verschiedene Todesfälle, Unfälle und Selbstmörder -- Keutschen bei Hohenmölsen

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  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1781

    verschiedene Todesfälle, Unfälle und Selbstmörder -- Keutschen bei Hohenmölsen

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    Hallo zusammen,
    da ich in Keutschen und Umgebung forsche, so beschäftige ich mich natürlich auch intensiv
    mit der Geschichte und das Leben der damaligen Bewohner.



    verschiedene Todesfälle, Unfälle und Selbstmörder

    - Christoph Tillens Hausfrau Maria, + 19.01.1708, [] 21.01.1708 mit einer Leichenpredigt
    im Alter von 34 Jahren u. 9 Tagen -- starb während der harten Arbeit der Geburt, ein
    Söhnlein war bereits geboren , zwei Kinder aber noch bei ihr im Mutterleib verschlossen
    blieben

    - Meister Andreas Plauels Hausrau, Anna, + 29.04.1712 in der Geburt nebst dem Kinde
    so noch im Mutterleib verschlossen, [] mit einer Leichenpredigt, 22 Jahr, 3 Mon. u. 3
    Wochen

    - Adam Schmöllers Eheweib, + 28.08.1719 in ihren Kindes Nöten samt dem Kinde, so
    im Mutterleibe blieben, 34 Jahre alt

    - Wentzel Kühlings Eheweib Martha, geb. Böttigerin aus Teisen, welches 4 Tage in Kindes
    Nöten gelegen, + 1720 mit 28 Jahren

    - Andreas Beyern wurde ein Töchterlein, welches nicht natürlicherweise geboren, sondern
    vermittelst eines wohl erfahrenen medici Todt vollkommen auf die Welt gebracht worden,
    + 1732

    - Hans Plauel juvenis + 17.05.1702, Hans Plauels allhier mittler Sohn, zu Görstewitz an
    einer Wunde, welche er allhier in Keutschen den 23. April in Andreas Röhrborns Hause
    Abend beim Biere von Christian Beyern von Zembschen, vulgo Winkelbauer genannt,
    durch einen Schlag mit einem Kruge meichelmörderischer Weise bekommen.
    [] 18.05.1702, war 23 Jahr, 8 Wochen und weniger als 2 Tage (Leichnam wurde geöffnet
    u. befunden, dass der Hirnschädel durch den gewaltsamen Schlag zerschmettert war)

    - Geisler, Johann Gottlob sein 1½ Kind, welches wahrscheinlich ohne Aufsicht gelassen
    worden war, es ertrank im Bach, + 1812

    - + 1815, eine Mutter hatte ihrem 1 Woche u. 6 Tage alten Kinde die Füße mit einem
    heißen Stein gewärmt, um es vor Kälte zu schützen, ihm aber diese so verbrannt, dass
    das Kind starb. Der Amtsphysikus musste die Leiche in Augenschein nehmen.

    - Schröter, Johann Christian, + 1828, Berg- u. Schieferhauer durch Erhängen im Alter von 33
    ½ Jahren, [] nachts auf dem Gottesacker

    - Goldschmidt, Johann Karl, + 09.08.1828, verunglückte in der Torfgrube der Berg- und
    Schieferhauer im Alter von 47 Jahren

    - Zschenderlein, Johann, * Irfersgrün im Vogtl., + 1843, Dienstknecht durch Erhängen im
    Alter von 34 Jahren

    - Krämer, Christian, * Grüningen bei Weißensee, der Mühlknappe wurde todkrank
    im Birkenholze gefunden und ist am selben Tag + 26.09.1850, 58 Jahre alt

    - Beyer, Gottlob, * Göthewitz, + und [] in aller Stille am 13.06.1853, Hausgenosse und
    Handarbeiter durch Erhängen im Alter von 54 Jahren

    - Sonnenschein, Ernst Traugott, + 13.02.1861, verschüttet im Kohlenschacht, 22 ¾ Jahre alt

    - Teubert, Gottlob, + 11.06.1867, Ziegeldecker aus Hohenmölsen, durch Erhängen. Die
    [] 12.06.1867 in der Abenddämmerstunde am Randes des hiesigen Kirchhofes

