Stadtarchiv Wesel

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  • hhb55
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2014
    • 1537

    Stadtarchiv Wesel

    Hallo in die Runde!

    An alle die einen Besuch im Weseler Stadtarchiv auf Ihrem Plan haben!
    Es ist mir zu Ohren gekommen, dass ab dem kommenden Jahr viele Bestände nicht mehr zur Verfügung stehen könnten!!
    Es dürfte sich dabei unter anderem um folgendes handeln:


    „Kirchenbücher (auch Weseler), Diersfordter Digitalisate, sämtliche Archivalien die aus anderen Gemeinden nach dort abgegeben sind, wie zB. Bislich, Brünen, Diersfordt, Ringenberg, Hamminkeln, Isselburg, Schermbeck, Werth, Wertherbruch, Rees, Hueth, Haldern, Mehr, Uedem, Geldern usw. Die "militärischen" Unterlagen in Kopie und Digitalisat.


    Das bedeutet, dass keinerlei Digitalisate ... aus dem ev. Kirchenarchiv- im Lesesaal eingesehen und auch keine Kopien daraus erstellt und abgegeben werden können. Alle Digitalisate sind von den Rechnern des Archivs zu löschen.


    Gleiches gilt natürlich auch für die „militärischen“ Register, die ……

    ….ernst nimmt, müssen eine Vielzahl der deponierten Nachlässe untersucht und die dort oft vorhandenen Kopien/Digitalisate kassiert oder zurückgegeben werden. Bedeutende Nachlässe im NRW Landesarchiv Rheinland in Duisburg etwa enthalten zahllose Abschriften aus überwiegend nicht mehr erhaltenen Weseler Quellen, die zu einem bestimmten Zweck zusammengetragen worden sind.“

    Sollte es tatsächlich diesen „worst case“ geben, wäre ein Termin im alten Jahr sehr empfehlenswert!

    BESSER WÄRE ES NATÜRLICH WENN ES NOCH DIE CHANCE GIBT DIESES SZENARIO ABZUWENDEN!


    Schönen Sonntag wünscht

    Hans-Hermann
  • nav
    Erfahrener Benutzer
    • 30.03.2014
    • 752

    #2
    Der gesamte Text, aus dem hier zitiert wird, ist bereits im Internet zu finden, für Interessierte aber dennoch hier noch eine kurze Zusammenfassung der Umstände:

    Herr Kleinholz hat über die Jahre viele Akten verschiedenster Art aus verschiedenen Archiven digitalisiert und über das Weseler Stadtarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Computer im dortigen Lesesaal sind die Akten alle digital einsehbar (noch!).

    Nun hat die neue Archivarin Frau Plötzgen offenbar entschieden, dass sie zukünftig keine Digitalisate von Akten mehr entgegennehmen möchte, die nicht im Original im Stadtarchiv Wesel lagern. Sie ist aber bereit, die bisher vom Stadtarchiv Wesel gespeicherten und zugänglich gemachten Digitalisate weiter zu speichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das bezeichnet sie als Kompromiss.

    Herr Kleinholz ist zu diesem Kompromiss nicht bereit und hat beschlossen, den Vertrag, der der Stadt Wesel erlaubt, die von ihm gemachten Digitalisate zu speichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zum Ende dieses Jahres zu kündigen.

    Kommentar

    • hhb55
      Erfahrener Benutzer
      • 07.04.2014
      • 1537

      #3
      Hallo Nico!

      Ich wollte mit meinem Beitrag nicht alles öffentlich machen!

      Habe jetzt zumindest mitbekommen, dass es den kompletten Brief auf Facebook gibt wo ich ihn (als nicht Bestandteil der Facebook-Gemeinde) nicht lesen kann!

