Die Sache mit dem Rufnamen

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  • Falkensee
    Benutzer
    • 16.03.2025
    • 71

    Die Sache mit dem Rufnamen

    Durch meine Versuche mit Gramps als auch Webtrees habe ich folgende Erkenntnisse:


    Gramps ...
    verwendet dafür auch intern (GEDCOM) ein eigenes Feld. Das wird aber nicht durch andere Software ausgewertet.

    Webtrees ...
    sieht vor, dass der entsprechende Vorname im Vornamen Feld per '*' markiert wird. Webtrees rendert das richtig, es wird aber der Datensatz 'verunstaltet'. Das heißt, im Frontend sieht man nicht das Sternchen, der entsprechende Name wird fett dargestellt (glaube ich).


    Gibt es noch einen anderen Ansatz?
    Welches Verfahren favorisiert ihr?


    Ancestry sieht z.B. keine Rufnamen vor. Für mich ist es aber wichtig, weil es manchmal sonst Probleme bei der 'Zuordnung' gibt.
    Außerdem werden diese selbst in Urkunden unterstrichen.

    Welcher 'Hermann' ist denn nun der richtige, wenn bei den Brüdern ebenfalls einer der Vornamen 'Hermann' lautet? ...



    Hinweis:

    Aus dem Grund ist das übrigens bei der Wahl der Dateinamen meiner digitalen Urkunden mit eingeflossen. Siehe meinen 'Eröffnungspost'. Per Skript kann ich mir aus der Dateiablage eine CSV bzw. eine Tabelle erzeugen, in der der Rufname in einer separaten Spalte erscheint.




    Vielen Dank und herzliche Grüße, Jürgen
    Herzliche Grüße, Jürgen

    Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin
  • Daniel86
    Erfahrener Benutzer
    • 13.08.2010
    • 215

    #2
    Ich arbeite (leider) immer noch mit dem alten PAF, wo es meines Wissens keine eigene Funktion zur Markierung von Rufnamen gibt. Ich würde auch immer eine Lösung wollen, die nicht programmspezifisch ist und bei einem Wechsel verloren geht o. ä. In PAF hatte ich die Rufnamen anfangs in Großbuchstaben erfasst, fand das aber schnell optisch unschön und bin dann zu einfachen Anführungszeichen gewechselt. Im Gegensatz zu doppelten Anführungszeichen verändern diese nicht die Reihenfolge der Personen in der von mir alphabetisch sortierten Personenliste. Der Weisheit letzter Schluss ist das sicher nicht, aber eine bessere Lösung habe ich noch nicht gefunden.
    Namensliste meiner Vorfahren in Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Sachsen

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    • Xtine
      Administrator

      • 16.07.2006
      • 29573

      #3
      Hallo,

      Zitat von Falkensee Beitrag anzeigen
      Außerdem werden diese selbst in Urkunden unterstrichen.
      also das habe ich äußerst selten bei meinen Unterlagen! Vielleicht noch in den jüngeren Urkunden, aber in den älteren KB Einträgen ist das in meiner Region selten.
      Eine Regel, daß der erste oder der zweite Name der Rufname ist, gibt es ja auch nicht und daher ist diese "Markierung" für mich auch völlig uninteressant.

      Es läßt sich höchstens noch daran erkennen, daß der Johann Heinrich später nur als Heinrich auftaucht und die Maria Barbara nur noch als Barbara. Da aber äußerst viele Buben einen Johann vorneweg haben und die Mädels eine Maria, kann ich mir das auch so denken. (in anderen Regionen gilt das u.U. für andere Namen) Und dennoch kann der Johann Heinrich ebensogut nur Hans gerufen worden sein.


      Zitat von Falkensee Beitrag anzeigen
      Welcher 'Hermann' ist denn nun der richtige, wenn bei den Brüdern ebenfalls einer der Vornamen 'Hermann' lautet? ...
      Ja, da muß man alles sehr genau auseinanderklamüsern
      Bei meinen 3 Brüdern
      Heinrich Georg Wilhelm oo Maria
      Wilhelm Heinrich Georg oo Maria
      Heinrich Wilhelm Georg oo Elisabeth
      habe ich lange gebraucht die Kinder zuzuordnen und es sind immer noch 2 offen, bei denen nicht zu erkennen ist, welche Eltern die richtigen sind, da auch die Taufpaten nicht weiterhelfen.
      Da ist auch kein Rufname unterstrichen oder ähnliches, sie werden auch immer mit allen 3 Namen genannt



