Todesanzeige
Auf das am 10. November d. J. durch Hirnentzündung und deren Folgen bewirkte frühe Ableben meines einzigen 28jährigen geliebten Sohnes, des Doctors der Medicin, Chirurgie und Entbindungskunst Günther Beyer allhier, erfolgte am 2. Decemb. d. J. die irdische Auflösung seiner guten herrlichen Mutter, Frau Johanna geb. Wagner, in ihrem 61. Jahre, mit welcher ich seit 40 Jahren ein einem vergnügten glücklichen Ehestande gelebt hatte, durch eine unheilbare Entzündung der Leber und benachbarten Organe, welche durch die dem ersteren auf seinem Krankenlager geleistete ununterbrochene thätige mütterliche Pflege, Hülfe, Heben und Zerreißung des Hängebaudes der Leber, und durch mehrere große Gallensteine; und knöcherne Concremente im gemeinschaftlichen Gallengange veranlaßt worden war. Kaum gestattete die innigste Wehmuth mir, diesen erlittenen doppelten schmerzvollen Verlust, mit mir von drey Töchtern, deren älteste im südlichen Theile von Rußland ist, gemeinschaftlich beweint, meinen verehrtesten auswärtigen Anverwandten, Gönnern und Freunden, von deren stillen Theilnahme ich die Ueberzeugung habe, hiermit anzuzeigen.
Arnstadt, den 14. Dec. 1822
Dr. Christian Günther Beyer
fürstl. Hofrath
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Nahen und fernen Freunden, so wie überhaupt allen, mit denen ich in Beziehung stehe, widme ich die Anzeige, daß ich mit dem Schlusse des vergangenen Jahres meine hiesige Anstellung aufgegeben habe, und mit Anfange des Februars mich in Hamburg niederlassen werde. Den Freunden bin ich die ausdrückliche Versicherung schuldig, daß vor allem der Wunsch, mich in einen größeren Wirkungskreis versetzt zu sehen, den Enschluß motivirt hat, meine hiesige, in vieler Hinsicht so begünstigte Lage mit einer anderen zu vertauschen. Uebrigens bitte ich, die mir bestimmten Briefe, Pakete und Mittheilungen aller Art von jetzt an nicht mehr hierhier, sonder vorläufig unter der Adresse des Musikhändlers, Herrn A. Cranz, nach Hamburg zu senden.
Rudolstadt, den 1. Jan. 1823
Albert Niethfeßel
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Der Buchbindergeselle Gottlieb Wilhelm Theodor Schumann aus Weimar, wird hierdurch aufgefordert, sich schleunigst zu seinen Eltern zu begeben, um noch im Laufe dieses Monats bey der ausgeschriebenen Militairverloosung gegenwärtig seyn zu können, da sonst sein Ausbleiben ihm zu bedeutendem Nachtheil gereichen würde.
Weimar, den 6. Jan. 1823
Schumann,
großh. Casse-Caluculator
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Am 4. d. M. Nachts 1/2 1 Uhr traf uns der schon längst befürchtete harte Schlag, daß unser geliebter Vater, der Consistorialrath und Superintendent, Johann Christian Volkhart zu Schalkau, durch den Tod uns uns entrissen wurde. Er entschlummerte sanft zu einem besseren Leben hinüber, nach kaum viertägigem Krankenlager, da die Alterschwäche den Folgen einer glücklich gehobenen Lungenentzündung nicht zu widerstehen vermochte, im 83. Jahre seines thatenreichen frommen Lebens. Indem wir dieses für uns so traurige Ereigniß seinen Anverwandten und Freunden nahe und fern bekannt machen, empfehlen wir uns zugleich ihrer ferneren Gewogenheit und Freundschaft, und von ihrer Theilnahme überzeugt, verbitten wir uns alle besondere Beileidsbezeigungen.
