Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

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  • Hartyjuma
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2011
    • 179

    Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

    Hallo,

    möchte heute mal von einem unschönen Erlebnis berichten. Ich war am letzten Wochenende für drei Tage im Kreis Marienwerder auf den Spuren meiner Ahnen unterwegs. Dazu gehörte auch ein Abstecher nach Wandowo, früher Wandau. Dort haben wir einen ehemaligen deutschen Friedhof endeckt. Total verwachsen und mit Dreck und Fakalien verschmutzt. Grabstellen wurden als Feuerschale benutzt. Auf einigen Gräbern war der Name noch zu entziffern, so fanden wir auch Namen aus unserem Familienzweig. Nicht nur die unmittelbaren Nachfahren waren sehr betroffen. Meine Frage, gibt es Vereine oder Institutionen die solche Orte wieder in einen würdigen Zustand versetzen? Macht es Sinn da aktiv zu werden. Sicherlich gibt es noch viele solcher Orte. Wer hat da eine Idee??

    Hartyjuma
  • Apex
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2013
    • 591

    #2
    Hallo,

    engagiert sich hierfür nicht der Volksbund?
    Immer an Informationen zu
    Gau, Ostpreußen im Kirchspiel Kumehnen
    Bursczinski, Ostpreußen in Elbing, Altstadt (Mohrungen)
    Bluhm, Ostpreußen, im Kirchspiel Wargen und Königsberg i.Pr.
    interessiert. :-)

    Kommentar

    • econ
      Erfahrener Benutzer
      • 04.01.2012
      • 1424

      #3
      Zitat von Apex Beitrag anzeigen
      Hallo,

      engagiert sich hierfür nicht der Volksbund?

      Hallo, ich glaube, der Volksbund kümmert sich um Kriegs-Gräber aber nicht um "normale" Friedhöfe auf denen einfach die früheren Bewohner der Gemeinden bestattet sind.
      Ich habe mal gelesen (ich glaube, es war sogar hier im Forum) , daß es durchaus auch polnische Vereine oder Zusammenschlüsse oder schlicht Bürger gibt, die sich um ehemalige deutsche Friedhöfe kümmern, aber das ist wahrscheinlich von Ort zu Ort unterschiedlich.

      Lg von Econ

      Kommentar

      • Hartyjuma
        Erfahrener Benutzer
        • 03.04.2011
        • 179

        #4
        Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

        Hallo Apex, hallo econ,

        vielen Dank für die Beiträge.
        Mal sehen ob ich irgendwo auf offene Ohren treffe.

        Viele Grüße

        Hartyjuma

        Kommentar

        • Andi1912
          Erfahrener Benutzer
          • 02.12.2009
          • 4488

          #5
          ehemaligen deutsche Friedhöfe in Polen

          Zitat von Hartyjuma Beitrag anzeigen
          ... Dort haben wir einen ehemaligen deutschen Friedhof endeckt. Total verwachsen und mit Dreck und Fakalien verschmutzt. Grabstellen wurden als Feuerschale benutzt. Auf einigen Gräbern war der Name noch zu entziffern, so fanden wir auch Namen aus unserem Familienzweig. ...
          Hallo Hartyjuma,

          ich habe auch schon einige ehemaligen deutsche Friedhöfe in Polen endeckt und besucht - allerdings in Niederschlesien. Ich war zuerst auch erschrocken, in welchem verwilderten Zustand diese ehemaligen (evangelischen) Friedhöfe sind, und habe auch so reagiert wie Du, dass man diese Friedhöfe wieder "in einen würdigen Zustand versetzen" sollte. Aber wer soll dies machen und bezahlen? ... Dann habe ich auf Polnischen Webseiten gelesen, dass der Friedhof in Schwarzwaldau, Niederschlesien (heute: Czarny Bór) "renoviert" wird und diesen besucht. Ich war total erschrocken, denn unter Renovierung versteht man dort, dass "ohne Rücksicht auf Verluste" das Gestrüpp mit schwerem Gerät (Baggern) wegräumt wird, so dass der evangelische Teil des dortigen Friedhofes wieder "ansehnlich" wird. Hierbei sind viele dort vorher noch unversehrte Marmorplatten in kleine Stücke zerbrochen (80% der Grabsteine hatte man dort bereits kurz nach 1945 für den Bau von Treppen und Mauern verwendet). Im Nachbarort (Konradswaldau, heute: Grzędy) habe ich dann einen verwilderten ehemaligen deutschen Friedhof entdeckt - er war (ohne Dreck und Fäkalien) in einem idyllischen "Dornröschen-Schlaf". Dort konnte man noch unversehrte Marmorplatten und Gräber finden.

