Gewaltsamen Todesfall recherchieren?

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  • Genau geahnt
    Erfahrener Benutzer
    • 01.09.2023
    • 143

    Gewaltsamen Todesfall recherchieren?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Um 1900
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Pfälzerwald
    Konfession der gesuchten Person(en): unbekannt
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Ancestry
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): keine


    Guten Tag zusammen!

    Ich möchte ein hartnäckiges »Familien-Gerücht« klären, demzufolge um das Jahr 1900 herum einer meiner männlichen Vorfahren im Bereich des Pfälzerwaldes infolge eines Verbrechens zu Tode gekommen ist. Die wesentlichen »Personalien« des Herrn sind mir bekannt.

    Wie recherchiert man solch einen gewaltsamen Todesfall am besten?

    Danke sehr!
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4390

    #2
    Familien-Gerücht

    Hallo, und willkommen hier im Forum!

    Mit "Gerüchten" ist das immer so eine Sache; man kann, muss aber nicht dran glauben.

    Du schreibst, die "wesentlichen Personalien" seien Dir bekannt, dazu gehören für mich auch Geb.- und Sterbedatum bzw. die dazugehörigen Orte.
    Kennst Du zumindest das Sterbe-Datum und den Ort?

    "Um 1900 herum" und "im Bereich des Pfälzerwaldes", das klingt nicht danach.

    Hinwise auf Gewaltverbrechen findet man manchmal in Zeitungen; wenn man aber Jahr und Ort nicht kennt, wird das schwierig bis unmöglich. Wo will man da suchen?
    Zuletzt geändert von scheuck; 01.09.2023, 23:32.
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Genau geahnt
      Erfahrener Benutzer
      • 01.09.2023
      • 143

      #3
      Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
      Kennst Du zumindest das Sterbe-Datum und den Ort?
      Nein, leider nicht. Ich weiß aber immerhin, um welchen meiner männlichen Vorfahren es sich handelt. Das meinte ich mit »wesentlich«.

      Es scheint leider keine Kriminalregister o. ä. für Rheinland-Pfalz aus dem Zeitraum zu geben, deren Inhalt auch online eingesehen werden kann ...

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      • Ralf-I-vonderMark
        Super-Moderator
        • 02.01.2015
        • 2867

        #4
        Hallo Genau geahnt,

        da Du den Namen der Person nicht preisgegeben hast, ist es schwierig, Dir bei der Suche zu helfen.

        In der Zeit um 1900 war es aber üblich, Gewaltverbrechen bzw. gewaltsame Todesfälle durchaus detailliert und häufig mit vollständiger Namensnennung des Opfers und auch des Täters (soweit bekannt) in Zeitungen zu veröffentlichen. Bei interessanten Fällen wurde dies von anderen Zeitungen übernommen.

        Daher würde ich eine Volltextsuche bei zeit.punktNRW empfehlen.

        Bei relativ seltenen Familiennamen könnte die Namenseingabe ausreichen und danach – je nach Umfang der Treffer – eine systematische Begrenzung zunächst auf das Jahr 1900, dann auf 1899 und 1901 usw.

        Eine Suche mit Vor- und Familiennamen kann mit „“ erfolgen; also z.B. „Friedrich Müller“. Sofern der Wohnort der Person bekannt sein sollte; also z.B. Friedrich Müller aus XYZ könnte die Suche mit „Müller XYZ“~5 versucht werden. Die Zahl begrenzt die Anzahl der Wörter, welche zwischen den Suchbegriffen stehen. Denkbar ist auch jede andere Variante; z.B. ~10.

        Der Suchbegriff „Gewaltverbrechen“ o.ä. dürfte aber völlig untauglich für die Suche sein.

        Spektakuläre oder außergewöhnliche Verbrechen werden manchmal auch von örtlichen Heimatvereinen publiziert. Sofern der Name des Opfers angegeben wurde, könnte eine Suche mit google schon erfolgreich sein.

