Ahnenpass

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11326

    Ahnenpass

    Moin zusammen,

    weiß jemand von Euch, ob während der NS-Zeit die von vielen angelegten Ariernachweise offiziell kontrolliert wurden, d.h. ob es Stellen oder Personen gab, die berechtigt oder beauftragt waren, in bestimmten Fällen, z. B. bei Denunzierung, diese Pässe auf Richtigkeit zu überprüfen.

    Wir wissen ja, daß die Einträge nicht immer stimmten. Die Konsequenzen einer Fälschung dürften dann klar gewesen sein. Ich bezweifle nicht, daß die Betreffenden mindestens mit KZ, möglicherweise auch mit Hinrichtung zu rechnen hatten.

    Wißt Ihr was darüber?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • Karen

    #2
    Die Angaben im Ariernachweis mussten doch durch beglaubigte Urkunden belegt werden.
    Im Falle einer Überprüfung wäre dann ja auch noch der Pfarrer oder der Standesbeamte "mitschuldig" gewesen.

    Viele Grüße,
    Karen

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    • Rheingauner
      Erfahrener Benutzer
      • 07.08.2006
      • 259

      #3
      Also im Ahnenpaß meines Opas sind alle Eintragungen von den jeweiligen Pfarrern beglaubigt worden.

      Aber der Ariernachweis war doch auch nur 1 Blatt, soweit ich weiß. Damit konnte man seine Deutschblütigkeit z.B. bei Arbeitssuche bestätigen. Und dieser Ariernachweis wurde soweit ich weiß nur ausgestellt, wenn der Ahnenpaß einwandfrei war.
      Grüße
      Björn
      -----------

      IG Rheingau
      http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11326

        #4
        Zitat von Karen Beitrag anzeigen
        Die Angaben im Ariernachweis mussten doch durch beglaubigte Urkunden belegt werden.
        Im Falle einer Überprüfung wäre dann ja auch noch der Pfarrer oder der Standesbeamte "mitschuldig" gewesen.

        Viele Grüße,
        Karen
        Moin Karen,

        also die Daten im Ariernachweis meines Vaters stammten teilweise aus einem Gebetbuch und waren nicht so ganz korrekt (nichts, was in die Irre geführt oder zu sonstigen Problemen geführt hätte). Ein Onkel meiner Oma, Standesbeamter, hat das alles beglaubigt.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Laurin
          Moderator
          • 30.07.2007
          • 5655

          #5
          Zitat von Rheingauner Beitrag anzeigen
          Also im Ahnenpaß meines Opas sind alle Eintragungen von den jeweiligen Pfarrern beglaubigt worden.

          Aber der Ariernachweis war doch auch nur 1 Blatt, soweit ich weiß. Damit konnte man seine Deutschblütigkeit z.B. bei Arbeitssuche bestätigen. Und dieser Ariernachweis wurde soweit ich weiß nur ausgestellt, wenn der Ahnenpaß einwandfrei war.
          Das Thema Ahnenpaß / Ariernachweis hatten wir neulich erst.


          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
          Moin Karen,

          also die Daten im Ariernachweis meines Vaters stammten teilweise aus einem Gebetbuch und waren nicht so ganz korrekt (nichts, was in die Irre geführt oder zu sonstigen Problemen geführt hätte). Ein Onkel meiner Oma, Standesbeamter, hat das alles beglaubigt.

          Friedrich
          Ja, Friedrich, davon kann ich "ein Lied singen"

          Mich bringt so ein "Nachweis über die Deutschblütigkeit" derzeit fast zum Verzweifeln.
          Dieser Nachweis wurde nur vom Nachweisführenden erstellt, nicht beglaubigt, aber von einer Institution "Zu den Akten" gestempelt und gegengezeichnet.
          Es gibt darin etliche Ungereimtheiten:
          - Geburt der Tochter 12 (zwölf!) Jahre nach dem Tod des angegebenen Vaters
          - Namen der Eltern stimmen überhaupt nicht mit dem Geburtsnamen der Tochter überein
          - angegebener Geburtsort des Ehemannes dieser Tochter ist nicht ermittelbar.

