Ahnen vom Krieg verweht

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    Ahnen vom Krieg verweht

    Von Augenzeugen gemachte und in den Eisleber Konsistorialakten niedergelegte Angaben über einige gefallene Mansfelder für den Zeitraum von 1586 bis 1618

    Mansfelder See - und Gebirgskreis .

    Staatsarchiv Magdeburg , Rep. A. 12. a. III . Nr. 10 ff.

    Dr. jur. Kurt Kronenberg in AfS 1934


    + Lindener Hans von Mansfeld , sein Freund = Peter Sauring , sie quartirten damals in einer Scheune vor der Stadt Mönitz , es war der 12. Feldzug den die Freunde gemeinsam durchkämpft hatten, ihr Führer war Burckhard v. Meckbach aus Helmsdorf,
    Lindeners Junge , Heinrich Hauer und Sauring legten den Toten auf einen Wagen , fuhren in die Stadt und bergruben ihn hier, noch 2 Mansfelder waren zugegen Adam Markert und Heinrich Hugo von Eisleben , sie alle kamen später glücklich in die Heimat zurück .
    Nur dem Jungen gaben sie die Kleider des Toten und seine Pässe und schickten ihn nach Hause , um der Frau die traurige Kunde zu bringen .

    Philipp Koch sah ihn in der Neustadt Eisleben , wie er in den Kleidern LINDENERS daherkam.

    Als die Witwe im Jahre 1600 den Johannes Preuß heiraten wollte , wurden diese Zeugen sämtlich vernommen und da kein Zweifel an LINDENERS Tod herrschte , wurde ihr die Erlaubnis zur Wiederheirat gegeben.
    Burckhard v. Meckbach kehrte später zurück und brachte eine Türkin in die Heimat mit , sein Bruder Reinhard Wilhelm hat am 1.6. 1607 das Konsistorium , ihre Taufe durch den Pfarrer von Großörner zu genehmigen.


    Fortsetzg. folgt
  • itau

    #2
    Ahnen vom Krieg verweht

    Thomas Brömme , 55 Jahre alt aus Eisleben erklärt 1606 , im Jahre 1595 seien er und Wolf Pruse aus der Neustadt Eisleben nach Ungarn gezogen , er als Schirrmeister und PRUSE als " Enke " eine Art Pferdeknecht , schon vor Ablauf des 1. Jahres hätten sie im Rückzug Wolf Pruse 10 Meilen Weges krank mitgeführt , dann sie er zu Golnau 10 Meilen über Prag in Böhmen gestorben und daselbst begraben .
    Darauf wird der Elisabeth Pruse die Erlaubnis zur Wiederheirat erteilt.

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    Matthias Gräfe von Wolferode war weiter in das Land gekommen , als seine Witwe Catharina sich 1605 wieder verheiraten wollte , berief sie sich auf Hans Riemer und den Balbierer Georg Bauer von Eisleben ,
    GRÄFE sie vor Ofen an der roten Ruhr krank gelegen , dadurch er in sein Patienten - Register kommen .

    Bei dem gleichen Sturme fiel noch ein anderer Wolferöder , Gregor Katterfeld . An der Seite des Peter Marggraf wurde er bei einem Ausfall der Feinde totgehauen , Hans Riemer wußte auch um diese Tod , denn er war Feldwebel gewesen , er lebte 1605 in Zerbst und nahm für seine Zeugnisse nicht unerhebliche Zeugengebühren. Sybille Katterfeld zahlte gerne den Betrag , denn sie war bereits mit Hans Zincke verlobt und durfte ihn nun ehelichen.

    Fortsetzg. folgt

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    • itau

      #3
      Ahnen vom Krieg verweht

      1601 waren Thomas Röder ca. 26 Jahre alt , Hans Ernst Schröter und Andreas Kuber nach Österreich gezogen , bekundet SCHRÖTER 1607 , als die Maria Röder den Rollsdorfer Fischer Hans Michael heiraten wollte .


      Um die gleiche Zeit fiel auch Kaspar Schobis von Gehofen , dessen Witwe Regina sich 1609 auf seinen Vater Benedikt Schobis berief , der schriftl. Nachricht aus Ungarn hatte.

      Hans Ernst Schröter muß lange Zeit in Ungarn gekämpft haben , schon 1594 war er wie Hans Riemer , bei dem Tod des Martin Wilke zugegen, der war Bergmann gewesen , nachdem das Konsistorium sich noch bei den Brüdern des Toten , Joachim und Valtin Wilcke zu Kreisfeld erkundigt hatte , gab es seine Genehmigung zur Heirat der Witwe Margaretha * Fischer mit Nickel Schlehen.

      An diesem Zuge wird auch Peter Moritz teilgenommen haben , seine Frau Maria legte ein Schreiben des Lorenz von der TANNE zu Silda vom 26.3.1595 vor, in dem er berichtet , das Moritz von Ehrla ( Erlau ) nordöstlich von Budapest durch den Kopf geschossen sei.

