Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden
Ausgabe 14 - 21. März 1828
Steckbrief
Nachstehender Steckbrief der Königlich Großbrittanische- Hannoverschen Justiz-Kanzlei zu Osnabrück, wird hierduch zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Minden, den 12. März 1828
Wiederholter Steckbrief und Prämien-Auslobung
Königliche Justiz-Kanzlei zu Osnabrück den 6. März 1828
Um die widerverhaftung des am 18. vorigen Monats aus der Karrenanstalt zu Lüneburg entwichenen, bereits steckbrieflich verfolgten höchst wird nach Grundlage der früher hier geführten Untersuchung fernere Folgendes zur öffentlichen Mittheilung gebracht.
Der Entwichene ist von seiner letzten, im Jahre 1824 ausgesprochenne Verurtheilung zu 20jähriger Karrenstrafe, als angeblicher Handelsmann, unter dem falschen Namen von Krause, Schnittcher, List, Fröhlig, Kratzenstein, falschen oder erschlichenen Pässen, theils allein, theils in Verbindung mit anderen, sehr gefährlichen, insbesonderer jüdischen Gaunern, und in den letzten Jahren mit der berüchtigt gewordenen Familie Schilling, vagabondirend herumgestreift.
Durch List und Verwegenheit hat er sein verbrecherisches Herumstreifen überall zu begünstigen gewusst, und dadurch auch seine Freiheit, nach öfteren Verhaftungen und gewaltsamen Entweichungen, mehrere Jahre geschützt.
Im Besitze von Handelswaaren und Pässen ist er der Aufmerksamkeit der nicht schaft beobachtenden Polizeibehörden größtentheils entangen, zumahls sein kluges Benehmen und einnehmendes Wesen auf Täuschung hat einwirken können.
Vorzüglich hat er sich auf kleinen Jahrmärkten umhergetrieben. Sein langjähriges vagabondierendes leben hat ihm genaue Ortskunde verschafft und ihm mit herumstreifendem Gesindel, durch welches er Vorschub und Begünstigung erhalten kann, und insbesondere mit diebesvertraueten Wirthshäusern und sonstigen Schlupfwinkeln genau bekannt gemacht.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er, da er seiner angeblich erlernten, Tischler-Profession sich ganz entfremdet hat, als sogenannter Handelsmann sich wieder umhertreiben, und unter falschem Namen sich einen Paß wieder zu verschaffen, bemühet gewesen seyn.
Nich unwahrscheinlich wird auch die im vorigen jahre vor Publikation eines Urtheilsspruches aus Wittlage entwichene gefährliche frühere Beischläferin desselben, Johanne Barbara Schillin, welche unter dem falschen Namen einer Ehefrau Krause, Schnittger, List, Fröhlig, auch Johanne Meyer und Schulz seine Lebens-Schicksale mehrere Jahre getheilt hat, sich ihm wieder angeschlossen haben.
Da die Wiederverhaftung beider Personen für die öffentliche Sicherheit höchst wünschenswerth ist, so werden ein- und ausländische Criminal- und Polizei-Behörden auf das dringendste ersucht und aufgefordert, die größte Aufmerksamkeit auf beide Individuen zu verwenden und anzuempfehlen, und im Verhaftungs-Falle der Verwahrung die größte Sicherheit zu widmen.
Es wird zugleich vermöge Authorisation des Königlichen Cabinets-Ministerii auf die Wiederverhaftung des Johann Peter Jansen eine Prämie von fünfzig Thaler hiermit ausgelobt.
Signalement Johann Peter Jansen (siehe weiter oben Beitrag #14)
Signalement der Johanne Barbara Schilling welche sich auch wohl Meyer nennt.
