Sprecher aus Chur, Kanton Graubünden

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  • Bergbueb
    Benutzer
    • 07.02.2025
    • 50

    Sprecher aus Chur, Kanton Graubünden

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: vor 1745
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Chur, Kanton Graubünden
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

    Grüezi zusammen
    Mein Name ist Jürg, ich lebe in der Ostschweiz, bin neu in diesem Forum und hoffe auf etwas Hilfe... Im Detail geht es um meine Vorfahren Mütterlicherseits, wo der klingende Name Sprecher auftaucht. Konkret ist der Stambaum bis zum 3. Juni 1745 schlüssig, dort ist im Taufbuch von Grabs SG jedoch ein recht eigentümlicher Eintrag zu finden. Die Eltern sind klar zu erkennen: Andreas Sprecher und Catharina Stricker. Das "Obiit" wurde erst sehr viel später nachgetragen, der Mann wurde 93... Auch das "spurig" habe ich herausgefunden, es scheint sich um einen Eintrag für ein aussereheliches Kind zu handeln. Das Churer Bürgerrecht welches dem Herrn Sprecher nachgestellt ist, hat sich erhalten, es findet sich auch in den Einträgen meiner Grossmutter noch wieder. Kurrios scheint mir: Wieso hat der junge Johannes ohne Heirat der Eltern Namen und Bürgerrecht des Vaters geerbt? Es finden sich auch keine weiteren Einträge zu den beiden Eltern, zum Namen der Mutter nichts was sich zweifelsfrei zuordnen liesse und zum Vater gar nichts... Und vor allem: kann jemand das Kürzel vor des Vaters Namen deuten? Ich werde nicht schlau daraus...

    Danke und Grüsse
    Jürg
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    Zuletzt geändert von Bergbueb; 07.02.2025, 18:54.
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 16898

    #2
    Hallo
    die Abkürzung "Tit" könnte darauf hinweisen, dass der Andreas aus gehobeneren Kreisen stammt.

    "Tit" bedeutet üblicherweise "mit gebührendem Titel"

    Lexikoneintrag zu »Tit«. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 575.




    Hier ein Beispiel, wo das "Tit" angewendet wurde:

    Die Schiffahrt der Liebe Wolte, Als (Tit) Herr Joachim Krusemarck Fürnehmer Kauff- und Handelsmann zu Havelberg, Mit (Tit) Jungfer Dorothea Koberin, sel. Herrn Hartwig Kobers, Weiland fürnehmen Kauff- und Handelmanns in Seehausen Ehe hinterlassenen ältesten Jgf. Tochter, am 18. Jul. Anno 1714. zu Havelberg glücklich Hochzeit machte, Unter diesen Zeilen vorstellen, Und ... Seine ... Gratulation abzustatten Ein Iunger Kauffar They Schiffer


    In dem Beispiel steht "Tit Jungfer Dorothea Koberin"

    In Deinem Fall könnte vielleicht stehen: "Tit J. [Junggesell] Andreas Sprecher"
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 07.02.2025, 19:18.
    Viele Grüße

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16898

      #3
      Der Familienname der Mutter könnte eventuell "Stöcke" lauten


      Und was Du als "spurig" liest, heißt eigentlich "spurius"
      Das was wie ein "g" aussieht, ist das Abkürzungszeichen für die lateinische Endung "-us"
      Viele Grüße

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      • Bergbueb
        Benutzer
        • 07.02.2025
        • 50

        #4
        Hallo, diese Möglichkeit besteht durchaus, es gab in Chur eine Linie der Luzeiner Sprecher von Bernegg. Eine Verbindung dahin war aber bis anhin immer reine Spekulation. Auch wenn der Grossonkel meiner Grossmutter seine Forschungsarbeiten unter dem Namen "Sprecher von Bernegg" veröffentlichte. In den Kirchenbüchern gibt es nie einen Hinweis auf "von Bernegg" oder "von Sprecher"

        Vielen Dank!

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 16898

          #5
          Hier steht, dass ein Andreas Sprecher in Chur war:

          "Die Linien des ältesten Sohnes Florian (Florian-Ast Luzein) und des drittältesten Sohnes Andreas erloschen (älterer Churer Ast) 1736 bzw. 1779 im Mannesstamm"


          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 07.02.2025, 19:32.
          Viele Grüße

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 16898

            #6
            Ich vermute, dass die Abkürzung J. in Deinem Fall für Junker stehen könnte:

            "Tit J. [Junker] Andreas Sprecher"
            Viele Grüße

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 16898

              #7
              Einige Sprecher in Chur werden nämlich als Junker bezeichnet, wie hier:






              Junker.jpg
              Viele Grüße

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 16898

                #8
                Also für mich ist es bewiesen, und keine Spekulation mehr.
                Denn "Tit." findet man normalerweise nicht in Kirchenbüchern, also nicht bei "normalen" Menschen.

                Hier noch ein Beispiel aus dem Aargau:

                "Tit. Junker Victor von Erlach"






                Viele Grüße

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                • Bergbueb
                  Benutzer
                  • 07.02.2025
                  • 50

                  #9
                  Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                  Einige Sprecher in Chur werden nämlich als Junker bezeichnet, wie hier:






                  Junker.jpg
                  Keine Ahnung wie vollständig diese Tafel ist, aber von allen aufgeführten kommen allein von Namen und den Geburtsdaten nur zwei in betracht, von denen einer nicht Churer Bürger war und daher im Prinzip ausscheidet...
                  Übrig bleibt nur Andreas Sprecher 1708-1752 (Säckelmeister) Etwas weit hergeholt?🤔

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                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 16898

                    #10
                    Passt gut, der Säckelmeister verwaltet das Geld der Stadt. Da muss man schon eingermaßen wohlhabend sein, um das Amt zu bekommen.

                    Ob es noch weitere Andreas gegeben haben könnte, müsstest Du noch irgendwie abklären.
                    Da kann ich nicht helfen, nicht mein Forschungsgebiet.
                    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 07.02.2025, 22:49.
                    Viele Grüße

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                    • Bergbueb
                      Benutzer
                      • 07.02.2025
                      • 50

                      #11
                      Es existiert ein schriftlicher Stambaum der Sprecher von Bernegg aus den 1930er Jahren, aber es scheint etwas schwierig da ran zu kommen... Den hat nicht zufällig jemand bei sich herumliegen?

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                      • Bergbueb
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                        • 07.02.2025
                        • 50

                        #12
                        Hab mal bei Herrn Köhl nachgefragt, der mir dann freundlicherweise einige Einträge aus dem Handschriftlichen Stammblatt abfotografiert hat. Dort ist Johannes, getauft in Grabs, als Sohn von Säckelmeister Andreas aufgeführt. Zur Eheschliessung der Eltern gibts keine Hinweise, aber das spielt ja keine Rolle...

                        Besten Dank nochmals!

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