Familie (von) Mehlig in Sachsen und Polen

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  • TvanB
    Benutzer
    • 21.08.2017
    • 81

    Familie (von) Mehlig in Sachsen und Polen

    Hallo zusammen,

    ich bin schon lange auf der Suche nach Hinweisen bei meiner Forschung zur Familie Mehlig, weil ich da keine Idee habe, wie ich weiter kommen könnte.

    Wir sind im 18. Jahrhundert zur Zeit der Personalunion zwischen Sachsen und Polen und etwas danach.

    Meine Vorfahrin Johanna Christiana Dorothea Mehlig und ihr Bruder Carl Adolph Mehlig sind die Kinder des Johann Christian Mehlig. Der Vater Christian war um 1753 herum herrschaftlicher Bauverwalter in Pförten (heute Brody in Polen), um 1769 wird er als königlich-polnischer Münzschreiber zu Warschau in Polen genannt.

    Auch den Sohn Carl Adolph zieht es ins Polnische. Er wird ab 1782 als Münzbeamter, Pontonier-Capitain und Kontrolleur zur Polnischen Münze in Warschau genannt. Zur der Zeit scheint er auch geadelt worden zu sein, denn seit den 1780er Jahren heißt er Carl Adolph von Mehlig. In den 1790er Jahren wird er zusätzlich Oberforstmeister, zieht dann aber ab Ende der 1790er Jahre nach Dresden, wo er 1813 in der Dresdner-Neustadt im Alter von 76 Jahren stirbt. Er und seine Frau Sophia Elisabeth werden im Evangelischen Kirchenbuch Warschau immer mal wieder als Paten genannt, sonst taucht die Familie dort aber nicht auf.

    Meine Vorfahrin Johanna Christiana Dorothea Mehlig bleibt in Pförten und heiratet dort am 05.06.1753 Friedrich Ludwig, einen Sekretär beim Reichsgraf von Brühl. Nach kurzer Ehe und zwei Töchtern, stirbt ihr erster Mann. Sie lebt daraufhin ein paar Jahre im nahen Forst, dann schließlich in Dresden wo sie am 30.11.1764 vom Rochlitzer Apotheker Johann Gottfried Knackfuß geheiratet wird. Sie hat mit ihm vier weitere Kinder und verbringt ihren Lebensabend in Rochlitz.

    Das ist alles was ich von der Familie weiß. Leider ist es sehr schwierig mehr herausfinden zu können, z.B. wo der Vater Christian Mehlig herkam oder wer die Mutter von Carl Adolph und Johanna Christiana Dorothea war. Vielleicht hat jemand von Euch noch eine Idee. Das Kirchenbuch von Pförten gilt leider als vernichtet.

    Viele Grüße

    Thankmar
  • TvanB
    Benutzer
    • 21.08.2017
    • 81

    #2
    Ich wollte noch einmal hierzu etwas schreiben. Leider habe ich noch immer nichts zur Herkunft der Familie herausfinden können. Ich weiß nur inzwischen, dass der Johann Christian Mehlig von 1765 bis 1768 wohl Schreiber bei der kurz existierenden Münzstätte in Krakau war bevor er danach wohl nach Warschau ging.

    Falls irgendjemand eine Idee hat wie ich hier weiterforschen kann, freue ich mich nach wie vor über jede Nachricht

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    • duschas
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2012
      • 199

      #3
      Vielleicht stammt Dein Christian Mehlig aus der gleichen Familie wie https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Michael_Mehlig. Dieser wirde am 01.01.1716 in Weistropp unweit Dresden geboren und wurde später Superintendent in Chemnitz.
      Da die Kirchenbücher von Weistropp und Umgebung bei Archion einsehbar sind, wäre das vielleicht ein Ansatzpunkt bei der Suche nach Christian.
      Beste Grüße
      Jörg

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      • TvanB
        Benutzer
        • 21.08.2017
        • 81

        #4
        Hallo Jörg,
        vielen lieben Dank für Deine Antwort und die Idee. Ich habe gleich bei Archion in den Kirchenbüchern in Weistropp geschaut, allerdings ist in der fraglichen Zeit kein Johann Christian Mehlig in Weistropp geboren.