      Aber wenn Du kein extra Feld dafür hast und sicher bist, welches der Rufname war, dann würde ich mir einfach einen Vermerk bei den Notizen machen.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 7165

        #4
        Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
        also das habe ich äußerst selten bei meinen Unterlagen! Vielleicht noch in den jüngeren Urkunden, aber in den älteren KB Einträgen ist das in meiner Region selten.
        Eine Regel, daß der erste oder der zweite Name der Rufname ist, gibt es ja auch nicht und daher ist diese "Markierung" für mich auch völlig uninteressant.
        Hallo zusammen!

        Nein, in älteren Kirchenbüchern habe ich auch noch keine unterstrichenen Namen gesehen. Soooo alt ist die Sitte, mehr als einen Vornamen zu geben ja auch noch nicht. Hier in der Ecke auf dem Dorfe ganz, ganz vereinzelt vor 1700, erst danach geht das richtig los mit zwei oder drei, ausnahmsweise auch vier Vornamen. Aber dann fände ich es auch ganz nett und sehr sinnvoll, den Rufnamen, der sich ja irgendwann im Leben herauskristallisiert, vernünftig kennzeichnen zu können. Mein Großvater etwa hat die vier Vornamen Friedrich Ernst Franz Ludwig bekommen. Ich weiß natürlich, dass er Friedrich gerufen wurde. Aber spätere Generationen, die ihn nicht mehr gekannt haben, lesen sämtliche Vornamen und wissen nicht, welches der Rufname war.

        Bei MyHeritage, und das ist eine große Schwäche des Programms, kann man den Rufnamen nicht kennzeichnen. Oder man kann, und ich habe nur noch nicht herausbekommen, wie. Unterstrichen wäre perfekt. Ich behelfe mir, da man nicht unterstreichen kann, damit, den Rufnamen in Anführungszeichen. Das ist aber insofern ganz blöd, weil mir dann in der Suche der in Anführungszeichen gesetzte Name nicht angezeigt wird. Würde ich also nach "Friedrich" suchen, zeigt mir das Programm meinen Großvater nicht an.

        Viele Grüße
        consanguineus

        Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

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        • Ed Gonzalez
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2021
          • 389

          #5
          Moin,

          Wie an anderen Stellen mehrfach erwähnt habe ich von der ganzen GEDCOM-Auswertung keine Ahnung.
          Ich kann aber doch in GRAMPS im Hintergrund eine ganze Reihe Namen anlegen, die auch alle in der Suchfunktion berücksichtigt werden.

          Beispiel: Obwohl er Johannes Christoph Jakob getauft wurde, war sein Rufname Franz.
          Das ist nicht ganz so unüblich. Ich habe gerade mal eine weitere Zeile mit ´Rufname´ angelegt
          und einfach in der Liste hinterlegt. Als Rufname im Hauptfeld meckert GRAMPS ein bissel, weil
          Franz nicht Bestandteil des Taufnamens ist aber ... es kann auch sein, dass ich das Problem nicht
          so ganz erfasse. Ob der Spitzname jetzt GEDCOM-tauglich ist weiß ich nicht.

          Ed

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: franz.jpg
Ansichten: 259
Größe: 124,5 KB
ID: 2904918
          Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
          Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

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          • Falkensee
            Benutzer
            • 16.03.2025
            • 71

            #6
            So wie es aussieht, scheint es keine perfekte Lösung zu geben. Ein Problem scheint es immer zu geben. Mir ging es in erster Linie um Kompatibilität, falls man verschiedene Programme/Tools einsetzt. Bleibt man bei einem Programm, hat es sich ja auch erledigt, da man dann die darin implementierte Möglichkeit nutzt.

            Es kam der Hinweis, den Rufnamen innerhalb der Notizen zu hinterlegen. Das würde ich nur zusätzlich als "Backup" verwenden. Notizfelder werden i.d.R. als GEDCOM Felder exportiert/importiert und sollten dann auch in jedem Programm nutzbar sein.

