Heirat 1737 in Hochdorf (an der Enz)

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  • Ferdix
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2018
    • 386

    [gelöst] Heirat 1737 in Hochdorf (an der Enz)

    Quelle bzw. Art des Textes: Heirat
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1737
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Hochdorf (an der Enz)
    Namen um die es sich handeln sollte: Rathlecker, Reuter

    Ich kann das letzte Wort in dem Eintrag nicht lesen. Kann mir bitte jemand helfen?

    Ich lese:

    Den 7. Sept. wurde copulirt Hanß Jerg Rathlecker, Mich... [soll wohl Michel heißen] Rathleckers Sohn, mit Rosina Reuterin, in der ???


    Abgesehen von dem letzten Wort, bin ich auch irritiert, dass der Vater Michel Rathlecker sein soll. Ich habe alle verfügbaren Geburtseinträge in dem Ort durchgearbeitet und es kann eigentlich nur Hanß Jerg Rathlecker (mit Mutter Christina) der Vater sein. Hanß Michel und Hanß Jerg Rathlecker hatten im selben Ort zur selben Zeit Kinder gezeugt. Die Frage passt hier zwar nicht ganz rein, aber habt ihr Fälle gehabt, wo der Pfarrer einen falschen Vater bei der Heirat angegeben hatte?
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Ferdix; 23.04.2019, 17:14.
    Gruß,
    Alex
  • Mats
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 3390

    #2
    Hallo Ferdix,



    ich lese Betstund.


    Es kam schon vor, daß mal 1 falscher Name angegeben wurde. Aber gleich beide Elternteile?


    Grüße aus SHG
    Anja
    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
    also ist heute der richtige Tag
    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
    Dalai Lama

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    • Ferdix
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2018
      • 386

      #3
      Hallo Anja,

      was könnte denn mit Betstund in Verbindung mit der Hochzeit gemeint sein?

      Zum Vornamen des Vaters: Im Heiratseintrag wurde ja nur ein Elternteil, nämlich der Vater von Hanß Jerg Rathlecker (auch "Radlecker" geschrieben) angegeben, der Michel heißen soll. Die Mutter wird dort nicht erwähnt. Michel Rathlecker hatte tatsächlich einen Sohn namens Johann Georg (geb. 09.11.1713) - der starb aber bereits am 27.03.1717. Einen anderen Sohn mit diesem Namen hatte er in diesem Ort nicht gehabt. Johann Georg Rathlecker dagegen hatte einen Sohn namens Johann Georg (geb. 26.06.1716), der vor 1737 nicht gestorben war. Deswegen bin ich ja so irritiert.
      Zuletzt geändert von Ferdix; 22.04.2019, 13:56.
      Gruß,
      Alex

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3390

        #4
        Hallo Ferdix,



        da hab ich nur halb gelesen. OK, die Braut hieß Rosina.


        Also es ist durchaus möglich, daß der Pastor sich mal vertan hat bei den Namen. Oft wurden die Einträge nachträglich vorgenommen. So einfach hinnehmen solltest Du es dennoch nicht sondern wirklich genau prüfen. Sonst sattelst Du eventuell das falsche Pferd.


        In der Betstund könnte eventuell während des üblichen Gottesdienstes heißen?


        Grüße aus SHG
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Ferdix
          Erfahrener Benutzer
          • 24.11.2018
          • 386

          #5
          Hallo Anja,

          ja ich werde auf jedenfall weiter prüfen, Todeseintrag suchen und die Altersangabe (so denn hoffentlich eine gemacht wird) mit den Geburtseinträgen vergleichen. Ich vermute, dass Michel und Johann Georg Brüder waren. Vielleicht war Michel der bekanntere, da er für den Baron von Tessin im Ort gearbeitet hatte? Hanß Jerg (der jüngere) war auch beim Baron von Tessin angestellt - da sehe ich die Verbindung zu Michel. Beim älteren Johann Georg war kein Tessin Taufpate. Ich bleibe dran und eröffne irgendwann später vielleicht einen eigenen Thread dazu.

          Was die Betstunde angeht, so ist es jedenfalls nicht die erhoffte Information, die mir weiterhelfen würde. Schade, dass dort kein anderer Ort genannt wird. Wäre die Rosina Reuter aus einem anderen Ort, könnte ich dort nach einer Heiratsproklamation suchen und schauen, wer dort als Vater des Bräutigams angegeben wird. Vielleicht ist sie ja aus einem anderen Ort, denn den Namen Reuter hatte ich in Hochdorf bis dahin noch nicht gesehen.
          Zuletzt geändert von Ferdix; 22.04.2019, 14:19.
          Gruß,
          Alex

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          • Spargel
            Erfahrener Benutzer
            • 27.02.2008
            • 1333

            #6
            Hallo Alex,

            bereits 3 Monate nach der Hochzeit wurde am 11.12.1737 Christoph Heinrich geboren.
            Solche "unzüchtige" Heiraten wurden oftmals Besonders behandelt und in der Betstunde abgehalten.

            Im Nachbarort Hemmingen wurde eine Rosina Reutter am 14.01.1711 geboren.
            Ihre Eltern waren Johannes Archilles Reutter, Schweinehirt und Anna Barbara.

