Kasper/Casper/Kaschpar(s) um Bautzen

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  • kazmierczak77
    • Heute

    Kasper/Casper/Kaschpar(s) um Bautzen

    Hallo zusammen,

    mit Überraschung habe ich festgestellt, dass mein Großvater und seine Ahnen aus Sachsen stammen. Mein Großvater selbst lebte in Cunnersdorf (StA Kreischa), seine Vorfahren in Groß Seitschen (Göda) bei Bautzen.

    Aufgrund der Geographie hege ich nun auch den Verdacht, es könne sich um eine sorbische Familie handeln. Die Religionszugehörigkeit der Ahnen kenne ich nicht. Aber ich weiß zumindest, dass mein Großvater evangelisch war.

    Ich habe keine direkte Frage an euch. Aber vielleicht sucht ja auch jemand mit diesem Namen in der Umgebung oder kann mir ein wenig Hilfestellung im Umgang mit dem sorbischen Volk geben - vielleicht gibt es ja gute Literatur oder Ansprechpartner?

    Meine Suche endet mit dem Geburtsdatum 1757.

    Danke und Grüße
    Sonja
  • GunterN
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2008
    • 7969

    #2
    Hallo kazmierczak77,

    jeder Sorbe (früher Wende) spricht deutsch. Es gibt also keine Besonderheiten.

    Wenn es um das Gebiet um Bautzen geht, dann ist Bautzen auch der nächste Suchpunkt.

    Herzliche Grüße aus Halle (Saale) und ein frohes Fest

    GunterN
    Meine Ahnen
    _________________________________________

    Kommentar

    • Blume
      Benutzer
      • 03.12.2007
      • 5

      #3
      Hallo

      Ich habe bis 2002 im Nachbarort Naundorf gewohnt.Bin in Neukirch/Lausitz geboren. Das Gebiet Göda-Bautzen -Kamenz ist Sorbisches Gebiet,wurde also von den Sorben gegründet.Heute noch ist dieses Gebiet zweisprachig.In der DDR waren, sorbisch genau wie deutsch und russisch Pflichtsprachen. Die Sorben haben auch heute noch ihre eigene Tracht.Wie in Schleswig-Holstein die Minerheit, die Dänen.
      Mit freundlichem Gruß Christine

      Kommentar

      • Blume
        Benutzer
        • 03.12.2007
        • 5

        #4
        Hallo,können sie mit Sorben etwas anfangen?Sorben sind Slaven oder Wenden.

        Kommentar

        • kazmierczak77

          #5
          Hallo Christine!

          Danke für die Infos und sorry wegen der späten Antwort. Ich würde gerne etwas mehr über die Sorben erfahren und auch, ob mein Großvater tatsächlich ein Sorbe war. Im Moment habe ich nur einen Haufen Namen, aber keine weiteren Hinweise... Gibt es irgendwelche hilfreiche Literatur über die Sorben?

          Danke und Grüße
          Sonja

          Kommentar

          • natek*
            Benutzer
            • 08.09.2009
            • 12

            #6
            Hallo,
            es gibt schon Besonderheiten bei den Sorben. Vor 1800 überwiegen in den sorbischen Orten (zumindest nördlich von Bautzen) meist die Hofnamen, d.h. bei Besitzerwechsel eines Hofes erhielt der neue Besitzer den (Hof-)Namen des Vorgängers bzw. des Hofes, z.B. kauft Georg Pitzschel den Hof von Jan Noack und heißt von nun ab Georg Noack; ebenso ist es, wenn Georg Pitzschel die Witwe Noack heiratet und sich somit den Hof erheiratet, er heißt von da ab auch Georg Noack; bestenfalls werden Herkunfts- und Hofname zusammen erwähnt, z.B. Georg Noack sonst Pitzschel genannt. Wenn Jan Pitzschel beruflich Wirt war, könnte er auch als Jan Schenk oder mit der sorbischen Bezeichnung Jan Kretzschmar auftauchen (ähnlich Sarodnik = Gärtner, Brauer = Pjewarz = Biewarz, usw.), bestenfalls z.B. als "Jan Pjewarz deutsch Bräuer" oder "Johann Brauer wendisch Pjewarz". Daneben werden die Vornamen uneinheitlich wechselweise sorbisch oder deutsch genannt, z.B. Jan = Johann, Juri = Guri = Georg, Hanscha = Agnes, aber Hanna = Anna, usw. Die Ortsbezeichnungen sind z.T. auch sorbisch und nur ähnlich den heutigen Bezeichnungen. Daneben haben die sorbischen Nachnamen z.T. Suffixe wie -ez (was ein Einheimischer einmal als unverheiratet deutete, aus dem Hof ... stammend) oder -neho -nebo (verstorben) oder -nik /-ik. Verwaiste Hof-Erbinnen konnten auch minderjährig heiraten, wenn der Bräutigam den Hof übernahm; mir ist um 1700 der Fall einer 13-jährigen Braut bekannt geworden. In älteren Registern wurden am Jahresende immer Statistiken abgefaßt z.B. über die Anzahlen Verstorbener mit ihrem Familienstand o.ä., und dann teilweise auch nach Wenden und nach Deutschen getrennt gezählt, woraus man die Nationalität ableiten könnte; in den Sorbendörfern gab es nur wenige Deutsche, die man im 18.Jhdt. auch meist am Doppelnamen, z.B. Johann Georg, und an typischen Berufen erkannte. In den Kirchenbucheinträgen sind z.T. auch sorbische Worte oder Sätze eingebaut, die aber mit Neu-Sorbisch wenig gemeinsam haben. Falls der Ortspfarrer oder der Kirchenbuch-Leser noch muttersprachlich sorbisch spricht, kann er den Eintrag meist deuten. Unter Umständen helfen sorbische Wörterbücher aus dem 18. Jhdt., die man teilweise in Bautzen als Nachdruck bekommen bzw. in der Bibliothek lesen kann.
            Ein einheimischer, sorbisch sprechender Forscher, was ich nicht bin, müßte einmal alle Besonderheiten sammeln und als Hilfsmittel zusammenstellen.
            MfG

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            • ebschu
              Neuer Benutzer
              • 06.03.2010
              • 1

              #7
              Hallo kazmierczak77,
              auch ich habe Vorfahren aus Großseidchen.
              Peter Casper geb. 12 Mär 1789 sein Vater ist der Hans Kaschpar ohne weiteren Angaben

              Kommentar

              • GunterN
                Erfahrener Benutzer
                • 01.05.2008
                • 7969

                #8
                Sorben

                Hallo kazmierczak77,

                schau mal hier:

                //de.wikipedia.org/wiki/Sorben

                Das müßte fast ausreichend sein als Einführung.

                Viele Grüße - GunterN
                Meine Ahnen
                _________________________________________

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