        Ansonsten müsste die Sterbeurkunde der Person gefunden werden, weil sich bei einem gewaltsamen Tod daraus Hinweise ergeben sollten und dann insbesondere das konkrete Datum und der Sterbeort angegeben ist.

        Viele Grüße
        Ralf

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4390

          #5
          Hallo,

          die Sterbe-Urkunde wäre für mich der erste Angriffspunkt, dazu auch gleich die Sammelakte (wenn noch vorhanden).

          Bevor ich mir in Zeitungsarchiven eventuell "nen Wolf" suchen würde, wäre das eventuell der "einfachere Weg", zumal ich bei einem nahen Verwandten diese Urkunde für meinen STB sowieso haben wollen würde.

          Gestorben um 1900 macht auch keine Schwierigkeiten in Bezug auf den Datenschutz.
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • Genau geahnt
            Erfahrener Benutzer
            • 01.09.2023
            • 143

            #6
            re: Gewaltsamen Todesfall recherchieren?

            Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
            Daher würde ich eine Volltextsuche bei zeit.punktNRW empfehlen.
            Vielen Dank, Ralf! Das scheint ja ganz generell eine gute Quelle zu sein.


            Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
            die Sterbe-Urkunde wäre für mich der erste Angriffspunkt, dazu auch gleich die Sammelakte (wenn noch vorhanden).
            Ja, dann müsste ich mal schauen, welche Ämter für den Bereich Pfälzerwald zuständig sind bzw waren.

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4390

              #7
              Kannst Du Dich nicht über schon vorhandenes Wissen zunächst mal "anschleichen"?

              Wie nah ist er Dir überhaupt? War er verheiratet? Hatte er Kinder? - Wie weit in "seiner Nähe" bist Du schon mit bewiesenen Daten/Fakten?
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • Genau geahnt
                Erfahrener Benutzer
                • 01.09.2023
                • 143

                #8
                re: Gewaltsamen Todesfall recherchieren?

                Er ist der Opa (väterlicherseits) meines Vaters gewesen. Mein Vater hatte mir berichtet, dass über das ganze »schlimme Thema« durchgängig Stillschweigen bewahrt worden sei. Er habe seinen Vater selbst niemals ein einziges Wort dazu sagen hören – über dessen Vater halt.

                Die Informationslage heute ist also dünn und vielleicht fehlerhaft. Ich kann nicht mal ausschließen, dass meine infolge des vermeintlichen Verbrechens ja verwitwete Urgroßmutter später neu geheiratet hat – und dass unser jetziger Familienname womöglich von diesem neuen Ehemann stammt, und deshalb gar nicht von dem Getöteten ... Verwirrend, und ein bisschen erschreckend.

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                • Ralf-I-vonderMark
                  Super-Moderator
                  • 02.01.2015
                  • 2867

                  #9
                  Hallo Genau geahnt,

                  o.K., es geht also um Deinen Urgroßvater, über welchen die Familie „das Mäntelchen des Schweigens“ gedeckt hat.

                  Es mag sein, dass die Urgroßmutter nach dessen Tod erneut geheiratet hat.
                  Für diesen Fall sollte die Sterbeurkunde der Urgroßmutter und die mögliche Heiratsurkunde bezüglich der denkbaren 2. Trauung gesucht werden.

                  Allerdings erachte ich es für unwahrscheinlich, dass Dein Großvater den Familiennamen des Stiefvaters angenommen hat; es sei denn, er wäre unehelich geboren worden. Doch auch dann wäre eine Namensänderung nur mit behördlicher Genehmigung möglich gewesen.

                  Insoweit sollte sinnvollerweise die Geburtsurkunde des Großvaters beschafft werden, sofern diese noch nicht vorliegen sollte. Zudem könnte die Heiratsurkunde der Urgroßeltern aufschlussreich sein.

