Ehen in der ehemaligen DDR ohne Trauzeugen

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  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    Ehen in der ehemaligen DDR ohne Trauzeugen

    Hallo Ihr,
    ich habe kürzlich "just for fun" meine "Eheurkundensammlung" um ein Exemplar ergänzt. Diesmal aus der DDR-Zeit (1959). Nun war ich erstaunt darüber, wie nackt und kahl diese doch war. Sie hat zu den Brautleuten nicht viel zu bieten: Wann und wo geboren, wo wohnhaft, ausgewiesen durch Personalausweis (z.B.) Und das war's dann auch schon, Unterschrift der Brautleute und des Standesbeamten, der natürlich nicht so hieß, sondern: "Beauftragter für das Personenstandswesen". KEINE TRAUZEUGEN !!! Diese gab es nicht, wurde mir auf Rückfrage mitgeteilt!
    Ich hatte auch um sämtliche Randvermerken und Hinweise gebeten, gab es aber nicht, was ich denn erwartet hätte, wurde ich gefragt, bei meiner telefonischen Rückfrage, ich sagte daraufhin, ich hätte mindestens einen weiteren Eintrag zu einer Scheidung erwartet, daraufhin sagte man, da müsse man mal im Archiv in der "Aufgebotsakte" nachschauen. Das tat man und ich erfuhr die Daten telefonisch.

    Dies für Euch - als weitere Tipps!

    Es grüßt Dorothea -

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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  • hermie
    Erfahrener Benutzer
    • 09.10.2007
    • 1100

    #2
    Guten Morgen Dorothea,

    da hast Du Recht. Die Urkunden (Größe A5 und ein bisschen farbig) waren irgendwie nichtssagend. Sahen auch nicht so toll aus. Trauzeugen waren bei uns, so wie in den alten Bundesländern, nicht notwendig und auch nicht üblich. Mehr als Namen und Geburtsdaten waren darauf nicht vermerkt worden. Ob es jetzt noch einen Eintrag im heirats- oder Personenregister oder so gibt, keine Ahnung. Aber da würde wohl auch nicht mehr stehen. Legitmation war der sogenannte "Perso" + eventuell noch die Geburtsurkunde. Man ist zum Standesamt gegangen, hat einen Termin für die Heirat gemacht, hat sich auf den Tag vorbereitet, Polterabend, Hochzeit, aus die Maus und das war's auch schon. Bei dem Termin haben die ein bischen gemeckert (08.08.) weil schon so viel war. Aber es ging dann trotzdem. Wir wurden noch vorgezogen an dem Tag weil eine Heirat vorher geplatzt war. Schwiegersohn und Vater haben sich dort in die Wolle bekommen. Danach gings in die Kirche, was ja auch nicht üblich war damals. Achso, hab ich vergessen. Gebühren hat das auch gekostet, für die Heiratsurkunde und Musik gab's auch noch für die Untermalung der Zeremonie

    Gruss Hermie
    Suche in M-V: FN "Bekendorf, Brüning, Krüger, Krull, Hartig, Frick, Gads, Schwarz, Hintz, Schmidt, Täge, Winkelmann, Witthohn, Poels, Schliemann, Krohn, Knaak, Hagedorn, Daniels, Magerfleisch, Luckow, Krei(y), Eschenhagen, Richter, Schade, Heidtman"
    Pommern: FN "Jahnke, Kretschmer, Wolter, Lade, Beiersdorf, Zander, Kühn, Gehrke, Conrad, Abraham, Mauritz"
    Westpreußen: FN "Her(r)mann, Lezonka, Borowska, Tucholsky"
    USA: FN "Heidtman, Piland" / England: FN "Gehrke, Buxton, Piland"

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    • Dorothea
      Erfahrener Benutzer
      • 01.03.2008
      • 1415

      #3
      Zitat von hermie Beitrag anzeigen
      Guten Morgen Dorothea,

      ...Trauzeugen waren bei uns, so wie in den alten Bundesländern, nicht notwendig und auch nicht üblich...

