Förster Ockel in Grüneberg

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    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2016
    • 452

    [gelöst] Förster Ockel in Grüneberg

    Quelle bzw. Art des Textes: Bittschreiben des Forstbediensteten Hans Peter Ockel an seinen Dienstherren
    Jahr, aus dem der Text stammt:1727
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Grüneberg/Schönebeck
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Leseprofis

    Etliche Wörter kann ich nicht eindeutig lesen und somit den Inhalt des Schreibens deuten.
    Ich bitte um Korrektur und Ergänzung des Textes


    … d. 28.April 1727

    Königli. Preußich. Hochbestallter Oberjäger-
    Meister, Geheimster-General-ober Finanz-
    Kriegs und Domainen-Rath und Amtlicher
    Jäger-Meister

    Hochwohlgebohrener Frey Herr
    Gnädiger und Hochgebietender
    Herr

    Eur. Hochfreyherrl. Excellz. Werden sich von mir
    armen Alten Diener untertähnigst Vortragen
    Zu laßen. In hohen gnaden geruhen, …
    … … des zu Liederitz verstorbenen Heyde-
    reiters Sohn … Crahmer am Letzten
    Oster feiertage zu mir kommen ist, mit
    Vermeldung, daß wieder ihm von Eur. Hoch-
    Freyherrl. Excellz. Mein Dienst … … ,
    ich mich, … … und zusammen am besten
    Compo?tiren könten, erklären und ….
    an den Herrn Ober-forst-Mstr. Von Lüderitz
    Schriftlich Berichten müste. Nun habe …
    nicht ermangelt, bey … Ober- forst- Meister
    Schriftlich einzukommen, und meiner Conservation


    Wegen … …, auch solches Petitum
    durch meinen Sohn selbst überreichen zu laßen
    aber leider zur resolution erhalten, daß
    bey denen Umbständen,da der Dienst von
    Eur. Hochfreyherrl. Excellz … Crahmer
    Bereits Conferiret worden, wäre mir nicht
    zu helffen stünde, … aber Gnädiger
    und Hochgebietender Herr Ober- Jäger Meister
    ich mich … in solchen stande finde,
    meinen dienst, so wie die 37 Jahre über
    als ich mich … befinde … ist , noch
    ferner … zu können, und meinen
    Sohn nur, da einen Zufall ans gehör bekommen
    und dabei vielen Verrdruß mit meinen Gott-
    losen Weibern gehabt, davon … die eine
    Durch die Scheidung los geworden, mit der anderen
    aber gar nicht gebeßert gewesen, indesen
    sie davongelauffen und mich noch dazu sehr
    bestohlen, zur Hülffe zu mir genommen,
    daß es bey solchen Umbständen wohl
    keiner Ajunktion bedarff, ich auch wenn einen
    Adjunktum bekommen sollte, von dem wenigen
    gehalte so.. überhaupts auff 47 (Thaler)12 ? (Groschen?)
    beläuft mit meinen armen Kindern, da über-
    desen von denen Gottlosen Weibern gäntzl.
    ruiniert bin, gar nicht würde leben können,
    sondern crepieren müßen, so mir doch meinem
    Alter sehr nahe gehen würde. .. haben
    Eur. Hochfreyherrl. Excellz. gantz unterthanigst
    ersuchen und bitten sollen, Sie wollen mit meinen



    armseligen Zustande ein gnädiges Erbarmen
    zu haben, und die an den Crehmer gnädigst auf
    mich ertheilte Adjunktion wieder auf zu heben
    und mir meinen Dienst nebst den dabei befind-
    lichen wenigen gehalte bis an mein Lebens-
    ende alleine zu laßen geruhen, damit ich doch
    im stande bleiben möge, mit meinen zum theil
    … unmündigen Kindern daß kümmerliche
    Brod zu haben. Und wie nun Eur, Hochfreyherrl.
    Excellz. Sie durch ein rechtes Werk der Barm-
    herzigkeit ausüben, also werde auch nicht
    ermangeln den großen gott … die gnädige
    vergeltung davon flehentlich an zu ruffen
    sonst aber mit aller Treu und Devotion
    zu verbleiben.