        Allerdings war es grundsätzlich eine gute Idee Dresden und die Orte darum herum mal nach der Familie Mehlig zu durchsuchen, denn etwas fündig wurde ich doch:

        Mein Johann Christian Mehlig heiratete als Witwer 1770 in Dresden-Neustadt die Charlotte Salome Frenzel, eine Tochter des Hoyerswerdaer Pfarrers Salomon Gottlob Frenzel. Dabei wird Johann Christian Mehlig als königlich-polnischer Münzschreiber in Warschau bezeichnet. Im Jahr 1775 heiratete Charlotte Salome erneut - mein Johann Christian Mehlig muss also zwischen 1770 und 1775 verstorben sein. Charlotte Salome wird dabei als die Witwe des Vorwerkers Johann Christian Mehlig aus Colditz bezeichnet. Johann Christian Mehlig scheint in der Zwischenzeit also von Warschau nach Colditz gezogen zu sein.

        In den Gerichtsbüchern von Colditz bin ich dann fündig geworden: Carl Adolph von Mehlig kaufte 1771 für seinen Vater ein Vorwerk und den Gasthof zum goldenen Stern in Colditz. Johann Christian Mehlig ist noch als Bewirtschafter dieses Gutes im Jahr 1774 genannt und scheint, der zweiten Hochzeit seiner Witwe nach zu urteilen dann ja 1774 oder 1775 verstorben zu sein. Der Sohn Carl Adolph verkaufte das Gut in Colditz dann 1781 wieder.

        Aber sehr spannend. Dann müsste der Sterbeeintrag des Johann Christian Mehlig ja in Colditz sein und mit etwas Glück ja auch noch ein paar Infos mehr

        So spannend es ist mit so mobilen und weit reisenden Vorfahren, das macht es auch nicht so einfach
        Zuletzt geändert von TvanB; 30.11.2023, 14:59.

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        • Dudas
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2021
          • 1140

          #5
          Zitat von TvanB Beitrag anzeigen
          Carl Adolph zieht es ins Polnische. Er wird ab 1782 als Münzbeamter, Pontonier-Capitain und Kontrolleur zur Polnischen Münze in Warschau genannt. Zur der Zeit scheint er auch geadelt worden zu sein, denn seit den 1780er Jahren heißt er Carl Adolph von Mehlig.
          In den Poln. Kronmatrikeln gibt's das "Diploma über die Nobilitation" des 1775 (Scan Nr. 123) in den Adelsstand erhobenen Carl Adolph Mehlig

          (Der vorstehende Eintrag ist eine Abschrift aus der Litauischen Matrikel - der Originaltext von Scan Nr. 36)



          Was Karl Adolph betrifft, so kann man in einem Bigraphischen Wörterbuch nachlesen:

          Mehlig Karol Adolf herbu własnego (2. poł. XVIII w.) generalny królewski ober-leśniczy (nadleśniczy) w Komisji Skarbu Królewskiego. Pochodził prawdopodobnie z Saksonii. W okresie panowania Stanisława Augusta był kapitanem korpusu pontonierów, w r. 1772 otrzymał od króla uposażenie w postaci wójtostwa we wsi Blizne, w r. 1775 został nobilitowany i otrzymał herb własny. Był następnie kasjerem mennicy królewskiej, a po r. 1790 został oberleśniczym w dobrach stołowych w Komisji Skarbu Królewskiego. Pełniąc tę funkcję przeprowadził lustrację lasów w dobrach stołowych, m.in. na Litwie i w Ekonomii Kozienickiej (r. 1793). Uwzględniając zły stan gospodarki leśnej w Puszczy Kozienickiej, M.[ehlig] napisał (1793) obszerną instrukcję w sprawie urządzenia i przyszłej gospodarki leśnej Puszczy Kozienickiej. Instrukcja była oparta na wzorach dobrze zagospodarowanych lasów niemieckich, a zawierała wskazówki dotyczące pomiaru lasu i sporządzania map, metod tworzenia podziału powierzchniowego Puszczy, inwentaryzacji drzewostanów, sporządzania opisów taksacyjnych, projektowania gospodarstw leśnych, utrwalenia wydm, sztucznego zalesienia, łowiectwa, bartnictwa i przemysłu leśnego.
          W 1794 sporządził operat urządzeniowy (plan gospodarczy) dla części lasów kozienickich, którego współczesne tłumaczenie na język polski nosi tytuł "Opis stanu aktualnego lasów królewskich w Kozienicach zlustrowanych 14 do 27 stycznia 1794 roku, podany i sporządzony przez Generalnego Królewskiego Ober-Leśniczego Mehliga". Operat wykonany pospiesznie i pobieżnie w niewielkim stopniu uwzględniał oparte na niemieckich wzorach zalecenia podawane w instrukcjach. Mimo to w ówczesnych warunkach lasów kozienickich stanowił pozytywny wkład w gospodarkę leśną. Jest to prawdopodobnie jedyny zachowany operat urządzenia lasu z okresu Polski przedrozbiorowej. M.[ehlig] nie znał języka polskiego, zachowane sprawozdania i listy do Komisji Skarbu oraz instrukcja i operat urządzenia lasów kozienickich napisane są w języku niemieckim; istnieją też współczesne M-owi tłumaczenia tych dokumentów na język polski.

