Beherrscht Ihr die alten Schriften? II

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  • Mark Obrembalski
    Erfahrener Benutzer
    • 05.12.2011
    • 140

    #31
    Wie ich in meiner Vorstellung geschrieben habe: "Ich interessiere mich für Geschichte und für Recherchen in Datenbeständen, die für Google zu kompliziert sind. Meine Mutter kann die alte Kurrentschrift lesen (ich übe noch)." Das gilt immer noch, und so habe ich geantwortet, dass ich die alten Schriften teilweise lesen kann. Es geht inzwischen besser als anfangs, aber wenn ich keinen Anhaltspunkt habe, was in einem Eintrag stehen könnte oder es mal wirklich auf jeden Buchstaben ankommt, habe ich immer noch Schwierigkeiten.

    Schreibschriften vor 1800 habe ich bisher leider nur relativ selten zu sehen bekommen, weil einiges an Unterlagen, die mich interessieren würden, wegen abgebrannter Kirchen nicht mehr vorhanden ist. Was ich gesehen habe, war entweder in lateinischer Schrift (und teilweise Sprache) oder es sah mir zwar krakeliger aus als die neueren Einträge, aber ohne dass ich es als andere Schrift ansehen würde. Eher sieht es mir aus, als hätten die Pfarrer vor 1800 weniger Mühe auf ihre Kirchenbucheinträge verwendet als später, was ja nicht nur die Schrift betrifft, sondern auch den Inhalt. Zumindest teilweise lesen kann ich auch das alte Gekrakel.

    Zur Nazizeit: Meines Wissens waren die alten deutschen Schriften unter Hitler nie in dem Sinn verboten, dass man Ärger bekommen hätte können, wenn man sich als Privatmensch beim Schreiben erwischen ließ. Für den amtlichen Gebrauch waren allerdings bald lateinische Schriften zu benutzen, und unterrichtet wurde die deutsche Schrift dann auch nicht mehr. Ein interessantes Thema, das ich gerade mal in der Wikipedia nachgeschlagen habe. Unter



    gibt es da Interessantes zu erfahren.

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    • Hans-Joachim Liedtke
      • 14.02.2008
      • 778

      #32
      Hallo aus dem Norden !

      Hatte eigentlich noch nie Probleme mit Lesen , weder Sütterlin , Latein noch Kurrent , nur schreiben kann ich es nicht .
      Wenn man aber Kirchenbücher ließt ist es egal in welcher Schrift es geschrieben ist , es kommt nur auf die " Klaue " des Pfarrer`s an , bei einigen kann man erkennen das sie einfach keine Lust hatten und es als leidige Pflicht ansahen , andere waren " Pfennigfuchser " und quetschten mindetens 15 Einträge auf eine Seite , andere waren großzügig , da sind wenns hochkommt vier Einträge , dann waren da welche die waren 100% und schrieben alles auf , solche sind für uns natürlich Glücksfälle , und zu guter Letzt - die , denen es alles egal war , diese Seiten glänzen durch Tintenkleckse , Schmierereien , Verwischungen , überschreiben , durchstreichen usw.

      Gruß , Joachim

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      • Oikia
        Benutzer
        • 29.01.2013
        • 14

        #33
        Sütterlin hat mich immer fasziniert seitdem ich es als Kind das erste Mal sah. Fand es sah so "schön" aus - aber meine Mutter hatte es in der schule ja auch als "Schönschreiben".

        Und weil das ja sonst keiner konnte - war es für meine Cousine und mich so als 12/13 jährige DIE perfekte Geheimschrift und wir haben uns auch das Schreiben beigebracht.

        Bei Handschriften habe ich wie die meisten oft Probleme - aber noch ist ja mutter da die übersetzen helfen kann
        suche z.Zt. vor allem:
        Meyer in Bochum
        Besonders Informationen zum Fuhrgeschäft in Wiemelhausen sowie der Enteignung während der NS-Zeit; Familie von Bernhard + Christine
        besonders Richard Meyer *1915, vermisst angeblich in Stalingrad
        außerdem immer spannend für mich:
        Diedrichs / Bochum-Stiepel
        Kleinsorge + Brieden (Lülings) + Köhler / Züschen
        Berkenkopf +Niggemann + Brieden / Hesborn
        Kaiser + Lefarth / Medelohn
        Blondé, Hendricus / Niederlande

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        • Asphaltblume
          Erfahrener Benutzer
          • 04.09.2012
          • 1500

          #34
          Sütterlin hab ich in der Schule nur mal "angerissen", ich glaube sogar im Kunstunterricht, richtig schreiben gelernt hab ich es da nicht, und weil das Ganze auch nur ein paar Unterrichtsstunden gedauert hatte, ist davon nichts hängen geblieben.
          Aber ich hab Germanistik studiert und hatte zeitweise meinen Schwerpunkt in der Altgermanistik, da habe ich mir dann selber beigebracht, mittelalterliche Handschriften zu entziffern (auch nur so lala, nicht 100%ig sicher). Desgleichen dann im Zuge der Familienforschung mit deutscher Kurrent und Sütterlin. Alte Alphabete und Glossare mit Abkürzungen usw. sind dabei natürlich sehr hilfreich!
          Mit Druckschriften hab ich keine Probleme, Fraktur hab ich mir schon als Kind anhand von alten Kinderbüchern, die ich von einer - leider sehr früh und kinderlos verstorbenen - Nachbarin geschenkt bekommen habe, selbst beigebracht.