    Eur. Hochfreyherrl. Excelz.
    Meines Gnädigen und Hochgebietenden
    Herrn Ober- Jäger- Meisters


    Grüneberg unterthänig gehorsamster
    d. 21 April 1727 Knecht


    Gerhard
    Angehängte Dateien
  • Verano
    Erfahrener Benutzer
    • 22.06.2016
    • 7819

    #2
    Hallo,

    erstmal ein Bild:

    Eur. Hochfreyherrl. Excellz. Werden sich von mir
    armen Alten Diener untertähnigst Vortragen
    Zu laßen. In hohen gnaden geruhen, Welcher-
    gestalt des zu Biederitz verstorbenen Heyde-
    reiters Sohn Nahmens Crahmer am Letzten
    Oster feiertage zu mir kommen ist, mit
    Vermeldung, daß wieder ihm von Eur. Hoch-
    Freyherrl. Excellz. Mein Dienst geschenket sey,
    ich mich, wie wir uns zusammen am besten
    Compoeliren könten, erklären und hievor
    an den Herrn Ober-forst-Mstr. Von Lüderitz
    Schriftlich Berichten möchte. Nun habe zwar
    nicht ermangelt, bey dem H(errn) Ober- forst- Meister
    Schriftlich einzukommen, und meiner Conservation


    Ich habe hauptsächlich auf die Lücken geachtet.
    Viele Grüße August

    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

    Kommentar

    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #3
      Bild 2:



      Wegen Instäntz zu thun, auch solches Petitum
      durch meinen Sohn selbst überreichen zu laßen
      aber leider zur resolution erhalten, daß
      bey denen Umbständen,da der Dienst von
      Eur. Hochfreyherrl. Excellz gemeldten Crahmer
      Bereits Conferiret worden, wäre mir nicht
      zu helffen stünde, Wann aber Gnädiger
      und Hochgebietender Herr Ober- Jäger Meister
      ich mich annoch in solchen stande finde,
      meinen dienst, so wie die 37 Jahre über
      als ich mich daraüff befinde geschehen ist , noch
      ferner Versehen zu können, und meinen
      Sohn nur, da einen Zufall ans gehör bekommen
      und dabei vielen Verdruß mit meinen Gott-
      losen Weibern gehabt, davon zwar die eine
      durch die Scheidung los geworden, mit der anderen
      aber gar nicht gebeßert gewesen, indesen
      sie davongelauffen und mich noch dazu sehr
      bestohlen, zur Hülffe zu mir genommen,
      daß es bey solchen Umbständen wohl
      keiner Ajunktion bedarff, ich auch wenn einen
      Adjunktum bekommen sollte, von dem wenigen
      gehalte so sich überhaupts auff 47 (Thaler)12 ? (Groschen?)
      beläufft mit meinen armen Kindern, da über-
      dehm von denen Gottlosen Weibern gäntzl.
      ruinieret bin, gar nicht würde leben können,
      sondern Crepiren müßen, so mir doch in meinem
      Alter sehr nahe gehen würde. Alß habe
      Eur. Hochfreyherrl. Excellz. gantz unterthanigst
      ersuchen und bitten sollen, Sie wollen mit meinen





      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

      Kommentar

      • Verano
        Erfahrener Benutzer
        • 22.06.2016
        • 7819

        #4
        Bild 3:

        armseligen Zustande ein gnädiges Erbarmen
        zu haben, und die an den Crahmer gnädigst auf
        mich ertheilte Adjunktion wieder auf zu heben
        und mir meinen Dienst nebst den dabei befind-
        lichen wenigen gehalte bis an mein Lebens-
        ende alleine zulaßen geruhen, damit ich doch
        im stande bleiben möge, mit meinen zum theil
        annoch unmündigen Kindern daß Kümmerliche
        Brod zu haben. Und wie nun Eur, Hochfreyherrl.
        Excellz. Sie durch ein rechtes Werk der Barm-
        hertzigkeit ausüben, also werde auch nicht
        ermangeln den großen gott umb die gnädige
        Vergeltung davor flehentlich an zu ruffen
        sonst aber mit aller Treu und Devotion
        zu verbleiben.

        Eur. Hochfreyherrl. Excelz.
        Meines Gnädigen und Hochgebietenden
        Herrn Ober- Jäger- Meisters

        Grüneberg unterthänig gehorsamster
        d. 21 April 1727 Knecht
        Hanß Peter Ockel

        Bei den Abkürzungen der Titulaturen kann es sein, dass da was zu verbessern ist.
        Na Hauptsache, der Bittsteller war unterwürfig genug.
        Hat er denn sein Ziel erreicht?


        Viele Grüße August

        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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        • Lock
          Erfahrener Benutzer
          • 07.04.2016
          • 452

          #5
          nochmal vielen Dank

          Ich glaube nicht, aber ich habe die restlichen Dokumente noch nicht vollständig ausgewertet.
          Zumindest ist er wohl in den folgenden zwei Jahren verstorben, da sein Sohn 1729 die Stelle erhält.

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