                  Da für die Zeit vor 1900 schon viele Personenstandsurkunden online sind, müsstest Du uns für eine Suche den Geburtsort des Großvaters und idealerweise den Familiennamen verraten. Sonst bleibt alles sehr geheimnisvoll.

                  Viele Grüße
                  Ralf

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4390

                    #10
                    Genau die von Ralf vorgeschlagene Vorgehensweise meinte ich mit "anschleichen" - Wenn es sich bei dem Herrn um Deinen Urgroßvater handelt, sollte das machbar sein .....
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • Genau geahnt
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.09.2023
                      • 143

                      #11
                      Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
                      o.K., es geht also um Deinen Urgroßvater, über welchen die Familie „das Mäntelchen des Schweigens“ gedeckt hat.
                      Der Haken ist halt: Er ist womöglich zwar der »leibliche Urgroßvater«, aber nicht mit Sicherheit auch der nominelle, (Familien-)namensgebende.

                      Hinzu kommt nämlich, dass die verfügbare Datenlage aufzuzeigen scheint, dass die betreffende Urgroßmutter den Familiennamen-führenden Ehemann erst fast drei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes (meines Opas) geheiratet hat ... Alles wilde Naturen, damals

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4390

                        #12
                        Ob da was "scheint" oder nicht, ist doch eigentlich unerheblich (jedenfalls für mich ).

                        Du solltest Dich von der Geb.-Urkunde Deines Vaters rückwärts in Bezug auf alle Urkunden (Geburt, Heirat, Wieder-Heirat, Tod) bis zu Deinem Urgroßvater "hangeln".

                        Sollte es irgendwann einen Namenswechsel gegeben haben, steht das als Randbemerkung auf irgendeiner Urkunde.
                        Dein Opa ist offenbar zunächst ein uneheliches Kind gewesen; durchaus möglich, dass der 2.Ehemann Deiner Urgroßmutter ihn als Vater später (bei der Heirat) legitimiert hat. Das findest Du aber alles in den Urkunden .....

                        Warum "verfügbare Datenlage", gibt es irgendwo kriegsbedingten Urkunden-Verlust in der Gegend? Hast Du das schon herausgefunden?
                        Zuletzt geändert von scheuck; 02.09.2023, 15:12.
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                          • 01.09.2023
                          • 143

                          #13
                          Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                          Du solltest Dich von der Geb.-Urkunde Deines Vaters rückwärts in Bezug auf alle Urkunden (Geburt, Heirat, Wieder-Heirat, Tod) bis zu Deinem Urgroßvater "hangeln".
                          Tja, mir ist nicht ganz klar, wie ich das tun sollte. Ich habe diese Urkunden alle nicht, und weiß auch nicht, wie ich sie »sichten« könnte. Gibt es etwa eine frei zugängliche Online-Datenbank, die so was digital archiviert?

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4390

                            #14
                            Nein, auf online kann man sich nicht verlassen!

                            Du könntest z.B. hier mal einen konkreten Namen nennen und jemanden mit Ancestry- oder MyHeritage-Zugang bitten, mal nachzusehen, ob es da irgendwelche Anhaltspunkte gibt. - Ob die verlässlich sind, wird sich später herausstellen; manchmal stellen die Leute etwas ohne Quellenangaben ein.

                            Dein Vater hat ja sicherlich eine Geb.-Urkunde, in der stehen die Namen seiner Eltern. Von da ausgehend musst Du Dich weiter zurück bewegen und Dich an den genannten Orten um Urkunden kümmern.
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • Genau geahnt
                              Erfahrener Benutzer
                              • 01.09.2023
                              • 143

                              #15
                              re: Gewaltsamen Todesfall recherchieren?

                              Ich habe einen Ancestry-Account und »kenne« die offiziellen Namen und Wohnorte meiner betreffenden Vorfahren rund um den unrühmlichen Pfälzerwald-Uropa. Komme damit aber nicht weiter.

                              Also werde ich wohl demnächst mal einen »Ahnen-Tripp« in den schönen Pfälzerwald unternehmen

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