          Uruski; Bartyś J., Lasy dóbr stołowych z drugiej połowy XVIII wieku i ich gospodarze, w: Twórcy i organizatorzy leśnictwa polskiego na tle jego rozwoju, W. 1974 s. 65--7; Zaręba R. Puszcza Kozienicka w XVIII wieku, kwart. Hist. Kult. Mater." R. 11: 1963 nr 2 s.262--7; tenże, Rozwój urządzenia lasu na obszarze Puszczy Kozienickiej, Zesz. Nauk. SGGW. S. hist., W. 1968 z. 5 s. 75--8; Żabko-Potopowicz A., Las w dziejach Polski przedrozbiorowej, Zesz. Nauk. SGGW. S. hist., W. 1972 z. 9 s. 104; Vol. leg., VIII - AGAD: Archiwum Kameralne, sygn. 111/200 (Korespondencja ober-leśniczego królewskiego Mehliga z Kamerą i raporty jego z roku 1793; rkp. w języku niemieckim i polskim), sygn. III/201 (Opis stanu aktualnego lasów królewskich w Kozienicach zlustrowanych 14 do 27 stycznia 1794 roku, podany i sporządzony przez Generalnego Królewskiego Ober-Leśniczego Mehliga; rkp. w języku niemieckim i polskim)



          Es gibt noch ein Verzeichnis der Warschauer Bevölkerung der Evangelisch-Augsburgischen Konfession von 1791, in dem Karl Adolph und seine Frau aufgeführt sind.
          Dies bezieht sich wahrscheinlich auf die "Varia grodu Warszawy" (Terrestria et Castrensia Warsaviensia).



          Nachtrag:
          Mir ist aufgefallen, dass sein Name auch als Mehling geschrieben wird. Es ist schwer zu sagen, ob es sich um einen Tippfehler handelt oder nicht, aber es gab auch die Familie Mehling (die den Titel eines Barons erhielt)
          Zuletzt geändert von Dudas; 01.12.2023, 03:07.

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          • TvanB
            Benutzer
            • 21.08.2017
            • 81

            #6
            Hallo Dudas,

            das ist ja beeindruckend was Du da "auf die Schnelle" so gefunden hast. Da suche ich schon jahrelang und durchforste zahlreiche Archive, aber das sind größtenteils Dinge, die mir neu sind. Insbesondere der Zeitpunkt der Adelung von Carl Adolph war mir unbekannt und ebenso viele Informationen aus der Biografie.

            Also wirklich vielen vielen Dank Mich interessiert wie Du diese Infos hast finden können? Sprichst Du auch Polnisch?

            Ich glaube nicht, dass die Barone Mehling mit meinen Mehligs verwandt waren.

            Das einzige was schade ist, ist, dass die es keine Infos zur Herkunft der Familie gibt und die wichtigste Quelle, das Kirchenbuch von Pförten (Brody) vernichtet ist. Es wäre toll herausfinden zu können wo der Vater Christian Mehlig herkam oder wer die Mutter von Carl Adolph und Johanna Christiana Dorothea war.

            Du weißt nicht zufällig in welcher der katholischen Kirchen Warschaus vor der Gründung der evangelischen Gemeinde Eintragungen evangelischer Bürger in die Kirchenbücher gemacht wurden - Und wo überhaupt die Kirchenbücher Warschaus einsehbar sind?

