Bin auf der Suche nach den Vorfahren von David Heinrich MATTHÄUS aus Freiberg

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5978

    Bin auf der Suche nach den Vorfahren von David Heinrich MATTHÄUS aus Freiberg

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 17. Jahrhundert
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Freiberg und Umland
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): verschiedene
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): keine



    Hallo zusammen!

    David Heinrich MATTHÄUS, mein 7xUrgroßvater, wurde am 20. Februar 1659 in Freiberg geboren. Er war zunächst Münzmeister in Stettin, wurde aber 1688 nach Stralsund versetzt, weil er dem schwedischen König Karl XI. und seinem Gouverneur, Grafen Bielke, den Drahtziehern der Falschmünzerei, im Wege war. Nachdem der Betrug nach vielen Jahren aufgedeckt wurde, kam David Heinrich Matthäus nach Stettin zurück und bekleidete dort von 1706 bis zu seinem Tode am 10. Februar 1723 das Amt des Bürgermeisters.

    Seine Eltern waren Johann Christoph MATTHÄUS und Marie KIRCHBACH, beide vermutlich ebenfalls aus Freiberg oder der näheren Umgebung stammend. Über diese Generation weiß ich nichts. Hat jemand von Euch vielleicht Informationen? Ich würde mich riesig freuen!

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5978

    #2
    Hallo zusammen!

    Ich hole den uralten Thread aus der Mottenkiste hervor, in der Hoffnung, daß es dieses Mal auf fruchtbaren Boden fallen möge.

    Viele Angaben über meinen Vorfahren David Heinrich MATTHÄUS hatte ich der Familienchronik entnommen, die ein entfernter Verwandter kurz vor dem 2. Weltkrieg verfaßt hat. Dankensweterweise nahm er sich auch einiger Nebenlinien an, so der MATTHÄUS.

    Die Angabe, David Heinrich sei am 20.02.1659 zur Welt gekommen stimmt schon einmal nicht. Er wurde laut Kirchenbuch am 23.09.1659 im Freiberger Dom getauft.

    Seine Eltern sollen laut der erwähnten Chronik der Hammer- und Sensenschmied Johann Christoph MATTHÄUS und Maria KIRCHBACH sein. Da wird es interessant! Der Vater begegnet mal als Hans, mal als Johann, was ja im Prinzip egal ist. Niemals erwähnt wird jedoch ein Zweitname Christoph. Auch der Familienname ist in der Version MATTHÄUS für den Vater nicht überliefert. In Freiberg nannte sich die Familie MATZ oder MATTHES. Erst in Stettin führte der Sohn David Heinrich den gebildeter klingenden Familiennamen MATTHÄUS. Für den Vater Hans MATZ, von Beruf Sensenschmied (nicht Hammerschmied!) und alle vor ihm, sowie für David Heinrichs Geschwister reichte die alte deutsche Namensvariante.

    Wie der Verfasser der Chronik nun auf den Familiennamen der Mutter von David Heinrich MATTHÄUS, also Hans MATZ' Frau gekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe neben den Kirchenbüchern einige andere Quellen zu Rate gezogen, aber nirgendwo den Hinweis auf KIRCHBACH gefunden. In der alten Chronik ist schon so einiges knapp danebengegangen, wenigstens aber meistens doch mit kleinem Bezug zur Realität. So konnte ich feststellen, daß Hans MATZ' Frau ab 10.02.1651 mehrmals als Patin auftritt. Sie hieß immerhin tatsächlich Maria! Vorher begegnet sie nicht, zumindest nicht in den Taufbüchern des Domes, was aber auch daran liegen könnte, daß diese zwischen 1595 und 1650 eine große Lücke aufweisen.

