Cousin bestätigen mit DNA

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  • Bibo1729
    Benutzer
    • 30.08.2018
    • 9

    Cousin bestätigen mit DNA

    Hallo zusammen,


    ich möchte den leiblichen Vater meines Großvaters finden. Klassische Ahnenforschung hat mir bisher nur Gerüchte und Vermutungen gebracht, aber ich habe einen (eventuellen) Cousin meines Großvaters ausfindig machen können. Jetzt würde ich die Verwandtschaft gern per DNA Test sichern.
    Die Verwandtschaft läuft über die jeweiligen Väter (beide bereits verstorben), also alle relevanten Personen sind/waren männlich.


    Welchen DNA-Test sollte ich nehmen? Und von welchem Anbieter? Hat da bereits jemand Erfahrung?


    Danke und viele Grüße
    Marvin


    PS: Mein Großvater, sowie der vermutete Cousin und die jeweiligen Familien sind bereit einen DNA-Test zu machen. Es geht also nur darum welcher am besten geeignet ist.
    Zuletzt geändert von Bibo1729; 21.06.2023, 17:09.
  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1293

    #2
    Zitat von Bibo1729 Beitrag anzeigen
    Welchen DNA-Test sollte ich nehmen? Und von welchem Anbieter? Hat da bereits jemand Erfahrung?
    Hallo,

    zumindest noch vor einigen Jahren konnte man bei living-dna vergleichsweise preiswert einen Test machen, bei dem für Männer Y-DNA, Mitochondrien-DNA und autosomale DNA gemeinsam getestet wurden.
    Nach meinem Eindruck ein seriöser Anbieter, auch in Hinblick auf Datenschutz und Co.

    Grüße!
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
    - im Thüringer Wald
    - im südlichen Sachsen-Anhalt
    - in Ostwestfalen
    - in der Main-Spessart-Region
    - im Württembergischen Amt Balingen
    - auf Sizilien
    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

    Kommentar

    • Mismid
      Erfahrener Benutzer
      • 21.02.2009
      • 1019

      #3
      Wenn ihr Cousins oder Halbcousins seid, dürfte so gut wieder jeder Test geeignet sein. Am einfachsten ist es wenn ihr einen bei ancestry macht. Die Autosomalen Tests sind die gleichen wie bei myheritage.

      Wenn ihr absolut sicher gehen wollte, müßt ihr einen richtigen Volltest machen, der aber relativ teuer ist. Meiner Meinung nach ist das bei einer solche nahen Verwandtschaft nicht notwendig. Da reicht ein günstiger wie bei ancestry. Vorallem wenn ihr euren Wohnsitz in unterschiedlichen Ländern habt, wäre das zu empfehlen. Ob ihr mütterlich oder väterlich mit einander verwandt seid, ist bei diesen Test unerheblich.
      Zuletzt geändert von Mismid; 21.06.2023, 17:38.

      Kommentar

      • Weltenwanderer
        Moderator
        • 10.05.2016
        • 4455

        #4
        Hallo,

        ich schließe mich Mismid an - für nahe Verwandte reicht auf jeden Fall ein herkömmlicher Test.

        Wenn das sekundäre Ziel ist, DNA-Forschung zu betreiben, dann sollte man möglichst viele Datenbanken abdecken. Daher würde ich einen Test von Ancestry empfehlen, da die Plattform weltweit die meisten Benutzer hat. Die Daten kann man dann auch bei MyHeritage hochladen, um die dortige Datenbank (wo sich mehr Europäer rumtreiben) anzuzapfen. Andersrum geht das nämlich nicht.

        LG,
        Michael
        Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager
        Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
        Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
        Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
        Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner

        Mein Stammbaum bei GEDBAS

        Kommentar

        • Jürgen Wermich
          Erfahrener Benutzer
          • 05.09.2014
          • 5692

          #5
          Ich bin erstaunt, dass bei dieser speziellen Fragestellung ein autosomaler Test empfohlen wird.

