Familiennachrichten im Allgemeinen Anzeiger der Deutschen 1823

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  • Konni
    Erfahrener Benutzer
    • 19.08.2008
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    Familiennachrichten im Allgemeinen Anzeiger der Deutschen 1823

    Todesanzeige
    Auf das am 10. November d. J. durch Hirnentzündung und deren Folgen bewirkte frühe Ableben meines einzigen 28jährigen geliebten Sohnes, des Doctors der Medicin, Chirurgie und Entbindungskunst Günther Beyer allhier, erfolgte am 2. Decemb. d. J. die irdische Auflösung seiner guten herrlichen Mutter, Frau Johanna geb. Wagner, in ihrem 61. Jahre, mit welcher ich seit 40 Jahren ein einem vergnügten glücklichen Ehestande gelebt hatte, durch eine unheilbare Entzündung der Leber und benachbarten Organe, welche durch die dem ersteren auf seinem Krankenlager geleistete ununterbrochene thätige mütterliche Pflege, Hülfe, Heben und Zerreißung des Hängebaudes der Leber, und durch mehrere große Gallensteine; und knöcherne Concremente im gemeinschaftlichen Gallengange veranlaßt worden war. Kaum gestattete die innigste Wehmuth mir, diesen erlittenen doppelten schmerzvollen Verlust, mit mir von drey Töchtern, deren älteste im südlichen Theile von Rußland ist, gemeinschaftlich beweint, meinen verehrtesten auswärtigen Anverwandten, Gönnern und Freunden, von deren stillen Theilnahme ich die Ueberzeugung habe, hiermit anzuzeigen.

    Arnstadt, den 14. Dec. 1822
    Dr. Christian Günther Beyer
    fürstl. Hofrath
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    Nahen und fernen Freunden, so wie überhaupt allen, mit denen ich in Beziehung stehe, widme ich die Anzeige, daß ich mit dem Schlusse des vergangenen Jahres meine hiesige Anstellung aufgegeben habe, und mit Anfange des Februars mich in Hamburg niederlassen werde. Den Freunden bin ich die ausdrückliche Versicherung schuldig, daß vor allem der Wunsch, mich in einen größeren Wirkungskreis versetzt zu sehen, den Enschluß motivirt hat, meine hiesige, in vieler Hinsicht so begünstigte Lage mit einer anderen zu vertauschen. Uebrigens bitte ich, die mir bestimmten Briefe, Pakete und Mittheilungen aller Art von jetzt an nicht mehr hierhier, sonder vorläufig unter der Adresse des Musikhändlers, Herrn A. Cranz, nach Hamburg zu senden.

    Rudolstadt, den 1. Jan. 1823
    Albert Niethfeßel
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    Der Buchbindergeselle Gottlieb Wilhelm Theodor Schumann aus Weimar, wird hierdurch aufgefordert, sich schleunigst zu seinen Eltern zu begeben, um noch im Laufe dieses Monats bey der ausgeschriebenen Militairverloosung gegenwärtig seyn zu können, da sonst sein Ausbleiben ihm zu bedeutendem Nachtheil gereichen würde.

    Weimar, den 6. Jan. 1823
    Schumann,
    großh. Casse-Caluculator
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    Am 4. d. M. Nachts 1/2 1 Uhr traf uns der schon längst befürchtete harte Schlag, daß unser geliebter Vater, der Consistorialrath und Superintendent, Johann Christian Volkhart zu Schalkau, durch den Tod uns uns entrissen wurde. Er entschlummerte sanft zu einem besseren Leben hinüber, nach kaum viertägigem Krankenlager, da die Alterschwäche den Folgen einer glücklich gehobenen Lungenentzündung nicht zu widerstehen vermochte, im 83. Jahre seines thatenreichen frommen Lebens. Indem wir dieses für uns so traurige Ereigniß seinen Anverwandten und Freunden nahe und fern bekannt machen, empfehlen wir uns zugleich ihrer ferneren Gewogenheit und Freundschaft, und von ihrer Theilnahme überzeugt, verbitten wir uns alle besondere Beileidsbezeigungen.