          Bericht und Fotos siehe: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=74152

          Mein persönliches Fazit:
          1. Man sollte zunächst einmal froh sein, dass man dort überhaupt noch alte Gräber (bzw. Überreste hiervon) finden kann! Das meine ich ganz ernst, denn auch in Deutschland sind "normale Grabstellen" zumeist auf 25 - 30 Jahre befristet und werden entfernt, wenn die Angehörigen die Pacht nicht verlängern...
          2. Man sollte die entdeckten ehemaligen Friedhöfe fotografieren und dokumentieren, bevor sie "renoviert" werden. Ich weiß, dass man in Niederschlesien noch eine ganze Menge alte evanglische Friedhöfe entdecken und fotografieren kann, die sich im "Dornröschen-Schlaf" befinden (wenn man bloß Zeit dafür hätte ). Dies gilt für Ost- und Westpreußen vermutlich gleichermaßen.
          3. Auch von den Polen selbst werden Fotos solcher "vergessener Friedhöfe" ins Netz gestellt - z.B.:
          http://dolny-slask.org.pl/516918,Sta...cki_dawny.html
          http://fotopolska.eu/35116,obiekt.html
          http://fotopolska.eu/16443,obiekt.html

          Schönes Wochenende, Andreas

          Kommentar

          • Pitka
            Erfahrener Benutzer
            • 02.08.2009
            • 940

            #6
            Hallo Hartyjuma,

            es wird doch schon manches getan. Aber die Welt wurde auch nicht an einem Tag erschaffen. Und es ist auch eine finanzielle Frage. Aber siehe mal hier:




            Liebe Grüße
            Pitka
            Suche alles zu folgenden FN:
            WERNER aus Mertensdorf/Kr. Friedland, Allenstein und Marwalde (Ostpreussen), HINZ / HINTZE und KUHR aus Krojanke/Kr. Flatow (Posen/Westpreussen), WERNER, HINZ und SEIDEL aus Gilgenburg/Kr.Osterode (Ostpreussen), ELIS und FESTER aus Siegen bzw. dem Kr. Wetzlar (Hessen), ZILLEN aus Venekoten bzw. In den Venekoten, Gem. Elmpt (jetzt: Niederkrüchten) Kr. Erkelenz (NRW), SAENGER aus Süß und Machtlos (Hessen) u. aus Essen (NRW), PHILIPP aus Wolfsdorf/Niederung Kr. Elbing

            Kommentar

            • Hartyjuma
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2011
              • 179

              #7
              Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

              Hallo Andreas, hallo Pitka,

              vielen Dank für Eure Antworten. Sicher, die Eindrücke müssen erst mal verarbeitet werden. Gerade die Generation Ü 70 war von diesem Erlebnis sichtlich betroffen.
              Für uns stellte sich ja die Frage , ob und wo man da Ansprechpartner findet. Da es Zeit und Geld kostet ist klar.
              Das sich was bewegt haben wir auf unserer Reise gesehen. Wir haben sehr viel positive Eindrücke mit nach Hause nehmen können. Davon zeugen viele schöne Aufnahmen.
              Viele Grüße

              Hartyjuma

              Kommentar

              • GermanAncestry_comuf_com
                Gesperrt
                • 07.11.2012
                • 38

                #8
                Guten Tag,

                selber wohne ich auf einem Gebiet, wo die alten deutschen evangelischen Friedhöfe renoviert werden.

