Bezeichnung: Bausitzer

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  • Anne Mira
    Benutzer
    • 12.11.2022
    • 19

    Bezeichnung: Bausitzer

    Hallo,

    in den KB Stendal u. Umgebung sehe häufig die Bezeichung "Bausitzer"
    Beispiel:
    Totenbuch Insel 1680 "Marty. d. 5. Peter Jacob Sen. Bausitzer auf Henning Jacobs Hoff begraben atatis, ohne gefähr 86. ..." (Alter nachträglich auf 84 geändert)

    Ich frage mich, ob der Peter Sen. viell. auf dem Altenteil, bei seinem Sohn lebte ???


    wiki und Co haben keine Infos angezeigt

    Bisher sind mir nur in den württemberg. KB "Beisitzer" unter gekommen.

    Danke schonmal in die Runde
  • Schikwonneberg
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2013
    • 167

    #2
    KI von Onkel Google sagt folgendes:

    Übersicht mit KI
    Ein Bausitzer in Kirchenbüchern war ein Besitzer eines Grundstücks, das mit Bauten bebaut war, und wurde im historischen Kontext oft als Handwerker oder freier Bauer mit eigenem Hof oder Haus verzeichnet. Diese Bezeichnung ist eine alte Berufs- und Statusbezeichnung, die in alten Kirchenbüchern und genealogischen Dokumenten vorkommt.

    Bedeutung und Kontext
    • Bausitzer:
      Diese Bezeichnung kann sich auf verschiedene Besitzverhältnisse beziehen. Es war jemand, der auf einem eigenen Grundstück wohnte, das entweder landwirtschaftlich genutzt wurde oder auch ein Handwerkshaus mit Betrieb darstellte.
    • Handwerker/Kleinbauer:
      Der Begriff "Bausitzer" könnte auch mit Berufen wie "Stückmann" oder "Gärtner" gleichgesetzt werden, was auf eine Verbindung zur Landwirtschaft oder zum Handwerk hinweist.
    • Unterscheidung von anderen Status:
      Im Gegensatz zu anderen Bezeichnungen wie "Gärtner" (Kleinbauer), "Müllermeister" oder "Bäckermeister" (beides Handwerksberufe) deutet der Begriff "Bausitzer" eher auf den Besitz eines Grundstücks mit Bauten hin, kann aber je nach Kontext auch diese Berufe umfassen.
    Verwendung in Kirchenbüchern
    • Genealogie:
      In der Familienforschung wird der Begriff "Bausitzer" verwendet, um die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer Person in der Vergangenheit zu beschreiben.
    • Historische Dokumente:
      Diese Bezeichnungen sind in historischen Dokumenten, wie Kirchenbüchern, Urkunden, Steuer- oder Gerichtsunterlagen zu finden.
    Wo findet man diese Informationen?
    • Kirchenbücher:
      Um nach "Bausitzern" zu suchen, muss man in den Kirchenbüchern nach der entsprechenden Bezeichnung suchen.
    • Archive:
      Ältere Kirchenbücher sind oft in zentralen kirchlichen Archiven oder im zuständigen Kirchenkreisarchiv archiviert.

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 17278

      #3
      Hallo Anna Mira,
      zu dem Begriff kann ich nix finden.
      Das müsste eine regionale sprachliche Besonderheit sein.


      z.B. Sterbeeintrag in Altmark, Kossebau:
      "Heinrich Dierks, Bausitzer zu Cossebue d. 2ten May alt 71 Jahr"


      Zitat von Anne Mira Beitrag anzeigen
      ... Ich frage mich, ob der Peter Sen. viell. auf dem Altenteil, bei seinem Sohn lebte ??? ...
      Gut möglich
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.10.2025, 20:52.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Schikwonneberg
        Erfahrener Benutzer
        • 22.03.2013
        • 167

        #4
        Sara,
        siehe #2, oder?

        Kommentar

        • EmWe
          Erfahrener Benutzer
          • 17.07.2012
          • 371

          #5
          Hallo zusammen,

          vielleicht verwandt mit dem Begriff Häusler (auch Brinksitzer, Eigenhäusler u. dgl.) - also ein Dorfbewohner ohne Land, der nur ein (kleines) Haus besaß. Meist waren sie Leineweber, Schuhflicker, Drescher, Tagelöhner o.ä. und mussten sich von ihrer Hände Arbeit um Lohn ernähren - da habe ich auch eine ganze Reihe von.

