Ich habe eine Frage zur Ahnenforschung im Burgenland bzw. möchte als jemand, der intensiv Matriken durchgearbeitet hat – aber kein „professioneller“ Historiker ist – gerne Eure Einschätzung hören:
In der Ahnenforschung gibt es eine große und sehr aktive Community der sogenannten Ungarndeutschen – also jener deutschsprachigen Bevölkerung, die im 17./18. Jahrhundert im damaligen Ungarn angesiedelt wurde und nach 1945/46 vertrieben wurde oder flüchten musste. Die Forschung konzentriert sich dabei häufig sowohl auf die Zeit der Vertreibung (wann, wohin, unter welchen Umständen) als auch auf die ursprüngliche Herkunft dieser Siedler (meist aus dem heutigen Deutschland oder Böhmen).
Mein Eindruck ist jedoch, dass dabei das heutige Burgenland oft übersehen wird.
Ortschaften wie z. B. Nickelsdorf (Miklóshalma) weisen nach meinen Recherchen bis etwa 1941 eine auffallend hohe Übereinstimmung der Familiennamen mit Nachbargemeinden im heutigen Ungarn auf – konkret etwa mit Levél und Hegyeshalom. Während diese heute ungarischen Orte regelmäßig und intensiv erforscht werden, habe ich das Gefühl, dass der österreichische Teil dieser gemeinsamen Geschichte weniger beachtet wird.
Gerade jene deutschsprachigen Familien, die im Burgenland geblieben sind und nie vertrieben wurden, scheinen in der genealogischen Erinnerung irgendwie zu verschwinden – zumindest, wenn es um die Frage ihrer ursprünglichen Herkunft und historischen Verbindungen nach Ungarn geht.
Daher meine Frage an Euch:
Wird das Burgenland in der Forschung vielleicht deshalb übersehen, weil es für viele Österreicher „zu ungarisch“ ist – und für viele Ungarndeutsche „zu österreichisch“, weil es nicht von der Vertreibung betroffen war?
Ich würde mich sehr über Rückmeldungen, Erfahrungen oder Hinweise freuen – besonders von Historiker:innen oder Forschenden, die sich mit der Region beschäftigen. Vielleicht liege ich ja falsch – oder es gibt bereits Projekte, die genau diesen Aspekt beleuchten?
In der Ahnenforschung gibt es eine große und sehr aktive Community der sogenannten Ungarndeutschen – also jener deutschsprachigen Bevölkerung, die im 17./18. Jahrhundert im damaligen Ungarn angesiedelt wurde und nach 1945/46 vertrieben wurde oder flüchten musste. Die Forschung konzentriert sich dabei häufig sowohl auf die Zeit der Vertreibung (wann, wohin, unter welchen Umständen) als auch auf die ursprüngliche Herkunft dieser Siedler (meist aus dem heutigen Deutschland oder Böhmen).
Mein Eindruck ist jedoch, dass dabei das heutige Burgenland oft übersehen wird.
Ortschaften wie z. B. Nickelsdorf (Miklóshalma) weisen nach meinen Recherchen bis etwa 1941 eine auffallend hohe Übereinstimmung der Familiennamen mit Nachbargemeinden im heutigen Ungarn auf – konkret etwa mit Levél und Hegyeshalom. Während diese heute ungarischen Orte regelmäßig und intensiv erforscht werden, habe ich das Gefühl, dass der österreichische Teil dieser gemeinsamen Geschichte weniger beachtet wird.
Gerade jene deutschsprachigen Familien, die im Burgenland geblieben sind und nie vertrieben wurden, scheinen in der genealogischen Erinnerung irgendwie zu verschwinden – zumindest, wenn es um die Frage ihrer ursprünglichen Herkunft und historischen Verbindungen nach Ungarn geht.
Daher meine Frage an Euch:
Wird das Burgenland in der Forschung vielleicht deshalb übersehen, weil es für viele Österreicher „zu ungarisch“ ist – und für viele Ungarndeutsche „zu österreichisch“, weil es nicht von der Vertreibung betroffen war?
Ich würde mich sehr über Rückmeldungen, Erfahrungen oder Hinweise freuen – besonders von Historiker:innen oder Forschenden, die sich mit der Region beschäftigen. Vielleicht liege ich ja falsch – oder es gibt bereits Projekte, die genau diesen Aspekt beleuchten?