                Bei uns im Landkreis Schwetz geht es aber auf eine eigentlich ganz andere Weise. Die alten Gräber, die sich auf den Grundstücken befinden, welche zu den ämtlichen Einheiten gehören (z. B. einer Gemeinde) werden im Licht des polnisches Gesetzes als Sehenswürdigkeiten oder Kulturdenkmale anerkannt. Es handelt sich dabei nicht darum, ob sie wunderbar aussehen, oder vernichtet sind. Es bedeutet jedenfalls, dass man mit einem ein Friedhof entaltenden Grundstück nichts machen darf, und alles, was von den Grabsteinen geblieben ist, kann nur verbessert werden, und darf nicht weiter vernichtet sein. Beispielerweise in Gemeinde Osie (dt. Osie) hat man die Gräber aufgeräumt, eingefasst und beschildert ("hier befand sich ein evangelischer Friedhof..." usw.). Das einzige, was man dabei denken ist, heißt "warum so spät?". Die Friedhöfe wären besser ausgesehen, wenn die Menschen sich um sie schon früher kümmern würden. Es störten dabei der Hass zum deutschen Volke in 70er, als die Generation gelernt worden sei, dass die Deutschen unsere Feinde sind, und alles, was deutsch ist, soll man nur hassen, und natürlich das Nichtwissen, dass die alten Friedhöfe daran keine Schulden hatten, dass sie deutsch waren, doch wenn es einen Friedhof in einem Dorf gibt, ist er ein gemeinsames Gut beider Kulturen. Heutzutage hat man die Renovierungsarbeiten auf solche Weise begründet: die Kultur von unseren ehamligen deutschen Nachbarn zu ehren, und die touristische Attraktivität unserer Region zu verbessern. Die Friedhöfe aus meiner Gemeinde haben sogar gemeinsem der katholische Pfarrer und der evangelische Pastor geweiht.

                Es handelt sich natürlich um Geld bei solchen Aktionen. Auf der anderen Seite, die Organisation aus meinem Gebiet, die dafür verantwortlich war, wollte keine deutsche Unterstützung dafür bekommen. Noch weiter: man weißt oft nicht, an wen man sich in Deutschland in solcher Sache wenden soll. Volksbund macht es natürlich nicht, ich habe sogar einmal an Landsmannschaft Westpreußen geschrieben, bekomme jedoch bis heute keine Antwort. Sicher bin ich aber, dass die Friedhöfe weiter vernichten werden, renoviert oder nicht, weil es eine Arbeit ist, die regelmäßig getan werden muss, nicht nur einmal. Man müsste darum Arbeitsstellen schaffen, für Leute, die solche Renovierungsarbeiten im Rahmen beispielerweise eines Kreises ausführen würden.

                Wer soll aber dafür bezahlen?

                Mir geht's nur darum, dass es nicht irgendwo schlecht mit den Nekropolien ist, und die Einheimischen fangen an, an die Geschichte ihrer Region zu denken. An alle Fälle ist es auch für mich viel zu wenig, was man machen könnte.

                Gruss.

                Kommentar

                • Hartyjuma
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.04.2011
                  • 179

                  #9
                  Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

                  Hallo GermanAncestry_comuf_com,

                  recht herzlichen Dank für die Ausführungen.
                  Wie Du sagst, ist es ja ein Teil der Geschichte der einzelnen Orte die man nicht vergessen sollte. Wenn noch solche Orte vorhanden sind, sollte man auch versuchen diese zu erhalten und noch vorhandene Grabinschriften zu erfassen. Schön das es da Fortschritte gibt.
                  Da auf diesem Friedhof meine Urgroßeltern und weitere Verwandte begraben sind, hat dieser Ort eine ganz besondere Bedeutung für mich. Vielleicht erfüllt sich ja unserer Wunsch, das an diesem Ort würdige Veränderungen stattfinden. Der finanzielle Aspekt wird da ein großer Hemmschuh sein. Dazu die Barrieren die durch falsche Darlegungen in den Köpfen entstanden sind.
                  Ich werde die Spuren meiner Vorfahren bei weiteren Besuchen weiter verfolgen.