            Dass es früher bzw. zur Zeit der Kirchenbücher nicht üblich war, Rufnamen zu unterstreichen ist sicherlich richtig. Bisher hatte ich nur mit 'Geburtsbücher' diverser Standesämter bis 18** zu tun

            Hauptsächlich werde ich sicher GRAMPS einsetzen. Da ist ein Rufname vorgesehen. Dieser landet innerhalb der GEDCOM Datei in ein eigenes Feld, das nicht GEDCOM Standard ist und von anderen Programmen nicht genutzt wird. Daher kann/sollte ich vielleicht über ein Plugin für Webtrees nachdenken, das dieses spezielle Feld von GRAMPS dann in Webtrees ebenfalls entsprechend darstellt/rendert.

            Großschreibweisen als auch Anführungsstriche sind mir hier und da auch schon begegnet. Hmmm.... ja.... Es wurde auf die Durchsuchbarkeit hingewiesen. Das hätte ich eigentlich nicht als Problem angesehen. Ist aber ein guter Hinweis, diesbezüglich genauer hinzusehen. Je nachdem, welches Programm verwendet wird.

            Danke erstmal allen.

            Gruss, Jürgen
            Herzliche Grüße, Jürgen

            Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin

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            • OlliL
              Erfahrener Benutzer
              • 11.02.2017
              • 5717

              #7
              Gramps exportiert den Rufnamen wie hier beschrieben:



              Beispiel:
              Code:
              0 @I0038@ INDI
              1 NAME Franz Joseph /Nickel/
              2 TYPE birth
              2 GIVN Franz Joseph
              2 SURN Nickel
              2 _RUFNAME Franz
              1 SEX M
              Klar - ist ein "custom field" - aber ist zumindest mal irgendwo aufgeschrieben worden. Hält natürlich keine andere Software davon ab, ihr eigenes Süppchen zu kochen.
              Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
              Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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              • Falkensee
                Benutzer
                • 16.03.2025
                • 71

                #8
                Genau das Feld meinte ich. Vielleicht versuche ich mich diese Woche noch an einem Plugin für Webtrees, das auf Vorhandensein des Feldes prüft und das dann entsprechend darstellt.
                Herzliche Grüße, Jürgen

                Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin

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                • Spongebob796
                  Benutzer
                  • 05.12.2018
                  • 28

                  #9
                  - Zur Angabe des Rufnames in den Apps:
                  eine Auswahl des Rufnamens aus den vorhandenen Vornamen und entsprechende Kennzeichnung (Stern, Unterstreichung o.ä.) wäre m.M. nach falsch!
                  Mein Onkel hieß "Friedrich Aloysius", aber kein Mensch hat ihn so genannt, sondern schlicht "Fritz". Was sollte ich dann in "Friedrich Aloysius" untersteichen?
                  Die Gen-App muss die Eingabe eines beliebigen Rufnamens zulassen (neben dem/den Vornamen) und sollte alle Namen beim Suchen berücksichtigen.
                  Darstellung an der Oberfläche so wie es der Anmwender möchte, optional z.B.: "Fritz Aloysius" oder "Fritz Aloisius (Fritz)" oder Fritz (Fritz Aloysius) oder schlicht "Fritz"

                  - zu GEDCOM:
                  ja, das machen die Gen-Apps unterschiedlich, und das könnte in Zukunft noch unterschiedlicher werden!
                  Das Tag "_RUFNAME" ist kein Standard-Tag, sondern die Erfindung eines deutschen Gen-Vereins. D.h. die Produkte deutscher Hersteller, die mit diesem Verein in Verbindung stehen,
                  werden das wohl auch verwenden, anstatt des in GEDCOM für Rufnamen vorgesehenen Standard-Tag "NICK".

                  aus GEDCOM-Specification 5.5.1 und 7.0:
                  NICK: A descriptive or familiar name that is used instead of, or in addition to, one’s proper name.

                  z.B.: proper Name (GIVN)= "Friedrich Aloysius", familiar Name (NICK)= "Fritz"


                  - zu Webtrees-Plugin (@Falkensee):
                  ich würde auf das Vorhandensein beider Tags (_RUFNAME und NICK ) prüfen. Der letzte gewinnt.

                  Gruß,
                  Rainer
                  Schöne Grüße aus Mittelfranken!

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                  • OlliL
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.02.2017
                    • 5717

                    #10
                    Nick und Rufname sind aber semantisch andere Dinge.