      Gruss Hermie
      Hallo Hermie,
      vielen Dank für Deine anschaulichen Ergänzungen, nur Deine eine Aussage irritiert mich schon etwas, denn ich habe auch im alten Bundesland Berlin (West) geheiratet und hatte Trauzeugen auch meine Tochter hatte Trauzeugen!!! Wären wir da wieder beim Thema der Verschiedenheit der Bundesländer?
      Gruß Dorothea -

      Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
      --------------------------------------------------------



      Kommentar

      • hermie
        Erfahrener Benutzer
        • 09.10.2007
        • 1100

        #4
        Guten Tag Dorothea,

        nur Deine eine Aussage irritiert mich schon etwas, denn ich habe auch im alten Bundesland Berlin (West) geheiratet und hatte Trauzeugen auch meine Tochter hatte Trauzeugen!!!
        Ich muss dazu ergänzend sagen, das ich den neuen Bundesländern geboren wurde, dort geheiratet habe. (Wismar, M-V) Dort war es halt so.
        Trauzeugen und so weiter war nicht nötig.

        Gruss Hermie
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        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1274

          #5
          Hallo zusammen,

          ist es vielleicht noch nicht so lange her, daß Du, Hermie, geheiratet hast? Ich meine, mal gehört zu haben, daß Trauzeugen seit einigen Jahren nicht mehr notwendig sind.

          Gruß
          merle

          PS: Siehe Wikipedia unter Trauzeuge.

          Kommentar

          • hermie
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2007
            • 1100

            #6
            Hallo Merle,

            in der ehemaligen DDR waren Trauzeugen nicht üblich. Mir fällt jetzt auch keine Heirat ein wo welche da waren oder gefordert wurden. Perso u. Geb.-Urkunde war ausreichend. Im übrigen, liegt jetzt meine Heirat 23 Jahre zurück.

            Gruss Hermie
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            • Hinna65
              Benutzer
              • 30.12.2008
              • 52

              #7
              Hallo Dorothea,
              ich bin auch ein "Ossi". Meine Eltern haben 1962 ohne Trauzeugen geheiratet, mein Onkel 1957 ohne Trauzeugen. Wie Hermie schon sagte, sie waren nicht nötig.

              LG Corinna

              Kommentar

              • Dorothea
                Erfahrener Benutzer
                • 01.03.2008
                • 1415

                #8
                Hallo Leute,
                ich habe doch gar nicht angezweifelt, dass in der ehemaligen DDR keine Trauzeugen erforderlich/üblich waren! Ihr müßt bitte genau lesen, was ich geschrieben habe!!! Ich habe Hermie's Zitat eingefügt, er äußerte sich so: ...wie auch in den alten Bundesländern...

                Ich habe darauf geantwortet, das würde mich irritieren, denn ich habe bei meiner Heirat in Berlin-West (einem alten Bundesland!) Trauzeugen gehabt und meine Tochter ebenfalls!

                Gruß Dorothea -

                Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                --------------------------------------------------------



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                • alfred47
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.10.2008
                  • 1246

                  #9
                  Hallo Dorothea,

                  vermutlich gibt es hier ein großes Mißverständnis.

                  Hermie meint sicherlich,

                  .....Trauzeugen waren bei uns, anders (so) wie in den alten Bundesländern, nicht notwendig...

                  In den alten Bundesländern eben erforderlich, im Osten nicht!

                  Vielleicht etwas unglücklich formuliert.

                  Gruß
                  Alfred

                  Kommentar

                  • Merle
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.07.2008
                    • 1274

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    ich habe sicherlich auch nicht klar formuliert und zur Verwirrung beigetragen. Sorry!

                    Aber jetzt ist ja wohl alles klar, oder?
                    Im Westen waren Trauzeugen notwendig, in der DDR nicht. Seit 1998 sind in ganz Deutschland keine Trauzeugen mehr nötig, können aber nach wie vor benannt werden. In der Kirche braucht man bei den Protestanten keine Trauzeugen, bei den Katholiken aber schon (und zwar 2).