          LG, EmWe
          Gesucht werden:
          Germershausen, Marina Christina, * wo? ca. 1666
          Götze, Caspar, Maurer in Geithain, * wo? ca. 1663
          Heinecke, Johann George, in Aschersleben, * wo? ca. 1702
          Lindner, Heinrich, Carabiner in Neuhaldensleben, * wo? ca. 1768
          Liesegang, Gottfried, in Magdeburg, * wo? um 1720, oo (H/T)ermissen
          Schreyer, Johann Balthasar, Hammerschmied in Katzhütte, * wo? ca. 1712
          Wittig, Christian, Blechmeister in Burgkhammer, * wo? ca. 1675

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 17278

            #6
            Zitat von Schikwonneberg Beitrag anzeigen
            Sara, siehe #2, oder?
            Wenn ich nix in google oder google books finde, wie kann dann KI etwas finden?
            KI durchsucht ja keine Kirchenbücher. Stattdessen schwafelt KI nur, und saugt sich irgendwas aus den Fingern:

            "Ein Bausitzer [...] war ein Besitzer eines Grundstücks, das mit Bauten bebaut war"

            Quasi nach dem Motto: "Apfelmus ist ein Apfel mit Mus"

            Viele Grüße

            Kommentar

            • Gastonian
              Moderator

              • 20.09.2021
              • 5808

              #7
              Zitat von Anne Mira Beitrag anzeigen

              Ich frage mich, ob der Peter Sen. viell. auf dem Altenteil, bei seinem Sohn lebte ???
              Auch die anderen genannten Bausitzer im Sterbebuch Insel waren schon im "Rentenalter" (67 Jahre alt - https://www.archion.de/p/670638dd3e/; 72 Jahre alt - https://www.archion.de/p/63e4dc9402/)

              VG

              --Carl-Henry

              Wohnort USA

              Kommentar

              • Anne Mira
                Benutzer
                • 12.11.2022
                • 19

                #8
                Hallo,

                Danke schonmal für die Hilfe.
                Die KI-Antworten halte ich generell außen vor ... wenig hilfreich, eher verwirrend (ist im Browser deaktiviert)

                - die Einträge als Bausitzer erscheinen tatsächlich bei der "Rentnerriege", war mir vorher nicht so aufgefallen

                Ich halte es auch eher für eine regionale Bezeichnung, die viell. auch etwas über die Beziehung zu Henning Jacobs, (als Ackermann meist der Eigentümer)

                - andere wurden im KB Insel als "Halb Ackermann" oder "Cossathe" benannt,
                - in Insel gab es zu der Zeit, außer Ackerbau, kaum andere Erwerbsquellen (außer Schmied u.ä., später auch vereinzelt Leinenweber)
                die Kossaten - lt. Kantor Mayer, meist ohne Eigentum (https://www.moz.de/lokales/rathenow/...-49150688.html)

                Ich werde Montag mal - in der Region -rum telefonieren, wenn ich etwas in Erfahrung bringen kann, gebe ich es hier weiter
                VG Anne

                Kommentar

                • Schikwonneberg
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.03.2013
                  • 167

                  #9
                  Na, bravo
                  Ich sagte in #2: "KI von Onkel Google sagt folgendes....."
                  Nicht ich!

                  Die Beiträge danach sind auch nicht gerade zielführend. Aber motzen! Doch viel Oberlehrer?

                  --------------------------
                  ...und noch mal KI, .... NICHT von mir!

                  Ein
                  Bausitzer war eine historische Standesbezeichnung, die in Kirchenbüchern auftaucht und sich auf den Besitz von bewohntem Bauland bezog. Die genaue Bedeutung konnte regional variieren, aber im Allgemeinen meinte der Begriff:
                  • Hausbesitzer oder Haussitzer: In vielen ländlichen Regionen, besonders in Westpreußen, war ein Bausitzer ein vollberechtigter Ortsbürger, der ein Haus und das dazugehörige bebaute Land besaß.
                  • Kleinbauer oder Siedler: Häufig hatten Bausitzer nur geringe Ländereien oder ein kleines Anwesen, weshalb sie von größeren Bauern unterschieden wurden.
                  • Zinssitzer: In einigen Gegenden kann die Bezeichnung auch auf jemanden hindeuten, der ein Haus oder eine Parzelle gegen Zins besaß.

                  Im Kontext der Genealogie ist die Bezeichnung wichtig, um den sozialen Status eines Vorfahren innerhalb seiner Gemeinschaft zu verstehen. Ein Bausitzer hatte in der Regel weniger Land und Vermögen als ein vollwertiger Bauer, aber einen höheren sozialen Rang als ein bloßer Einlieger oder Mieter.

                  KI-Antworten können Fehler enthalten.
                  -------------

                  Nun bin ich ja mal gespannt!


                  Zuletzt geändert von Schikwonneberg; Gestern, 14:34.