    Schalkau, am 6. Jan. 1823
    Ludwig Carl Christian Volkhart
    Johanne Ernestine Christiane Hörning, geb. Volkhart
    Marie Amalie Christiane Fritsch, geb. Volkhart
    Christoph Carl Julius Hörning, Pfarrer zu Leutersdorf
    Johann Christian Fritsch, Diaconus zu Schalkau und Pfarrer zu Bachfeld
    Viele Grüsse
    Konni
  • Konni
    Erfahrener Benutzer
    • 19.08.2008
    • 2999

    #2
    Unsern geehrten theilnehmenden Verwandten und Freunden machen wir die schmerzende Anzeige, daß wir am 5. d. M. unsere geliebte und theure Gattin und Mutter, Frau Christiane Elisabeth Jung, geb. Liskau aus Erfurt, nach einem sehr kurzen und im Ganzen schmerzlosen Krankenlager an einem Brustübel verloren haben. Sie vollendete im 53. Lebensjahre sehr sanft und ruhig.

    Suhl, den 13. Jan. 1823
    Dr. Joh. Valent. Jung, ausübender Arzt
    Louise Karoline, Sophie Friederike, Ludwig Jung, als Kinder
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    Am 19. d. M. verschied an einem Lungenschlage unsere geliebte Schwester, Auguste Kestner geb. Manso, Witwe des zu Jena verstorbenen Professors Kestner, in einem Alter von 25 Jahren und 8 Monaten. Indem wir von diesem, für uns so schmerzlichen Verluste unsere und der Verewigten auswärtigen Freunde und Bekannte benachrichtigen, verbitten wir zugleich alle Beyleidsversicherungen.

    Gotha, den 26. Jan. 1823
    Gebhard Manso
    Emilie Braun, geb. Manso
    Natalie Manso
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    Sanft und schmerzlos entschlummerte unser innig geliebter Gatte, Vater und Onkel, der emeritirte hiesige Justizamtmann und Rath, Wilhelm Ludwig Oberländer, nach achttägigem Krankenlager, zum Erwachen in einem besseren Leben. Wie schmerzlich dieser Verlust uns seyn muß, werden die, welche den Verewigten näher kannten, mit uns empfinden. Dieß den entfernteren Verwandten und Freunden zur schuldigen Nachricht, mit der Bitte um Unterlassung aller Beyleidsbezeigungen.

    Heringen bey Nordhausen, am 27. Jan. 1823
    Auguste Oberländer, geb. Günther
    Louise Oberländer
    C. L. Hempel
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    Am 29. d. M. Nachmittags 4 Uhr wurde mir meine gute Frau, Johanne Dorothea , geb. Becker, an einem Lungenschlage plötzlich durch den Tod entrissen. Diesen für mich unersetzlichen Verlust mache ich allen meinen Verwandten und Freunden, mit der Bitte um stille Theilnahme, ergebenst bekannt.

    Stolberg, den 31. Jan. 1823
    Ludwig Friedrich Schlegel, Hofcommissair und Apotheker
    Viele Grüsse
    Konni

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    • Konni
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      • 19.08.2008
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      #3
      Gestern, Nachmittags gegen 5 Uhr, verschied, nach kurzem Krankenlager, sanft und bey vollem Bewußtseyn, unser theurer Gatte und Vater, der königl. niederländische General-Lieutnant, Baron Anthing, im 56. Jahre seines ausgezeichnet thätigen Lebens. Immer getreu seiner Pflicht, lebendig ergreifend Alles, was Gut und Edel ist, war er, bey echter Religiosität, ein wahrer Freund seiner Freunde, und uns der liebevollste, zärtlichste Vater und Gatte. Im tiefsten Schmerze des namenlosen Verlustes bleibt mir und meinen abwesenden Kindern das Andenken an seine Tugenden und an seine Liebe als tröstender Begleiter, bis zur Wiedervereinigung mit ihm.

      Gotha, den 8. Februar 1823
      Amalie geb. von Lettow,
      für mich und meine drey abwesenden Kinder
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      Allen meinen persönlichen wie Handlungsfreunden muß ich hierdurch die traurige Anzeige machen, daß am 11. dieses Monats mein theurer Neffe, Karl Heinrich Frühauf, am Nervenfieber nach 12 tägiger Niederlage im 64. Jahre seines Lebens entschlief und mich über seinen Verlust tief gebeugt zurück ließ. Er war, als Kaufmann wie als Mensch von allen, die ihn näher kannten, gleich geachtet, mir aber ein Trost und die Stütze meines Alters, so bin ich der wahren Theilnahme unserer Freunde gewiß. Die Regulirung meiner Handlungsgeschäfte wird von mir mit gewohnter Ordnung geschehen, doch muß ich alle unfrankirte Zusendungen von Preis-Couranten und dergleichen verbitten.

