Bleibt einer der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck
Da gab es das Regiment Alt-Holstein und das Regiment Jung-Holstein. Jung-Holstein entspricht anscheinend dem altpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 11, das seit 1685 von Generalmajor Friedrich Ludwig Herzog von Holstein-Beck geführt wurde.
1688: Zu einem Hilfskorps in holländischem Solde stellt das Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. ein Bataillon zu fünf Komp. (II. Bat.),*) das erst 1697 wieder aus holländischen Diensten zurücktritt.
Hallo Peter, was du nicht alles findest! Und vielleicht verbirgt er sich wirklich irgendwo wie die Nadel im Heuhaufen...
Herzlichen Dank!
VG LiSi
Ja, es bleibt spannend. Aber momentan sieht alles nach dem Hilfskorps in holländischem Sold aus, dessen Chef Friedrich Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck war.
Argumente:
- von Delwig war in holländischen Diensten, nicht in Herzog Holsteinischen
- August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck starb vor Bonn am 26.9.1689. Unter ihm kann "Joachimus Grauwitz" nicht bei seiner Trauung 1690 "miles hollandicus" gewesen sein
Bleibt dessen Bruder Friedrich Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck
Aber: das Hilfskorps stand in holländischem Sold, was mE nicht bedeutet, dass die Soldaten alle Holländer waren. Das ganze Drumrum sieht eher nach Ostpreußen aus. Es kommt halt darauf an, was mit "hollandicus" gemeint ist, Holländer oder in holländischem Sold. Falls Holländer, können wir mit Grauwertz u.ä. weiterforschen. Falls in holländischem Sold, kommt Grauwitz zurück aufs Spielfeld. Grauwertz geht deswegen nicht unbedingt vom Platz, es gab ja die flämischen Mennoniten in Ostpreußen. Seltsam übrigens, dass über die Religion des Bräutigams nichts gesagt wird. Also scheint er katholisch gewesen zu sein.
Hallo Peter,
dass nichts über die Religion gesagt wird, hatte mich auch direkt irritiert.
Das habe ich aber bei einer späteren katholischen Heirat in Köln dann auch vermisst, bei der die Frau definitiv reformiert war. Sie wird von ihrem sehr reformierten Pfarrer-Großvater und sicher auch von ihren hugenottischen Urgroßeltern mit langwieriger Fluchtgeschichte gewusst haben.
Auch da stand nicht "acath" oder irgendetwas in der Art. Das einzig Auffällige war: Es gab nie Zeugen oder Paten von seiten der Frau - die allerdings auch nicht aus Köln stammte.
Persönlich tippe ich mit deinen weiteren Informationen auch bei Grauwirtz eher auf eine Herkunft aus Ostpreußen, ohne dass ich das jetzt genau begründen könnte, außer vielleicht mit dem Namen "Joachim".
Aber jedenfalls werde ich alle Ereignisse und Personen (Zeugen, Paten), auch die durch die Frage hier bei den "Kölner Bürgern" neu aufgekommenen, noch einmal gründlich in Duisburg ansehen und die Einträge dann mit denen aus dem AEK (zur Not vorort in Köln) vergleichen. Vielleicht gibt doch noch irgendeinen Hinweis auf Herkunft und oder Familienangehörige.
Und ich rufe im Bonner Stadtarchiv an.
Und im Geheimen Staatsarchiv könnte ich bei den Militärgeschichten suchen.
Ich habe da schon einmal einen Soldaten aufgetan, mit einigen sparsamen Informationen (allerdings um 1740).
Ich weiß nur momentan nicht mehr, wie ich das gemacht habe.
Aber es lohnt sich vielleicht, alles in Ruhe noch einmal abzuklopfen. (Werde berichten...)
Guten Abend LiSi,
beim Geheimen Staatsarchiv weiß ich auch immer nicht mehr, wie ich das gemacht habe:-)
Ich habe inzwischen nochmal im Historischen Archiv Köln mit Grauwi* nachgesehen, da gibt es 4 Treffer in den 1780ern, aber die dürften kaum helfen. Dann noch im NRW-Portal, in ZeitPunktNRW, in WieWasWie, im niederländischen und im belgischen Rijksarchief, ancestry, FamilySearch, Allenstein-Projekt - nichts bzw. nichts Neues. Die Militärseiten, insbesondere die zu den altpreußischen Regimentern wären sicherlich die beste Quelle, aber a) bin ich da überhaupt nicht zuhause, und b) sind wohl die allermeisten Musterrollen verbrannt. Aber vielleicht nimmst du doch das Militärforum noch mit auf deine Liste.
Die holländische Spur möchte ich trotz aller Wegweiser nach Ostpreußen, Westpreußen oder Pommern noch nicht aufgeben. miles hollandicus sub pp de Holstein (sub principe de Holstein) heißt ja schlicht holländischer Soldat unter dem Herzog von Holstein. Allerdings ist das bisher die einzige Stelle, an der er als Holländer bezeichnet wird, oder?
Viele Grüße
Peter
Ja, miles hollandicus ist die einzige Stelle.
Die Suche im Geheimen Staatsarchiv kriege ich in Ruhe wieder hin. Ich meine nur, dass es aus der Zeit kaum bis keine vernünftigen Informationen zu erwarten sind. Viele andere Möglichkeiten hast du ja schon abgegrast. Sensationell.
Und das Militätforum hier habe ich noch auf dem Schirm, probiere nächste Woche aber erst mal ein bisschen selbst herum.
Weitere Negativmeldungen:
St. Kunibert hat scheints keine Schreinsbücher, oder finde ich sie nur nicht?
In der Bevölkerungsliste von 1715 sehe ich weder Grauwitz u.ä. noch Blumendingsbums.
Hallo Peter, noch einmal vielen Dank für Hilfe und Ideen.
Gestern habe ich angefangen, mir die Familie vorzunhehmen - und erst einmal wieder aufgegeben.
Die "Kölner Bürger" haben unkommentiert Ungereimtheiten übernommen, die mich schon vor 10 Jahren geärgert haben, auch in der Familie Sinterfahr-Palant.
Folgende Heirat führt zur Verwirrung: oo 16.4. 1668 Henricus von Cöllen und Margaretha Ruraedt in Kolumba. (alphabetische Liste im Landesarchiv noch in Brühl, heute auch im KB Kolumba bei familysearch, allerdings NICHT bei den Kölner Bürgern). Wobei dies auch ein anderer Heinrich sein könnte...
Ein Kind von 1671 fehlt dann wiederum vermutlich bei den Kölner Bürgern...
Und wenn nicht bei den mir bisher unbekannten Grauwitz-Enkeln und Kindern entscheidende Hinweise bei Taufen usw. stehen, ist alles andere (für mich) zu spekulativ.
Die Suchmethode im Geheimen Staatsarchiv finde ich nicht mehr, schlimmer noch: eine Urkunde (mit Minihinweisen, aber immerhin) bleibt unauffindbar. Und bevor ich dazu jetzt im Forum weiterfrage, sollte ich erst mal meine Hausaufgaben machen.
Die Suche müsste ich bei freiem Schreibtisch und einigen Tagen Zeit in Ruhe starten und dann jeden einzelnen Hinweis im Landesarchiv in den KB und im Vergleich dazu in den KB aus dem Bistumarchiv nachschlagen. (Vielleicht lese ich heute etwas anders als vor über 10 Jahren.)
Jedenfalls schaue ich mir alles zusammen noch einmal an, befürchte aber, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist, obwohl die Geschichte gerade spannend werden könnte. Sollte ich was finden, melde ich mich sicher (mit weiteren Fragen).
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