Unglücksfälle

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  • itau
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    Unglücksfälle

    Zu Walsdorf unweit Hillesheim im Kreise Daun , kamen am 16. v. M. die beiden Kinder des Einwohners Christian Horsch - ein 6 jähriges Mädchen und ein 4 jähriger Knabe , durch die Unvorsichtigkeit der Mutter , auf eine traurige Weise ums Leben .
    Um zu einer Todtenwache zu gehen , hatte sich die Mutter , Abends gegen 6 Uhr , während der Abwesenheit ihres Mannes - aus ihrer Behausung entfernt , und ihre beiden Kinder ohne Aufsicht , das eine auf dem Bett , das andere auf einem Strohsack liegend , zurückgelassen .
    Letzterer , der seinen Platz nahe bei dem geheizten Ofen hatte , wurde von dem Feuer desselben ergriffen und verkohlte nach und nach .
    Erst gegen 9 Uhr kehrte die Mutter zurück und fand das Zimmer so voll Dampf , das sie nicht einzutreten vermochte .
    Auf ihren ängstlichen Hilferuf kamen mehrere Nachbarn hinzu , die durch Einschlagen der Fenster den Eintritt in die Stube möglich machten .
    Hier fand man die beiden unglücklichen Kinder, welche in der Verzweiflung des Todeskampfes auf dem Bett sich zusammengefunden hatten , fest in einander geschlungen , erstickt und ohne Zeichen des Lebens.

    So schnell auch der Kreis - Physikus von Hillesheim herbeieilte , so kam er doch zur Hilfe zu spät . Möchte die Bekanntmachung dieses traurigen Ereignisses , das leicht auch für den ganzen Ort gefährlich werden konnte allen Eltern eine ernste Warnung zur gewissenhaften Fürsorge für ihre Kinder sein.

    Trier den 4. Februar 1820

    Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier 1820
  • itau

    #2
    Unglücksfall

    Christ Georg , 13 Jahre alt , Sohn des Fischers Johann Christ von Barbeln bei Trier , zuletzt Schiffjunge bei dem Schiffer Nikolaus POß von Barbeln , ist am 14. I. M. nach der Erklärung des einzigen Augenzeugen nahe bei diesiger Stadt in der Saar ertrunken und noch nicht wieder aufgefunden worden .


    Saarbrücken den 16. November 1820

    Der Staatsprokurator bei dem hiesigen Untersuchungs - Amte SCHLINK

    Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1820

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    • itau

      #3
      Unglücksfall

      Am 17. v. M. gegen Abend gewahrte man bei Filzen in der Mitte der Mosel , an einer tiefen Stelle , einen 10 jährigen Knaben : Johann Licht schwimmend und um Hilfe rufend .
      Sogleich ergriff der Nikolaus Weiland von Filzen ein am Ufer weidendes Pferd und ritt auf den Knaben zu .
      Allein , kaum in dessen Nähe angelangt , sinkt das Pferd in die Tiefe ; der Weiland umklammert den Hals des Tieres , tummelt es noch einigemal herum und verschwindet dann in den Wellen.
      Das Pferd kehrt bald an das Ufer zurück . Weiland aber wurde ohne Leben an das Ufer gebracht und alle Versuche , ihn in dasselbe zurückzuführen , waren vergebens .

      Mittlerweile sprang der 18 jährige Joseph Tomes von Filzen aus der erschreckten Menge der Zuschauer kühn in das Wasser , ergriff den in Todesgefahr schwebenden Knaben schwimmend und brachte ihn glücklich an das Land.

      Trier den 7. August 1825
      Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1825 ( Belobung und Belohnung )

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      • itau

        #4
        Unglücksfälle : Johann ERZ

        Als am 20. Mai Nachmittags gegen 4 Uhr , mehrere Kinder aus dem Dorfe Winterich / Bernkastel an dem felsigen Moselufer , dem Dorfe Muhnheim gegenüber Maiblumen pflücken wollten , fiel die 8 jährige Maria Anna Schimper in den hochangeschwollenen Fluß und wurde durch die Wellen weggetrieben.

        Um das Kind zu retten wagte sich der gleichfalls anwesende 11 jährige Johann Erz aus Winterich in die Mosel , hatte aber das Unglück auf eine Stelle zu geraten , wo der Fluß sehr reisend ist , und verschwand vor den Augen der anderen Kinder .

        Die Leiche konnte bis heute nicht aufgefunden werden .

        Die Anna Maria Schimper aber , wurde durch ein zufällig vorbeifahrendes Schiff gerettet.

        Indem ich diesen traurigen Zufall hiermit zur allgemeinen Kunde bringe und die nähere Personenbeschreibung jenes edelmütigen und beherzten Knaben hierunten beifüge , ersuche ich sämmtliche Behörden und überhaupt Jeden , der davon Kenntniß erhält , mir es sofort anzuzeigen , wenn die Leiche allenfalls landen sollte.

        Trier den 30. Mai 1827

        Der Ober - Prokurator beim Königl. Landgerichte ; HEINTZMANN

        Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1827

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        • itau

          #5
          Unglücksfälle

          Am 19. d. M. Nachmittags 4 Uhr , stürzte der 8 jährige Sohn des Schiffers Hubert Herig zu Barbeln , Wilhelm Herig in die Mosel und konnte ungeachtet der herbeigeeilten Hilfe nicht gerettet werden.

          Da auch die Leiche des Verunglückten nicht aufgefunden wurde , so ersuche ich sämmtliche Behörden .....................................

          Trier am 27. März 1827 .
          Der Ober Prokurator am Königl. Landgerichte ; HEINTZMANN

          Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1827.

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          • itau

            #6
            Unglücksfälle : DALEIDEN Johann

            Am 7. März d. J. schlug auf dem Sauerfluß ein Nachen um , in welchem sich 6 Menschen befanden .
            Von diesen wurde Johann Daleiden , 16 jähriger Sohn der Witwe Daleiden aus Ralingen , von den Wellen fortgerissen , und ist bis Heute nicht wieder zum Vorschein gekommen .
            Sämmtliche Behörden und Einwohner werden ersucht , resp. aufgefordert , mich von dem etwanigen Auffinden des Leichnams baldigst in Kenntniß setzen zu wollen.

            Trier den 10. März 1827 .

            Der Ober - Prokurator beim Königl. Landgerichte , HEINTZMANN

            Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1827

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            • itau

              #7
              SCHIEDEDECKER Johann aus Godramstein

              Landau 7. Februar 1861

              Gestern Morgen um 4 Uhr verunglückte in der Bierbrauerei bei KERN in Godramstein der Bräuknecht Johann Schiededecker von da.

              Derselbe hatte sich , wahrscheinlich aus Müdigkeit , wie schon öfter , auf den Rand des Bräukessels gesetzt , bekam beim Umrühren das Übergewicht und fiel in dem Augenblicke , wo der Lehrjunge das Feuer schürte , in die siedende Malzbrühe.
              Trotzdem derselbe fast augenblicklich herausgezogen wurde , war der Tod schon erfolgt.
              Vom ganzen Körper hing die Oberhaut in Fetzen herunter.


              Saarzeitung 1861

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