      Jena, am 13. Februar 1823
      Friedrich Gottlob Pfündell's Witwe
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      Mein geliebter Mann, der großherzogl. S. Rentamtmann und Amts-Steuereinnehmer, Gottlieb Wilhelm Höpfner, welchselte heute Abend 8 1/2 Uhr, nach einem Krankenlager von wenigen Tagen, in dem Alter von 49 Jahren, das Diesseits mit dem Jenseits. Mit blutendem Herzen zeige ich dieses höchst traurige Ereigniß seinen und meinen Verwandten hierdurch an, und empfehle mich mit meinen Kindern, den die treue und sorgende Vaterliebe durch den unerwarteten Tod des Vollendeten, ach nur allzu früh entrissen ward, ihrem ferneren Wohlwollen und ihrer Freundschaft.

      Ostheim, den 16. Febr. 1823
      Johann Barbara Christiana Höpfner geb. Ebermeyer.
      für mich und meine Kinder
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      Heute früh gegen 10 Uhr endete im 73. Jahre das thätige Leben unseres geliebten Gatten, Vaters und Schwiegervaters, des Kaufmanns Herrn Peter Anton Ulrich Plutti. Unsern resp. Verwandten und den Vielen, die Freunde und Gönner ihm waren, zeigen wir sein plötzliches, uns tief schmerzendes Hinscheiden schuldigst an, mit der Bitte, unserer Wehmuth stille Theilnahme zu schenken.

      Ohrdruff, Molschleben und Volkensrode, am 23. Febr. 1823
      Gattin, Kinder, Schwiegertöchter und Schwiegersöhne des Verstorbenen

      Zugleich bemerken die Unterzeichneten, daß die Handelsgeschäfte des Verstorbenen, nach wie vor, unter der zeitherigen Firma, ihren ungestörten Fortgang haben.

      Die Erben
      Viele Grüsse
      Konni

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      • Konni
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        • 19.08.2008
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        #4
        An einem Nervenfieber, mit Hirnentzündung verbunden, starb am 18. Februar unser einziges Kind, unser innigst geliebter und wohlgeratener Sohn, Friedrich Leonardo, in dem Alter von beynahe 15 Jahren. Wir bitten um stille Theilnahme unserer entfernteren Freunde bey diesem traurigen Falle, der unsere Hoffnungen, wie unser Lebensglück zernichtet.

        Rudolstadt, den 22. Febr. 1823
        D. Ernst Friedrich Conradi, fürstl. schwarz. rudolst. Hofrath und Leibarzt
        Charlotte Conradi geb. Hoercher
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        Am 15. Febr. d. J. entschlief aus Alterschwäche, im 87. Jahre ihres Lebens, unsere geliebte Mutter und Schwiegermutter, Frau Maria Salome Hühn geb. Gröbel. Mit tiefgefühltem Schmerze geben wir hierdurch allen auswärtigen Verwandten und Freunden, unter Verbittung der Beyleidsbezeigungen, von diesem Trauerfalle schuldige Nachricht.

        Erfurt, den 16. Febr. 1823
        Dr. Christian Ernst Meier
        A. M. Meier, geb. Herber
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        In Folge von Brustwassersucht entriß uns, nach sechswöchentlichem Krankenlager, heute Abend 5 Uhr, der Tod unsern geliebten Sohn, Bruder und Schwager, Friedrich Wilhelm, in seinem noch nicht vollendeten 36. Lebensjahre. Von der Theilnahme unserer Freunde bey diesem, uns tief beugenden Verluste überzeugt, verbitten wir alle Beyleidsversicherungen.

        Wallendorf, den 2. März 1823
        Anna Hammann, geb. Arnold
        Carl Hammann
        Ferdinand Hammann
        Christian Hammann
        Julie Keyn, geb. Hammann
        Karl Keyn, fürstl. schwarzb. sondersh. Oberforstmeister
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        Mit den schmerzlichsten Gefühlen machen wir das, nach einer dreyvierteljährlichen Kränklichkeit am 23. dieses im 74. Lebensjahre erfolgten Ableben unserer würdigen guten Mutter, der verwitweten Amtmännin Johanne Eleonore Kühm, geb. Guisius, allen unsern Gönnern, Freunden und Anverwandten hierdurch bekannt und empfehlen uns zur stillen Theilnahme und fernerem Wohlwollen.

