Studenten aus Emmerich auf der Universität Padua
Studenten aus Emmerich auf der Universität Padua
Quelle: Niederrheinischer Geschichts- und Altertumsfreund Nr. 5 von 1904 (Doppelblatt 57), basierend auf dem 68. Heft (1899) der "Annalen des histor. Vereins für den Niederrhein"
1. Cyprianus Lyresius, eingeschrieben am 02.Dez..1574. Diese Persönlichkeit ist sonst unbekannt.
2. Uffuerus Stroyff, Lizentiat der Rechte, eingeschrieben 1582. Er studierte vordem in Köln, wo sein
Name ausdrücklich Streuff geschrieben wird.
Die Streuff gehören einer alten Emmericher Familie an. Das Haus der Streuff lag auf der Stelle, wo sich
heute das Gymnasium befindet, und wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut.
Ein Johann Streuff war Oberst im Dienste des Königs von Spanien und hatte sich als solcher große
Verdienste erworben. Er starb am 29.Novbr. 1591. Es ist möglich, dass der obengenannte Uffuerus sein Sohn
war.
Unter den Schöffen der Stadt Emmerich begegnen uns in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunders ein Sweder und
ein Johann St. 1652, 1660 und 1664 ist ein Joh. Streuff Bürgermeister von Emmerich und 1730 ein Johann
Dietrich Str. Kanonikus am St. Martini-Stift. Auch in Elten, Cleve und Rees war die Familie ansässig.
3. Henricus Roey, eingeschrieben am 24. Febr. 1648. Er hatte vordem in Straßburg studiert. 1667 finden
wir ihn unter dem Schöffenkollegium der Stadt Emmerich. Er war Doktor der Rechte.
4. Renerus Steegh, eingeschrieben a 25.Okt. 1606. Die Familie Steegh ist sonst nicht bekannt.
5. Christian Radermacher, eingeschrieben am 29. Oktbr. 1639. Er war Doktor der Philosophie und
Medizin und wurde von seinen Mitbürgern wiederholt zum Bürgermeister der Stadt erwählt, welches Amt er
mit seltener Umsicht verwaltete.
Er scheint ein großer Kunst- und Altertumsfreund gewesen zu sein. Kayser rühmt in seinem "Parnassus
Clivensis" dessen große Sammlung römischer und anderer Münzen. Unter ihm erschien Wassenberg's Embrica
im Druck. Auf seine Veranlassung wurde dem Werke eine Ansicht der Stadt aus der Vogelschau beigefügt;
diese widmete ihm der Stecher G. C. Stick mit folgenden Worden:
"Clarissimo et amplissimo Embricensium p. t. consul Christiano Radermacher Embricam hanc perfecte
delineatam."
Radermacher, der später den Titel "Altbürgermeister" führte, bewohnte das sog. Medewirt'sche Haus in der
Steinstraße, welches vor einigen Jahren abgebrochen wurde, und dem Kaufhause der Firma Nathan &
Gompertz Platz gemacht hat. Es galt von jeher als eines der schönsten Patrizierhäuser der Stadt.
Radermacher gehörte 1672 zu der Deputation, die im Auftrage des Magistrats den Prinzen Condé im Lager zu
Millingen aufsuchte und mit ihm jenen Vertrag schloss, durch den sich Emmerich gleich den Städten
Rheinberg, Wesel, Rees der französischen Übermacht unterwarf.
Als Prinz Condé bei dem Angriff auf Schenkenschanz verwundet wurde, brachte man ihn in das Haus
Radermachers in der Steinstraße. Hier besuchte ihn einige Tage später auch der König Ludwig XIV. in eigener
Person.
6. Winand von Heimbach, eingeschrieben 13. Jan. 1616. Er hatte vordem in Heidelberg studiert. Zwar
nicht in Emmerich geboren, führen wir ihn doch hier an, weil er den größten Teil seines Lebens in Emmerich
zugebracht hat. Er war Kanonikus und Dechant am St. Martini-Stift und wurde später Kanzler des Herzogs von
Kleve. Als solcher starb er in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Emmerich.