            Vielleicht hilft dies weiter.
            Gruß
            Joachim https://forum.ahnenforschung.net/ima...en_winkend.gif
            https://forum.ahnenforschung.net/ima...oter-punkt.png
            Andreas Michler *um 1714,
            kathol. Lehrer und Gerichtsschreiber in Fürth/Odenwald, Weinheim bei Alzey und Mannheim-Seckenheim

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            • Ferdix
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2018
              • 386

              #7
              Hallo Joachim,

              das ist wieder mal ein interessanter Fund von dir. Vielen Dank! Ich habe mir die Rosina in Hemmingen vorgemerkt und werde ihren Todeseintrag, sobald ich ihn gefunden habe, mit dem Geburtsdatum abgleichen. 1737 habe ich in Hemmingen keine Heiratsproklamation gefunden (nur die Kopulation in Hochdorf), vielleicht lag das ja an dem vorehelichen Verkehr? Mal sehen ...
              Zuletzt geändert von Ferdix; 22.04.2019, 18:48.
              Gruß,
              Alex

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              • Andrea71
                Benutzer
                • 10.02.2019
                • 18

                #8
                Zitat aus der Ortschronik von Hochdorf:" Hochdorf war Ende des 17. Jahrhunderts ein beliebter Hochzeitsort, wo man schnell und ohne Erlaubnis heiraten konnte, da keine Eheschließungsregeln galten"... "dessen Nachfolger führte die anstößige Hochzeitspraxis fort..." 😳 nur als kleine Anekdote am Rande...
                Zuletzt geändert von Andrea71; 23.04.2019, 09:50.

                Kommentar

                • Ferdix
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.11.2018
                  • 386

                  #9
                  Interessante Anekdote, die werde ich in meine Aufzeichnungen übernehmen.


                  @Joachim
                  Dein Tipp mit Rosinas Geburtseintrag in Hemmingen war ein Volltreffer. Ich habe Rosinas Todeseintrag gefunden - sie starb am 30.01.1764 in Hochdorf. Rechnet man die genaue Altersangabe ausgehend vom Bestattungsdatum zurück, komme ich genau auf den 14.01.1711.
                  Außerdem stellt sich jetzt heraus, dass der Vater von Johann Georg Radlecker tatsächlich Johann Michael Radlecker war. Der falsche Vater wurde nicht beim Heiratseintrag genannt, sondern beim Todeseintrag eines verstorbenen Kindes namens Johann Georg Radlecker, das am 27.03.1717 im Alter von einem 3/4 Jahr gestorben war. Als Vater des 3/4 jährigen Johann Georg Radlecker wurde Michel genannt, obwohl es nach abgleich mit dem Geburtseintrag (26.06.1716) eigentlich Johann Georg Radlecker war. Vielleicht hatte Michel den Tod bei der Kirche angezeigt und wurde deswegen fälschlicherweise als Vater eingetragen - beide hatten ja denselben Nachnamen (so etwas habe ich in Polen gelegentlich gesehen)? Hinzu kommt noch, dass ich im Todeseintrag des Kindes zuerst ein Alter von 3 Jahren gelesen hatte und dadurch auf eine falsche Fährte (Kind von 1716) geraten bin.

                  Das einzig überlebende Radlecker Kind mit dem Vornamen Johann Georg war also nicht 1716 geboren, sondern am 02.11.1713. Und genau dieses Datum bestätigt sich, wenn ich im Todeseintrag des Johann Georg Radlecker am 26.01.1764 zurück rechne.

                  Also allen nochmals danke an die Denkanstöße (auch an die Helfer in dem anderen Lesehilfethread).
                  Zuletzt geändert von Ferdix; 23.04.2019, 17:18.
                  Gruß,
                  Alex

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                  • Xtine
                    Administrator
                    • 16.07.2006
                    • 28380

                    #10
                    Für's nächste Mal bitte beachten!
                    Der Präfix [Tipp/Hinweis] ist nur für Beiträge vorgesehen, die keine Lesehilfe erbeten sondern allgemeine Tipps oder Hinweise beinhalten!
                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine

                    .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

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                    • Ferdix
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.11.2018
                      • 386

                      #11
                      Die ursprüngliche Lesehilfe war bereits erledigt und ich hatte zunächst das Präfix "gelöst" ausgewählt. Dann hatte ich neue Erkenntnisse zu dem Thema, worüber wir hier gesprochen hatten und wollte die anderen Nutzer darüber informieren. Eine weitere Lesehilfe hatte ich nicht angefordert, daher dachte ich, dass in dem Fall das Präfix "Tipp/Hinweise" passen würde. Wie definiert ihr denn "Hinweis"?
                      Gruß,
                      Alex

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                      • Xtine
                        Administrator
                        • 16.07.2006
                        • 28380

                        #12
                        Hallo Ferdix,

                        Zitat von Ferdix Beitrag anzeigen
                        Wie definiert ihr denn "Hinweis"?
                        Der Präfix Tipp/Hinweis soll benutzt werden, wenn man selbst einen allgemeinen Tipp für andere hat, auf z.B. Links zu interessante Seiten zum Thema Lesehilfe

                        Beispiele:
                        [Tipp/Hinweis] Übersetzungshilfen für polnische & russische Register
                        [Tipp/Hinweis] Paläographie: Abkürzungen in historischen Dokumenten
                        [Tipp/Hinweis] Transcribathon Historikertag Münster 2018
                        Viele Grüße .................................. .
                        Christine

                        .. .............
                        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                        (Konfuzius)

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                        • Ferdix
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.11.2018
                          • 386

                          #13
                          Verstanden!
                          Gruß,
                          Alex

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