        Langensalza, d. 28. Febr. 1823
        Ernestine Kühm
        Victor Kühm und
        Friederike Kühm
        Viele Grüsse
        Konni

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        • Konni
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          • 19.08.2008
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          #5
          Am 24. Februar dieses Jahres Abends entschlief, zum Erwachen in einer besseren Welt, mein innigst geliebter Bruder, der Regierungsadvocat Johann Wilhelm Ludwig Schöneweck allhier, nach einem achtwöchentlichen Krankenlager. Um ihn trauern mit mir eine des Gesichts beraubte Mutter, Schwestern, und mehrere nahe Verwandte, denen er theuer war. Nicht allein gegen die auswärtigen Anverwandten und Freunde der Familie, sondern auch gegen die, welche dem Verklärten als Sachwalter gütiges Zutrauen geschenkt haben, erfülle ich die traurige Pflicht der Bekanntmachung des Todes, bitte aber zugleich, um den Schmerz nicht zu vergrößern, die Familie mit schriftlichen Beyleidsbezeugungen zu verschonen.

          Arnstadt, den 1. März 1823
          Johann August Friedrich Schöneweck, Stadtsyndicus
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          H. Mäder, ehemals in Gröpelingen, wird gebeten, seinen jetzigen Aufenthalt der Expedition d. Bl. anzuzeigen, da ihm Jemand angehehme Nachrichten mitzutheilen hat.
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          Nach langen Leiden starb am 29. Febr. mein guter Schwiegervater, der Apotheker Herr Ludwig Leidenfrost in Greußen, in seinem 63. Lebensjahre. Indem ich dieses traurige Ereigniß, im Namen der hinterlassenen Witwe und dreyer Töchter, den Verwandten und Freunden des Verstorbenen hiermit anzeige, bitte ich zugleich, die Liebe und Freundschaft, welche der Selige genoß, auf uns Hinterbliebene zu übertragen.

          Greußen und Sondershausen, den 3. März 1823
          Der Apotheker Kammstedt
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          Der Schuhmachergesell Friedr. Lindau verließ im März 1820 seine Vaterstadt Zerbst, um von hier nach Heidelberg und dem Dorfe Handschukschein zu wandern, wo er Verwandte besuchen wollte. Er ist aber weder bey diesen angekommen, noch hat er in Verlauf dieser drey Jahre etwas von sich hören lassen, und da ich nun von meinem Sohne wissen möchte, wie es ihm ergehe, und wo er sich aufhalte, ersuche ich alle resp. Polizeibehörden, so wie die Obermeister der löbl. Schuhmacher-Innung, mir hierher, oder an die Expedition des allg. Anz. d. D. das Nähere anzuzeigen, im Fall ihnen etwas vom Aufenthalt meines Sohnes bekannt wäre. Darum bittet dessen bekümmerte Mutter: Gertraud Lindau, Wtw.

          Zerbst, den 12. März 1823

          Friedr. Lindau ist 29 Jahr alt, mittlerer Statur, hat schwarzes Haar, ist ohne besonderen Kennzeichen und war von hier noch mit einem Wanderbuch versehen.
          Viele Grüsse
          Konni

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          • Konni
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            • 19.08.2008
            • 2999

            #6
            Der Büttner- und Brauergesell Andreas Peter, aus Brotterode, wird hierdurch dringend ersucht, bald möglichst in seine Heimath zurückzukehren, da seine Anwesenheit sehr nöthig ist, und er sonst einen sehr großen Verlust erleiden würde.
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            Nach einem zwölftägigen Krankenlager endigte gestern Mittag 1 Uhr mein guter Vater, der fürstl. schwarzenburg. Hofrath Ludwig Wilhelm Seuberlich hierselbst, im 80. Jahre an Altersschwäche, sein thätiges Leben. Namens meiner Mutter, meiner Schwester und meines Bruders zu Leipzig, mache ich diesen schmerzlichen Verlust hierdurch auswärtigen Verwandten, Gönnern und Freunden schuldigst bekannt.