    - Künzel, Johann Gottfried, + 19.01.1869, verschüttet im Schacht

    - Albert, Johann Georg, + 09.07.1870, verunglückte in der Grube in Gosserau
    - Rabe, Johann Karl Eduard, + 22.02.1878, verunglückte in der Grube

    - Patzschke, Gustav, + 27.10.1878, Müllerlehrling aus Deuben, kam in das Getriebe
    des Rades, fast 15 Jahre alt

    - Zausch, Ernst Louis, + 09.10.1889, Schwelereiarbeiter, verbrannt im Alter von
    52 Jahren

    - Günther, Ernst Julius, + 20.02.1893, Bergarbeiter, verschüttet in der Grube

    - Seiler, Gottfried, + 02.12.1896, Einwohner durch Erhängen

    - Gruner, Friedrich Wilhelm, + 01.06.1897, Bergarbeiter, wurde in der Grube verschüttet

    - ?, Wilhelm Karl, + 08.04.1901, Berginvalid, durch Erhängen im Alter von 73 Jahren

    - Frenzel, Alwin, + 27.02.1903, Bergarbeiter, Tod im Berufe

    - Kübitz, Wilhelm, + 16.04.1905, wohnungsloser wandernder Müller, fast 59 Jahre alt,
    man fand ihn erkrankt an der Landstraße im April


    Quelle:
    Orts- und Heimatkunde des Dorfes Keutschen
    v. K. Mende, Hauptlehrer, 1923-1925, 4 Bände


    Viele Grüße Mariolla
  • Mariolla
    • 14.07.2009
    • 1781

    #2
    weitere Infos - Keutschen bei Hohenmölsen

    - Dorothea, Paul Günthers Frau, Peter Röhrborns Tochter, so 28 Jahr
    7 Monat u. 3 Wo. alt und im Ehestand gelebet 2 Jahr, 6 Wochen 2 Tage,
    starb 1694 am 9. Jan. mittags gegen 12 Uhr, nachdem sie 5 Nacht und
    5te halb Tag in der Geburt (Vorgeb.) gearbeitet und ward nebst bei ihr
    verbliebener Frucht mit einer Predigt begraben.

    - 1696: Christina Kühling, so 31 Jahr 1 Woche und 4 Tage alt und
    3 tehalb Jahr im Ehestande gelebet, starb den 7. Juni, war am Fest Trin.
    zu Mittag 2 Uhr, nachdem sie zum 2. mal schwanger worden, und diesmal
    2 Tage und Nacht in der Geburt vergeblich gearbeitet. Ward Dienstags drauf
    mit einer Predigt und Abdankung nebst der bei ihr verbliebenen Frucht, so man Zwillinge
    zu sein, aus den Umständen vermutet (beerdigt).

    - 1697: Christina, Tobiä Clauens Eheweib, so 37 Jahr und 6 Monate alt und 2 Jahr und 4 Mon.
    im Ehestande gelebet, starb in Kindesnöten den 11. März früh 7 Uhr, nachdem sie zuvor Dienstags
    früh eine tote Tochter und Mittwochs Nachmittag die andere tote Tochter geboren; wurde mit diesen
    beiden Töchtern am 13. März begraben.

    - 1695: Anna, Michael Schrammens seel. hinterlassen Witwe, Kindmutter, so 72 Jahr, 4 Monat
    1 Tag alt und nach 9 jährigen Ehestande (darinne sie 5 Kind und 17 Kindeskinder erlebet) hernach 40 Jahr
    eine Witwe, und fast 29 Jahr Kindmutter gewesen, dabei 878 Kind gehoben, starb den 26. Mai früh halb
    7 Uhr und ward den 27. Montags post 1.Trin. begraben mit einer
    Predigt. > "Zu dieser Feier kommt noch die feierlich gehaltene Abdankung hinzu, für welche die Töchter
    und Erben nicht einmal 6 Groschen zahlen wollten".