          Wenn zwei Männer einen gemeinsamen Großvater in väterlicher Linie haben,
          dann müssen sie ein identisches Y-Chromosom haben, deswegen sollte man genau darauf testen.

          Stellt sich durch den Test heraus, dass kein gemeinsames Y-Chromosom vorliegt,
          weiß man sicher, dass sie keinen gemeinsamen Großvater in väterlicher Linie haben können.

          Sind die Y-Chromosomen der beiden Männer identisch, ist dadurch allerdings nicht bewiesen, dass sie Cousins sind;
          ein gemeinsamer Vorfahre in rein männlicher Linie könnte auch (viele) weitere Generationen zurück liegen.

          Ein Test der Mitochondrien-DNA oder des X-Chromosoms betrifft nur Verwandtschaft über weibliche Linien und liefert keine Antwort auf die gestellte Frage;
          diese Tests kann man sich hier definitiv sparen.

          Ein Test der Autosomen, also der nicht-geschlechtsspezifischen Chromosomen liefert nur eine statistische Aussage über Verwandtschaft.
          Je mehr gleiche Bereiche vorliegen, desto enger ist wahrscheinlich die Verwandschaft.
          Man kann zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Männer als Cousins identifizieren,
          doch könnte die Verwandtschaft auch über eine mütterliche Linie vermittelt sein.

          Umgekehrt kann theoretisch sogar der Fall eintreten, dass Cousins keinerlei gemeinsame Autosomen haben,
          wenngleich dies in der Praxis nahezu ausgeschlossen ist.

          Autosomen erlauben also eine Wahrscheinlichkeitsaussage über Verwandtschaft im allgemeinen, aber nicht ob in rein väterlicher Linie.

          Welcher Anbieter Tests des Y-Chromosoms anbietet, und welcher zu empfehlen ist, dazu kann ich nichts sagen.

          Kommentar

          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 4004

            #6
            Hallo:


            In der gegebenen Konstellation ist für einen Y-DNA Test der billigste Test bei FamilyTreeDNA, nämlich der Y-37 Test, ausreichend. Dieser analysiert nicht den ganzen Y-Chromosom, sondern nur 37 der rasch mutierenden Short Tandem Repeats oder STRs. Für einen letzten gemeinsamen Vorfahren vor zwei Generationen (also gemeinsamer Großvater) in den rein männlichen Linien, wie hier hypothesiert, sollte die "Genetic Distance" (also die Unterschiede in den STRs) 0 oder 1 sein (wenn also weniger als 36 der STRs genau übereinstimmen, dann war der letzte gemeinsame Vorfahre mehr als 2 Generationen zurück).



            Der Y-37 Test wird von FamilyTreeDNA für $119 angeboten; der Test wird in den USA durchgeführt und unterliegt deshalb nicht europäischen Datenschutzrichtlinien. Ich bin Ami (also sowieso schon datenschutzrechtlich kompromiert) und habe mit dem Y-37 Test bei FamilyTreeDNA angefangen und anschließend auf den Y-700 Test (komplette Analyse des Y-Chromosoms) aufgewertet; der Test hat genau wie angegeben funktioniert.



            Y-DNA Tests werden nicht von ancestry oder MyHeritage angeboten. Die Tests bei LivingDNA und 23andMe geben anscheinend nur Informationen zu den tiefen Wurzeln der väterlichen Linie (Haplogroup) und nichts brauchbares für den genealogischen Zeitraum - d.h., kein Matching wie hier notwendig. Zur Zeit scheint also FamilyTreeDNA der einzige Anbieter von Y-DNA Tests zu sein, die für die gegebene Fragestellung brauchbar sind.