Studenten aus Emmerich auf der Universität Padua
Quelle: Niederrheinischer Geschichts- und Altertumsfreund Nr. 5 von 1904 (Doppelblatt 57), basierend auf dem 68. Heft (1899) der "Annalen des histor. Vereins für den Niederrhein"
1. Cyprianus Lyresius, eingeschrieben am 02.Dez..1574. Diese Persönlichkeit ist sonst unbekannt.
2. Uffuerus Stroyff, Lizentiat der Rechte, eingeschrieben 1582. Er studierte vordem in Köln, wo sein
Name ausdrücklich Streuff geschrieben wird.
Die Streuff gehören einer alten Emmericher Familie an. Das Haus der Streuff lag auf der Stelle, wo sich
heute das Gymnasium befindet, und wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut.
Ein Johann Streuff war Oberst im Dienste des Königs von Spanien und hatte sich als solcher große
Verdienste erworben. Er starb am 29.Novbr. 1591. Es ist möglich, dass der obengenannte Uffuerus sein Sohn
war.
Unter den Schöffen der Stadt Emmerich begegnen uns in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunders ein Sweder und
ein Johann St. 1652, 1660 und 1664 ist ein Joh. Streuff Bürgermeister von Emmerich und 1730 ein Johann
Dietrich Str. Kanonikus am St. Martini-Stift. Auch in Elten, Cleve und Rees war die Familie ansässig.
3. Henricus Roey, eingeschrieben am 24. Febr. 1648. Er hatte vordem in Straßburg studiert. 1667 finden
wir ihn unter dem Schöffenkollegium der Stadt Emmerich. Er war Doktor der Rechte.
4. Renerus Steegh, eingeschrieben a 25.Okt. 1606. Die Familie Steegh ist sonst nicht bekannt.
5. Christian Radermacher, eingeschrieben am 29. Oktbr. 1639. Er war Doktor der Philosophie und
Medizin und wurde von seinen Mitbürgern wiederholt zum Bürgermeister der Stadt erwählt, welches Amt er
mit seltener Umsicht verwaltete.
Er scheint ein großer Kunst- und Altertumsfreund gewesen zu sein. Kayser rühmt in seinem "Parnassus
Clivensis" dessen große Sammlung römischer und anderer Münzen. Unter ihm erschien Wassenberg's Embrica
im Druck. Auf seine Veranlassung wurde dem Werke eine Ansicht der Stadt aus der Vogelschau beigefügt;
diese widmete ihm der Stecher G. C. Stick mit folgenden Worden:
"Clarissimo et amplissimo Embricensium p. t. consul Christiano Radermacher Embricam hanc perfecte
delineatam."
Radermacher, der später den Titel "Altbürgermeister" führte, bewohnte das sog. Medewirt'sche Haus in der
Steinstraße, welches vor einigen Jahren abgebrochen wurde, und dem Kaufhause der Firma Nathan &
Gompertz Platz gemacht hat. Es galt von jeher als eines der schönsten Patrizierhäuser der Stadt.
Radermacher gehörte 1672 zu der Deputation, die im Auftrage des Magistrats den Prinzen Condé im Lager zu
Millingen aufsuchte und mit ihm jenen Vertrag schloss, durch den sich Emmerich gleich den Städten
Rheinberg, Wesel, Rees der französischen Übermacht unterwarf.
Als Prinz Condé bei dem Angriff auf Schenkenschanz verwundet wurde, brachte man ihn in das Haus
Radermachers in der Steinstraße. Hier besuchte ihn einige Tage später auch der König Ludwig XIV. in eigener
Person.
6. Winand von Heimbach, eingeschrieben 13. Jan. 1616. Er hatte vordem in Heidelberg studiert. Zwar
nicht in Emmerich geboren, führen wir ihn doch hier an, weil er den größten Teil seines Lebens in Emmerich
zugebracht hat. Er war Kanonikus und Dechant am St. Martini-Stift und wurde später Kanzler des Herzogs von
Kleve. Als solcher starb er in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Emmerich.
Kommentar