            Aber mal schauen vielleicht kann ich zumindest in Colditz, wo der Johann Christian Mehlig seinen Lebensabend verbrachte etwas neues herausfinden.

            Lieber Gruß

            Thankmar

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            • Dudas
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2021
              • 1140

              #7
              Zitat von TvanB Beitrag anzeigen
              Mich interessiert wie Du diese Infos hast finden können? Sprichst Du auch Polnisch?
              Genug, um aussprechen zu können Chrząszcz brzmi w trzcinie w Szczebrzeszynie, w szczękach chrząszcza trzeszczy miąższ ...


              Zitat von TvanB Beitrag anzeigen
              Du weißt nicht zufällig in welcher der katholischen Kirchen Warschaus vor der Gründung der evangelischen Gemeinde Eintragungen evangelischer Bürger in die Kirchenbücher gemacht wurden - Und wo überhaupt die Kirchenbücher Warschaus einsehbar sind?
              Hier ist der Link zum Bestand Evangelisch-Augsburgische Kirche in Warschau in AGAD. Dort wird die Geschichte dieser Kirche beschrieben.
              Evangelische aus Warschau unterstanden bis 1779 der ev. Kirche von Węgrów.


              Bücher der evangelischen Kirche in Warschau:
              2697: Tauf- und Trauungsbuch 1779-1780

              2698: Taufbuch 1780-1782 und Trauungsbuch 1780-1781

              2699: Taufbuch [1782-1786] und Trauungsbuch [1782-1784]

              2700: Verzeichnis der Verstorbenen [1754-1757, 1779-1782, 1796-1801, 1813, 1837-1840]

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              • Dudas
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2021
                • 1140

                #8
                Zitat von Dudas Beitrag anzeigen
                Es gibt noch ein Verzeichnis der Warschauer Bevölkerung der Evangelisch-Augsburgischen Konfession von 1791, in dem Karl Adolph und seine Frau aufgeführt sind.
                Dies bezieht sich wahrscheinlich auf die "Varia grodu Warszawy" (Terrestria et Castrensia Warsaviensia).
                Gefunden!

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                • TvanB
                  Benutzer
                  • 21.08.2017
                  • 81

                  #9
                  Oh wow! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das ist wirklich total beeindruckend was Du da alles gefunden hast!

                  Die evangelischen Kirchenbücher von Warschau habe ich durchgesehen, aber außer an ein paar Stellen als Taufpaten tauchen die Mehligs da nicht auf. Der Eintrag in der Bevölkerungsliste aus dem Jahr 1791 ist aber sehr spannend. Carl Adolph und seine Frau Elisabeth lebten wohl in der Straße Bielańska in Warschau und zwar im Haus des Münzmeisters Ephraim von Brenn. Nach dessen Tod 1792 übernahm wohl Carl Adolph die Leitung der Warschauer Münze.

                  Und Deine Idee mit dem Namen Mehling zu suchen war super. Ich glaube auf dieser Seite etwas über meinen Vorfahren Johann Christian Mehlig gefunden zu haben. Er taucht hier als Krystyan Mehling auf und wurde, wenn Google Translate richtig übersetzt hat, von Konstanty Jablonowski als Schreiber zur Krakauer Münzstätte berufen. Und ist das richtig übersetzt?: Neben ihm scheinen noch zwei Brüder mit dem Namen Ludewig an die Münzstätte in Krakau berufen worden zu sein. Das ist insofern für mich interessant als meine Vorfahrin Johanna Christiana Dorothea Mehlig ja mit einem Johann Friedrich Ludwig verheiratet war, zu dessen Familie ich auch noch nichts weiß.


                  Zitat von Dudas Beitrag anzeigen
                  Genug, um aussprechen zu können Chrząszcz brzmi w trzcinie w Szczebrzeszynie, w szczękach chrząszcza trzeszczy miąższ ...
                  - Das sind selbst für polnische Verhältnisse ganz schön viele Konsonanten auf erschreckend wenige Vokale - Ich tippe mal auf einen Zungenbrecher?