            Frankenhausen, den 17. März 1823
            Dr. Seuberlich, königl. preuß. Justizcommissarius aus Sommerda
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            Am 17. d. M. früh 4 1/2 Uhr, ist meine treue Lebensgefährtin seit 42 Jahren, Henriette Gottwaldine, geb. Thienemann, nach kurzer Krankheit an Milzentzündung, sanft verschieden. Unsere auswärtigen Anverwandten und Freunde, denen ich von diesem für mich so herben Verluste hierdurch Nachricht ertheile, wissen, daß nur stille christliche Ergebung in den Rathschluß Gottes im Stande seyn kann, mich am Spätabende meines Lebens von dieser Erschütterung meiner irdischen Ruhe wieder aufzurichten, wenn dieß möglich ist.

            Stolberg, den 20. März 1823
            J. Ch. Traber, Consistorialrath
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            In der Nacht vom 17. zum 18. März gefiel es dem unerforschlichen Rathschlusse Gottes, unsern innigst geliebten Gatten und Vater, den Kirchen-, Consistorialrath und Superintendenten Busch allhier, in einem Alter von 63 Jahren, in sein wahres Vaterland zu rufen. Ein Nervenschlag endigte sein thatenreiches Leben. Durch seine vielfältigen Schriften und nach zahlreicheren Verdienste um die hiesige Stadt wird sein Andenken bis in späte Zeiten fortdauern. Wir erfüllen hiermit unsere letzte Pflicht gegen den Verklärten und zeigen diesen uns überaus schmerzlichen Verlust unsern auswärtigen Gönnern und Freunden an, verbitten uns alle Beyleidsbezeigungen und empfehlen uns zu fernerer Gewogenheit und Freundschaft.

            Arnstadt, den 26. März 1823
            Ernestine Busch, geb. Henckel
            Ferdinand Benjamin Busch
            Viele Grüsse
            Konni

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            • Konni
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              • 19.08.2008
              • 2999

              #7
              Am 26. d. M. in der Nacht verlor ich meinen zweyten Sohn Karl, einen hoffnungsvollen, kräftigen Jüngling von 19 Jahren, plötzlich durch einen Nervenschlag. Indem ich meinen auswärtigen Freunden und den Freunden meines sel. Sohnes diesen mir unersetzlichen Verlust anzeige, verbitte ich mir, von ihrer Theilnahme überzeugt, alle Beyleidsbezeigungen.

              Erfurt, den 28. März 1823
              Dufft, Bürgermeister,
              im Namen meiner Frau und Kinder
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              Gestern, Nachmittags gegen 4 Uhr, ging unser guter braver Vater und Schwiegervater, der Apotheker, Johann David Ernst Mollwiz, nach langem Kampf mit körperlichen Schmerzen, im 75. Jahre seines sonst kräftigen und thätigen, durch viele häusliche Leiden und traurige Erfahrungen aber sehr getrübten Lebens, mit Tode ab. Seinen und unsern lieben und verehrten Freunden und Verwandten solches anzuzeigen, erachten wir für Pflicht.

              Gräfenthal, den 27. März 1823
              Johanne Wilhelmine Ernestine Liebmann, geb. Mollwiz
              Ernst Heinrich Samuel Plödtner
              Ernst August Jacobs
              Johann Heinrich Liebmann
              -----

              Am 25. März d. J. vollendete unser geliebter Bruder und Oheim, Christoph Friedrich Ernst Treuner, fürstl. schwarburg-rudolstädtischer Rath und Amtmann zu Königsee, seine irdische Laufbahn, im 68. Jahre seines Lebens. Er lebte und starb als guter Christ. Wer ihn kannte, wird gewiß unsern tiefen gerechten Schmerz zu würdigen wissen und uns seine stille Theilnahme, um welche wir bitten, nicht versagen.