    - 1695: Tobias Leissling, so 57 Jahr 2 1/2 Monat alt, starb den 13. Juni
    > "Das Leben dieses ist nicht sehr christlich gewesen, so auch noch nicht im Angesicht des Todes, was man da empfinden muss;
    das ist Gott bekannt"

    Quelle: Orts- und Heimatkunde des Dorfes Keutschen
    v. K. Mende, Hauptlehrer, 1923-1925, 4 Bände


    Viele Grüße Mariolla

    Kommentar

    • Neu2012
      Benutzer
      • 12.03.2012
      • 15

      #3
      habe da mal eine frage, wo bekommt man den die Bände von Keutschen her,kann man die erwerben oder auch online einsehen? und da ich gerade dabei bin.Wer weiß, was das nächste Bergbau in der nähe von Keutschen war oder gab es direkt in Keutschen ein Bergbau ?

      Danke im voraus
      FN:Köhler in Pegau/Elstertrebnitz,FN: Bock,Stille FN:Vetter aus Hohenmölsen/Zembschen/Profen/Borna/Elstertrebnitz sowie Keutschen



      Ein Ende ist nie in Sicht

      Kommentar

      • Mariolla
        • 14.07.2009
        • 1781

        #4
        Hallo Neu2012,
        ich lese die Bände in der Uni-Bibl. und mache mir meine Notizen dazu.
        Das ganze Gebiet um Hohenmölsen ist Bergbaugebiet. Da musst Du mal
        etwas googeln, so aus dem Stand kann ich auch nicht alle Ortschaften
        benennen, die damals und auch jetzt noch weichen müssen bzw. mussten.
        Die Gruben hatten jedenfalls alle einen Namen. Muss mich selber erst in
        die Geschichte richtig einfitzen .
        Viele Grüße Mariolla
        Zuletzt geändert von Mariolla; 14.03.2012, 07:06.

        Kommentar

        • Neu2012
          Benutzer
          • 12.03.2012
          • 15

          #5
          Danke für die schnelle Hilfe und Antwort...


          Gruss Neu2012
          FN:Köhler in Pegau/Elstertrebnitz,FN: Bock,Stille FN:Vetter aus Hohenmölsen/Zembschen/Profen/Borna/Elstertrebnitz sowie Keutschen



          Ein Ende ist nie in Sicht

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          • Rollo
            Neuer Benutzer
            • 19.07.2012
            • 1

            #6
            Zitat von Neu2012 Beitrag anzeigen
            Wer weiß, was das nächste Bergbau in der nähe von Keutschen war oder gab es direkt in Keutschen ein Bergbau ?
            Hallo,

            falls noch aktuell: Im besagtem Ort gab es ab ca. 1816 einen eigenen Tagebau. Wie lange dort gefördert wurde ist mir jedoch nicht bekannt. Auch die umliegenden Dörfer hatten zu dieser Zeit bereits Gruben.


            Rollo

            Kommentar

            • Mariolla
              • 14.07.2009
              • 1781

              #7
              Hallo Rollo und Neu2012,
              in Keutschen gab es die Grube Nr. 54 und gehörte dem Besitzer
              Moritz Schlegel. Das Grubenfeld lag in Keutschen-Gosserauer Flur.
              Schon seit 1816 wurde die Grube bebaut, Moritz
              Schlegel bekam den Bauerlaubnisschein mit Ausstellungstag 16.August 1846. Im Jahr 1856 ging die Grube an den Herrn Magistratsassessors Mahler in/aus Weißenfels über. Der Betrieb der Grube erlosch am 02.Nov.1864.
              Dann gab es noch die Grube Nr. 145 und lag in Gosserauer Flur, sie gehörte ebenfalls Moritz Schlegel. 1855 kam die Grube in den Besitz
              der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-Aktiengesellschaft.
              Deren Eigentümer war Karl August Jacob in Halle/S. , Heinrich Löblich
              in Naumburg, August Leberecht Zickmantel in Weißenfels,
              Johann Gottfried Schneider in Nödlitz und Karl Friedrich Mahler daselbst.

              (Paßt eigentlich nicht zu meinem obigen angefangenen Thema)

              Viele Grüße Mariolla und ein schönes WE

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