für "prisoner of war" -> müsste also seine Gefangenen-Nummer sein die ich gesucht habe.

        Habe eine Anfrage beim Heimatverein in Hartmannsdorf angefragt, da die eventuell Unterlagen dazu verwalten.

        Erstmal danke an die Hilfe die ich via Nachrichten hier bekommen habe. Das hat extrem geholfen und ich bin einen gewaltigen Schritt voran gekommen. Vielen vielen Dank!

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        • akunz
          Benutzer
          • 03.02.2021
          • 7

          #5
          Ich muss die Fragen via Privatnachricht hier beantworten da ich nur 3 innerhalb von 24h beantworten kann.

          War dein Großvater nochmal in Jugoslawien?
          Mein Großvater war nie wieder nie wieder dort.
          Nein. Ein guter Freud der mit ihm auf dem Feld gearbeitet hat und ebenfalls Zwangsarbeiter aus Jugoslawien war (Martin Schmavz, geboren 1919 in Bojsno) wollte einmal mit ihm nach Jugoslawien fahren. Mein Großvater hatte sich aber um den Hof und die Witwe + Sohn des Bauern Helmut Rahm gekümmert (der Bauer und mein Opa waren "den Umständen entsprechende" befreundet) und er hatte meinen Großvater darum gebeten. Mein Großvater dachte es sind alle tot und er hält sein Versprechen.
          Sein Freund Martin wollte forschen, wurde aber auf dem halben Weg im Zug ermordet und dann auf der Strecke auch aus dem Zug geworfen.

          Herkunft
          Seine Mutter Rajka war schwedischer Abstammung/Herkunft. Lazar sprach zusätzlich russisch und deutsch. Mein Großvater war knapp 2m groß, blond, blauäugig und muskulös. Er war der einzige der Geschwister der nach seiner Mutter kam. Alle anderen Geschwister hatten das Aussehen welches typisch "Roma" war. Nach ihrem Vater.
          Daher der eventuell andere "Werdegang" im KZ Dachau. Über deren Vorfahren wissen wir nichts.

          Tattoo
          Er hatte seine Häftlingsnummer auf dem Unterarm tattowiert. Ebensound "Stalag" und etwas nicht leserliches auf dem Unterarm tattowiert. Aber das ist nur aus der Erinnerung meiner Mutter. Das wurde aber aufgelöst als "86502 Stalag IV F"

          Offene Fragen
          Die mir wichtigste Frage wurde von der Benutzerin sternap gelöst. Vielen vielen Dank. Das hat einen enormen Wert für uns und beendet eine ewig lange Suche. Das war die Frage nach der Häftlingsnummer.

          Jetz versuche ich über den Heimatverein von Hartmannsdorf eben noch Unterlagen über meinen Großvater zu bekommen.

          Ansonsten sind die einzigen offenen Fragen noch nach den Geschwistern. Was da passiert ist, da suche ich noch aktuell.

          Und vllt. hat jemand eine Idee an wen ich mich wenden kann, um das genaue Geburtsdatum heraus zu bekommen. Hat jemand Erfahrung mit den Ämtern in Bosnien? Versuche ich es lieber über die Botschaft? Die Kirche?
          Auf Dokumenten wo mein Großvater von dessen Vater gesucht wurde, war das Rote Kreuz der Schweiz beteiligt. Dahin werde ich mich nochmal wenden.

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