                  Viele Grüße

                  Hartyjuma

                  Kommentar

                  • TymekausPolen
                    Benutzer
                    • 14.03.2013
                    • 5

                    #10
                    Guten Tag

                    Viele evangelische Friedhöfe nach dem Krieg wandte sich in einer römisch-katholischen. In der Nähe von Thorn finden diese in
                    Gross Rogau https://picasaweb.google.com/andrzej...TorunskiKoscio
                    Gurske https://picasaweb.google.com/andrzej...arzEwangelicki
                    In der Thorn sind verarbeitet Friedhöfe. Deutsch Gräber sind ausgelöscht Inschriften auf der anderen Seite gemacht werden polnische oder deutsche Wörter nur umgekehrt zurück.
                    So wie hier: https://picasaweb.google.com/andrzej...zSwJakubaTorun
                    Hier https://picasaweb.google.com/andrzej...ntarzSwJerzego
                    und hier https://picasaweb.google.com/andrzej...arzGarnizonowy
                    Im April dieses Jahres haben wir begonnen, Renovierung der evangelischen Friedhof in Thorn-Rudak. Bis 2014 werden alle fünf renoviert Thorner Friedhöfen werden
                    Evangelisch-

                    Kommentar

                    • Odette
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.05.2009
                      • 518

                      #11
                      Hallo Hartejuma,

                      wie schon oben geschrieben, ist man in Deutschland mit den Liegezeiten ja auch an Vorgaben gebunden - und die Kosten sind nicht unerheblich.

                      Den jetzt polnischen Bewohnern der Orte kann das eigentlich nicht zugemutet werden. Und wie schon geschrieben gibt es da auch sehr positive Beispiele.
                      Man sollte vielleicht auch mal bedenken, wie es in umgekehrter Richtung laufen würde....

                      Vielleicht könntest du über einen Heimatkreis o.ä. aus diesem Ort noch Nachfahren finden, die auch so denken wie du und eine Lösung, einen "Arbeitseinsatz" - natürlich nach vorheriger Rücksprache mir den dortigen Behörden - starten.

                      Liebe Grüße von odette

                      Kommentar

                      • Michael1960
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.01.2012
                        • 293

                        #12
                        Zitat von TymekausPolen Beitrag anzeigen
                        Im April dieses Jahres haben wir begonnen, Renovierung der evangelischen Friedhof in Thorn-Rudak. Bis 2014 werden alle fünf renoviert Thorner Friedhöfen werden
                        Evangelisch-
                        Drogi Tymek,

                        witam serdecznie w nasze forum! Dziekuje bardzo za twoj artykul!

                        (ich lerne gerade an unserer Volkshochschule Polnisch und wollte mich mit ein paar polnischen Worten für Deine Bemühungen um die deutsche Sprache bedanken)

                        Ich finde Dein Engagement um die evangelischen Friedhöfe in Thorn bemerkenswert und freue mich daher insbesondere über Deinen Beitrag zum hiesigen Thema!

                        Ich habe bereits vor ein paar Wochen andere Artikel im Internet über weitere ehemalige deutsch-evangelische Friedhöfe in Polen gefunden, welche von den Einheimischen wieder hergerichtet werden. Damit soll nicht das beschönigt werden, was hier im thread über den Friedhof in Wandau/Wandowo berichtet wird. Man kann aber sicherlich festhalten, dass die alten Zeiten einer reinen Hassbeziehung hinter uns liegen und in Polen nun mehr und mehr die deutsche Vergangenheit geachtet wird.

                        Irgendwo habe ich die letzten Tage in einer Umfrage gelesen, dass die Deutschen in Polen mit am beliebtesten sind. Gestern habe ich mit großem Interesse über die beabsichtigte Altstadtsanierung in Königsberg gelesen - s. hier: http://www.altstadt.ru/index.php (hat jetzt zwar nichts mit Polen zu tun, passt aber hier hin). Das sind nach meinem Dafürhalten doch alles sehr schöne und positive Ansätze!

                        Daher sollte man den - sicherlich sehr traurigen - Zustand des Friedhofes in Wandau/Wandowo nach meinem Dafürhalten nicht auf die generelle Einstellung Polens zu der deutschen Vergangenheit übertragen.

