Stadtsiechenhaus Dresden

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  • alex13
    Erfahrener Benutzer
    • 10.04.2010
    • 1352

    Stadtsiechenhaus Dresden

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1904
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Dresden
    fernabfrage.ahnenforschung.net vor der Beitragserstellung genutzt: ja / nein
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Hallo an Alle,

    habe erfahren, dass meine Ururgroßmutter im Stadtsiechenhaus in Dresden 1904 (mit 45 Jahren) verstorben ist. Weiß jemand, warum in ein Siechenhaus und nicht in ein Krankenhaus kam? Was für Krankheiten hatte man in einem Siechenhaus und war man definitiv dem Tod geweiht? Weiß jemand, wo ich genaue Informationen darüber erhalten kann?

    Danke für jede Hilfe,

    LG Alex
    LG Alex
  • mobendorf-striegistal
    Erfahrener Benutzer
    • 23.03.2011
    • 294

    #2
    Sichenhaus

    ob man definitiv dem Tod geweiht war - das wissen heute nicht mal die Ärzte, wie denn dann damals ?!
    Sichenhäuser waren auch Armenhäuser, zumindest auf dem Land. Die Begriffe veränderten sich auch zeitlich. Das Armenhaus war früher ein Hospital. Aber weder im Armen- noch im Sichenhaus noch im Hospital gab es einen Arzt. Der Unterschied war halt zu anderen Häusern, daß dies der Gemeinde gehörte und man dort keine oder eine geringe Miete nur zahlen mußte. Oftmals wurde der Bau des Hauses von einem reichen Gönner gestiftet. Im Armenhaus wohnten auf dem land auch oftmals Auszügler, die nur ihr altes kleines Wohnhaus verkauft hatten, um mit dem Geld ihre Ernährung zu sichern. Mehr als das Haus waren nach harten jahren ja oft nicht geblieben, Essen mußte man aber jeden Tag - also verkaufen und das Geld aufbrauchen....In der Situaton reichte es dann wohl auch nicht für einen Arzt oder die Medizin, da war der Tod in jungen Jahren durchaus möglich, wo ein reicher Bauer noch eine Chance hatte.
    Mit freundlichen Grüßen

    Mobendorf

    und hier mal reinschauen (wer angemeldet ist ).
    https://www.facebook.com/ahnen.mobendorf/


    oder lieber ins Postfach schreiben: mobendorf-striegistal( at )web.de

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    • alex13
      Erfahrener Benutzer
      • 10.04.2010
      • 1352

      #3
      Hallo ,

      ich danke Dir für Deine Antwort. Leider trifft, das mit dem Armenhaus nicht so ganz zu, da diese Vorfahrin durchaus begütert war. Sie mußte also nicht aufgrund ihrer Verhältnisse dorthin. Es gab ausserdem ein Armenhaus in Dresden. Nein, ich denke in diesem Fall muss es etwas mit Krankheit (vielleicht sogar einer ansteckenden) zu tun gehabt haben. Bei wikipedia findet man ja schon einen kleinen Ansatz dazu, aber ich hätte gern noch so genauere Krankheiten oder Informationen dazu.

      LG Alex
      LG Alex

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      • Marlies

        #4
        Hallo Alex,

        aus dem genealogisch- ethymologischen Lexikon:

        Siech: Malade, debile (lat.) andauernd krank, hinkrankend, hinkränkelnd, siechbar... verwandt mit Seuche, Sucht.... Bezeichnung für Krankheiten wie Alterssiech, Aussiech (Leprosus) Bettsiech (bettlägerig) Feldsiech (Leprosus) Fiebersiech, Landsiech ( arm auf dem Land) Lustsiech (Syphilis) Liebessiech (liebeskrank) Todsiech (totkrank) ....

        Schöne Grüße
        Marlies

        Kommentar

        • alex13
          Erfahrener Benutzer
          • 10.04.2010
          • 1352

          #5
          Hallo Marlies,

          ja ich denke das Siechenhaus hatte auf jeden Fall etwas mit "dahinsiechen" zu tun. Da diese Leute nicht im Krankenhaus waren, muss es entweder eine ansteckende sterbliche Krankheit gewesen sein, oder einen Krankheitsverlauf haben, der unweigerlich kurz vor dem Tod stand (wie auch irgendwelche Seuchen). Vielen Dank für Deine Hilfe.

          LG Alex
          LG Alex

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          • renatehelene
            • 16.01.2010
            • 1983

            #6
            hallo alex,
            im adressbuch von 1904 steht " Städt. Irren- u. Siechenhaus"
            ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber es könnte auch sein,
            dass sie an einer psychologischen erkrankung litt.
            lg Renate

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            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4070

              #7
              bei uns wurden die siechenhäuer später zu pflegeheimen oder "anstalten", nicht zu krankenhäusern oder spitälern.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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              • alex13
                Erfahrener Benutzer
                • 10.04.2010
                • 1352

                #8
                @ Renate,

                Es kann durchaus sein, dass sie psychologisch erkrannkt ist, denn ihr Mann ist 5 Jahre vorher mit nur 39 Jahren gestorben. Leider weiss ich nicht woran, so dass sie dieser Tod sehr mitgenommen haben kann.

                @ Sternap

                Nun weiss ich nicht, ob das Siechenhaus 1904 schon als "Pflegeheim" zu betrachten war. Kann natürlich durchaus sein. Aber sie hatte eine 16 jährige Tochter und nach dem Tod des Vaters lebten beide in guten Verhältnissen. Sie hätten sich durchaus eine Pflege leisten können.

                Auf jeden Fall vielen Dank für Eure Antwort.

                LG Alex
                LG Alex

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                • sternap
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2011
                  • 4070

                  #9
                  eine neurologische erkrankung führte ebenfalls in pflegeheime, als beispiel nenne ich multiple sklerose oder muskelerkrankungen.
                  freundliche grüße
                  sternap
                  ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                  wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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