Schalkau, am 6. Jan. 1823
Ludwig Carl Christian Volkhart
Johanne Ernestine Christiane Hörning, geb. Volkhart
Marie Amalie Christiane Fritsch, geb. Volkhart
Christoph Carl Julius Hörning, Pfarrer zu Leutersdorf
Johann Christian Fritsch, Diaconus zu Schalkau und Pfarrer zu Bachfeld
Auf das am 10. November d. J. durch Hirnentzündung und deren Folgen bewirkte frühe Ableben meines einzigen 28jährigen geliebten Sohnes, des Doctors der Medicin, Chirurgie und Entbindungskunst Günther Beyer allhier, erfolgte am 2. Decemb. d. J. die irdische Auflösung seiner guten herrlichen Mutter, Frau Johanna geb. Wagner, in ihrem 61. Jahre, mit welcher ich seit 40 Jahren ein einem vergnügten glücklichen Ehestande gelebt hatte, durch eine unheilbare Entzündung der Leber und benachbarten Organe, welche durch die dem ersteren auf seinem Krankenlager geleistete ununterbrochene thätige mütterliche Pflege, Hülfe, Heben und Zerreißung des Hängebaudes der Leber, und durch mehrere große Gallensteine; und knöcherne Concremente im gemeinschaftlichen Gallengange veranlaßt worden war. Kaum gestattete die innigste Wehmuth mir, diesen erlittenen doppelten schmerzvollen Verlust, mit mir von drey Töchtern, deren älteste im südlichen Theile von Rußland ist, gemeinschaftlich beweint, meinen verehrtesten auswärtigen Anverwandten, Gönnern und Freunden, von deren stillen Theilnahme ich die Ueberzeugung habe, hiermit anzuzeigen.
Arnstadt, den 14. Dec. 1822
Dr. Christian Günther Beyer
fürstl. Hofrath
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Nahen und fernen Freunden, so wie überhaupt allen, mit denen ich in Beziehung stehe, widme ich die Anzeige, daß ich mit dem Schlusse des vergangenen Jahres meine hiesige Anstellung aufgegeben habe, und mit Anfange des Februars mich in Hamburg niederlassen werde. Den Freunden bin ich die ausdrückliche Versicherung schuldig, daß vor allem der Wunsch, mich in einen größeren Wirkungskreis versetzt zu sehen, den Enschluß motivirt hat, meine hiesige, in vieler Hinsicht so begünstigte Lage mit einer anderen zu vertauschen. Uebrigens bitte ich, die mir bestimmten Briefe, Pakete und Mittheilungen aller Art von jetzt an nicht mehr hierhier, sonder vorläufig unter der Adresse des Musikhändlers, Herrn A. Cranz, nach Hamburg zu senden.
Rudolstadt, den 1. Jan. 1823
Albert Niethfeßel
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Der Buchbindergeselle Gottlieb Wilhelm Theodor Schumann aus Weimar, wird hierdurch aufgefordert, sich schleunigst zu seinen Eltern zu begeben, um noch im Laufe dieses Monats bey der ausgeschriebenen Militairverloosung gegenwärtig seyn zu können, da sonst sein Ausbleiben ihm zu bedeutendem Nachtheil gereichen würde.
Weimar, den 6. Jan. 1823
Schumann,
großh. Casse-Caluculator
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Am 4. d. M. Nachts 1/2 1 Uhr traf uns der schon längst befürchtete harte Schlag, daß unser geliebter Vater, der Consistorialrath und Superintendent, Johann Christian Volkhart zu Schalkau, durch den Tod uns uns entrissen wurde. Er entschlummerte sanft zu einem besseren Leben hinüber, nach kaum viertägigem Krankenlager, da die Alterschwäche den Folgen einer glücklich gehobenen Lungenentzündung nicht zu widerstehen vermochte, im 83. Jahre seines thatenreichen frommen Lebens. Indem wir dieses für uns so traurige Ereigniß seinen Anverwandten und Freunden nahe und fern bekannt machen, empfehlen wir uns zugleich ihrer ferneren Gewogenheit und Freundschaft, und von ihrer Theilnahme überzeugt, verbitten wir uns alle besondere Beileidsbezeigungen.
Schalkau, am 6. Jan. 1823
Ludwig Carl Christian Volkhart
Johanne Ernestine Christiane Hörning, geb. Volkhart
Marie Amalie Christiane Fritsch, geb. Volkhart
Christoph Carl Julius Hörning, Pfarrer zu Leutersdorf
Johann Christian Fritsch, Diaconus zu Schalkau und Pfarrer zu Bachfeld
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