                    Rufname ist ein in Deutschland feststehender Begriff - bis 2015 jedenfalls - siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Rufname_(Deutschland)

                    Nick ist eher der Kosename. Bzw. halt die im Altag genutzte Form bei der Ansprache. --> Fritz
                    Das ist aber halt nicht der Rufname.
                    Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                    Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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                    • Falkensee
                      Benutzer
                      • 16.03.2025
                      • 71

                      #11
                      Gramps unterstützt Beides. Mit Nick ist eher der Spitzname gemeint. Welchen Feldbezeichner Gramps für den Spitznamen verwendet, kann ich im Moment nicht sagen. Daher sehe ich das auch so wie OlliL . Mir ging es aber wirklich um den 'Rufnamen'. Der halt auf vielen Urkunden (die ich jedenfalls bisher bis Gen 5 gesehen habe) meistens unterstrichen war.

                      Spongebob796 , daher würde ich beide Namen, auch in einem Plugin, nicht als Konkurrenz sehen, sondern gleichberechtigt, falls halt vorhanden.
                      Daher würde ich bei Vorhandensein eines Rufnamens diesen bei mehreren Vornamen eher unterstreichen und bei Vorhandensein eines Spitznamen diesen separat auszeichnen. Vermutlich in " ".
                      Herzliche Grüße, Jürgen

                      Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin

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                      • Falkensee
                        Benutzer
                        • 16.03.2025
                        • 71

                        #12
                        Meine Eingangsfrage zielte wirklich nur auf den Rufnamen ab, da ich schon verschiedenen Varianten gesehen habe … Alles Großbuchstaben oder mit Sternchen und ich gern mal erfahren wollte, wie ihr mit so etwas umgeht.

                        Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass es mich bei 9 Kindern nervt, wenn drei Söhne jeweils auch den Namen Hermann haben und man nicht sagen kann, welcher von denen DER Hermann ist, von dem meine Tante gesprochen hatte.
                        Herzliche Grüße, Jürgen

                        Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin

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                        • Spongebob796
                          Benutzer
                          • 05.12.2018
                          • 28

                          #13
                          Long Vehicle, Tschuldigung, habe gerade viel Zeit...

                          "...und ich gern mal erfahren wollte, wie ihr mit so etwas umgeht":

                          ich mache das mit Vornamen grundsätzlich so:

                          Meine SW erlaubt lediglich die Eingabe von Vornamen (GIVN) und eines separaten Rufnamens.
                          Mein Verständnis von der (oder besser: meine ANFORDERUNG an die) Bedeutung des "Rufnamens" ist: das ist der Name, mit dem die Person gewöhnlicherweise angesprochen wurde,
                          und das erfüllt die Definition von NICK exakt. Deshalb landet der Rufname in Gedcom unter dem Tag 'NICK'. Ich glaube nicht, dass NICK einen "Kosenamen" meint, weil
                          . macht familienforschungstechnisch keinen Sinn.
                          . interessiert mich als Forscher nicht
                          . können - je nachdem - viele sein, Beispiel:
                          GIVN= "Paul Gerhard",
                          Kosename (von Eltern) = 'Paulchen"
                          Kosename (Ehefrau, tagsüber, normalerweise) = "Paule"
                          Kosename (Ehefrau, tagsüber, wenn es ernst wurde) = "PAUL GERHARD" mit Ausrufezeichen
                          Kosename (Ehefrau, nachts) = mal so, mal so, z.B. "Mausebär"
                          Kosename (Kinder) = "Vadder",
                          Kosename (Kollegen_1) = "Zange" (war Schlosser auf'm Pütt),
                          Kosename (Kollegen_2) = "Hammer" (war später in der Schmiede)
                          Kosename (Pfarrer im Sterbeeintrag) = "Paul"

                          Ich denke, Gedcom erwartet unter NICK einen sinnvollen(!) dokumentierten (oder gewussten) Anredenamen.

                          Wie würde ich also die Vornamen von o.g. "Paul Gerhard" erfassen (ausgehend vom Geburtseintrag)?
                          GIVN= <alles was da steht> //-> "Paul Gerhard"
                          NICK= <alles was unterstrichen ist> //-> "Paul" oder eben nichts

                          Wenn ich in der Folge (Heiratseinträge, Geburtseinträge seiner Kinder, Sterbeeintrag) feststelle, das er "Paul", "Paule" oder "Pipapo" genannt wurde,
                          übernehme ich diesen "Rufnamen" als NICK, und zwar unabhängig davon, ob und was im Geburtseintrag ursprünglich markiert war.
                          Diese Markierung resultiert ja lediglich aus der Vorschrift, dass Eltern einen der Vornamen als Anredenamen angeben mussten. Der musste sich am Ende
                          aber nicht durchsetzen.
                          Wenn ich mehrere unterschiedliche "Anredenamen" in Dokumenten finde, muss ich mich dann aber für einen davon entscheiden.