      Grüsse

      Hans-Hermann

      Kommentar

      • Niederrheiner94
        Erfahrener Benutzer
        • 30.11.2016
        • 798

        #4
        Kritik an der neuen Weseler Stadtarchivarin Julia Plötzgen

        (von Hermann Kleinholz)

        Sehr geehrte Familien- und Geschichtsforscher,

        zunächst darf ich Ihnen mitteilen, dass ich aus Alters- und Krankheitsgründen die Herausgabe der Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt an Herrn Heinz Weyer übertragen habe, ich stehe aber im Rahmen meiner Möglichkeiten weiter zu Auskünften zur Verfügung.

        Leider muß ich Ihnen mitteilen, dass die neue Archivarin -Frau Plötzgen- einen völlig anderen Kurs als die vorherigen Leiter -Dr. Roelen und Dr. Suer- fährt.

        Kurz gesagt, sie möchte alles nur noch Originale sammeln und auch auf Digitalisate verzichten, sofern sie nicht die Original besitzt. Das betrifft natürlich auch die abgeschlossenen Depositalverträge.

        Ich möchte Sie über den derzeitigen Stand informieren, da ich aus diesem Grund meine Kopien und Digitalisate zum 31.12.2024 abziehe.

        Auszugsweise Kopie der Mails.

        Im Laufe der Jahre habe ich einige 100.000 Archivdigitalisate und Kopien aus Weseler und niederrheinischer Archiven erstellt und dem Archiv als Depositum überlassen.

        Nunmehr erreichte mich folgende Mail der neuen Archivarin Frau Plötzgen:

        „Sehr geehrter Herr Kleinholz, bitte entschuldigen Sie, dass ich mich noch nicht gemeldet habe, es brauchte etwas Zeit, alle Unterlagen zu sichten und Rücksprache zu halten. Ich bleibe bei meinem Standpunkt, in Zukunft keine Kopien/ digitale Kopie mehr entgegenzunehmen. Eine Übernahme von Duplikatbeständen bzw. Kopien ist aus archivfachlicher Sicht grundsätzlich abzulehnen. Diese gelten nicht als authentische archivalische Quellen. Hinzu kommt, dass jedes Archivale und jeder Bestand, da Unikat, grundsätzlich in nur einem einzigen Archiv aufbewahrt wird, das hierfür die Zuständigkeit besitzt. Trotzdem bin ich bereit, die schon übernommenen Unterlagen weiterhin im Stadtarchiv aufzubewahren – Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Wären Sie mit diesem Kompromiss einverstanden?“

        Durch diese Aussage wird eigentlich die bisher musterhaft geführte „Archivpolitik“ ad adsurdum geführt. Nicht nur die im Archivgesetz angeführten Verpflichtungen muss das Archiv übernehmen, sondern das Archiv sollte - wie bei anderen Archiven, zB. bei den Stadtarchiven Mülheim/Ruhr und Duisburg üblich, - auch Archivalien in Kopien und Digitalisaten, die die eigentliche Stadtgeschichte und die Umgebung betreffen, vorhalten und laufend ergänzen. (stehen teilweise im Internet).

        Zur Mail von Frau Plötzgen habe ich wie folgt Stellung genommen:

        Sie verfahren Ihren eigenen Kurs, das ist ja auch Ihr Recht, und ich verfahre als ehemaliger Verwaltungsbeamter ebenfalls meinen eigenen Kurs. Augenblicklich neige ich dazu, alle "meine" Kopien und Digitalisate abzuziehen. Dazu gehören auch alle Kirchenbücher (auch Weseler), Diersfordter Digitalisate, sämtliche Archivalien die aus anderen Gemeinden nach dort abgegeben sind, wie zB. Bislich, Brünen, Diersfordt, Ringenberg, Hamminkeln, Isselburg, Schermbeck, Werth, Wertherbruch, Rees, Hueth, Haldern, Mehr, Uedem, Geldern usw. Die "militärischen" Unterlagen in Kopie und Digitalisat.

        Die Rechte an allen Digitalisaten liegen bei mir, auch die von Diersfordt, Stadtarchiv Wesel (teilweise), Bilder.