                  Kommentar

                  • Dudas
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2021
                    • 1140

                    #10
                    Zitat von TvanB Beitrag anzeigen
                    Und Deine Idee mit dem Namen Mehling zu suchen war super. Ich glaube auf dieser Seite etwas über meinen Vorfahren Johann Christian Mehlig gefunden zu haben. Er taucht hier als Krystyan Mehling auf und wurde, wenn Google Translate richtig übersetzt hat, von Konstanty Jablonowski als Schreiber zur Krakauer Münzstätte berufen. Und ist das richtig übersetzt?: Neben ihm scheinen noch zwei Brüder mit dem Namen Ludewig an die Münzstätte in Krakau berufen worden zu sein. Das ist insofern für mich interessant als meine Vorfahrin Johanna Christiana Dorothea Mehlig ja mit einem Johann Friedrich Ludwig verheiratet war, zu dessen Familie ich auch noch nichts weiß.
                    Diese Seite bezieht sich u.a. auf Mennica Warszawska, 1765-1965, von Władyslaw Terlecki, der den Namen falsch geschrieben hat, daher "Mehling" auf dieser Seite.

                    Dieser Verfasser bezieht sich wahrscheinlich auf eine Zeitschrift für Numismatik (Zapiski Numizmatyczne), in der Karl Adolf und Johann Christian erwähnt werden.

                    Ich stelle unten Textausschnitte ein, die zwar aus einer Zusammenfassung sind, aber ich habe überprüft, dass diese Texte tatsächlich aus der Zeitschrift stammen, z.B. hier einer der Ausschnitte.


                    1765
                    Jeszcze przed otwarciem mennicy krakowskiej w maju, mianował król inspektorem tejże pułkownika Konstantego Jabłonowskiego, „który miał nadzorować aby moneta według przepisu i umowy była bita" na co tenże dnia 26 czerwca patent odbiera. Jabłonowski zażądał wkrótce po otwarciu mennicy pisarza do pomocy, wskutek czego wysłano do Krakowa dnia 11 września na te posadę Krystiana Mehliga naznaczając mu 72 dukaty rocznej pensji. Mehlig składa przysięgę wobec Jabłonowskiego. Sztycharzami byli dwaj bracia Ludewig, mincmajstra i werkmajstra nie było, zastępuje ich Jabłonowski, jak o tym w swej prośbie do króla z dnia 6 czerwca 1767 o podwyższenie pensji wspomina.
                    Plenipotentem Gartenberg w Krakowie i Warszawie był Krystian Emanuel Burger. Jabłonowski i Mehlig pobierają pensję od króla, wszystkich innych urzędników i robotników menniczych opłaca przedsiębiorca.

                    1771
                    Dnia 1 lutego komisja skarbowa wydaje rozporządzenie Schroederowi, aby bicia srebra i miedzi podług przepisanej proporcji dopilnował. W tym czasie umiera Harnack, a Jan Krystian Mehlig, dawniejszy pisarz mennicy krakowskiej, a później dozorujący budynku menniczego w Grodnie, zostaje wydalony, lecz wkrótce na powrót do służby przyjęty.

                    1782
                    [...]
                    Król mianuje Mehliga inspektorem i Stockmana probierzem i takowym pensję płaci, na miejsce Fryzego i Schroedera mianowanych i opłacanych do tego czasu przez komisję skarbową.

                    1792
                    Karol Adolf Mehlig, który w końcu roku zeszłego podpisuje się Münzcassirer, w styczniu tytułuje się już administratorem mennicy, na jego miejsce zaś zostaje kasjerem Christian Henryk Herr.
                    Dnia 1 marca umiera mincmeister Efraim Brenn, a wdowa otrzymuje dożywotniej miesięcznej pensyi 150 zł. Miejsce jego obejmuje Mehlig z roczną pensją 7,200 zł. i dożywociem za 25-letnią nieskazitelną służbę 3,000 zł.