                          Was den Vergleich betrifft (beim Suchen nach Vornamen):
                          ich erfasse zu Vornamen Synonyme (wie auch zu anderen Kategorien wie Nachnamen, Berufe, Todesursachen etc.), die Gleichheit garantieren:
                          ("Paul", "Paule", "Pipapo", ...) //hier: alle Schreibweisen und auch Übersetzungen aus anderen Sprachen, z.B. ("Wenzel", "Wenzl", "Waclav", "Wazlaw", ...)
                          Dann findet man den "Paul Gerhard" auch dann, wenn nach "Pipapo" gesucht wird.

                          Was meinen Datenbestand betrifft, kenne ich die Unterstreichung des Rufnamens ausschliesslich aus preussisch dominierten Regionen innerhalb einer
                          recht kurzen Zeitspanne, z.B. Westfalen, 1750 - 1850: ab 1750 plötzlich viele Vornamen (bis zu 7), erst mal keine Unterstreichung, das sehe ich erst so ab 1820.
                          Ab 1850 dann keine Unterstreichung mehr weil plötzlich auch nur noch 1..2 Vornamen vorkommen.
                          Was die Folgedokumente betrifft: in den meisten Fällen tauchen in Folgedokumenten exakt dieselben 7 Vornamen auf wie im Geburtsdokument.
                          In selteneren Fällen aber nicht. Reales Beispiel:

                          Aus Geburt (1823): GIVN= "Clara Catharine Elisabeth Maria" (ohne Markierung)
                          In allen Folgedokumenten: "Catharine Elisabeth" (=NICK)
                          Also: der preussische Beamte nannte sie in der Folge "Catharine Elisabeth" (Rufname?, Kosename? Für mich jedenfalls NICK)
                          Ob die Dame im sozialen Umfeld tatsächlich "Catharine Elisabeth" genannt wurde, oder doch vielleicht eher "Else" oder "Käthe", ist nicht dokumentiert und
                          kriege ich nie heraus. Deshalb muss NICK= "Catharine Elisabeth" erst mal so stehen bleiben. Wenn ich es aber genau wüsste ("Käthe") würde ich NICK entsprechend ändern.

                          Und ja, Gramps kann beides. Das Tag heisst "_RUFNAME" und wurde auf Bitte der deutschen Entwickler-Community eingebracht, und die Quelle dafür ist das sog. "GEDCOM-L Addendum".
                          Es bestand die Hoffnung, dass dieses Addendum in den GEDCOM-7-Standard übernommen wird. Dies wurde aber nur zum kleinen Teil gemacht (_RUFNAME ist auch nicht dabei).
                          Ich persönlich sehe jede Abweichung/Erweiterung vom Standard kritisch: Erfassungsaufwand, Datenverlust.

                          Gruß, Rainer
                          Schöne Grüße aus Mittelfranken!

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                          • OlliL
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.02.2017
                            • 5717

                            #14
                            Kann natürlich jeder handhaben wie er will - geschuldet ist diese Diskussion wahrscheinlich dem, das "der Rufname" von seiner Bedeutung her bei einigen umgangssprachlich anders abgegrenzt ist als personenstandstechnisch.

                            Kein Rufname oder gebräuchlicher Vorname liegt vor, wenn jemand laut Eintrag im Geburten-
                            register einen oder mehrere bestimmte Vornamen hat, er im Alltag jedoch einen ganz anderen
                            Vornamen benutzt. Ein Beispiel aus der Unterrichtspraxis der Autoren: Eine Frau hat laut Ge-
                            burtenregister die beiden Vornamen „Anna“ und „Margarete“. Diese „offiziellen“ Vornamen
                            waren bei ihrer Geburt jedoch nur mit Rücksicht auf Großeltern und Patentante gewählt wor-
                            den. Schon als Kind wurde sie von Anfang an stets „Marlene" genannt. Sie verwendet diesen
                            Vornamen sogar beim Abschluss von Verträgen usw. Das ist nach bürgerlichem Recht nicht
                            verboten, führt aber nicht dazu, dass ein Rufname bzw. gebräuchlicher Vorname im Sinn des
                            Melderechts vorliegt.