                  Kommentar

                  • Xtine
                    Administrator

                    • 16.07.2006
                    • 30202

                    #10
                    Zitat von Schikwonneberg Beitrag anzeigen
                    Aber motzen! Doch viel Oberlehrer?
                    Sorry, aber ich kann in den Beiträgen # 3-8 nichts finden, daß Dich jemand angemotzt hat! Der einzige der motzt bist Du.

                    Alle anderen Beiträge geben eine Möglichkeit um herauszufinden, wofür der Begriff damals verwendet wurde.
                    KI hin oder her, vielleicht hat sie recht, vielleicht auch nicht!
                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine

                    .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

                    Kommentar

                    • Schikwonneberg
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.03.2013
                      • 167

                      #11
                      Nun gut... meine Beiträge, von KI generiert, geben dann nicht die Möglichkeit herauszufinden, wofür der Begriff damals verwendet wurde.

                      Kommentar

                      • Xtine
                        Administrator

                        • 16.07.2006
                        • 30202

                        #12
                        Hier wird der Begriff Bausitz erwähnt

                        (10. Zeile von unten)


                        Oder hier, Ende 1. Absatz


                        Oder hier, von unten 20. Zeile
                        Viele Grüße .................................. .
                        Christine

                        .. .............
                        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                        (Konfuzius)

                        Kommentar

                        • Xtine
                          Administrator

                          • 16.07.2006
                          • 30202

                          #13
                          Zitat von Schikwonneberg Beitrag anzeigen
                          Nun gut... meine Beiträge, von KI generiert, geben dann nicht die Möglichkeit herauszufinden, wofür der Begriff damals verwendet wurde.
                          Das habe ich nicht gesagt, aber es dürfen doch wohl auch noch andere Vorschläge gemacht (und evtl. verfolgt) werden als nur die von der KI.
                          Viele Grüße .................................. .
                          Christine

                          .. .............
                          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                          (Konfuzius)

                          Kommentar

                          • Anne Mira
                            Benutzer
                            • 12.11.2022
                            • 19

                            #14
                            Vielen Dank für die Links #12, die sehe ich gleich durch

                            Zwischeninfo:
                            meine Vermutung, d. der sogenannte "Bausitzer" in einem verwandschaftl. Verhältnis zu dem Hofeigner (?) steht, bekommt weitere Risse.
                            1679 in Insel stirbt eine Heile Schultze, 72 J., die Ehefrau des Kersten Schultze, der ist "Bausitzer" auf dem Hof von Claus Jacobs

                            und 1687 einen, † 70 jährig, Bausitzer (ohne Zuordnung) und Kirchenvorsteher war
                            Zuletzt geändert von Anne Mira; Gestern, 16:18.

                            Kommentar

                            • minhs
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.08.2019
                              • 384

                              #15
                              Hallo,

                              ich habe mal in dem Buch von Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen nachgeschaut, das auf immerhin 1027 Seiten eine umfangreiche Sammlung an alten Berufen und Standesbezeichnungen bietet.
                              Schlechte Nachricht: der Bausitzer steht dort nicht drin. Auch mir ist das bisher nur glaube ich im KB von Dorf Alvensleben (das ist ja schon fast Altmark) begegnet.
                              Gute Nachricht: das Buch hat ein "Rückläufiges Register aller Wortformen". Für "sitzer" findet man dort:

                              Brodsitzer, Brodtsitzer, Brotsitzer
                              Freisitzer
                              Brinksitzer
                              Ansitzer
                              Ladensitzer
                              Schrannensitzer
                              Rechtsitzer
                              Altsitzer
                              Wurtsitzer

                              Schaut man sich die Erklärungen durch, kommt man zu "Besitzer" (Brotsitzer, Ladensitzer), "Beisitzer" (Schrannensitzer, Rechtsitzer) oder "Sasse" (Freisitzer, Brinksitzer, Altsitzer, Wurtsitzer).

                              Schaut man sich die Erklärungen an, kommt man zum Schluss, das die erste Silbe "Bau" nicht zwangsläufiges mit "Haus" übersetzt werden. Es gibt z.B. einen "Bauschulze", das ist 1. der Besitzer
                              eines großen Bauernhofes, Schulzenhofes oder der 2. der Verwalter eines Bauerngutes. Ein Bauvogt ist 1. ein größerer Bauer, der zugleich Bürgermeister ist.​

                              Eigentlich waren in der Region die Begriffe Ackermann, Halbspänner oder Kossat/Kothsasse für Bauern üblich. Weiter südlich findet man z.B. den Hintersassen, einen "Kleinbauer, der ein Haus ohne oder mit nur wenig Grund besitzt​". So ähnlich würde ich das auch verorten.

                              Viele Grüße

                              Hartwig

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