    Das erste Kind des Hans MATZ muß vor 1640 zur Welt gekommen sein. Einige Töchter treten als Patinnen auf und werde da wohl mindestens 13 oder 14 Jahre alt gewesen sein. Vermutlich gab es aber bereits früher Nachwuchs im Hause MATZ, denn Hans erwarb 1631 ein Haus in der Meissnischen Gasse, die Nummer 31, und im darauffolgenden Jahr das Bürgerrecht. Für mich sieht das nach Familiengründung aus. Ein Traueintrag ist aber nicht überliefert, zumindest nicht in Freiberg. Zwischen 1631/31 und 1659, dem Geburtsjahr des jüngesten Sohnes David Heinrich liegen knapp 30 Jahre, so daß man annehmen darf, daß Maria nicht Hans MATZ' erste Frau gewesen ist. Ob sie seine Letze war, oder wenigstens David Heinrichs Mutter, das ist auch nicht sicher.

    Aber irgendeinen Grund muß es doch haben, wenn der Verfasser der Chronik nicht nur den Namen Maria KIRCHBACH nennen kann, sondern auch die von Marias Eltern Hieronymus KIRCHBACH und Anns RÜDEL. Eine Trauung dieses Paares habe ich in Freiberg nicht finden können. Möglicherweise kam die Familie von außerhalb. Möglicherweise lautete der Familienname aber auch nicht KIRCHBACH, sondern KIRBACH! Jedenfalls ist 1656 zu Gottfried MATZ, Hans' zweitjüngstem Kind, Anna Maria, Georg KIRBACHS Frau Patin.

    Vielleicht kommt ja irgendjemandem irgendetwas bekannt vor...

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

    Kommentar

    • Der Görlitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.11.2022
      • 724

      #3
      Guten Abend consanguineus,

      ein Hans Matz heiratete 1631 in der Kirche St. Nikolai zu Freiberg. Könnte das der gesuchte Sensenschmied sein? Zumindest der Zeitraum mit dem Kauf des Hauses und der Anerkennung der Bürgertitels würden zeitlich zur Ehe passen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5978

        #4
        Hallo Görlitzer,

        vielen Dank für Deinen Hinweis! Diese Trauung hatte ich mir tatsächlich auch rausgeschrieben, aber dann erst einmal an die Seite gelegt, weil ich ja zunächst etwas auf die besagte Maria KIRCHBACH fixiert war. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht! Paßt hundertprozentig. Es gibt nur einen Sensenschmied Hans Matz, der 1631 geheiratet haben kann. Mich verwirrt dann nur, daß ich im Dom keinen Sterbeeintrag dieser Anna HASCHE in ihrer Funktion als Ehefrau des Hans MATZ finde. Irgendwann vor 1651 muß sie ja gestorben sein, da die Ehefrau dann ja Maria heißt.

        Viele Grüße
        consanguineus
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        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
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        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5978

          #6
          Hallo Gisela,

          vielen herzlichen Dank für diese herrliche Fundgrube! Ich habe mit Deiner Hilfe nicht nur die Ehen des Hans Matz aufklären können, sondern auch die Vorfahren der Frau eines seiner Söhne gefunden.

          Morgen aktualisiere ich den Thread. Es ist jetzt zu spät.

          Gute Nacht
          consanguineus
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • GiselaR
            Erfahrener Benutzer
            • 13.09.2006
            • 2222

            #7
            ja, das ist toll. Ich liebe solche zeitgenössischen Auflistungen. Ich selbst habe auch dort beerdigte Vorfahren, habe mich aber lange nicht mehr mit ihnen beschäftigt.
            Mein letzter war Carol Lincke, Mittagsprediger an der Domkirche +1651, damit war nach 1,5 Generationen wieder Schluss mit meinen Lincke in Freiberg, die Nachkommen haben sich dann übrige Sachsen verkrümelt. Die Bände haben mir mit der Familie seiner Mutter auch schon weitergeholfen.
            Grüße und viel Erfolg

            Gisela
            Grüße Gisela

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5978

              #8
              Hallo zusammen!

              Nun habe ich alle mir bekannten Kinder des Sensenschmiedes Hans MATZ seinen drei Frauen zugeordnet. Das war glücklicherweise nicht so schwierig, auch wenn bis 1650 keine Taufeinträge im Dom überliefert sind.