          So muß ich doch mit dem leidigen Puzzlespiel "Frag doch mal die Archive" beginnen.
          Freundliche Grüße
          Laurin

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          • roi
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2006
            • 377

            #6
            Ob da wirklich jemals - vielleicht aus Verdachtsgründen - noch mal jemand recherchiert hat, weiß ich nicht. Wenn ja, war das sicher ein extrem seltener Fall.
            Aber die "Beglaubigungen" wurden sicher oft ohne weitere Kontrolle erteilt. Im Ahnenpass meines Vaters sind sämtliche Daten am gleichen Tag und Ort abgestempelt worden, ebenso in den anderen mir vorliegenden Ahnenpässen.
            Von den beglaubigten Abschriften der Kirchenbucheinträge weiß ich, dass mein sippenforschender Onkel die Kirchenbücher unseres Heimatortes ausgeliehen hatte und die Auszüge dann wohl packenweise dem Pastor zur Unterschrift vorlegte. Bis jetzt habe ich nur wenige Fehler gefunden (z.Z. ca. 3000 Personen), aber kontrolliert wurde sicher nichts.

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11326

              #7
              Zitat von roi Beitrag anzeigen
              Aber die "Beglaubigungen" wurden sicher oft ohne weitere Kontrolle erteilt. Im Ahnenpass meines Vaters sind sämtliche Daten am gleichen Tag und Ort abgestempelt worden, ebenso in den anderen mir vorliegenden Ahnenpässen.
              So ähnlich lief das bei uns auch, allerdings nicht mal mit Datum.

              Aber es scheint, als ob Kontrollen eher die Ausnahme waren. Also war der Ahnenpaß für manche möglicherweise eine Art "Persilschein" für ihre nichtjüdische Herkunft. Denn wer hätte sowas in der Zeit zugegeben, wenn er sich damit praktisch selber das Todesurteil unterschrieb?

              Auf jeden Fall erstmal danke für Eure Meinungen!

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Aida
                Erfahrener Benutzer
                • 19.12.2008
                • 379

                #8
                Ich habe in einem Zweig der Familie zwar nicht den Ariernachweis, aber die dazu benötigten Abschriften der Kirchenbücher bekommen. Zufällig bin ich später über einen ganz weit entfernten Zweig der Familie zu einem ähnlichen Satz Kopien gekommen. Gleicher Pfarrer, gleiche Daten, nur ein winziger Schreibfehler. Alles sehr plausibel. Die Kirchenbücher selbst wurden allerdings im Krieg vernichtet.
                In einen anderen Zweig der Familie vermute ich "gewollte Auslassungen". Mal sehen.

                Gruß,
                Christel

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                • usi46
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.03.2009
                  • 97

                  #9
                  Arier-Nachweiß

                  Hallo!
                  Ein Onkel meines Mannes war im 2.Weltkrieg Berufssoldat und mußte so einen Nachweiß abgeben.Bevor er 2003 verstarb,hat er mir dieses Papier gegeben.Bis zu meines Mannes Ururgroßeltern kann man alles schön zurück verfolgen.Ein anderer Verwandter hat einen riesigen Stammbaum im Wohnzimmer hängen,der reicht noch weiter aber wir haben die Daten verglichen,es stimmte alles ganz genau.In der Verwandtschaft braucht man keine Forschung betreiben,es ist alles vorhanden.
                  Da muß ich in meiner Sippe doch ganz schön knabbern.
                  Freundl.Grüße Ursula

                  Kommentar

                  • Schlupp
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2009
                    • 416

                    #10
                    Moin,

                    also ich habe so ein Schriftstück (fotokopiert) nur von einer meiner Urgroßmütter. Es ist ein A4 Blatt, nennt sich "Kleiner Ahnennachweis" und umfaßt Probantin + Eltern- und Großeltern-Generation. Das "lustige": Die untere Reihe "Prüfungsvermerk (Dienstsiegel und Unterschrift des Prüfers)" sowie "Diese Angaben wurden anhand von amtlichen Urkunden, die in der Anlage im Original bzw. in beglaubigter Abschrift beiliegen, ausgestellt (Datum, Unterschrift)" sind absolut leer! Das hat mich echt gewundert. Aber vielleicht nahm man das in einer Kleinstadt - wenn man sich zudem noch kannte - ja nicht so genau. Vielleicht aber hat ihn meine Ur-Omi auch selber ausgefüllt... Die Angaben jedenfalls sind korrekt und die aufgeführten Großeltern in den jeweiligen Dörfern (immerhin zw. 80 und 120 km vom Wohnort meiner Urgroßmutter entfernt) auf den Tag genau dort geboren.