            Allerdings glaube ich, daß, falls in der hypothesierten Konstellation eine Verwandschaft über mütterliche Linien genealogisch ausgeschloßen werden kann (d.h., die vermuteten Cousins stammen nicht aus dem gleichen Dorf, und die Stammbäume außerhalb des fraglichen Urgroßvaters sind gut genug erforscht und haben keine Übereinstimmung), dann sollte ein autosomaler DNA-Test auch ausreichen, um die Hypothese zu bestätigen oder zu verwerfen. Die Hypothese ist ja, daß die zwei Testnehmer (also der Großvater des Fragenstellers und dessen eventueller Cousin) Cousins 1. Grades sind - da ist (laut https://dnapainter.com/tools/sharedcmv4) eine Übereinstimmung im autosomalen DNA von 396 bis 1397 centiMorgan zu erwarten, und laut dieser Zusammenstellung von tatsächlichen Testergebnissen ist es noch nicht vorgekommen, daß Cousins 1. Grades keine autosomale DNA-Übereinstimmung hatten (dies kommt erst bei Cousins 3. Grades vor).


            VG


            --Carl-Henry
            Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

            Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
            Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
            Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
            Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
            Unterfranken: Henneberger, Ruppert
            Oldenburg: Osterbind
            Masowien: Schmidt, Schramm
            South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
            Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

            Kommentar

            • HelenHope
              Erfahrener Benutzer
              • 10.05.2021
              • 827

              #7
              Die einfachste und günstigste Variante sind autosomale Tests von Ancestry oder den anderen Anbietern. So einen Test wird die Familie auch gemacht haben.
              Die grundsätzliche Empfehlung geht immer dahin, einen Test bei Ancestry zu machen und diesen bei möglichst vielen anderen Anbietern kostenlos hochzuladen. Eine Hochladen bei Ancestry und 23&Me ist nicht möglich.
              In Angebotsphasen sind die Tests tweilweise bei 39 €. Manchmal findet man auch bei Kleinanzeigen günstige Angebote.

              Ich nehme an, dass der Cousin auch MYHeritage oder Ancestry getestet hat.
              Sollte er bei 23&Me getestet haben, würde ich ihn bitten, den Test bei Gedmatch und MyHeritage hochzuladen und selbst wie bereits erwähnt, bei Ancestry machen.


              Es macht in meinen Augen wenig Sinn, ein teuren Y-Test für solch eine nahe Verwandschaft zu machen. Im besten Fall erfährt man dadurch nichts Verwertbares. Sowas kann man zusätzlich machen, ist im Zweifel aber rausgeworfenes Geld. Die Mehrheit, von denen ich bisher gelesen haben, haben mit dem Y-Test nicht allzu viel Verwandtschaft gefunden, geschweige denn zugeordnet. Vielleicht ist es in Deutschland noch zu wenig verbreitet und in Amerika anders. Ich würde mir diesen Test aber wirklich für tiefergehendes Interesse aufsparen.

              @ Carl-Henry bist du eigentlich auch in unserer deutschen fb Gruppe für dna- Genealogie? Du bist ja ziemlich bewandert mit dem Thema. Falls nicht, wärst du sicher eine Bereicherung für die Gruppe

              Kommentar

              • Bibo1729
                Benutzer
                • 30.08.2018
                • 9

                #8
                Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!



                Eine Verwandtschaft mütterlicherseits ist nahezu ausgeschlossen. Wir werden es deshalb wohl erstmal mit einem autosomalen Test versuchen :-)

                Kommentar

                • HelenHope
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.05.2021
                  • 827