              1632 stirbt Johannes, der ein Sohn Anna HASCHES sein muß, die (errechnet) im Dezember desselben Jahres das Zeitliche segnet. In dem von Gisela verlinkten Buch wird die Dauer der Ehe recht exakt angegeben. Der Termin der Trauung ist bekannt. Der Begräbniseintrag am 09.12.1632 ist auf den ersten Blick nicht als der von Anna erkennbar, da ein entscheidendes Wort fehlt. Mit dem nun vorhandenen Vorwissen besteht jedoch kein Zweifel.

              Sybilla muß die Tochter von Maria SCHUMANN, Hans' zweiter Frau sein. Sie heiratet 1654. Ihre jüngeren Halbschwestern deutlich später.

              Mit Maria KIRCHBACH, seiner dritten Frau, hat Hans sieben Söhne und drei Töchter. Einen Sohn und eine Tochter habe ich nicht ermitteln können. Am Ende ist für mich entscheidend, daß ich sicher sein kann, daß mein Vorfahre David Heinrich der Sohn von Maria KIRCHBACH ist.

              Die Familie KIRCHBACH bekommt einen eigenen Thread, da sie nicht in Freiberg ansässig war, sondern in Hainichen.

              Nun geht es aber eine Generation weiter zurück. Hans MATZ wurde, wie wir nun aus dem Buch über die "Freybergischen Todten-Grüffte" wissen, am 17.10.1606 geboren. Damit kennen wir seine Mutter. Hans' gleichnamiger Vater heiratete vor 1594 in erster Ehe eine Sybilla, welche am 14.12.1603 beerdigt wurde. Das erste Kind des Paares wurde erwartungsgemäß Hans genannt. Dieser Hans wurde am 19.09.1596 beerdigt. In zweiter Ehe heiratete Hans MATZ am 25.11.1605 Sybilla HOFFMAN, die Tochter Georg HOFFMANS und Marta BRAUNS (sie wiederum die Tochter von Paul BRAUN). Da der Name Hans frei war, wurde der Erstgeborene der zweiten Ehe von Hans MATZ wiederum Hans genannt. Und das ist mein 8xUrgroßvater.

              Der ältere Hans MATZ, ebenfalls Sensenschmied, wurde vermutlich im September 1555 geboren. Am 01.08.1627 wurde er beerdigt. Er war bis zu seinem Tode, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wolffgang, Vormeister der Freiberger Sensenschmiede. Sein Sterbealter wird mit 71 Jahren angegeben. Die Taufbücher setzen im November 1556 ein. Schon die Taufe seines nächstjüngeren Bruders Jacob ist nicht verzeichnet. Er muß unmittelbar vor Beginn der überlieferten Aufzeichnungen geboren sein. Ungefähr ein Jahr davor, im Herbst 1555, dürfte also Hans zur Welt gekommen sein. Damit würde das Sterbealter von 71 Jahren noch passen. Daß Jacob der jüngere Bruder von Hans ist, ergibt sich aus dem Protokoll zu den Erbauseinandersetzungen 1605. Wolffgang MATZ erbte das väterliche Haus in der Meissnischen Gasse 32 und hatte seine Geschwister sowie die Kinder seines bereits verstorbenen Bruders Abraham auszuzahlen.

              In diesem Zusammenhang erfahren wir auch den Namen des Vaters. Jacob MATZ d. Ä. war ebenfalls Sensenschmied. Er wurde am 27.11.1602 im Dom begraben. Der Name seiner Frau bzw. der Mutter seines Sohnes Hans ist mir leider nicht bekannt. Da Jacob MATZ d. Ä. die Meissnische Gasse 32 1570 von Michel MATZ übernommen hatte, kann man möglicherweise davon ausgehen, daß Michel Jacobs Vater war. Aber dafür habe ich keine Belege.

              So, das war es zunächst zu meinen Freiberger Vorfahren. Falls noch jemandem etwas einfällt, beispielsweise zu der Familie des Georg HOFFMAN, so würde ich mich über Nachrichten freuen. Aber Vorsicht: Georg HOFFMAN gab es in Freiberg wie Sand am Meer!

              Viele Grüße
              consanguineus
              Zuletzt geändert von consanguineus; 22.11.2023, 22:28.
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              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
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