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      • itau

        #4
        Ahnen vom Krieg verweht

        Das man sich auf solche Zeugnisse nicht immer verlassen konnte , erfuhr Frau Dorothea Thiers aus Neustadt Eisleben , ihr berichtet 1599 der Kriegsknecht Hans Apel aus Mansfeld , das ihr Ehemann Christoph Thiers gefallen sei. Darauf heiratet sie 1603 den Paul Akermann von Ahlsdorf und hatte bereits 2 Kinder mit ihm , als Christoph Thiers 1605 aus dem Kriege wiederkam.


        Da war Hans Ernst Schröter vorsichtiger gewesen , er hatte seine Braut Magdalena Sauerling einfach mit nach Ungarn genommen , mußte aber 1602 als er sie heiraten wollte Kirchenbuße tun , ehe die Ehe genehmigt wurde.

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        • itau

          #5
          Ahnen vom Krieg verweht

          Schlagstein Otto verlobt mit Käthe Freund , als er in den Fasten 1594 nach Ungarn zog versprach sie ihm bis Michaelis zu warten. Aber die Länge der Feldzüge läßt sich schwer vorausehen . So konnte er erst 3 Wochen vor Weihnachten zurückkehren , aber die Braut rechnete genau . 14 Tage nach Martini verlobte sie sich mit Kaspar Schirrmeister . Und SCHLAGSTEIN verlor den Prozess den er gegen sie anstrengte.



          Margarethe Marggraf von Mansfeld hatte sich auf ein Zeugnis Hans RIEMERS hin mit Karl Zimmermann eingelassen , bis das Konsistorium einhakte und ihnen eine empfindliche Strafe für ihre Voreiligkeit zudiktierte . Freilich stellte sich dann heraus , das Hans Marggraf tatsächlich " vor Canisa erfroren war ".


          Mit Hans Riemer und Georg Bauer war auch Dix Blau 1602 nach Ungarn gezogen und auf dem Marsch gestorben. Seine Witwe Gertraud hatte sich ebenfalls zu früh mit Toffel Engelhard verlobt und mußte Kirchenbuße tun.



          Christina Winterkorn * Krause klagte 1604 gegen ihren Mann Matthäus Winterkorn " das er zu Kuttenberg in Böhmen gefreiet " , wie Friedrich Köhler , Lieutnant , bezeuget.

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          • itau

            #6
            Ahnen vom Krieg verweht

            Hans Hauer , Wülpert Sauerling und Georg Hennicke waren nach Holland gezogen , den Niederländern gegen die Spanier beizustehen , von diesem Feldzug kehret Hauer nicht zurück .
            Sauerling ein Schmelzer in der Oberfaulenseehütte bei Eisleben berichtete von seinem Tod. " Sein Hauptmann ist gewest Hans von Einhofen ". Das sei geschehen vor 2 Jahren ( 1600 ) 14 Tage nach Johannistag. Hennicke bestätigt das und fügt hinzu , er habe Hauer gekannt , das sie zusammen in Mansfeld " Kindschaft " gehabt.
            Es bestanden also keine Bedenken , das Magdalena Hauer ihren Verlobten Blasius Beyer heiratet.



            Die 3 Mansfelder , die in Frankreich fielen , nahmen sämmtlich an dem 1591 heftig tobenden Hugenottenkrieg teil. Im Jahr 1594 berichtet Valtin Reinhard das er vor 3 1/2 Jahren den Claus Bilgenroth begraben , der " uf der Fütterung umbkommen ", dessen Frau Anna * Eckart heiratet nun den Christoph Pfeiffer von Vatterode .

            1602 bekundet Joachim Strut , das der Christoph Götze vor 11 Jahren ungefähr 2 Meilen vor " Schalaune " ( wohl Schalons ) " das Auslaufen gehabt hätte " und gestorben sei . Sie hätten unter Hermann Biesenroth gelegen.

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            • itau

              #7
              Ahnen vom Krieg verweht

              Näheres erfahren wir von Hans Müller aus Bischofsroda .
              1591 kehrte Andreas Brandstein aus Frankreich zurück , da sei , so bezeugte auch sein Bruder Caspar , die Margarethe Müller kommen und nach ihrem Mann gefragt.
              Hätte er gesagt , er würde wohl hierher nicht wieder kommen , sagt er hätte ihn nicht tot gesehen , aber so heftig zerschlagen und sehr geschwollen , wäre es nicht möglich , das er wieder zu Lande kommen könnte , es wären ihm auch die Zehen abgewesen .

              Später kehrte auch Heinrich Seiffert nach Bischofsroda zurück und erzählte , Müller sei mit dem Haufen vorweg gezogen , da wären sie an einen Edelhof kommen , den hätten sie gestürmet , Ritterzehrung halben , da wäre Hans Müller sein Kopf heftig zerschlagen wie auch Andreas Brandstein , der aber sei davon gekommen , Müller aber sei gar gewiss tot , er habe ihn gesehen an einem Graben am Dorfe beim Quartier tot liegen .
              Der Bruder des Gefallenen , Christian Müller , sagt 1595 , Hans habe mit seiner Frau 4 Jahre vor seinem Wegzug im Ehestand gelebt und sei 4 Jahren ausgeblieben . Er Hatte also 1587 geheiratet.


              Ende .

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