Samuel Carlsson, geb. 1848 in Gullberg, Schweden

[Carolien Grahf]

Danke, Carolien, für die Geduld und die kleine Nachhilfestunde ...
"In den In- und Utflyttningsbüchern siehst du das an den Daten. Busevik verlassem z.B. 12. Februar. Angekommen Gullberg: 4. März" ist das die Familie, oder ein freies Beispiel? Und welches Jahr?

Viele Grüße
Xylander

Gern geschehen.


Das war ein Beispiel. Hier siehst du ein wahllos gewähltes Flyttningsbuch aus einer wahllos gewählten Zeit.


Links stehen die Personen, die in die Kommune (församling) eingewandert / umgezogen sind. Von wo nach wo. Wenn du dir die Spalten anschaust siehst du manchmal Jämjö. Also die gleiche församling die das Buch geschrieben hat. Dann erkennst du gleich: Aha... Familie / Person ist nur innerhalb umgezogen.

Rechts dann das ganze in Weggezogen von Wo nach Wo...



Im Falle Samuel wäre das dann UT Busevik Datum xy, IN Gullberg Datum xy.

Wäre Samuel in eine völlig andere församling umgezogen, muss man das Flyttningsbuch natürlich von dort anschauen. Das korrekte Einreisedatum ist dann eine Schätzung wie lange die Reise von A nach B gedauert haben könnte. Je nach Erfahrung kommt man dann schneller oder langsamer auf das richtige Datum. Ansonsten gilt blättern und lesen bis zur Fundstelle.

[Xylander]

Danke, das ist ja eine tolle Quelle, so was könnten wir in Deutschland auch gebrauchen! Für die Suche nach UT Busevik Datum xy, IN Gullberg Datum xy in der Zeit zwischen 1853 und 1856 muss ich wohl noch üben.
Viele Grüße
Xylander

[Carolien Grahf]

Danke, das ist ja eine tolle Quelle, so was könnten wir in Deutschland auch gebrauchen! Für die Suche nach UT Busevik Datum xy, IN Gullberg Datum xy in der Zeit zwischen 1853 und 1856 muss ich wohl noch üben.
Viele Grüße
Xylander

Ein paar Eckdaten aus dieser Zeit: Von ca 1700 bis 1900 betrug die Laufleistung um die 20 km am Tag. Wieviel km es tatsächlich waren, hing von den Personen, deren Konstitution und dem Gepäck ab. Einen Ochsenkarren zu führen ist etwas anderes als mit dem Bollerwagen unterwegs zu sein.

Die HFL helfen dir auch weiter in der ungefähren Einschätzung. Wenn du auf dem gleichen Socken den ganzen Rest der Familie (Schwiegervater, Geschwister, Großeltern und Seitenarme siehst, kannst du davon ausgehen, dass die Reise noch ein paar Tage länger gedauert hat.
Man muss auch mal schlafen. Das taten die Umzügler dann bei ihren Verwandten.

Außerdem steht in den HFL jeweils die Seitenzahl von wo derjenige kam oder hinging. Innerhalb der Gemeinde, versteht sich.
Schau also in die HFL die 1853 betrifft welche Seitenzahl in der Spalte steht. Das ist auch die Vorgehensweise wie man einen Ahnen "stalkt".

Helfer waren in dieser Zeit ebensowenig an der Tagesordnung wie Taufpaten die zu ihrem Neffen / Nichten 50 km gelaufen sind. Da wurden Paten Stellvertreter genommen. Warum? Weil jeder der weg ist, seine Arbeit daheim nicht verrichten kann.
Vor Ort dann gab es Helfer die je nach Wettersituation im Auftrag des Eigentümers oder Pfarrers die Neuankömmlinge begleitet haben und alles zeigten.

[Xylander]

Danke wiederum! Ich werds versuchen. Bin früher viel gewandert, aber nie etappenweise umgezogen, toll!

Viele Grüße
Xylander

[Carolien Grahf]

Danke wiederum! Ich werds versuchen. Bin früher viel gewandert, aber nie etappenweise umgezogen, toll!

Viele Grüße
Xylander

Vermutlich hast noch nie deinen Schreibtisch 20 kilometer tragen müssen.
Selbstredend mit dem kleinen Sohn im Huckepack, Barfuß in Ganzjährigen Schneestürmen.

[Xylander]

Toll sollte heißen: für mich mit meinem bisschen Wandern eine unvorstellbare Leistung. Da kann ich aus eigener Erfahrung nicht mitreden, weder mit noch ohne Schreibtisch. Und im Schneewinter 1946-47 musste ich nur den Schultornister tragen.

Viele Grüße
Xylander