                    Gruß
                    merle

                    Kommentar

                    • Dorothea
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.03.2008
                      • 1415

                      #11
                      Ja, jetzt ist alles klar, habe mich schon gewundert, aber so ist das mit der deutschen Sprache, da kann man auch mal aneinander vorbeireden.

                      @ Merle, da meine Tochter vor mehr als zwei Jahren geheiratet hat und ebenfalls Trauzeugen hatte, nahm ich auch an, die seien erforderlich gewesen, dann waren sie also "freiwillig". Und meine jetzige Ehe wurde 1996 geschlossen, ich mußte Trauzeugen haben, das wußte ich natürlich auch noch genau! Danke an Merle!

                      Grüße an Euch alle! Dorothea -

                      Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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                      • Luise
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2007
                        • 2300

                        #12
                        Ja, (wir in den damaligen DDR) meine Eltern hatten auch keine Trauzeugen und ich auch nicht. Wenn ich so jetzt darüber nachdenke, dann wäre es wohl schöner gewesen. Allerdings muss auch gesagt werden, zu den standesamtlichen Trauungen sind alle Hochzeitsgäste mitgegangen. Wir waren bei unserer Hochzeit über 20 Leute und somit hatten wir auch Trauzeugen Sogar sehr viele.
                        Liebe Grüße von Luise

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                        • hermie
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.10.2007
                          • 1100

                          #13
                          Guten Abend an alle,

                          um jetzt abschließend meinen Senf dazu zugeben. Ich hatte mich wohl in dem einen Satz etwas blöd ausgedrückt. Naja, die Grammatik war noch nie meine Stärke Sorry!
                          Habe ja schon geschrieben, wie meine Vorgänger auch, in den alten Bundesländern brauchte man sie bis vor ein paar Jahren. In den neuen Bundesländern waren sie nicht notwendig, weil sowieso eine Menge Leute, ob man sie kannte oder nicht, anwesend waren. So ich glaube jetzt hat auch der letzte verstanden das es Unterschiede gab.

                          Gruss Hermie
                          Suche in M-V: FN "Bekendorf, Brüning, Krüger, Krull, Hartig, Frick, Gads, Schwarz, Hintz, Schmidt, Täge, Winkelmann, Witthohn, Poels, Schliemann, Krohn, Knaak, Hagedorn, Daniels, Magerfleisch, Luckow, Krei(y), Eschenhagen, Richter, Schade, Heidtman"
                          Pommern: FN "Jahnke, Kretschmer, Wolter, Lade, Beiersdorf, Zander, Kühn, Gehrke, Conrad, Abraham, Mauritz"
                          Westpreußen: FN "Her(r)mann, Lezonka, Borowska, Tucholsky"
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                          • Dorothea
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2008
                            • 1415

                            #14
                            So, nachdem wir alles so schön geklärt hatten, bekomme ich gerade Post, diesmal handelt es sich wieder um eine Eheurkunde aus der ehemaligen DDR und selbige ist vom 26. August 1950 und was glaubt Ihr nun?
                            Es gab zwei Trauzeugen!!!

                            Offensichtlich gab es das dann in den Anfängen der DDR doch noch, jedenfalls habe ich es nun schwarz auf weiß und im Vordruck waren zwei als Zeugen vorgesehen.

                            Also, nun wäre ja mal interessant zu erfahren, wann genau die Trauazeugenregelung in der DDR abgeschafft wurde. Ich wollte das gerade erfragen, aber die haben gerade alle keine Sprechstunde mehr.
                            Gruß Dorothea -

                            Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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                            • Luise
                              Erfahrener Benutzer
                              • 05.02.2007
                              • 2300

                              #15
                              1963 war es zumindest bei meinen Eltern keine Pflicht mehr, denn beide waren ganz alleine auf dem Standesamt.
                              Liebe Grüße von Luise

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