"Übersetzt" ihr gebeugte Vornamen?

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Hintiberi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.09.2006
    • 1075

    #16
    Ich schließe mich Alex an: Ich entlatinisiere die Vornamen, denn außer im Kirchenbuch fanden sie sicher nirgends Verwendung. Meine Vorfahren hießen Bernhard und nicht Bernardus, von den flektierten Formen Bernardi, Bernardum, etc. mal ganz zu schweigen.
    Wenn ich Quellen finde, wo derselbe dann als Bernd angegeben wird, oder gar noch selbst so unterzeichnet, dann setze ich den Rufnamen in Klammern dazu.

    Die Familiennamen werden hier in Ostwestfalen nicht "gegendert" , da muß ich also nirgends "Müllerin" oder dgl. angeben. Allerdings gibt's in Bezug auf die Hofnamen manchmal ganz interessante Fälle, die ich dann komplett hinzufüge, bspw. führe ich eine meiner Vorfahrinnen an als "Angela Henke vulgo Fecke, gnt. Die alte Feckische".

    Viele Grüße
    Jens
    Meine Ahnen
    http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
    www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

    Kommentar

    • Alex71
      Erfahrener Benutzer
      • 18.04.2007
      • 592

      #17
      Zitat von Hintiberi Beitrag anzeigen
      bspw. führe ich eine meiner Vorfahrinnen an als "Angela Henke vulgo Fecke, gnt. Die alte Feckische".
      Das ist interessant. Eine meiner Vorfahrinnen im 17. Jahrhundert hieß Helena zu Feckinghausen genannt "Die alte Feckinghäusische". Gibt schon ulkige Zufälle!

      Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

      Kommentar

      • Leberecht
        Erfahrener Benutzer
        • 15.03.2009
        • 519

        #18
        Zitat von Alex71 Beitrag anzeigen
        was Du meinst, sind nicht "gebeugte" (es ist ja logisch, dass man stets den Nominativ erfasst), sondern latinisierte Namen.
        Nö, ich meine wie geschrieben beides, "gebeugte" und "latinisierte" Namen.

        So habe ich z.B. aus dem Erzgebirgsraum zahlreiche "Annen", "Sophien" und aus dem böhmischen "Janu" statt "Jan" etc.
        Und natürlich auch latinisierte Namen.

        Und gerade in diesen Beispielen gehen ja die Probleme los: das man eben nicht "einfach so" einen Nominativ hinschreiben kann.
        Heißt "Sophien" jetzt Sophie, Sophia, Josefin, Josepha etc.? Durch spätere Einträge wurde schnell klar, dass es sich um Sophia handelt, so habe ich den Namen dann auch in Übersichten verwendet.

        Gruß
        Leberecht

        Kommentar

        • gustl
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2010
          • 676

          #19
          Hallo an alle,

          ich kann Euch nur erzählen, wie es unsere Forscher gehalten haben. Bei den gebeugten Formen haben sie den Nominativ verwendet, das ist ja auch logisch, denn die Fälle ergeben sich ja immer aus dem Zusammenhang.

          Bei den latinisierten Namen haben sie diese Form beibehalten, weil die ja auch so in den Quellen, die sie gefunden haben, benutzt wurden. So wurde aus einem Milag z.B. ein Milagius. Das kann man relativ leicht nachvollziehen.
          Interessant finde ich die Fälle, in denen ein ursprünglicher Herkunftsname durch Verschreibung, Latinisierung und Zurückverdeutschung völlig verändert in der Jetztzeit gelandet ist. Manchmal haben sich auch die latinisierten Formen ins Heute gerettet. Hier im Forum wurde mal der Familienname Lezius, den wir bei den Ahnen auch haben, diskutiert. Wir haben ihn in allen möglichen Schreibweisen, aber so wurde er dann beibehalten.
          Ein Mitschüler hat mal erzählt, dass sein Name (den ich leider vergessen habe) ursprünglich "Blei" gewesen sei, lateinisch Plumbum, und dann als Plomboom (norddeutsch für Pflaumenbaum) weitergeführt wurde.

          Ganz schwierig wird es bei gräzisierten Namen, die gab es ja auch. Da wurde aus Schwarzerde Melanchthon. Da reicht auch eine gewöhnliche humanistische Bildung nicht mehr, um das zurück zuführen, wenn es dann verdeutscht wurde.

          Warum haben unsere Ahnen auch nie daran gedacht, welche Schwierigkeiten sie uns damit bereiten werden. Oder haben sie?

          Liebe Grüße
          Cornelia

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11322

            #20
            Moin Cornelia,

            Zitat von gustl Beitrag anzeigen
            Warum haben unsere Ahnen auch nie daran gedacht, welche Schwierigkeiten sie uns damit bereiten werden. Oder haben sie?
            vielleicht haben sie das gerade deswegen getan, um uns Schwierigkeiten zu machen. Sozusagen die Rache an den genealogischen Erbschleichern.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Hintiberi
              Erfahrener Benutzer
              • 26.09.2006
              • 1075

              #21
              Zitat von Leberecht Beitrag anzeigen
              Und gerade in diesen Beispielen gehen ja die Probleme los: das man eben nicht "einfach so" einen Nominativ hinschreiben kann.
              Heißt "Sophien" jetzt Sophie, Sophia, Josefin, Josepha etc.? Durch spätere Einträge wurde schnell klar, dass es sich um Sophia handelt, so habe ich den Namen dann auch in Übersichten verwendet.
              Doch, meiner Meinung nach geht das relativ einfach. Ob der Name jetzt Gertrud oder Gertrude heißt, ist im Grunde schnurz - auf diese feinen Unterschiede kommt's nicht wirklich an, zumal es diese Varianten sicherlich in zigfacher Menge in diversen Einträgen gibt. Wie schon erwähnt wurde sicher keiner bei seinem latinisierten Vornamen genannt, also hieß eine Gertrud sicherlich niemals "Gertrudis", ein Joseph nicht "Josephus". Wahrscheinlicher, und durchaus aufnehmenswert sind aber Abweichungen wie z.B. Kosenamen oder Kurzformen - also bspw. ein "Trüttgen" oder ein "Jupp", denn da kann man schon eher avon ausgehen, daß die Leute auch so genannt wurden!

              Interessant sind auch immer wieder Varianten wie
              Theodor vs. Dietrich (dazu: Dirk), Magdalena vs. Helena usw.
              Solche Nebenformen vermerke ich, wenn sie auftauchen, da es sonst durchaus zu Verwechslungen kommen kann.

              Viele Grüße
              Jens
              Meine Ahnen
              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

              Kommentar

              • Andrea1984
                Erfahrener Benutzer
                • 29.03.2017
                • 2551

                #22
                Ja, ich "übersetze" die Namen z.B. Petrus (Eintrag im Taufbuch) - Peter (Eintrag in meinen Datenbanken) oder Egidius (Eintrag im Taufbuch) - Egid (Eintrag in meinen Datenbanken) oder Josephus (Eintrag im Taufbuch) - Josef (Eintrag in meinen Datenbanken).

                Mehr Beispiele fallen mir nicht dazu ein.
                Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                Kommentar

                Lädt...
                X