              Oberweißbach und Königsee, den 28. März 1823
              Ch. Ch. Schönau, geb. Treuner,
              für mich und sämmtliche Verwandte
              -----

              Am 24. d. M. früh gegen 5 Uhr entschlummerte zu einem bessere Leben unsere zärtlichst geliebte Gattin, und einzige Tochter und Schwester, Johanne Dorothee Sophie von Weise geb. Gebauer, im 25. Jahre ihres Lebens, an den Folgen ihrer ersten, aber leider zu früh, am 19. d. M. erfolgten Niederkunft, nach einer fünfjährigen, höchst glücklichen Ehe. Gutmüthig, herzlich treu und bieder, übte die Verklärte alle ihre Pflichten mit strenger, religiöser Gewissenhaftigkeit, immer gleicher Heiterkeit und einer unbeschreiblich sanften, holden und liebenswürdigen Weiblichkeit. Diese Eigenschaften erwarben ihr die allgemeine Liebe und Achtung Aller, die sie kannten, erhöhen aber auch unsern gerechten Schmerz über unsern Verlust bis zu einem Grade, der sich durch keine Worte ausdrücken läßt. Wir halten es für Pflicht, allen unsern verehrten Gönnern und Freunden dieses uns widerfahrene so harte Schicksal hiermit gebührend anzuzeigen, verbitten aber auch, von deren aufrichtigen Theilnahme überzeugt, alle schriftlichen Versicherungen derselben.

              Arnstadt, den 28. März 1823
              Der Verewigten Gatte, Eltern und Bruder,
              der Hauptmann Ferdinand von Weise
              der Hofrath Christian Gebauer
              Clara Maria Gebauer, geb. Droband
              der Secretair und Regierungs-Advocat Karl Gebauer
              Viele Grüsse
              Konni

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              • Konni
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                • 2999

                #8
                Man wünscht, die Aufenthaltsorte der beiden unglücklich Erblindeten, Plebst und Höggele, durch die Exped. d. Bl. zu erfahren, um ihnen eine regelmäßige jährliche Unterstützung mittheilen zu können. Beide Apothekergehülfen. Erster verlor nämlich seine Augen in der Schweiz und Letzter, vermuthlich ein Würtemberger, in Amerika, und beide bey der Bereitung des flüchtigen Salmiakliquors.
                -----

                Christian August Mädel, von hier, ging vor 3 Jahren als Leinwebergesell in die Fremde, und ließ voriges Jahr seinen Eltern, von Erfurt aus, mündlich sagen, daß er nach Elberfeld in Arbeit gehe. Auf einige Briefe an die Weberinnung daselbst ist keine Antwort erfolgt: daher bittet Unterschriebener alle resp. Obrigkeiten und Leinweberinnungen hierdurch recht herzlich, gedachten Christian August Mädel bey Visirung seines Wanderbuchs, oder auf der Herberge, wo derselbe ankommt, zu veranlassen, daß er sogleich zu seinen Eltern zurückgehe, indem dessen Bruder im November v. J. gestorben ist, und eine bedenkliche Krankheit der Mutter seine baldige Rückkehr nothwendig macht. Herzlicher Dank und baare Bezahlung für etwaige Auslagen wird demjenigen, welcher zur baldigen Rückkehr meines Sohnes beförderlich ist.

                Kastenberg, den 1. May 1823
                Johann Christian Mädel
                -----

                Mit innigstem Schmerzgefühl melden wir unsern Freunden und Bekannten den Verlust unserer einzigen, innigst geliebten Tochter, Johanne Ernestine Christiane Bohn. Nach einer langen zehrenden Krankheit und vielen ausgestandenen Schmerzen endete sie vergangenen Freytag, als den 2. May, in ihrem 22. Jahre ihr irdisches Leben. Friede sey mit ihrer Asche.

                Krölpa bey Saalfeld, den 5. May 1823
                J. C. Vater, Cantor
                und dessen Frau J. M. Vater, geborne Weidermann
                -----

                Meine innig geliebte, edle Hausfrau, die zärtliche Mutter meiner vier Kinder, Wilhelmine, geborne Conrath, hat Gott heute zu sich genommen und ihre langwierigen, namenlosen Leiden, die sie mit der Ergebung einer wahren Christin trug, in selige Ruhe verwandelt, nach zurückgelegtem 33. Jahre ihres Alters, im 15. einer, in schweren Prüfungen bewährten, glücklichen Ehe.

                Gotha, den 15. May 1823
                L. W. Arnoldi
                -----

                Den, durch das heute Mittag erfolgte Ableben meines jüngsten Sohnes, des Studiosi juris, Ernst Friedrich Perlet, erlittenen, für mich und meine Familie sehr schmerliche Verlust zeige ich unsern verehrten Verwandten, Gönnern und Freunden hiermit schuldigst an, und verbitte mir alle Beyleidsbezeigungen.