                    1793
                    Mehlig, który po śmierci Brenna jego miejsce zajął i urząd swój z gorliwością spełnia, pobiera podwójną pensję, raz jako münzmaister 7,200 zł., wreszcie jako dożywocie za 25-letnią nieskazitelną służbę 3,000 zł. Mehlig zasłużył się w mennicy jako münzmaister szczególnie tym, iż każdą grzywnę srebra brutto pół gramem fejnu w tyglu probierczym polepszył, nie licząc przy tym więcej nad ośm łótów odchodu na stu grzywnach. Król chcąc umiejętność Mehliga i na innym polu zużytkować, dał mu patent na pierwszego leśniczego w ekonomiach królewskich, tenże oczekuje tylko pod tym względem rozkazów komisji ekonomicznej skarbu królewskiego. Żeby zaś w nowej funkcji mógł się okazać czynniejszym, przystałby chętnie na to, aby 1,200 zł. z pensji münzmaistra odtrącone, na kasę ekonomii kozienickiej asygnowane zostały.


                    Die Arbeitsjahre sind unten noch aufgeführt:

                    Schreiber (Krakauer Münze):
                    Krystian Mehlig 1765 - 67

                    Kassirer (Warschauer Münze):
                    Karol Adolf Mehlig 1766 - 91

                    Münzer (Warschauer Münze):
                    Karol Adolf Mehlig 1792 - 94
                    Jan Mehlig 1794 - 95.


                    Ich bin noch auf die Information gestoßen, dass "Hauptmann Mehlig unter dem verstorbenen König mehrere Jahre in einer solchen Plattenfabrik in Sachsen war". Ich weiß nicht, wo sich diese Fabrik befand oder ob sie bereits in dieser Publikation erwähnt wurde. Leider ist das Archivmaterial in AGAD nicht gescannt.

                    Das polnische Archivmaterial bezieht sich hauptsächlich auf die Arbeit in der Münzstätte. Leider ist der ganze Bestand des sog. Kammerarchivs nicht online verfügbar.

                    Die Brüder Ludewig sind ein noch größeres Rätsel.



                    Zitat von TvanB Beitrag anzeigen
                    Ich tippe mal auf einen Zungenbrecher?
                    Ja, manchmal auch ein 'Stiftbrecher'
                    Zuletzt geändert von Dudas; 04.12.2023, 04:13.

                    Kommentar

                    • TvanB
                      Benutzer
                      • 21.08.2017
                      • 81

                      #11
                      Das sind ja spannende Quellen! Ganz lieben Dank, Dudas! Das weiß ich sehr zu schätzen!!

                      Ich habe die Zeitschriften noch einmal genauer durchsucht, aber sie scheinen auch nicht mehr Informationen zu erhalten als die bereits von Dir hier geschrieben Ausschnitte. Die sind aber sehr interessant, nicht nur weil sie einen Einblick in Einkommen und Leben meiner Ahnherren geben, sondern vor allem weil sie den Zeitpunkt angeben seitdem Christian Mehlig nach Krakau kam und Rückschlüsse auf frühere Tätigkeiten von Carl Adolph zulassen.

                      Sieht so aus als hätten Christian und Carl Adolph Mehlig beide um 1765 / 66 Sachsen verlassen und sind nach Polen gekommen. Die Info, dass Carl Adolph zuvor in einer Fabrik für Münzrohlinge in Sachsen war, ist natürlich interessant. Wenn man herausfinden könnte wo es solche Fabriken im Sachsen Mitte des 18. Jahrhunderts gab, könnte man sicher mehr herausfinden. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es in der Nähe von Pförten war. Südlich von Pförten gab es mehrere Eisenwerke, den Drahthammer oder den Altenhammer. Dass Carl Adolph dort beschäftigt war, könnte auch insofern Sinn ergeben als dass Johann Friedrich Ludwig, der Ehemann von Johanna Christiana Dorothea Mehlig als Faktor auf dem herrschaftlichen Eisenhammer bei Pförten angestellt war.

                      Die Kirchenbücher von Pförten sind ja leider zerstört, was richtig ärgerlich ist für die Erforschung dieser Familie. Dass Johanna Christiana Dorothea Mehlig und Johann Friedrich Ludwig dort 1753 heirateten, weiß ich nur aus einer Ahnenliste, die noch vor dem 2. Weltkrieg und der Zerstörung der Kirchenbücher erstellt wurde. Laut dieser Ahnenliste wird der Vater der Braut, Johann Christian Mehlig, als herrschaftlicher Bauverwalter in Pförten bezeichnet. Der Vater des Bräutigams hieß wie sein Sohn Johann Friedrich Ludwig und war Wachtmeister bei den Klingenbergischen Dragonern. Außerdem weiß ich aus dieser Ahnenliste, dass die Tochter der beiden, meine Vorfahrin Eleonore Louise Ludwig am 14.06.1756 in Althammer bei Pförten geboren wurde.

