Matrikel in Deutschland

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  • forscher_wien
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2011
    • 4408

    Matrikel in Deutschland

    Liebe Forenmitglieder,

    ich bin das erste Mal auf eine Spur in Deutschland gestoßen, der Ort heißt:

    Roßwälden an der Fils in Baden-Württemberg

    Wie funktioniert das bei euch mit den Online Matrikel?

    Habt ihr eine zentrale Seite mit allen Pfarren oder ist das nach Bundesland unterschiedlich?

    lg
  • Ramanujan
    Erfahrener Benutzer
    • 03.05.2010
    • 649

    #2
    Die findet man bei der Bezahl-Datenbank Archion (https://www.archion.de/de/browse/#ht...-479744-488804).
    Die Daten von Roßwälden, zu finden unter LkA Stuttgart/Dekanat Göppingen, sind allerdings noch nicht hochgeladen.

    Gruß,

    Ramanujan

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    • forscher_wien
      Erfahrener Benutzer
      • 04.10.2011
      • 4408

      #3
      Danke für die rasche Info.

      Man muss für die Einsicht deutscher Matrikel bezahlen??? Wo gibts denn sowas??? Und nicht gerade wenig wie ich sehe, Monatsabo 20 EUR, Jahresabo 180 EUR, und dann nicht einmal vollständig, schon eine kleine Frechheit oder?

      Gibt es keine Alternative die kostenlos ist?

      Zahlt ihr wirklich alle diese Beiträge?

      Kommentar

      • tvogel17
        Erfahrener Benutzer
        • 29.03.2010
        • 509

        #4
        Hallo forscher_wien,

        es sind leider nicht alle so privilegiert wie die Österreicher... ;-)
        Und meines Wissens nach sind auch nicht alle österreichischen Archive bisher online.
        Falls Deine Vorfahren katholisch waren, kannst Du Dir eine Mitgliedschaft bei Archion auch sparen, da findest Du nämlich nur evangelische Kirchenbücher.
        Diese kann man alternativ auch im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart einsehen.

        Gruß

        Thomas

        Kommentar

        • Mats
          Erfahrener Benutzer
          • 03.01.2009
          • 3419

          #5
          Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
          Monatsabo 20 EUR, Jahresabo 180 EUR, und dann nicht einmal vollständig, schon eine kleine Frechheit oder?

          Hallo forscher_wien,

          das kann ich nicht unkommentiert lassen.

          Nur mal als Erklärung:
          1. das Portal steht noch ganz am Anfang und ist noch nichtmal ein Jahr online. Wenn man erst alles hochladen würde, bevor man online geht, müssten wir vermutlich noch etliche Jahre warten. Ein Großteil der Matrikel ist noch gar nicht digitalisiert und etliche Landeskirchen halten sich bisher aus dem Projekt ganz raus.

          2. KB bzw. Verfilmungen im Archiv einsehen ist ebenfalls nicht kostenfrei. Es fallen Kosten für Anreise, Abreise, Archivgebühr, Kopien und evtl. Übernachtung an. Bei maximal 30 Urlaubstagen im Jahr also viel Aufwand für wenig Ergebnis. Alternativ dazu kann man einen Suchauftrag an das Archiv geben für unterschiedliche Suchgebühren, meist 10 € je 15min.

          Soweit die Erklärungen, jetzt meine Meinung:

          Ich empfinde das nicht als Frechheit. Es steht jedem frei, das Angebot zu nutzen oder die Alternativen in Anspruch zu nehmen. Eine einfache Kosten- Nutzenrechnung sollte behilflich sein, die für sich günstigste Variante zu finden.

          Grüße aus OWL
          Anja
          Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
          der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
          also ist heute der richtige Tag
          um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
          Dalai Lama

          Kommentar

          • forscher_wien
            Erfahrener Benutzer
            • 04.10.2011
            • 4408

            #6
            Hallo an alle,

            ich beschäftige mich nicht hauptsächlich mit Familienforschung und habe nicht allzu viel Ahnung, aber soweit mir bekannt ist, sind alle veröffentlichten KB in Tschechien kostenlos online zugänglich, so auch in Österreich und familysearch.

            Natürlich sind in Österreich längst nicht alle KB online, ebenso wenig in Tschechien, aber welches Recht habe ich fordernd zu sein, wenn das Material kostenlos zur Verfügung gestellt wird? Ich bin froh und dankbar.

            Mir ist natürlich klar, dass viel Arbeit dahinter steckt, somit auch Geld. Wenn man solch ein Projekt privat finanzieren muss, so verstehe ich, dass man für die Einsicht Geld verlangt. Meine ganz subjektive Sicht der Dinge diesbezüglich ist jedoch, dass der Staat dafür das Geld zu stellen hat. Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, doch in Österreich werden Unsummen für unnötige Projekte und Förderungen aller Art ausgegeben, die Veröffentlichung und die Einsicht der KB ist meiner Meinung absolutes Kulturgut eines Landes und sollte durch den Staat zu 100 % gefördert werden. Ich sehe es als mein Recht an zu erfahren wer meine Familie ist.

            Nun gut, ... jetzt bin ich aber ein wenig vom Thema abgekommen.

            Anscheinend sind ja nur die evangelischen KB kostenpflichtig, wie steht es um die katholischen, wie kommt ihr an die ran?

            Kommentar

            • Acanthurus
              Erfahrener Benutzer
              • 06.06.2013
              • 1658

              #7
              Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
              Ich sehe es als mein Recht an zu erfahren wer meine Familie ist.
              Das Recht auf dieses Hobby nimmt dir niemand, aber warum sollte dein Nachbar dafür bezahlen? Kirchenbücher gehören ja nicht einmal dem Staat.

              Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
              Anscheinend sind ja nur die evangelischen KB kostenpflichtig, wie steht es um die katholischen, wie kommt ihr an die ran?
              In Deutschland gibt es keine flächendeckenden Lösungen. Identifiziere den Ort und dann die Gemeinde von Interesse und stell dann Nachforschungen an, wo die Bücher liegen (Gemeinde/Kirchenarchiv). In der Regel gibt es nur Zugriff vor Ort oder Auskünfte, Digitalisate sind die Ausnahme.

              Grüße, Acanthurus

              Kommentar

              • forscher_wien
                Erfahrener Benutzer
                • 04.10.2011
                • 4408

                #8
                Es gibt unzählige Angelegenheiten, die vom Staat und somit vom Steuerzahler finanziert werden die deutlich weniger Sinn machen als die Veröffentlichung der KB.

                Da ich aber nicht politisch werden möchte, möchte ich an dieser Stelle das Ganze stoppen.

                Ich danke für eure Beiträge und bin nun etwas schlauer

                Lieben Dank an alle die sich diesem Beitrag gewidmet haben.

                lg

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                • Kretschmer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.12.2012
                  • 1999

                  #9
                  Hallo forscher_wien,

                  Roßwälden ist jetzt ein Ortsteil von Ebersbach an der Fils.
                  Leider habe ich die kath. Kirchenbücher hier -
                  https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs2...&anzeigeKlassi=
                  nicht gefunden...

                  Liebe Grüße
                  Ingrid
                  Zuletzt geändert von Kretschmer; 27.10.2015, 00:21.

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 5033

                    #10
                    Hallo Forscher Wien!

                    Zitat von forscher_wien Beitrag anzeigen
                    Wenn man solch ein Projekt privat finanzieren muss, so verstehe ich, dass man für die Einsicht Geld verlangt. Meine ganz subjektive Sicht der Dinge diesbezüglich ist jedoch, dass der Staat dafür das Geld zu stellen hat. Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, doch in Österreich werden Unsummen für unnötige Projekte und Förderungen aller Art ausgegeben, die Veröffentlichung und die Einsicht der KB ist meiner Meinung absolutes Kulturgut eines Landes und sollte durch den Staat zu 100 % gefördert werden. Ich sehe es als mein Recht an zu erfahren wer meine Familie ist.
                    Das ist eben der Unterschied D zu AT:

                    In Österreich sind die Matriken bis 1938 offizielle, staatliche Dokumente. In D nur bis 1876. Daraus folgt, daß hier eigentlich niemand außer uns Ahnenforschern diese alten Matriken mehr braucht.

                    Warum sollte dann der Staat Geld für deren Digitalisierung und kostenfreie Bereitstellung ausgeben?
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • offer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.08.2011
                      • 1909

                      #11
                      Nur als kleiner Hinweis:
                      Das Bundesverfassungsgericht hat 1989 entschieden, daß das Recht auf Kenntnis der eigenen
                      Abstammung verfassungsrechtlich verbürgt ist (1 BvL 17/87). Dieses Recht leitet sich aus dem
                      allgemeinen Persönlichkeitsrecht nach Art. 2 I iVm Art. 1 I GG ab.
                      Ein Grundrecht darf nicht vom Geldbeutel abhängig.
                      This is an offer you can't resist!

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 5033

                        #12
                        Zitat von offer Beitrag anzeigen
                        Nur als kleiner Hinweis:
                        Das Bundesverfassungsgericht hat 1989 entschieden, daß das Recht auf Kenntnis der eigenen
                        Abstammung verfassungsrechtlich verbürgt ist (1 BvL 17/87). Dieses Recht leitet sich aus dem
                        allgemeinen Persönlichkeitsrecht nach Art. 2 I iVm Art. 1 I GG ab.
                        Ein Grundrecht darf nicht vom Geldbeutel abhängig.
                        Ich bezweifle mal, daß diese Entscheidung sich auf den Stammbaum in X Generationen bezog. MMn ging es um die Rechte adoptierter oder künstlich gezeugter Kinder.
                        Gruß
                        gki

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                        • Acanthurus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 06.06.2013
                          • 1658

                          #13
                          Zitat von gki Beitrag anzeigen
                          MMn ging es um die Rechte adoptierter oder künstlich gezeugter Kinder.
                          Genau. Nicht um das Recht auf (unentgeltliche) Ahnenforschung.

                          Acanthurus

                          PS: Auch Kirchenbücher vor 1876 sind in Deutschland in aller Regel im Besitz der Kirchengemeinde/des kirchlichen Archives. Eine Ausnahme sind die in begrenzten Umfang, meist seit den 1800er oder 1810er Jahren, angefertigten Kirchenbuchduplikate, insofern sie denn für die Übergabe an die lokale Verwaltung bestimmt waren. Diese liegen heute in der Regel in den Landesarchiven.

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                          • Kasstor
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.11.2009
                            • 13449

                            #14
                            Hallo,

                            in Tschechien wurden ja auch teilweise EU-Gelder und Gelder eines norwegischen Fonds ( Archiv in Prag, wenn ich mich richtig erinnere ) zur Finanzierung der Digitalisierung eingesetzt. Die Verantwortlichen waren also offenbar ganz pfiffig.

                            Frdl. Grüße

                            Thomas
                            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                            Kommentar

                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 5033

                              #15
                              Hallo Thomas,

                              das ist richtig, aber auch die bei Matricula veröffentlichten Matriken sind nur durch EU-Mittel verfügbar.

                              Ich denke (hoffe!) nicht, daß das Bistum Passau eigenes Geld dafür in die Hand genommen hätte.
                              Gruß
                              gki

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