Geburtsort: Leer
Größe: 5 Fuß 4 Zoll Calenb. Maaße
Alter: 28 Jahre
Haare: schwarzbraun, mit einem Kamme hinten aufgesteckt
Stirn: niedrig
Augenbraunen: dunkelbraun
Augen: schwarz
Nase: gewöhnlicher Größe, spitzig
Mund: gewöhnlich
Zähne: gesund
Gesicht: länglich
Kinn: rund und voll
Gesichtsfarbe: sehr gelb, hat indeß dann und wann rothe Backen
Statur: mittlere, gut genährt
Ausgabe 14 - 21. März 1828
Steckbrief
Nachstehender Steckbrief der Königlich Großbrittanische- Hannoverschen Justiz-Kanzlei zu Osnabrück, wird hierduch zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Minden, den 12. März 1828
Wiederholter Steckbrief und Prämien-Auslobung
Königliche Justiz-Kanzlei zu Osnabrück den 6. März 1828
Um die widerverhaftung des am 18. vorigen Monats aus der Karrenanstalt zu Lüneburg entwichenen, bereits steckbrieflich verfolgten höchst wird nach Grundlage der früher hier geführten Untersuchung fernere Folgendes zur öffentlichen Mittheilung gebracht.
Der Entwichene ist von seiner letzten, im Jahre 1824 ausgesprochenne Verurtheilung zu 20jähriger Karrenstrafe, als angeblicher Handelsmann, unter dem falschen Namen von Krause, Schnittcher, List, Fröhlig, Kratzenstein, falschen oder erschlichenen Pässen, theils allein, theils in Verbindung mit anderen, sehr gefährlichen, insbesonderer jüdischen Gaunern, und in den letzten Jahren mit der berüchtigt gewordenen Familie Schilling, vagabondirend herumgestreift.
Durch List und Verwegenheit hat er sein verbrecherisches Herumstreifen überall zu begünstigen gewusst, und dadurch auch seine Freiheit, nach öfteren Verhaftungen und gewaltsamen Entweichungen, mehrere Jahre geschützt.
Im Besitze von Handelswaaren und Pässen ist er der Aufmerksamkeit der nicht schaft beobachtenden Polizeibehörden größtentheils entangen, zumahls sein kluges Benehmen und einnehmendes Wesen auf Täuschung hat einwirken können.
Vorzüglich hat er sich auf kleinen Jahrmärkten umhergetrieben. Sein langjähriges vagabondierendes leben hat ihm genaue Ortskunde verschafft und ihm mit herumstreifendem Gesindel, durch welches er Vorschub und Begünstigung erhalten kann, und insbesondere mit diebesvertraueten Wirthshäusern und sonstigen Schlupfwinkeln genau bekannt gemacht.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er, da er seiner angeblich erlernten, Tischler-Profession sich ganz entfremdet hat, als sogenannter Handelsmann sich wieder umhertreiben, und unter falschem Namen sich einen Paß wieder zu verschaffen, bemühet gewesen seyn.
Nich unwahrscheinlich wird auch die im vorigen jahre vor Publikation eines Urtheilsspruches aus Wittlage entwichene gefährliche frühere Beischläferin desselben, Johanne Barbara Schillin, welche unter dem falschen Namen einer Ehefrau Krause, Schnittger, List, Fröhlig, auch Johanne Meyer und Schulz seine Lebens-Schicksale mehrere Jahre getheilt hat, sich ihm wieder angeschlossen haben.
Da die Wiederverhaftung beider Personen für die öffentliche Sicherheit höchst wünschenswerth ist, so werden ein- und ausländische Criminal- und Polizei-Behörden auf das dringendste ersucht und aufgefordert, die größte Aufmerksamkeit auf beide Individuen zu verwenden und anzuempfehlen, und im Verhaftungs-Falle der Verwahrung die größte Sicherheit zu widmen.
Es wird zugleich vermöge Authorisation des Königlichen Cabinets-Ministerii auf die Wiederverhaftung des Johann Peter Jansen eine Prämie von fünfzig Thaler hiermit ausgelobt.
Signalement Johann Peter Jansen (siehe weiter oben Beitrag #14)
Signalement der Johanne Barbara Schilling welche sich auch wohl Meyer nennt.
Geburtsort: Leer
Größe: 5 Fuß 4 Zoll Calenb. Maaße
Alter: 28 Jahre
Haare: schwarzbraun, mit einem Kamme hinten aufgesteckt
Stirn: niedrig
Augenbraunen: dunkelbraun
Augen: schwarz
Nase: gewöhnlicher Größe, spitzig
Mund: gewöhnlich
Zähne: gesund
Gesicht: länglich
Kinn: rund und voll
Gesichtsfarbe: sehr gelb, hat indeß dann und wann rothe Backen
Statur: mittlere, gut genährt
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