                Ohrdruff, den 18. May 1823
                Joh. Christian Gottf. Perlet
                Viele Grüsse
                Konni

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                • Konni
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.08.2008
                  • 2999

                  #9
                  Heute Vormittag 10 Uhr ist mir mein guter Ehegatte, der herzogl. sächs. Commissionssecretair, auch Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Eichenberg, Johann Heinrich August Stopffel, in seinem 66. Lebensjahr durch den unerbittlichen Tod entrissen worden. Er starb, nachdem er zuvor längere Zeit unpäßlich, aber nicht bettlägerig gewesen, ruhig und sanft an Entkräftung. Indem ich höchstbetrübt dieses hiermit auswärtigen Freunden und Bekannten ergebenst anzeige, bitte ich zugleich in meinem tiefen Schmerze um deren stille Theilnahme.

                  Cahla, den 20. May 1823
                  Caroline, verwitwete Stopffel
                  -----

                  Gestern Nachmittag verschied mein geliebter Gatte, der fürstlich hohenlohische Hof- und Consistorialrath Friedrich Wilhelm Loder allhier, in seinem 67. Lebensjahre. Die auswärtigen Verwandten und Freunde des Verstorbenen, welche dessen Werth kannten, und denen diese öffentliche Nachricht gewidmet ist, werden auch die Größe meines Verlustes würdigen und mir ihre stille Theilnahme schenken.

                  Ohrdruff, den 31. May 1823
                  Wilhelmine Loder, geb. Hermann
                  -----

                  Am 22. d. M. entschlief nach einem langen, harten, jedoch mit gelassener Geduld ertragenen Krankenlager meine innigst geliebte Tochter, Alexandrine Bielcke, zu einem besseren Seyn. Mein Verlust und Schmerz ist unermeßlich groß, und neben mir und meiner von 7 Kindern nun nur noch lebenden einzigen Tochter nebst Schwiegersohn und Enkeln trauert, eben so ganz dem Schmerz hingegeben, der Verblichenen geliebter Bräutigam. Zeugte auch die Section gegen der Guten noch langes, sonst so schönes und frohes Leben, so haben wir doch zu viel verloren, als daß uns dieß allein unsern Schmerz erträglich machen könnte; sie konnte nur in unterstützender Theilnahme so vieler, den Werth der Verewigten laut anerkennender Freunde und einige Linderung gewähren. Indem ich dieses unsern entfernten Anverwandten und Freunden ergebenst anzeige, und mich mit meinen oben gedachten Anverwandten, in deren Auftrag, ihrem fernern freundschaftlichen Wohlwollen empfehle, bitte ich, durch Beyleidsbezeigungen unsern Schmerz nicht zu erneuern.

                  Jena, den 26. May 1823
                  Die verwitwete Amtssecretärin Alexandrine Bielcke, geb. von Rohrscheidt
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                  Indem wir unsern so verehrten und geschätzten Verwandten und Freunden das, am 12. d. M. erfolgte sanfte Hinscheiden unserer innigst verehrten und geliebten Mutter, der Generalin Sophie Emilie Franziska von Helmolt, geb. von Lengefeld, in ihrem 81. Lebensjahre, mit tief gerührtem Herzen hierdurch bekannt machen, verbitten wir uns, von ihrer freundschaftlichen Theilnahme auf das Lebhafteste überzeugt, alle schriftlichen Beyleidsbezeigungen.

                  Gotha, den 15. Jun. 1823
                  Christiane von Schlotheim, geb. von Helmolt
                  Ernst Friedrich von Schlotheim
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                  Am 2. d. M. entschlief meine geliebte Gattin Victorie geb. Siegmund, nach einem langen Krankenlager im 37. Jahre ihres Alters, zu einem bessern Leben. Ich traure um die bewährteste Freundin meines Herzens, meine drey noch unerzogenen Kinder um die zärtlichste Mutter, und wir bitten deßhalb unsere entfernten Verwandten und Freunde um ihre gütige, aber stille Theilnahme.

                  Königsee, den 10. Jun. 1823
                  John Fr. Ch. Meurer,
                  und meine drey Kinder
                  Viele Grüsse
                  Konni

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