        Das bedeutet, dass keinerlei Digitalisate ... aus dem ev. Kirchenarchiv- im Lesesaal eingesehen und auch keine Kopien daraus erstellt und abgegeben werden können. Alle Digitalisate sind von den Rechnern des Archivs zu löschen.

        Am Beispiel Bislich, Büderich, Diersfordt und Flüren bedeutet dies, dass „meine“ von mir erstellten Digitalisate, die Archivalien liegen in einem anderen Archiv, den Archivbesuchern nicht mehr zur Verfügung stehen.

        Gleiches gilt natürlich auch für die „militärischen“ Register, die ich beschafft habe und bei denen ich zusammen mit Dr. Suhr bemüht war, diese für die Weseler Militärgeschichte zu vervollständigen.

        Nicht nur meine Unterlagen stehen zur Disposition, denn, wenn man die Anforderungen von Frau Plötzgen ernst nimmt, müssen eine Vielzahl der deponierten Nachlässe untersucht und die dort oft vorhandenen Kopien/Digitalisate kassiert oder zurückgegeben werden. Bedeutende Nachlässe im NRW Landesarchiv Rheinland in Duisburg etwa enthalten zahllose Abschriften aus überwiegend nicht mehr erhaltenen Weseler Quellen, die zu einem bestimmten Zweck zusammengetragen worden sind. Kassiert wurde hier aus verständlichen Gründen nicht. Das Charakteristikum Unikat ist zwar grundsätzlich zu betonen, aber keinesfalls auf ein Archiv und dessen Zuständigkeit beschränkt. Urkunden, Verträge, Rechnungen, Rechnungsbücher usw. konnten mehrfach ausgefertigt werden und können sich heute infolgedessen auch in anderen Archiven befinden. Die Landesarchivverwaltung NRW ist bislang noch nicht auf die Idee gekommen, die in ihren Personenstandarchiven befindlichen Kirchenbücher zu kassieren, obwohl es sich hierbei ausnahmslos nur um Abschriften handelt. Das gilt auch für die dort aufbewahrten Personenstandsbücher: Es sind Zweitschriften!

        In die sonstige Archivarbeit habe ich keinen Einblick, ich könnte mir aber vorstellen, dass die von den vorherigen kompetenten Archivleitern vorgenommenen Verzeichnisarbeiten erneut „überarbeitet“ werden und das ggf. mit Kassationen verbunden ist.

        Inwieweit diese Handlungsweise mit der Behördenleitung abgestimmt und den Anforderungsvoraussetzungen für die Stellenneubesetzung entspricht, entzieht sich meiner Kenntnis.Mit dem vorgeschlagenen Kompromiss bin ich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht einverstanden, sodass ich hiermit den unter dem 12.12.2013 geschlossenen Depositalvertrag zum 31.12.2024 kündige.

        Von der Bürgermeisterin habe ich einen Brief mit der Kündigungsbestätigung erhalten, zu dem eigentlichen Fragenkomplex wurde keine Stellung genommen, auf die üblichen Dankesformeln lege ich keinen Wert.

        Wenn Sie also noch Digitalisate bzw. Kopien aus "meinen" Beständen nutzen möchten, bleibt noch bis zum Jahresende Zeit.

        Dies also nur Information und zur "Weiterverbreitung".

        Mit freundlichen Grüßen

        Hermann Kleinholz
        Für alle, die kein Facebook haben (es stammt aus der Gruppe "Wesel - aktuell" und wurde in der Gruppe "Ahnenforschung Nordrhein-Westfalen" geteilt). Frau Plötzgen handelt hier aus meiner Sicht verständlich. Dennoch kränkt eine solche Aussage natürlich einen langjährigen Forscher, der für seine Arbeit zuvor sicherlich viel Lob erhalten hat und sich nun "verraten" fühlt. Den Vertrag dann mit dem Stadtarchiv zu kündigen halte ich für eine trotzige Reaktion, die man eher von einem Kleinkind als von einem Erwachsenen erwarten dürfte. Aber nun gut. Es ist eben, wie es ist.

        Viele Grüße
        Fabian

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