                            „Spitznamen" sind auch dann kein Rufname oder gebräuchlicher Vorname, wenn der Einwoh-
                            ner sie üblicherweise benutzt (Beispiel: Ein Einwohner mit dem eingetragenen Vornamen „An-
                            ton" nennt sich üblicherweise „Toni" oder ein Einwohner mit dem eingetragenen Vornamen
                            „Josef" üblicherweise „Sepp"). § 3 Abs. 1 Nr. 3 BMG ermöglicht es also nicht, solche Spitzna-
                            men, die nicht im Geburteneintrag enthalten sind, im Melderegister einzutragen.

                            Als „Rufname“ oder - verwenden wir vorsorglich die laut BMG maßgebliche Bezeichnung –
                            als „gebräuchlicher Vorname“ kommt ausschließlich einer der Vornamen in Betracht, den der
                            Einwohner laut Eintrag im Geburtenregister trägt.
                            Dies ergibt sich bereits aus der Formulie-
                            rung des § 3 Abs. 1 Nr. 3 BMG: „Zur Erfüllung ihrer Aufgaben ... speichern die Meldebehörden
                            folgende Daten ... im Melderegister: ... „3. Vornamen unter Kennzeichnung des gebräuchlichen
                            Vornamens ...“
                            kann hier nachgelesen werden:


                            In der erweiterten Familie meiner Frau gibt es übrigens ein genau passendes Beispiel.

                            In der Geburtsurkunde steht Wilhelm - genannt wurde er von allen (inkl. seinen Eltern) seit seiner Geburt Peter. Niemals ist er Willhelm gerufen worden. Peter steht aber natürlich in keinem amtlichen Dokument. Wir reden hier in diesem Fall von Mitte 20. Jhd.
                            Zuletzt geändert von OlliL; 31.03.2025, 14:37.
                            Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                            Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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                            • Falkensee
                              Benutzer
                              • 16.03.2025
                              • 71

                              #15
                              Peter wäre für mich der Spitzname, also 'NICK'. Wilhelm der "RUFNAME". Wobei Rufname für mich nichts mit "Name mit der die Person angesprochen wurde" zu tun hat, sondern eben damit, welcher auf der Urkunde unterstrichen bzw. somit der als 'offiziell' markiert wurde.

                              Durch die ganze Unterhaltung, wird mir noch etwas bewusst, was meine 'These' unterstützen würde …

                              Die Sache mit dem unterstrichenen, offiziellen Namen ist wie hingewiesen wurde nicht überall gültig, sondern eher in Deutschland ab einer bestimmten Zeit.

                              Und das bekräftigt eher darin, dass GRAMPS dafür ein separates Feld mit einem freien Feldbezeichner (Tag) vorsieht. Als Sonder-/Spezialfall, wenn man so möchte.
                              Für den Spitznamen verwendet GRAMPS 'NICK' als definierten GEDCOM Feldnamen.

                              Aus reiner Softwaresicht sozusagen ist für mich "Wilhelm" der Rufname (unterstrichen in der Urkunde) und "Peter" der Spitzname, so wie er von allen angesprochen wurde.

                              Bei meinem Vater ist das ähnlich:

                              In der Urkunde: Hans, Joachim. Angesprochen wurde er meistens/von Vielen: "Jochen"
                              Somit für mich: Hans = Rufname ; Jochen = Spitzname

                              Nochmal zur Eingangsproblematik. Dabei ging es mehr darum, wie man halt den Sonderfall mit dem Rufnamen behandeln sollte. Wegen des Sonderfeldes in Gramps und/oder die Darstellbarkeit in anderen Programmen/Services.

                              Die Bezeichnung "Rufname" kann man sicher unterschiedlich interpretieren. Das wird auch der Grund sein, warum einige User anders damit umgehen. Mir ging es wirklich mehr um die Portabilität bzw. Kompatibilität.

                              Oder das man z.B. das reguläre Vornamenfeld verwendet, um den Rufnamen kenntlich zu machen. Was auch schon besprochen wurde. Großschreibung, Anführungsstriche, Sternchen.

                              Aber interessant wie das noch so von einigen gesehen wird.
                              Herzliche Grüße, Jürgen

                              Familiennamen: Landt, Höftmann, Liesicke, Kröplin

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