                        Ich hoffe noch im Juli zum ersten Mal die Orte meiner Vorfahren im Kreis Stuhm / Powiat Sztumski besuchen zu können und freue mich schon sehr darauf. Im Übrigen hat mich ein polnischer Freund, den ich bisher nur übers Internet kenne, zu sich als Gast eingeladen!

                        In diesem Sinne
                        pozdrawiam serdecznie - grüße ich herzlich
                        Michael
                        FN Westpreußen: Palucki, Palutzki, Niklewski, Ronowski, Banaszewski
                        FN Ostpreußen: Podszuweit, Plucas, Riechert, Lippke, Kintat, Buttkus, Bergmann, Bartmons
                        FN Pommern: Ellermann, Ellmann, Beyer, Rusch
                        FN Schlesien: Marx, Schnabel, Völkel, Brosig

                        Kommentar

                        • Hartyjuma
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.04.2011
                          • 179

                          #13
                          Friedhof- Wandau, Kreis Marienwerder

                          Hallo Tymek, Odette und Michael,

                          vielen Dank für Eure Meinungen.
                          Ich habe mir die Links mit Freude angesehen. Tymek, recht herzlichen Dank dafür. Deine Aktivitäten auf diesem Gebiet finde ich toll und zeigen das es möglich ist.
                          Odette, einen "Arbeitseinsatz " halte ich auf Grund des Alters der Beteiligten nicht so für sinnvoll und ob die nachfolgenden Generationen dafür zu begeistern sind?? Die Zeit wird es zeigen. Aber bevor so etwas ins Auge gefasst werden kann , muss erst mal die Zuständigkeit erkundet werden. Das ist ja auch meine Frage gewesen, ob jemand konkrete Adressen diesbezüglich hat. Habe da bisher noch nicht so wirklich passendes gefunden. Sicherlich muss man da Vereine, Kirchen und örtliche Behörden mit in Betracht ziehen.
                          Michael, Dir wünsche ich für Deine Reise in Gegend von Sztum viel Freude. Da dort der Geburtsort meiner Mutter liegt, haben wir dort auch einige Orte besucht.
                          Das Erlebnis in Wandau hat ja nichts mit unserer Einstellung zu Polen zu tun. Neben dem einem Negativerlebnis gab es sehr viele schöne und bewegende Erlebnisse. Bei der Erforschung seiner Ahnen kann man ja nicht nur Sonnenschein erwarten.
                          Eine weitere Fahrt in dieser Richtung ist schon in Planung.
                          Euch weiterhin viele Erfolge bei der weiteren Forschung.

                          Viele Grüße

                          Hartmut

                          Kommentar

                          • GermanAncestry_comuf_com
                            Gesperrt
                            • 07.11.2012
                            • 38

                            #14
                            Hallo alle,

                            was zur Sache des Fortbestandes der ehemaligen deutschen evangelischen Friedhöfe in Polen getan werden müsste, schreibe ich darunter. Vielleicht kommt jemand an die Idee, ob irgendwas und auf welche Weise davon erledigt werden darf.

                            Nach meiner Meinung müsste man folgende Angelegenheiten ausführen, um das Thema weiter zu halten:

                            1.) Aufstellung eines Projektes zur Renovation der alten sich jetzt in Polen befindenden Totenstädte - Ausarbeitung der Zwecke und Weisen ihrer Ausführung.

                            2.) Möglichkeiten der Mitarbeit mit polnischen Behörden und Organisationen - meistens würde es sich darum handeln, ein Einverständnis mit lokalen Restauratoren der Sehenswürdigkeiten zu haben, und in gute Beziehungen mit Gemeinden und privaten Personen reinzugehen (genauer zu sagen - den Besitzern der Grundstücke, auf denen sich die alten Friedhöfe befinden).

                            3.) Bezeichnung der deutschen Subjekte als Seite in dem Projekt - welche Organisationen und Subjekte aus Deutschland sollen eigentlich dafür verantwortlich sein, wer soll als juristische Seite aus Deutschland vor den polnischen Subjekten bei diesem Projekt auftreten.