                    Allerdings gab es noch ein : Hinter "Parteimitglied Nr" steht eine Zahl... Und wie heißt es in "Sonnenallee" (andere Zeit, ich weiß) so schön: "Ihr hattet doch bloß eine!" Davon wußte selbst ihr Sohn nichts. (Vielleicht war ja auch das der Grund, daß sie nichts mehr besiegeln lassen mußte?!?)
                    Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

                    Kommentar

                    • Alma Albrecht
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.03.2009
                      • 170

                      #11
                      Ahnenpass

                      Ich bin auf der Suche nach einem Vordruck für einen Familienstammbaum im Internet bei amazon.de auf eine kleine Broschüre gestoßen, die folgenden Titel trägt:
                      Mein Ahnenpass: Eine Anleitung zur Familienforschung, überarbeiteter Nachdruck der Auflage von 1936.
                      Der Einband sah fast die das Original aus (ohne Adler mit Hakenkreuz).
                      Sollte man sich die Bestellung lieber verkneifen, um nicht den ursprünglichen,politischen Aspekt zu unterstützen (heutige "Rechte" sind bestimmt ganz wild auf derlei Requisiten) oder macht man sich einfach eine an sich ganz übersichtlich gegliederte Drucksache zum besseren schriftlichen Darstellen der eigenen Familiengeschichte zunutze?
                      Was ist dazu die Meinung hier im Forum? Das würde mich mal interessieren!
                      Gruß von Birgit

                      Kommentar

                      • karin-oö
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.04.2009
                        • 2633

                        #12
                        Hallo Birgit,

                        ich glaube, dabei würde es mir genauso gehen wie dir, dass ich nicht wüsste, soll ich oder soll ich nicht.
                        Ich habe zwei verschiedene Ausgaben eines solchen Ahnenpasses von meinen Vorfahren, die teilweise ausgefüllt wurden. Diese Vordrucke sind zwar halbwegs übersichtlich und auch für Anfänger in der Ahnenforschung gut nachvollziehbar, jedoch sind die Möglichkeiten zur Eintragung eher beschränkt. (Nur Name, Geburts- Trauungs- und Sterbedaten und -orte) Für weitere Informationen findet man keinen Platz.
                        Probier doch erst mal eines oder mehrere der im Unterforum "Genealogieprogramme" aufgelisteten kostenfreien Programme aus, damit du dir einen Überblick verschaffen kannst, was du alles eintragen und wie du es darstellen willst.
                        Dies ist eine Übersicht mit Links zu den Homepages von Genealogie Programmen. Diese Liste stellt keine Empfehlung dar, es ist lediglich eine Linksammlung! Diese Linksammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Sprachen 7=GEDCOM7 ist/wird umgesetzt Kostenlose Programme Ahnenblatt (https://www.ahnenblatt.de/ahnenblatt

                        Danach kannst du immer noch entscheiden, ob du lieber gedruckte Vorlagen haben möchtest.

                        Schöne Grüße
                        Karin

                        Kommentar

                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3277

                          #13
                          Hallo,

                          so ein Ahnenpaß ist eine schöne Sache, wenn man nur die engste Familie aufschreiben will. Kommt man weiter zurück braucht man schon wieder ein neues Buch und es wird unübersichtlich.
                          Ich würde versuchen ein mir passendes Programm zu finden und mit Karteikarten oder Familienblättern (die kann man wunderbar von seinem Genealogieprogramm ausdrucken lassen), usw. arbeiten. Da kann man beliebig erweitern und ergänzen. Sollte man einen Fehler (falsche Linie verfolgt) haben, kann man die Geschichte schnell wieder richtig stellen.

                          Viele Grüße
                          Gudrun

                          Kommentar

                          • Kathy
                            Benutzer
                            • 24.07.2006
                            • 58

                            #14
                            Hallo Birgit,

                            wenns denn ein Vordruck sein soll, such Dir doch hier http://www.genealogienetz.de/vorlagen/ einen aus
                            Viele Grüße
                            Katharina

                            Kommentar

                            • anika
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.09.2008
                              • 2631

                              #15
                              Ahnenpass

                              Hallo
                              Ich habe mir in einer Buchhandlung einen Ahnenpass gekauft. Er kostete 5,95 Euro und hatte keine Hitlersymbole. Leider gehen die meisten Ahnenpässe nur über vier bis maximal sechs Generationen.
                              anika
                              Ahnenforschung bildet

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