Apotheker Lorenz Wrede

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • schaefera
    • Heute

    Apotheker Lorenz Wrede

    Biographisches Denkmal des Apothekers Lorenz Wrede zu. Meschede;
    eingesandt vom Kreisdirector E. Müller.

    Lorenz Wrede, Apotheker zu Meschede, wurde am 11. Juni 1801, als das jüngste von sechs Geschwistern, zu Meschede geboren.
    Seinen ersten Unterricht genoss er in der dortigen Elementarschule, und zeichnete sich bereits so aus, dass er mit Hülfe von Privatunterricht in Soest bei seiner Aufnahme in das dortige Gymnasium als reif für die Prima erachtet werden konnte. Er lag mit bestem Erfolge seinen Studien ob und suchte sich möglichst Vorkenntnisse zu verschaffen, um diese später durch regen Eifer auf der Universität zu vervollständigen, und dann möglichst zum Nutzen und Wohle seiner Mitmenschen anzuwenden.

    Er war nämlich zuerst für das Studium der Medicin bestimmt, und diesem mit ganzer Seele zugethan. Familienereignisse jedoch riefen ihn bald unerbittlich nach Hause zurück, und widmete er sich unter Leitung seines, nun beinahe 20 Jahre verstorbenen Vaters, des Apothekers Christian Wrede, der Pharmacie.

    Wie gross sein Eifer beim Lernen, und wie schöne Kenntnisse er sich erwarb, davon geben alle Zeugnisse, die von seiner Lehre ab bis zum Staatsexamen sich noch vorgefunden, den Beweis, — und log der Ruf nicht, der ihn als einen sowohl wissenschaftlich, wie praktisch durchgebildeten Apotheker bezeichnete.

    So schön sein Wirken in geschäftlicher Beziehung sich äusserte, so musterhaft war es auch in geselliger und häuslicher Umgebung. Ueberall ehrte man in ihm die offenste Geradheit, schätzte man seine Biederkeit und Humanität, und liebte ihn wegen der steten Bereitwilligkeit, Hülflosen mit Rath und That beizuspringen.

    Leider fehlte es unserm dahingegangenen Freunde und Collegen nie an Kreuz und Leiden. Schon nach elfjähriger Ehe, im Jahre 1840, wurde ihm seine Gemahlin durch den Tod entrissen, und zeigte es sich da so recht, wie tiefe Religiosität alle seine Handlungen beseelte. Obwohl er beim Tode seiner Gattin kaum 39 Jahre alt war, konnte er sich doch nie entschliessen, eine zweite Ehe einzugehen. Er blieb seinem, bei der Bahre seiner seligen Frau gefassten Entschlssse, die übrige Zeit seines Lebens nur seiner Familie und der Erziehung seiner, damals noch unmündigen vier Kinder zu widmen, unverbrüchlich treu; und welche unendliche Sorgfalt verwandte er auf diese ! Kein Opfer war ihm zu gross, keine Arbeit zu ermüdend, seinen Kindern gewidmet zu werden. Diese haben in ihm einen unersetzlichen Verlust erlitten, und können nur in dem Gedanken Trost finden, dass der allgerechte Gott ihm den Lohn, den er so wohl verdient hat, geben und zu den ewigen Freuden berufen werde.
    Wir Alle haben in ihm einen treuen Freund und höchst achtbaren Collegen verloren. Friede seiner Asche!
    Arnsberg, im October 1859.


    Archiv der Pharmazie und Berichte der Deutschen pharmazeutischen Gesellschaft
    Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen Deutscher Apotheker, Apotheker-Verein in Norddeutschland, Allgemeiner Deutscher Apotheker-Verein
    Verlag Chemie, 1860
    Zuletzt geändert von Gast; 11.04.2009, 09:51.
  • ramo23

    #2
    Hallo,
    ich habe diese Beitrag gerade erst entdeckt, da ich auch recht neu in diesem Login bin. WREDE sind Vorfahren meiner Frau. Gibt es ergänzende Daten zur Familie es genannten?
    Viele Grüße
    Ralf

    Kommentar

    Lädt...
    X