                  #9
                  Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen

                  Ein Test der Autosomen, also der nicht-geschlechtsspezifischen Chromosomen liefert nur eine statistische Aussage über Verwandtschaft.
                  Je mehr gleiche Bereiche vorliegen, desto enger ist wahrscheinlich die Verwandschaft.
                  Man kann zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Männer als Cousins identifizieren,
                  doch könnte die Verwandtschaft auch über eine mütterliche Linie vermittelt sein.
                  Aufgrund der Nähe der Verwandtschaft würde man das mit hoher Wahrscheinlichkeit über gemeinsame Matches feststellen. Ich habe persönlich noch nicht erlebt, dass höhere Matches nicht eindeutig einer Familienseite zugeordnet werden konnten, besonders, wenn die DNA bei mehreren Anbietern hochgeladen wird. Außerdem halte ich das hier für sehr unwahrscheinlich, denn es wurde ja offenbar bereits evaluiert, aus welcher Familie der Cousin stammt. Wichtige Voraussetzung für Klarheit ist natürlich, dass die Familien nicht mehrfach verbandelt sind und es so zu Verwirrung kommen kann.

                  Kommentar

                  • Jürgen Wermich
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.09.2014
                    • 5692

                    #10
                    @HelenHope:

                    Der Fragesteller ist nicht auf der Suche nach irgendwelchen Verwandten, sondern möchte allein absichern oder ausschließen, dass der urkundlich unbekannte Vater seines Großvaters einer konkreten Vermutung entspricht.

                    Dafür ist die erste Wahl ein Y-DNA-Test, und nicht "rausgeworfenes Geld", erst dann ein autosomaler Test.

                    Aus der Frage geht übrigens auch recht eindeutig hervor, dass bisher keiner der Beteiligten irgendeinen DNA-Test gemacht hat.

                    Kommentar

                    • Gastonian
                      Moderator
                      • 20.09.2021
                      • 4004

                      #11
                      Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
                      @ Carl-Henry bist du eigentlich auch in unserer deutschen fb Gruppe für dna- Genealogie?

                      Hallo HelenHope:


                      Obwohl (oder gerade weil) ich als Ami schon ohne echten Datenschutz bin, weigere ich mich bei fb mitzumachen.


                      VG


                      --Carl-Henry
                      Wohnort USA - z.Zt. auf Archivreise in Deutschland

                      Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
                      Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
                      Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
                      Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
                      Unterfranken: Henneberger, Ruppert
                      Oldenburg: Osterbind
                      Masowien: Schmidt, Schramm
                      South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
                      Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

                      Kommentar

                      • HelenHope
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.05.2021
                        • 827

                        #12
                        Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen
                        @HelenHope:

                        Der Fragesteller ist nicht auf der Suche nach irgendwelchen Verwandten, sondern möchte allein absichern oder ausschließen, dass der urkundlich unbekannte Vater seines Großvaters einer konkreten Vermutung entspricht.

                        Dafür ist die erste Wahl ein Y-DNA-Test, und nicht "rausgeworfenes Geld", erst dann ein autosomaler Test.

                        Aus der Frage geht übrigens auch recht eindeutig hervor, dass bisher keiner der Beteiligten irgendeinen DNA-Test gemacht hat.

                        Wenn ich mit einem Test, denn ich zuweilen für 39 € bekomme, die gleiche Fragestellung klären kann, wie mit einem 110 € Test, und zusätzlich noch, bei Laune, die weiteren Vorteile nutzen kann, dann ist die Kosten-Nutzen-Rechnung in meinen Augen ziemlich eindeutig. Und sollte sich zufällig der vermeintliche Cousin nicht als Verwandter herausstellen oder wäre er auf der mütterlichen Seite, bestünde eine Wahrscheinlichkeit, den Vater des Großvaters über andere Matches dennoch zu identifizieren. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das mit dem Y-Test möglich ist?

                        Grundsätzlich finde ich DNA-Tests eh nie wirklich rausgeworfenes Geld, da ich die Arbeit damit einfach sehr mag. Ich werde irgendwann meinen Eltern auch die entsprechenden Tests noch spendieren, denn Y und mt fehlen uns noch.
                        Aber gerade, weil es hier für Bibo um eine nahe Verwandtschaft und mehrere Testwillige geht, würde ich persönlich autosomal schon aus Kostengründen einfach vorziehen.


                        @ Carl- Henry : verstehe.

                        Kommentar

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