Hotho in Westkilver/Rödinghausen (Kreis Herford)

[arbophilus]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1820
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Westkilver/Rödinghausen (Kreis Herford)
Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: teils
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): s.u.

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag hier im Unterforum Nordrhein-Westfalen.

Folgender Vorfahr meiner Frau bringt mich hierher:

Caspar Heinrich Brumm (evtl. auch Braune oder Brune???, diskutieren wir gerade in der Lesehilfe)
genannt Hotho, 24 J.

heiratet 1849 in Biere (bei Magdeburg).

Als seine Eltern sind angegeben:

Johann Friedrich Brumm, Colonist zu Westkilver
Catharina Maria Hotho

Bei familysearch findet man die beiden o.g. Personen und eine ganze Reihe weitere "dazu passende" Personen.
siehe

https://familysearch.org/pal:/MM9.1.1/NRSF-PFX

Auch gibt es die Kirchenbücher von Rödinghausen bei den Mormonen als Filme.

Warum ich mich aber hier an Euch wende, sind folgende Fragen:

1) In welchem Archiv (außer bei den Mormonen) kann man die Kirchenbücher von Rödinghausen ggf. noch einsehen? Wie sind die Nutzungsbedingungen dort?

2) Für mich ist es die "erste Begegnung" mit einem Haus- bzw. Hofnamen.
Ich durchschaue das nicht ganz. Verstehen würde ich, wenn der o.g. Johann Friedrich bei der Heirat der C.M. Hotho deren Hofnamen "bekommen" hätte. Aber offenbar wurde er schon bei seinem Taufeintrag "genannt Hotho" ? Lebten also schon seine Eltern auf dem "Hotho"-Hof?
Danke schonmal für mögliche Erklärungen!

3) Gibt es unter Euch jemanden, der auch in Westkilver/Rödinghausen forscht und evtl. die Brumms bzw. Hothos "kennt" bzw. im eigenen Stammbaum hat?

Schonmal Danke und viele Grüße!

Mark

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[Mats]

Hallo Mark,

ich gehe mal davon aus, daß die genannten Personen evangelisch waren.
Dann findest Du microfiche bzw. Digitalisate (PDF) der gesuchten Kirchenbücher in Bielefeld.

Landeskirchliches Archiv

• telefonisch einen Termin verinbaren
• lippische Kirchengemeinden: nur microfiche - kein Druck bzw. Kopie (Gerät druckt in unterirdischer Qualität, das ist rausgeworfenes Geld) nimm Dir lieber eine digitale Kamera mit. Selbst Fotos mit dem Handy sind deutlich besser lesbar. Evtl kann man später eine Kopie zusenden lassen.
• westfälische Kirchengemeinden: als PDF - Datei im PC einsehbar. Druck in guter Qualität
• Soweit ich weiß, werden auch schriftliche Anfragen beantwortet. Da sollte man aber möglichst schon Daten haben.

Mittags ist Pause für 1 Std - das heißt, man muß den Lesesaal für diese Zeit verlassen. Die Tagesgebühren und Kosten für Kopien halten sich in Grenzen. Kopien kosten nur ein paar Cent, Tagesgebühr 6 € glaub ich, genau hab ich es aber nicht im Kopf.

Grüße aus OWL
Anja

[arbophilus]

Hallo Anja,

herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen!
Frage 1 ist damit umfassend beantwortet.

Wäre toll, wenn noch jemand zu Frage 2 eine Idee hat.

Oder gar zu 3) ???

Herzliche Grüße allerseits!

Mark
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[Franzine123]

Hallo Mark,

zu Punkt 2: es kann durchaus sein, dass die Eltern auch mit auf dem Hof wohnten. Ich habe in meiner Familie aber einen anderen Fall, der bei dir auch möglich sein könnte:

Das erwartete Kind konnten die Eltern nicht mehr ernähren und/oder es gab ggf. zusätzlich den folgenden Grund: Die Besitzer des Hofes konnten keine Kinder bekommen und wollten einen Erben aus der Familie, daher wurde ein Kontrakt geschlossen, dass das Kind zwar den elterlichen FN bekam, aber als Zusatz gleich der Hofname als "Genannt-Name" mit eingetragen wurde, um den Namen des Hofes weiterhin zu erhalten.
Oft waren diese Kinder die Neffen (bzw. seltener Nichten) des Hofbesitzers, um auch zu sichern, dass der Hof weiter in der Hand der (Groß-)Familie blieb.

Zu Punkt 3 kann ich dir nichts sagen.

Liebe Grüße

Franzine123

[arbophilus]

Hallo Franzine,

vielen Dank für die Erläuterungen. Ich glaube, ich verstehe nun schon viel besser, was da evtl. für Absichten und Einflüsse beim Gebrauch des Hofnamens hineingespielt haben könnten.

Viele Grüße, Mark
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[thomasowl]

Hallo Mark,
ich sollte mich doch mal öfters hier im Forum sehen lassen, dann hätte ich dir schon eher helfen können...

Vorab die Frage meinerseits, bist du bereits weiter gekommen? Wäre nett wenn auch das Ergebnis hier kurz mitgeteilt würde.

Und nun zu deinen Fragen ;-)
zu 1) gab es ja bereits eine Antwort

zu 2) ist etwas kompliziert und auch nicht immer gleich, wäre ja sonst zu einfach :-) In deinem Fall ist es so dass der Vater ein geborener Brumm ist und auf den Hotho-Hof eingeheiratet hat. Er müsste also genauer bereits Johann Friedrich Brumm gen. Hotho heißen. Und manchmal zieht sich dieser genannt-Name noch ein paar Generationen durch. Was eigentlich falsch ist, aber wenn der Mann auch aus dem Dorf kam kannte man ihn halt gut unter seinem Geburtsnamen. Manchmal verschwand dadurch auch mal der Hofname, also keine Regel ohne Ausnahme!

zu 3) zufällig gibt es im Stadtarchiv Bielefeld die Akte F 8/27 "Hotoh im Kirchspiel Rödinghausen - Versuch einer Stammfolge, K. E. Schultze, 1955"
und ganz zufällig hört die genau mit deinen gesuchten Eltern (der Vater heißt dort allerdings Friedrich Jacob Brunn, Mutter und Daten passen aber auf deine Angaben) auf und fängt um 1560 an :-)))

Schick mir doch mal bitte eine E-Mail, sende dir dann die Seiten zu und auch die Kontaktdaten einer anderen Hotho-Forscherin.

Habe selbst übrigens Hotho unter meinen Vorfahren, allerdings aus Gütersloh, bisher konnten wir leider keine Verbindung feststellen.

Viele Grüße
Thomas

[arbophilus]

Hallo Thomas,

das sind ja sehr interessante Neuigkeiten, vielen Dank.

Bei mir geht es leider gerade sowohl familiär als auch beruflich drunter und drüber - ich hab keinen richtigen Kopf, um Dir ausführlich zu antworten.

Ich denke aber, dass ich bis Anfang nächster Woche wieder den Kopf frei habe, inzwischen sende ich Dir auf jeden Fall noch eine PM.

Mit Dank und herzlichem Gruß!

Mark
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