Maria Magdalena Röber aus Altenburg

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  • Hänsel
    Erfahrener Benutzer
    • 26.06.2008
    • 411

    Maria Magdalena Röber aus Altenburg

    Ein Zufallsfund im Kirchenbuch Deutzen (b. Borna):

    Am 28.02.1737 läßt Maria Magdalena Röber aus Altenburg ihr uneheliches Kind Christian Friedrich in Deutzen taufen. Als Vater gibt sie einen Schreiber aus Altenburg mit Namen Johann Christian Weidner an.

    Interessant auch der Nachtrag im Kirchenbuch:
    „Dieses liederliche Mensch ist unter währenden Sechs-Wochen, nach den Todt ihres Kindes, undankbar u. ohne Kirchenbuße heimlich davon gelaufen.“


    Viele Grüße
    Stefan
  • viktor
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2007
    • 1216

    #2
    Hmmh...... wofür sollte sie jetzt nach Meinung des Pfarrers dankbar sein ?

    Kommentar

    • liseboettcher
      • 26.03.2006
      • 695

      #3
      wofür dankbar sein?

      Ich würde mich einmal in diese Zeit hineinversetzen, vielleicht hat die Gemeinde sich der Mutter angenommen, damit sie nicht "unter der Brücke" entbinden mußte? Vielleicht haben der Pfarrer und die Gemeinde auch für das Begräbnis des Kindes gesorgt? Jedenfalls gab es damals auch viele uneheliche Kinder, die Mütter hatte oft keine Wahl, es gab keine "Verhütung" und die Kirchenstrafe (in Geld) konnten die Armen auch nicht bezahlen. Aber sie haben nicht wie heute, die Kinder umgebracht, ins Wasser geworfen oder sonst wohin... Etwas mehr Ehrfurcht hat es wohl doch gegeben vor dem Leben.

      Kommentar

      • Hänsel
        Erfahrener Benutzer
        • 26.06.2008
        • 411

        #4
        RE: wofür dankbar sein?

        Hallo liseboettcher,

        ich denke auch, es wird in etwa so gewesen sein wie du sagst.


        Viele Grüße
        Stefan

        Kommentar

        • viktor
          Erfahrener Benutzer
          • 17.01.2007
          • 1216

          #5
          Ich weiß ja selber, dass es höchst bedenklich ist, heutige Denkweisen und moralische Wertvorstellungen auf ältere Zeiten zu übertragen.
          Wir haben grundsätzlich nicht zu werten. Nur manchmal knirscht man doch mit den Zähnen.
          Die Frau ist doch genug bestraft für's Leben. Da muss es nicht noch eine Kirchenbuße, wie immer die ausgesehen hat, obendrein geben.
          Ich komme immer fast in Rage, wenn erwachsene, uneheliche Menschen, die bestimmt in ihrer Jugend genug gelitten hatten, im Heiratseintrag noch mit "spurius" oder "spuria" abgestempelt werden.

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