Kaiserlicher Notar unter den Allstedter Pesttoten 1681?

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  • Sebastian_N
    Erfahrener Benutzer
    • 25.09.2015
    • 1364

    Kaiserlicher Notar unter den Allstedter Pesttoten 1681?

    Hallo Leute,

    ich war heute mal wieder kurz im Hauptstaatsarchiv Dresden und habe folgende Seite (Transkript unten) aus dem Jahre 1681 zu meinem mutmaßlichen Vorfahren, Johann Naumann/Neumann, gefunden, der 1672 in Allstedt zum kaiserlichen Notar ernannt wurde.

    Heute ist mir bekannt, und interessanterweise handelt dieses Schreiben auch darum, dass etwa zwischen Juli bis Dezember 1681 die Pest in Allstedt hauste, wobei der Spätherbst die Hochphase gewesen sei. Hierzu: „1681 Die große Pest sucht Allstedt heim. Vom Mai bis Dezember starben in der Stadt 845 Menschen, davon 817 an der Pest. Das Kirchenbuch ist nur eine lange Sterbeliste.

    Ein Bericht vom 1.10.1681: "die meisten Bürger sind weggestorben. Niemand hat noch Geld. Die lieben erbauten Früchte liegen im Stroh, es gibt keine Drescher und Tagelöhner. An keinem Ort werden wir eingelassen, noch wird uns etwas abgekauft. 38 Familien waren vollkommen ausgestorben, von 46 Familien war nur noch 1 Glied am Leben. Nur 4 bis 6 Häuser blieben verschont".“

    (https://www.heimatverein-allstedt.de/content3.php?linkbez=Stadtwappen&linkid2=31&linkid 3=12&nr=&resnr=&utm_source=chatgpt.com)

    Ich vermute schon seit längerem, dass dieser Johann Naumann in dieser Pest umgekommen ist und wollte fragen, ob jemand mit Zugang zu Archion (https://www.archion.de/de/suche) geneigt ist für 1681 in den Beerdigung zu schauen, ob der kaiserliche Notar darunter ist?


    Mit den besten Grüßen

    Sebastian


    Transkript:

    Demnach Vorweißerin dieses /:Tit:/ Frau von

    Drebra gebohrene von Hiesenrothin Witwen Vff Wolfferstedt

    bey Ihren Herrn Schwager /:Tit:/ Herrn Adam Reinhardten

    von Kotzschauen Obristwachmeistern vff Schaffstedt, in ange

    legenen Sachen etwas zuverrichten bekommen, und aber

    bey jetziger pressirenden Seuche ohne einigen beglaubten Pass

    nicht fort zukommen getrauet, Dannenhero mich als mit

    befalleten Inspectorn der gesunden örther, ersuchet, Ihr mit

    einem attestato zu Willfahren.

    Alß habe Ich Ihr solches nicht abschlagen wollen, sondern attestiren

    Hiermit, daß alhier in Vnseren Dorffe, gott sey danck, noch reine

    und gesunde lufft ist, auch man noch zur Zeit von keiner conta

    zion oder anderen ansteckenden Kranckheiten in geringsten

    nichts verspüret, weniger daß hochEdl. gedachte Frau Witwe

    von einigen inficirten orthe gewesen seyn solte.

    Derowegen wirdt männiglich standes gebühr nachersuchet

    Zeigerin allenthalben vngehindert pass- und repassiren

    zu laßen, welches man hiesiges orths hinwieder der

    gebühr nach, zu verschulden ieder Zeit ingedenck seyn

    windt Actum Wolffarstedt am 8. July Ao 1681.

    Johann Neuman Not:

    Publ: Caes: in fidem.
    Angehängte Dateien
    Dauersuche:
    Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
    Franke in Oschatz vor 1785
    Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
    Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
    Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
    Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
    Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
    Hacklbauer in Linz vor 1760
    Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
    Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
    Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840
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