Westpreußen ins Ruhrgebiet

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  • erlkoenig
    Neuer Benutzer
    • 24.08.2021
    • 3

    Westpreußen ins Ruhrgebiet

    Ende des 18. Jahrhunderts erforderte die steigende Produktion neue Arbeitskräfte an. Diese kamen zunächst aus dem Münsterland, Ostwestfalen und Hessen. Da dies nicht ausreichte, holten die großen Industriebetriebe wie Thyssen, Krupp oder Klöckner Arbeitskräfte aus Polen, West- und Ostpreußen an die Ruhr. Geworben wurde mit einem deutlich höheren Lohn als in der Heimatregion und einer werkseigenen Wohnung mit kleinem Stall und Garten. Damit (wohl teils falsche Versprechungen) wurden besonders einfache Leute vom Land geworben (meine Vorfahren waren solche einfachen Leute, die aus der Gegend Graudenz - Briesen kamen).
    Zwischen den 1890er Jahren und dem Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 stieg die Zuwandererzahl der sogenannten Ruhrpolen von 1890 bis 1906 rasant von 25.548 auf 228.766 an, 1913 kamen ca. 450.000 bis 500.000 Bewohner des Ruhrgebiets ursprünglich aus den Ostprovinzen.

    Es gab besondere Werbeaktionen, Flugblätter, Informationen, Organisationen in West- und Ostpreußen zur Anwerbung von Arbeitskräften für das Ruhrgebiet um 1900 herum. Ich suche Bezüge, Bilder, Informationen.

    Auch interessiert mich, auf welchen Wegen die Menschen damals ins Ruhrgebiet kamen. Was sie dort erwartete. Gibt es Aufzeichnungen aus Familien, aus der damaligen Zeit.

    Ab 1919 konnten polnische Namen eingedeutscht werden. Wurde dafür geworben? Gibt es Erfahrungen dazu?

    Freue mich auf Beiträge und Hinweise auf weiterführende Quellen.
  • JuHo54
    Erfahrener Benutzer
    • 27.12.2008
    • 1094

    #2
    Hallo Erlkönig,
    auch viele meiner "Lieben" kamen aus Westpreußen und wurden im Ruhrgebiet "Polen" genannt, obwohl es keine waren. Übrigens auch in der Gegend um Hannover (Misburg), dort war es die Zementindustrie. In Preußen war es damals so, dass keine ausländischen Arbeitskräfte angeworben werden durften. In der Tat haben viele ihren polnisch klingenden Namen geändert. Meine direkten "mussten " das nicht ( Wittmann). Ein Grabowski ging nach Dortmund und ließ seinen Namen 1917 in Gerboth ändern (Vermerk in seiner Geburtsurkunde) Sie kamen aus der Gegend um Sobbowitz.
    Mit Bildern etc kann ich dir leider nicht dienen, aber vielleicht existiert ja etwas in der Opitz Bibliothek in Herne:

    Könnte ich mir vorstellen....
    Auch hier ist der Abschnitt über die "Zuwanderung aus den Ostprovinzen" sehr interessant.. dort kannst du auch nachlesen , dass "Auslandspolen" nur in der landwirschaft erlaubt waren...
    Die Stadt Gelsenkirchen informiert über das Dienstleistungsabgebot sowie über Wirtschaft, Bildung, Tourismus, Kultur und das Leben in Gelsenkirchen.


    Liebe Grüße
    Jutta
    Zuletzt geändert von JuHo54; 25.08.2021, 14:05.
    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.
    Carl Friedrich Gauß


    FN Wittmann und Angehörige - Oberpfalz-Westpreußen/Ostpreußen/Danzig - Düsseldorf- südliches Afrika
    FN Hoffmann und Angehörige in Oberschlesien- FN Rüsing/Gierse im Sauerland

    IG Oberpfalz- IG Düsseldorf und Umgebung - IG Bergisches Land - IG Ostpreußen-Preußisch Holland -IG Nürnberg und Franken

    Kommentar

    • erlkoenig
      Neuer Benutzer
      • 24.08.2021
      • 3

      #3
      Hallo Jutta,

      Danke für die Hinweise.
      Meine Vorfahren haben 1929 den Namen eingedeutscht. Andere haben das unter dem Druck des Nationalsozialismus in den 40er Jahren gemacht.

      Beste Grüße
      Peter

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