                      Ich habe die Kirchenbücher der nahen Stadt Forst durchgesehen. Die Mehligs tauchen dort nicht auf wohl aber Familie Ludwig: Johann Friedrich Ludwig war 1748 und 1749 Pate und wird dabei als Schreiber auf dem hiesigen Amte bezeichnet, Johanna Christiana Dorothea Ludwig geb. Mehlig war als Witwe 1759 und 1762 Patin in Forst. Außerdem starb am 27.08.1760 in Forst eine sechsjährige Tochter der beiden, die wie ihre Mutter Johanna Christiana Dorothea Ludwig hieß.

                      Die Fabrik für Münzrohlinge und damit der frühere Wohnort von Carl Adolph Mehlig könnte aber auch überall anders in Sachsen gewesen sein. Carl Adolph lebte ja später in Dresden und er erwarb 1771 für seinen Vater ein Gut und einen Gasthof in Colditz, was auch wieder wo ganz anders ist. Also lässt sich kein richtiger Lebensmittelpunkt der Familie bestimmen.

                      Vielleicht werden eines Tages die Musterungslisten des Sächsischen Archivs in Dresden digitalisiert und veröffentlicht und ich kann da mehr über die Herkunft von Carl Adolph herausfinden. Als Hauptmann sollte er da ja irgendwo auftauchen.

                      Viele Grüße

                      Thankmar

                      Zitat von Dudas Beitrag anzeigen
                      Ja, manchmal auch ein 'Stiftbrecher'


                      Grzegorz Brzęczyszczykiewicz - Also ausgesprochen klingts schön
                      Zuletzt geändert von TvanB; 05.12.2023, 16:01.

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                      • Dudas
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2021
                        • 1140

                        #12
                        Hallo,

                        ich sehe, dass du eine Geschichte von Carl Adolph auf Wikipedia schreibst. Einen Moment lang dachte ich, ich hätte unnötig recherchiert, da jemand vor mir diese Fakten bereits genannt hatte

                        Eine kleine Korrektur muss vorgenommen werden, da ich fälschlicherweise angegeben habe, dass es sich wahrscheinlich um "Varia grodu Warszawy" handelte (dort gibt es aber eine Volkszählung der katholischen Bevölkerung von 1791), und es handelte sich um "Zbór Ewangelicko - Augsburski w Warszawie" (die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Warschau").

                        Übrigens könnte man klären, wann Carl Adolph Polen verließ. Aus der Korrespondenz geht hervor, dass er sich 1794 noch in Warschau und 1795 bereits in Wien aufhielt.


                        Sein letzter(?) Brief (1795) an den König:


                        Ew. Königl. Majt. dancke in aller unterthänigkeit vor die gnädige Gesinnung und Vorsorge so Allerhöchst Dieselben in Dero Schreiben von 17en Febr: a.c. aus Grodno an den Starosten Roźniecki gegen mich Dero alten Diener zu äussern allergnädigst geruhen. Mein unglückliches Schicksal wird, wann Dero Cammer diesen gnädigen Befehl befolget gemildert.
                        Nichts ist mir empfindlicher als von den vorzüglichsten der Könige, und den besten der Herren in der gegenwärtigen unglücklichen Lage des Pohlnischen Reichs entfernt leben zu müssen. Die Hoffnung Ew. Königl. Majt. aber in der folge noch dienen zu können, ist das eintzige so mir übrig geblieben.
                        Wien den 15. April. 1795.
                        Mehlig
                        Zuletzt geändert von Dudas; 12.12.2023, 17:54.

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                        • TvanB
                          Benutzer
                          • 21.08.2017
                          • 81

                          #13
                          Hallo Dudas,

                          ja genau bzw. nicht ich, sondern meine Cousine hat die Infos auf Wikipedia publiziert. Das sind so spannende Infos, die Du da gefunden hast, die zusammengenommen eine richtige Geschichte erzählen

                          Die Korrespondenz ist sehr interessant, weil es noch einmal was besonderes ist, die Schrift- und Schreibart des entfernten Verwandten zu lesen.