          In meiner Familie kann keiner einspringen, meine Eltern haben mehr Schwierigkeiten, Briefe ihrer Großeltern zu entziffern als ich. Zum Teil sicherlich, weil die Großeltern so lieb waren, darauf Rücksicht zu nehmen, dass die Kinder (meine Eltern) in der Schule die neue deutsche Schreibschrift lernten und Sütterlin oder Kurrent nicht (oder nicht so gut) lesen konnten.
          Gruß Asphaltblume

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          • franz ferdinand
            Erfahrener Benutzer
            • 15.01.2013
            • 345

            #35
            Ich bin überrascht, dass mehrere User angegeben haben, Sütterlin lesen, aber nicht schreiben zu können - ich finde eigentlich, das geht Hand in Hand. Die Grundkenntnisse hat mir einmal eine Schulfreundin beigebracht und der Rest ist mithilfe von Buchstabentafeln (im Internet oder bei mir im Österreichischen Wörterbuch) relativ schnell angeeignet.

            Meist ist es sogar leichter zu schreiben als zu lesen, denn das Hauptproblem ist zumindest bei mir nicht die Sütterlin-/Kurrentschrift an sich, sondern die teilweise unleserliche Handschrift mancher Matrikenschreiber in Verbindung mit mir noch unbekannten Begriffen und Ausdrücken. Genau aus dem Grund habe ich auch oben nur "teilweise Lesefähigkeit" angekreuzt und brauche dementsprechend oft auch noch Lesehilfen, insbesondere bei Texten, die über den Inhalt üblicher Kirchenbucheinträge hinausgehen.

            LG Martin

            PS: Ein Freund von mir hat einmal in unserer Schulzeit (Mitte 90er Jahre) - um seine prononciert politisch agitierende Lehrerin zu ärgern - eine ganze Deutsch-Schularbeit (in D: Klassenarbeit) auf sieben Seiten in Sütterlin geschrieben. ;-) Sie hat die gesamte Arbeit als unleserlich bezeichnet und mit Nicht Genügend beurteilt. Eigentlich eine Schande für eine Deutsch-Professorin...
            Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

            Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11326

              #36
              Moin Franz Ferdinand,

              Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
              Ein Freund von mir hat einmal in unserer Schulzeit (Mitte 90er Jahre) - um seine prononciert politisch agitierende Lehrerin zu ärgern - eine ganze Deutsch-Schularbeit (in D: Klassenarbeit) auf sieben Seiten in Sütterlin geschrieben. ;-) Sie hat die gesamte Arbeit als unleserlich bezeichnet und mit Nicht Genügend beurteilt. Eigentlich eine Schande für eine Deutsch-Professorin...
              und? Ist er dagegen eingeschritten? Schau mal hier, man hat durchaus Chancen...

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • franz ferdinand
                Erfahrener Benutzer
                • 15.01.2013
                • 345

                #37
                Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                Moin Franz Ferdinand,
                und? Ist er dagegen eingeschritten? Schau mal hier, man hat durchaus Chancen...
                Friedrich
                Nein, er hat es auf sich beruhen lassen, da er ohnehin Einserschüler war. Eigentlich schade angesichts dieses Urteils, aber jetzt nach 20 Jahren wird er sich - obschon Anwalt - auch nicht mehr dazu bringen lassen, seine Note zu beeinspruchen...

                Jedenfalls traurig, dass diese Blunzn* von Lehrerin die Nichtbeurteilung erkennbar auf die Verwendung einer aus ihrer Sicht vermeintlich "rechten Schrift" gestützt hat. Mit ein bisschen gutem Willen wäre eine Lektüre sicher möglich gewesen, aber wenn sich Dummheit mit Ideologie paart, ist halt kein Kraut gewachsen.

                *despektierlicher alpenländischer Ausdruck für Damen, die keine sind
                Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

                Kommentar

                • Adina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.07.2008
                  • 157

                  #38
                  Brauche Hilfe

                  Hallo, nachdem ich einen Ordner mit alten Schriftstücken gefunden habe, brauche ich Hilfe zum Lesen. Wer würde mir helfen, wenn ich die Kopien zuschicken würde?
                  Liebe Grüße Adina

                  Kommentar

                  • Friederike
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.01.2010
                    • 7850

                    #39
                    Hallo Adina,

                    scanne doch die Dokumente und stelle sie in die Lesehilfe ein.
                    Es ist immer besser, wenn mehr Augen draufschauen.
                    Viele Grüße
                    Friederike
                    ______________________________________________
                    Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
                    Gottlob Johannes Ottomar Hoffmeister geb. 16.11.185o in Havelberg
                    __________________________________________________ ____

                    Kommentar

                    • Hintiberi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.09.2006
                      • 1075