                            4.) Arbeit aus der genealogischen Hinsicht - sollen die Friedhöfe nur physisch aufgeräumt werden, oder soll man Informationen dabei in eine Datenbank versammeln? Nummer der Gräber, Zustand der Grabsteine, erhaltende lesenbaren Taffeln, usw. Es könnten Fotos aus den Totenstädten gemacht werden, online hochgeladen, Beschreibungen, Statistiken, allgemeine Bestandsaufnahme.

                            5.) Vorgabe eines "Hauptleiters" dieses Projektes, der in Polen im Namen der deutschen juristischen Seite vor den polnischen Behörden, privaten Personen und Organisationen vorkommen würde. Zu seiner Arbeit würden sich noch zählen: Anmeldung bei Projektsführers aus Deutschland (Auskünfte zum Arbeitsfortschritt auf den Friedhöfen, Berichterstattung über irgendwelche Probleme, usw.), Kontakt mit direkten Ausführenden der Arbeit auf den Friedhöfen, Kontrolle der Arbeit, Ausführung der Bestandsaufnahme aufgrund der Arbeit am Ort.

                            6.) Auswahl des leibhaftigen Auftragnehmers des Projektes - es soll eher speziell dafür angestellte Firma sein, aufgetaucht aufgrund einer Versteigerung, Wettbewerbes, oder durch Empfehlung des Hauptleiters - falls er eine in Polen wohnende Person wäre, könnte es angenommen werden, dass es ihm besser wäre, einen guten Auftragnehmer zu finden. Wenn aber der Auftragnehmer durch die Hauptleiters Empfehlung ausgewählt wäre, würde der zweite die ganze Verantwortung (auch finanzielle Angelegenheiten) erleiden, falls es zum Schwindel käme. Auf der anderen Seite soll der Kostenplan der Auftragnehmers immer so wie so durch die deutsche Seite genehmigt werden.

                            7.) Finanzierung des Projektes und Gebiet solcher Tätigkeit - in Polen liegen derzeit alte Gebiete von Ost- und Westpreußen, Pommern, Neumark, usw., zahlreiche Kreise voller Dörfer, in denen es sogar 3 Friedhöfe geben kann - es sei unmöglich all die Gebieten zu finanzieren. Im besten Fall müsste man nur der Firma und dem Hauptleiter bezahlen, bloß das sind schon hoche Kosten im Rahmen eines Landkreises, und um alles zu umschließen müsste man unglaublich riesiges Geld jedes Jahr ausgeben. Man müsste die ganze Armee der Haupteiter und Auftragnehmer haben, ich denke ohne Wissen an solche "Anlage" höchstens für 3 - 4 Landkreise. Woher soll das Geld dafür aber kommen? Sicherlich hätte diese "welche" deutsche Seite des Projektes die Fonds, aber wahrscheinlich nicht alles was notwendig wäre. Man könnte die Kirchgemeinden zum solchen Zweck befragen, Institutionen der EU, Landsmannschaften, Vereine, private Personen, usw. Keine, oder sehr niedrige Unterstützung aus Polen würde ich erwarten. Selber bin ich ein Pole, wohne in diesem Land, und betrachte oft mit Bedauern, welche Sachen bei uns passieren, wie man das Geld verliert, usw., dadurch habe ich keine Hoffnung, dass man viel von polnischen Behörden kriegen könnte.

                            Wenn solche finanziell unterstützende Aktionen aufgenommen sein würden, würde man die alten Friedhöfe für die nächsten Generationen behalten. Vielleicht im besseren Zustand, möglichst nur im solchen wie auf jetzt, aber bestimmt würden sie sich nicht weiter vernichten. Es erfordert jedoch Geld, viel Geld, vetrauenswürdige Menschen, und jahrenlange Arbeit, sonst gehen die Totenstädte zugrunde, obwohl man denkt schon sogar in Polen daran, dass es wertvoll sei, solche Objekte zu behalten, und man findet dazu gute Vorbilder. Es wird aber bestimmt so nicht irgendwo.

                            Schönen Tag und

                            Viele Grüße aus dem Landkreis Schwetz in ehemaligem Westpreußen.

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