Bitte beachten: Im Umfrageforum können nur Themen erstellt werden, die ein Umfrageformular beinhalten! Wenn Sie nicht wissen was das ist, sind Sie hier sehr wahrscheinlich falsch! Wenn Sie keine "echte" Umfrage mit Hilfe der Forensoftware einfügen, sondern nur eine Frage zur Ahnenforschung stellen möchten, sind Sie hier ebenfalls falsch! Alle neuen Themen im Umfrageforum müssen erst von der Moderation freigeschaltet werden, damit diese sichtbar werden. Themen die keine korrekte Umfrage enthalten, bleiben verborgen bzw. werden entfernt.
ACHTUNG !!! Leider gibt es seit der Umstellung auf die neue Forensoftware Probleme bei der Anzeige alter Umfragen von vor 2024!!! Manche Ergebnisse werden fehlerhaft oder garnicht mehr angezeigt. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Hallo Claas,
vielleicht doch ein Schreibfehler und sie haben 1899 geheiratet? Mir scheint das extrem unglaubwürdig. Das war doch damals illegal. Kein Standesbeamter hätte eine 11 Jährige getraut.
LG
Moin,
ich hatte tatsächlich auch schon darüber nachgedacht, ob das Jahr evtl. falsch in die Heiratsurkunde meines Urgroßonkels übertragen wurde. Rein "schreibtechnisch" wäre es natürlich möglich, zumal ich sogar ein Dokument von einem anderen Familienzweig besitze, in dem aus dem 04.01. mal eben der 09.01. geworden ist.
Die Sache ist nur, dass die Braut (von der ich das Geburtsdatum ziemlich sicher habe, wenn auch erneut ohne Originalurkunde) 1899 dennoch erst 16 gewesen wäre, was zwar wenigstens schonmal legal, aber dennoch außergewöhnlich jung wäre.
Ich habe eben nochmal etwas Google angestrengt und folgende Seite gefunden: klick
Dort wird im letzten Absatz unter "Ehemündigkeit" folgendes geschrieben:
"1875 trat das Gesetz des deutschen Reiches über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung in Kraft, danach durften Frauen ab 16 Jahren, Männer ab 20 Jahren heiraten. Allerdings waren frühere Eheschließungen durch Dispensation (Ausnahmegenehmigung) möglich."
Dann hab ich auch noch einen alten Thread hier im Forum entdeckt, wo im 2. Beitrag ein ähnlicher Fall, ebenfalls aus Ostpreußen, geschildert wird.
Also wie man sieht, dürfte eine Heirat mit 11 theoretisch möglich gewesen sein, auch wenn mich das junge Heiratsalter ebenfalls sehr erstaunt. Die Variante mit dem Schreibfehler will ich aber keinesfalls verwerfen, keine Sorge. Eine Heirat in dem Alter finde ich selbst sehr unwahrscheinlich, aber die aktuelle Quellenlage spricht dann doch (noch) dafür. Ist jedenfalls eine gute Motivation, an dem Zweig mal etwas weiterzuforschen und vielleicht durch Aufspüren von Geschwistern der Braut oder von Sekundärquellen ein paar mehr Indizien zu sammeln.
14 ist ja nochmal was anderes als 11. Aber selbst das könnte ein Schreibfehler sein. Da bin ich ein ungläubiger Thomas. Da möchte ich alle Primärquellen sehen, bevor ich es glauben kann.
Leider steht im Gesetzt von 1875 auch nicht unter welchen Bedingungen ein Dispens möglich war. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Schwangerschaft ein Grund sein konnte, was ich bei einer 11 Jährigen damals ausschließe.
LG
Herbstkind
Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)
Mein jüngster Bräutigam war 17. Ich muss aber zugeben, dass ich diese Information aus einem Ortsfamilienbuch übernommen habe und noch nicht selbst verifiziert habe.
Die Braut dazu war 20 Jahre alt, das erste Kind wurde erst über ein Jahr später geboren. Dass war also wohl nicht der Anlass für die frühe Ehe.
Meine männlichen Vorfahren haben zumeist erst mit Ende 20 oder Anfang 30 geheiratet. Das war bei den Bauern dieser Gegend so üblich. Bei den Pastoren, von denen ich auch etliche unter den Ahnen habe, ja sowieso.
Aber es gibt eine Ausnahme: Mein 7xUrgroßvater Hinrich Becker, Sohn des sehr angesehenen Halbspänners, Schafmeisters und Geschworenen Arndt Becker, getauft am 15. Januar 1669, heiratete am 7. Juni 1687 die sechs Jahre ältere Anna Schindekerl. Auch sie entstammte einer äußerst angesehenen Familie. Ihr Vater Michel war Doppelackermann, Amtsrichter, Bauermeister und Kirchvater. Eine soziale Schicht also, in der man als Mann eben nicht früh heiratete.
Bemerkenswerterweise heiratete 1701 eine jüngere Schwester von Anna, Catharina Schindekerl, ebenfalls einen sehr jungen Mann. Sie war bei der Trauung 30 Jahre alt. Ihr Mann, Autor Wigandt Rauch, war hingegen erst 17! Fast wie in dem bekannten Lied von Peter Maffay ("Und es war Sommer"). Auch bei den Rauch handelt es sich nicht um irgendwelches fahrendes Volk, sondern wiederum um eine angesehene Halbspännerfamilie, die in ihrem Dorf Richter stellte. Auch bei dieser Verbindung handelte es sich nicht um eine Pralinenhochzeit. Es muß einen konkreten Grund für das Arrangement gegeben haben, den ich aber nicht kenne. Mit Neigung hatte das ja seinerzeit eher wenig zu tun.
Letzteres Paar zählt nicht zu meinen Vorfahren, ist aber Familie. Catharinas Vater Michel Schindekerl war über seine oben erwähnte Tochter Anna mein 8xUrgroßvater. Autor Wigandt Rauchs Großvater Hans war über drei seiner Kinder, nämlich Henning, Maria und Christina mein 9x bzw. 10xUrgroßvater.
Viele Grüße
consanguineus
Zuletzt geändert von consanguineus; 14.09.2023, 08:45.
Kommentar