                      #40
                      Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                      PS: Ein Freund von mir hat einmal in unserer Schulzeit (Mitte 90er Jahre) - um seine prononciert politisch agitierende Lehrerin zu ärgern - eine ganze Deutsch-Schularbeit (in D: Klassenarbeit) auf sieben Seiten in Sütterlin geschrieben. ;-) Sie hat die gesamte Arbeit als unleserlich bezeichnet und mit Nicht Genügend beurteilt. Eigentlich eine Schande für eine Deutsch-Professorin...
                      Das stimmt.
                      Dasselbe hat ein Kumpel von mir in einer Klausur auch gebracht. Der Kommentar des Dozenten in etwa:
                      Sehr außergewöhnlich! Ich kann Ihnen leider keine Zusatzpunkte für das Verfassen der Klausur in Sütterlin geben - aber freilich gibt es auch keinen Punktabzug!

                      Das fand ich äußerst sympathisch und meiner Meinung nach völlig korrekt vom Dozenten.
                      Meine Ahnen
                      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                      • *Maja*
                        Benutzer
                        • 23.01.2013
                        • 12

                        #41
                        Bei mir war heute ein Lern-Set im Briefkasten, jetzt geht´s zur Sache

                        Viele Grüße
                        Jana

                        Kommentar

                        • gustl
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.08.2010
                          • 676

                          #42
                          Hallo,

                          die gedruckten Texte kann ich lesen, aber bei Handschriftlichem muss ich mich in jede einzelne Schrift einlesen - auch wenn ich die Handschrift gut kenne. Meine Schwiegermutter, die selbst noch mit der alten deutschen Schreibschrift aufgewachsen ist, konnte die handschriftlichen Texte alle mühelos lesen. Bei mir dauert es manchmal Stunden, bis ich ein mir bis dato unbekanntes Wort entziffert habe, z.B. das "Moderlieschen" (sprich Moderlies-chen). Ich nehme mir immer wieder vor, die Schrift selbst zu schreiben (in der 4. Klasse hatten wir auch "Schönschrift", aber das war sonnabends in der 4. = letzten Stunde), um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Die Notwendigkeit dafür, d.h. alte Briefe zu lesen aus dem 19. Jhdt., besteht aber erst in frühestens einem halben Jahr.

                          Deshalb mein ganz großes Kompliment an alle, die tatsächlich selbst üben.

                          Ich habe noch gar kein Gefühl für die Schreibschriften des 17. und 18. Jahrhunderts. Da haben wir einige wenige Urkunden, die ich sehr gerne lesen können würde.

                          Besondere Schwierigkeiten machen mir aber die Briefe aus dem beginnenden 2. Drittel des 20. Jahrhunderts. Erstens sind das mit Tintenfüller geschriebene sehr individuelle Handschriften und zweitens sind sie ein Mischmasch aus der alten deutschen Schreibschrift und der neuen lateinischen. Die Briefe sehen oft sehr schön aus und sind manchmal auch auf wunderbarem Papier geschrieben... aber lesen kann ich sie nur mit ganz großer Mühe.

                          Naja, wenn gar nichts mehr geht, haben wir ja noch die Lesehilfe!

                          Beste Grüße an alle mit mir "Analphabeten"
                          Cornelia

                          Kommentar

                          • Renate7
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.01.2013
                            • 223

                            #43
                            Alte Schriften

                            Zitat von gustl Beitrag anzeigen
                            Hallo,

                            Deshalb mein ganz großes Kompliment an alle, die tatsächlich selbst üben.
                            Naja, wenn gar nichts mehr geht, haben wir ja noch die Lesehilfe!

                            Beste Grüße an alle mit mir "Analphabeten"
                            Cornelia
                            Hallo Cornelia, hallo Lesekundigen,

                            schließe mich ganz deinem Post an, mir geht es ebenso. Auch ich muss mich immer erst einlesen, und kann trotzdem nicht alles entziffern, ans Schreiben ist nicht mal zu denken, und das betrifft nur die deutschen Texte, polnisch oder russisch geht gar nicht. Danke,Danke das es die Leshilfe gibt
                            Gruß Renate

                            Kommentar

                            • Hanna57
                              Benutzer
                              • 28.05.2013
                              • 20

                              #44
                              Kurrent kann ich, Sütterlin will ich noch lernen!

                              Kommentar

                              • Omarosa
                                Erfahrener Benutzer
                                • 13.03.2012
                                • 687

                                #45
                                Also Leute, ich kann die Bücher in der Alten Schrift lesen, Druckschrift der Pfarrer geht auch noch, aber des Pfarrers Schrift? Nein, manchmal denkt man die haben ein wenig zu viel ins Glas geschaut oder schnell schnell.
                                Ich bin da ehrlich, ich brauche da sehr viel Hilfe beim lesen... Und ich muss sagen, jeder hilft, wenn es einer nicht kann, springt der andere ein und das finde ich sehr gut.
                                Ich habe auch keine Ruhe mehr dies zu lernen, ich kann es einfach nicht. Warum soll ich mich deshalb schämen?
                                Also Leute, bleibt uns unwissende erhalten und helft uns weiterhin.
                                Es Grüßt Omarosa

                                Kommentar

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