                          Aus seiner Korrespondenz mit König Stanislaus Augustus geht ja hervor, dass er wohl nach über zwei Jahren noch immer kein Gehalt erhalten hatte.

                          Und die Entlassung von Mehlig als Münzmeister im Jahr 1795 ergibt ja aber auch nur Sinn, da seit Januar 1795 nach der dritten polnischen Teilung kein polnisches Land mehr übrig war, nachdem der letzte verbliebene Rest unter Preußen, Russland und den Habsburgern aufgeteilt worden war. Vielleicht war die österreichische Beteiligung an der Teilung auch der Grund warum sich Carl Adolph im April 1795 in Wien aufhielt.

                          Was ich ja immer noch wahnsinnig finde ist, dass so viel von und über eine Person geschrieben wurde und dennoch nicht besonders viel über Herkunft und Aufwachsen bekannt ist.

                          In einem Archiv habe ich jetzt auch ein Testament meiner direkten Vorfahrin, Carl Adolph Mehligs Nichte Eleonore Louise Kimmel geb. Ludwig erhalten.

                          In dem Testament erfüllt sie das Testament ihres Onkels Carl Adolph, indem sie ihrem Sohn Carl Wilhelm (der ein Patenkind seines Großonkels Carl Adolph Mehlig war) sein von seinem Großonkel versprochenes Erbe auszahlt. In dem Testament von Eleonore Louise wird auch Bezug genommen auf das Testament von Carl Adolph vom 17. Dezember 1812. Vielleicht kann man das auch noch irgendwo auffinden

                          Liebe Grüße

                          Thankmar
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von TvanB; 13.12.2023, 10:38.

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                          • Dudas
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.04.2021
                            • 1140

                            #14
                            Ich habe den Wikipedia-Artikel genauer gelesen und möchte auf einige Missverständnisse hinweisen


                            Die polnischen Münzen aus seiner Zeit sind mit dem Monogramm M. W. für Wardein Mehlig geprägt worden.
                            Soweit ich mich erinnere, wurden die Münzen nicht mit dem Monogramm von Mehlig geprägt, denn als Mehlig den Posten von Ephraim übernahm, ordnete der König an, dass die Münzen die Bezeichnung [M.W.] der Warschauer Münze [Mennica Warszawska] tragen sollten - wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt.
                            Die angegebene Quelle gibt die Seite der numismatischen Zeitschrift nicht an, um dies zu überprüfen - wenig hilfreich/sinnvoll.


                            Zusätzlich bekleidete er im Jahr 1772 das Bürgermeisteramt des Dorfes Blizne.
                            Hier wiederum findet sich eine ungenaue Nomenklatur und ein Verweis auf den falschen Artikel über ein Dorf Blizne.

                            Nun, ich habe mir die Mühe gemacht, nach einem Dokument über die Verleihung/Verpachtung der Schulzerei (lat. Scultetia, Advocatia) zu Blizne zu suchen, um herauszufinden, wo das Dorf sich befindet 🕵🏽

                            Und ich habe es gefunden

                            Dort steht "Scultetia seu advocatia in villa majori Blizne cum certis mansis in Palatinatu Culmensi Capitaneatu Radzynensi [...]". Daraus geht ja hervor, dass es sich um ein Dorf in der Starostei Radzyn in der Woiwodschaft Chełmno handelte - heute Blizno bei Radzyń Chełmiński.

                            Einige Quellen sind auch falsch beschrieben (eine durch mein Verschulden ).

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                            • TvanB
                              Benutzer
                              • 21.08.2017
                              • 81

                              #15
                              Ganz lieben Dank für den Brief zur Verleihung des Schulzenamtes von Blizno. Wir hatten nur ein Blizne in Polen gefunden und daher war wohl das falsche verlinkt worden.

                              Ich habe alle Infos zur Korrektur des Wikipedia-Artikels weitergegeben

                              Gestatte mir noch eine Frage: Kannst Du aus den Quellen herauslesen ob Mehlig Hauptmann bei den polnischen oder bei den sächsischen Pontonieren war? Je nachdem könnte ich nach weiteren Infos zu ihm in den entsprechenden Musterungslisten suchen.

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